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James Bond Nr. 22 - Quantum of Solace(Ein Quantum Trost)

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Beitrag
Gerson
Stammgast
#454 erstellt: 01. Dez 2008, 22:09

Schili schrieb:

Zieht man sowohl als Roman wie auch als Film "Dr. No" z.B. heran, so finden sich erstaunliche Parallelen zu CR und AQoS(den man prinzipiell als Ganzes sehen sollte):

Wenn du von jemandem verlangst, diese beiden Filme als ein Ganzes sehen zu müssen (was sie zweifellos sein wollen), dann komm ich darin nicht vollends überein.
Fasse ich beide zusammen kommt für mich etwas sehr inhomogenes heraus. Die erste Hälfte (also CR) war für mich exzellent, der zweite Teil seltsamerweise ein Abfall in fast allen Bereichen und kein bißchen Quantum Trost.
Man kann sagen, dass die Handlungsstränge wieder zusammengeführt und zuende gebracht wurden, das stimmt.
Für mich aber in unbefriedigender Art und Weise.
Und darüber hinaus hat man auch nicht viel geleistet, eher war das die "Pflichterfüllung", aber nichts was mich vom Ofen hervorlockt oder sonderlich positiv darüber hinausging.
Scheinbar ist die Meinung hier gerade eher weniger vertreten, aber ich fand den Neustart der Reihe mit CR überaus gelungen mit zugegebenermaßen kleineren Schwächen, wohingegen für mich QoS nichtmal als beliebiger Actionfilm funktioniert, selbst (oder gerade?) wenn da nicht "Bond" draufstehen würde, für mich ist und bleibt der Film in einigen Punkten Murks. Es wurde schon ein paar Seiten vorher erwähnt, dass noch niemals in so kurzer Zeit hintereinander ein Bondfilm auf den anderen folgte.
Da hilft es auch nicht dass sie in sich zusammengehörig erscheinen. Bis auf Daniel Craig gibt es kaum eine Konstante mehr und es sind an den Verantwortlichen Stellen andere Leute.
Ich halte es zumindest für sehr schwierig, wenn jemand eine angefangene Geschichte eines anderen Regisseurs weiterführt.
Da wird es natürlich noch schwerer beide Filme als ein ganzes zu sehen, so sehr das auch gewollt sein mag.
Warum wohl hat es richtigerweise in der Bondgeschichte nie einen Teil gegeben der storytechnisch so direkt an einen anderen anschloss und sich damit fast völlig die Möglichkeit nahm, wie alle anderen Teile für sich allein zu stehen? CR hat für mich noch gut losgelöst von AQoS funktioniert. Die "Fortsetzung" leider nicht mehr, liegt aber zu einem gewissen Teil in der Natur der Sache, geb ich zu.



ein junger - grad erst mit Doppel-Null-Status versehener britischer Geheimagent muß unter unsäglichen Strapazen um sein Leben kämpfen.Er wird geschlagen, gefoltert... Er ist traumatisiert, hart, zynisch - hat seine persönliche und berufliche Linie noch nicht gefunden. Nix charmanter Frauenheld. Nix technische Ober-Gimmicks. Zieht man den Zeitgeist im Vergleich frühe 60er/frühes neues Jahrtausend zugrunde - und dazu eine gänzlich andere Inszenierung hinsichtlich FX/Schnitt, so ähneln sich AQoS und James Bond jagt Dr. No. auf ganz erstaunliche Weise.Die Charakterzeichnung ist nämlich annähernd identisch. Und möchte hier wirklich irgendjemand behaupten, Dr. No wäre kein guter oder gar untypischer Bond ?

Den ersten Abschnitt kann ich gut nachvollziehen.
Ich wollte genau das, die Reihe hatte sich meiner bescheidenen Meinung nach zu Tode wiederholt und kam für meine Begriffe mit CR wieder zurück zu den Wurzeln.
Das fand ich grundsätzlich positiv.
Aber wie es bei AQoS weitergeführt wurde, damit bin ich absolut nicht einverstanden. Was interessiert mich die Charakterzeichnung, wenn die Inszenierung stümperhaft ist?
Das ganze wirkt auf mich beliebig, bezugs- und ziellos.
Es hat bisher noch bei jedem Bondfilm irgendetwas gegeben woran man sich erinnert, irgendeinen Nebenschurken, ein Setting, einen denkwürdigen Kampf, nen besonders lustigen Spruch, irgendwas.
Das habe ich bei AQoS kaum mal gesehen, das ist alles so schnell vergessen, links rein und rechts raus, eben beliebig, teilweise langweilig, nichtssagend, und trotz der ungewöhnlich kurzen Spielzeit - sogar in einigen Dialogen langatmig und gestreckt. Das habe ich in einem anderen Bondfilm so noch nicht erlebt, und es gibt zweifellos viele Lächerlichkeiten in Bondfilmen wo man die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann, es wurde dahingegehend auch schon etwas genannt. Aber darüber hinaus hatten alle Bonds doch immer noch was zu bieten wofür es sich lohnt, sich ihn anzuschauen. Und genau das ist mir nun abhanden gekommen.



Man betrachte sich doch mal die weitere Entwicklung: zum Womanizer wurde Bond erst später. Der Martini wurde auch nicht direkt geschüttelt. Auch wenn es müßig ist, es zu wiederholen: ich erwarte ab jetzt eine kontinuierliche "Bond-Werdung" in den weiteren, hoffentlich folgenden Filmen.

Genau. Auch das, was ich erwarte. QoS hab ich ganz schnell versucht zu vergessen und mir stattdessen lieber ein weiteres Mal CR mit wiederholter Begeisterung angeschaut.



[Beitrag von Gerson am 01. Dez 2008, 22:11 bearbeitet]
Ronin2k7
Inventar
#455 erstellt: 02. Dez 2008, 08:00

Helfari schrieb:

Ronin2k7 schrieb:
wo war diese szene die in jeden bond nicht fehlen sollte.. also diese gunbarrelszene mit dem runterlaufenden blut?? in qos ist is mir nicht aufgefallen +gg*
Am Ende.


hi vielen dank für den link... leider gibt es dieses video nicht mehr :((

aber stimmt ich hab gerade geguckt :)))) .. so unscheinbar so ganz am schluss ... ist das normal nicht immer am anfang.. gaaaanz am anfang?
Helfari
Hat sich gelöscht
#456 erstellt: 02. Dez 2008, 08:05

Ronin2k7 schrieb:

Helfari schrieb:

Ronin2k7 schrieb:
wo war diese szene die in jeden bond nicht fehlen sollte.. also diese gunbarrelszene mit dem runterlaufenden blut?? in qos ist is mir nicht aufgefallen +gg*
Am Ende.


hi vielen dank für den link... leider gibt es dieses video nicht mehr :((

aber stimmt ich hab gerade geguckt :)))) .. so unscheinbar so ganz am schluss ... ist das normal nicht immer am anfang.. gaaaanz am anfang? :)
Ja, ist normal immer am Anfang, da Quantum of Solace ohne Casino Royale aber keinen Sinn ergibt, ist es doch eigentlich ganz passend das am Anfang und am Ende zu haben.
Ansonsten gab es im Film auch keinen besseren Platz dafür, denn Bond war im ganzen Film nie so nah am "klassischen Bond", wie in den letzten Szenen mit dem Algerier und M.


[Beitrag von Helfari am 02. Dez 2008, 08:29 bearbeitet]
ruedi01
Gesperrt
#457 erstellt: 03. Dez 2008, 11:18
...ich möchte mich nahezu voll inhaltlich den Argumentationen von anon und Gerson anschließen, sehr schön und klar formuliert.

Und nein, nach dem was hier (und auch anderswo!) bereits über den neuen ’Bond’-Film so alles geschrieben worden ist, kann ich mir schon ein gewisses Urteil erlauben. Wenn aQoS im Verleih zu haben sein wird, dann ziehe ich ihn mir mal rein, um meine Vermutung zu verifizieren…

Ich habe mir CR vor einigen Tagen noch mal angetan. Und ich muss sagen, er ist ein ordentlich gemachter und sehenswerter Action-Film mit einem durchaus glaubhaften Darsteller. Er ist Story-technisch i.O. (wenn auch nicht überragend) und er ist solide inszeniert. Letzteres Kriterium scheint ja gerade beim Neuen ziemlich in die Hose gegangen zu sein.

Und auch als Fan des ’alten’ Bond mag ich vielleicht noch den neuen Ansatz in CR, wenn auch stirnrunzelnd, hinnehmen. Aber der Spruch ’Du dumme Kuh!’ geht nun mal nicht für einen Bond, das ist ein absolutes No-GO!!

Im Neuen Streifen scheint man diese Dummheiten, die bei CR nur recht vereinzelnd vorkamen, ja noch weiter getrieben zu haben.

Man hat hier offensichtlich die Chance verpasst, zu beschreiben, wie sich Bond nach der niederschmetternden Erfahrung mit seiner Liebe nun vollkommen in seine Aufgabe als Agent fügt und seinen arroganten Charme als Schutzschild gegen die Gefahren seines Jobs entwickelt. Das und genau das hätte man hier zeigen müssen…natürlich alles ordentlich in eine schlüssige Handlung verpackt und vernünftig inszeniert…

Ich sag’ da nur, Chance vertan. Die Letzte Chance dürfte der nächste Bond sein. Wenn das nicht gelingen sollte, ich denke dann werden wir lange Zeit nichts mehr von Bond hören.

Erst dann wieder, wenn das ganze Konzept (mit den Produzenten!) auf eine vollkommen neuen Basis gestellt worden ist…

Gruß

RD
0300_Infanterie
Inventar
#458 erstellt: 03. Dez 2008, 11:23
... sorry, aber man kann nur etwas kritisieren (positiv wie negativ) wenn man es kennen gelernt hat!
Ansonsten ist es wie der Blinde, der von der Farbe redet weil er schon sooooo viel darüber gehört hat
ruedi01
Gesperrt
#459 erstellt: 03. Dez 2008, 11:51
Nöö, man kann sich auch auf der Basis von Erfahrungsberichten und Eindrücken anderer ein Bild machen. Das bleibt natürlich vorläufig und unvollständig.

Ich kann mir ja auch ein Bild von New York machen, obwohl ich noch nie dort gewesen bin. Informationen bekommt man ja genug...

Gruß

RD
Helfari
Hat sich gelöscht
#460 erstellt: 03. Dez 2008, 11:54

ruedi01 schrieb:
Und auch als Fan des ’alten’ Bond mag ich vielleicht noch den neuen Ansatz in CR, wenn auch stirnrunzelnd, hinnehmen. Aber der Spruch ’Du dumme Kuh!’ geht nun mal nicht für einen Bond, das ist ein absolutes No-GO!!
Wann sagt er das denn genau, in der Originalversion ist mir eine derartige Beleidigung garnicht aufgefallen. Ansonsten ist es doch aber nur passend, wenn er sich etwas "rüpelhaft" benimmt, schließlich ist er eben irgendwo ein Proll, der seine Uhr anch dem Preisschild aussucht und dem man einen Anzug aussuchen muss.


Man hat hier offensichtlich die Chance verpasst, zu beschreiben, wie sich Bond nach der niederschmetternden Erfahrung mit seiner Liebe nun vollkommen in seine Aufgabe als Agent fügt...
Aber genau das passiert doch. Er beendet seinen Rachefeldzug und handelt ganz im Sinne von Queen and Country, nur passiert das eben am ENDE des Films und nicht am Anfang.


Ich sag’ da nur, Chance vertan. Die Letzte Chance dürfte der nächste Bond sein. Wenn das nicht gelingen sollte, ich denke dann werden wir lange Zeit nichts mehr von Bond hören.

Erst dann wieder, wenn das ganze Konzept (mit den Produzenten!) auf eine vollkommen neuen Basis gestellt worden ist…

Gruß

RD
Eine Kuh wird immer so lange gemolken, wie sie Milch gibt.


€: Ich hab's gefunden, im Original sagt er "You're a bloody idiot.", was mMn durchaus in Ordnung geht und auch zum Kontext passt. Es wäre doch außerdem irgendwie seltsam einen Wandel zeigen zu wollen, wenn es garkeinen gibt?


[Beitrag von Helfari am 03. Dez 2008, 12:15 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#461 erstellt: 03. Dez 2008, 12:25

ruedi01 schrieb:
Nöö, man kann sich auch auf der Basis von Erfahrungsberichten und Eindrücken anderer ein Bild machen. Das bleibt natürlich vorläufig und unvollständig.


... das ist Deine Meinung und bleibt Dir unbenommen. So wie jeder eine (andere/eigene) Meinung zu diesem Film hat...


ruedi01 schrieb:
Ich kann mir ja auch ein Bild von New York machen, obwohl ich noch nie dort gewesen bin. Informationen bekommt man ja genug...


... schön, dass Du das sagst! Ich hatte auch ein Bild von New York, gibt ja genug Material & Filme die dort spielen
Als ich dann wirklich zum ersten Mal da war (2004) musste ich aber feststellen, dass mein Bild nicht nur unvollständig war, sondern in manchen Bereichen völlig falsch
ruedi01
Gesperrt
#462 erstellt: 03. Dez 2008, 12:49
Es ist schon erstaunlich….

Auf der einen Seite gehen die Meinungen ziemlich auseinander – was die Bewertung des neuen Bond betrifft – auf der anderen Seite sind sich aber Gegner und Befürworter weitgehend darüber einig, das aQoS ein wohl eher schlechter Film ist.

Wenn ich sage, dass der Spruch mit der ’dummen Kuh’ ein No-Go für Bond ist, dann ist das sicher aus der Sicht eines Fans des klassischen Bonds gesehen. So gesehen könnte die andere Seite die Sache durchaus anders bewerten…

Wenn aber ein Spitzen-Agent Ihrer Majestät mit Waffengewallt in eine Fremde Botschaft eindringt und diese zum Schluss in Trümmer legt, dann ist das besonders aus der Sicht der Fans des neuen – angeblich so realistischen Bonds – absolut untragbar. So ein Geheimagent wäre ratz fatz degradiert und fortan auf irgendeinem vollkommen unbedeutenden Außenposten des Empires bis ans Ende seiner Dienstjahre verbannt worden, am Schreibtisch oder im Archiv versteht sich. Wenn nicht noch viel Schlimmeres mit ihm angestellt worden wäre…

Dieses Beispiel führt mich zu der eigentlichen Frage, die mich beschäftigt…was will der Fan des neuen Bond eigentlich?!? Realität? Dann sollte er schleunigst umsatteln und John le Carre Bücher lesen. Da wird, im Rahmen des literarisch Möglichen, durchaus die Realität des Genres geboten.

Aber Bond und damit meine ich auch den literarischen Ur-Bond von Flemming, war von Anfang an reine Fiktion. Mehr noch, Flemming hat mit dieser Figur nicht den normalen (seinen eigenen) Alltag als Geheimdienstmann geschildert, sondern genau das, was er sich selber gewünscht aber nie bekommen hat.

Aus dem Grund ist es vollkommen müßig hier über den neuen ’realistischen’ Bond zu schwadronieren. Von mir aus mag man von härter, schneller, brutaler usw. reden. Aber Realität ist weder der alte noch der neue Bond.

Alles andere ist Unfug…

Bond ist eine Fiktion, die unterhalten muss, zwei Stunden Spaß haben. Das reicht. Nur der Neue kann das m.E. eben nicht annähernd so gut wie der Alte.

Gruß

RD
Curd
Hat sich gelöscht
#463 erstellt: 03. Dez 2008, 14:08
Hallo,

ich wart dann mal auf ne Leih-DVD

Nach dem hier gelesenen werde ich mir das Kino Ticket sparen.

ruedi01
Gesperrt
#464 erstellt: 03. Dez 2008, 14:10
rollo schieb:


Nach dem hier gelesenen werde ich mir das Kino Ticket sparen.


...da wären wir dann schon zu zweit...

Gruß

RD
peeddy
Inventar
#465 erstellt: 03. Dez 2008, 16:17
Naja,so wichtig ist der Film nun auch wieder nicht,dass die Diskussion darüber,ob gelungen oder nicht,dermassen breit getreten werden müsste/sollte..

Auch ich kann mich eher mit den Meinungen von anon,ruedi und Co. identifizieren-mich hatt der echt enttäuscht,da ich mit ner ganz anderen Erwartungshaltung rein bin-viele hier,die mitlesen,bekommen ja schon eine mehr oder weniger "vorgefertigte" Meinung zu dem Film..ich habe damals bewusst sämtliche Infos zu dem Film gemieden,da ich unvoreingenommen den Film mir ansehen wollte(habe auch so gut wie nix zum QoS mitbekommen)-bin also nach CR,der mir gut gefiel,mit ner positiven Haltung ins Kino

Ob man sich dabei strenger,als bei den "alten" Bonds,an die Buchvorlagen gehalten hat,interessiert mich als Cineasten am wenigsten,da ich die Bücher auch nie las(kenne auch keinen aus meinem Bekanntenkreis,der sich damit hätte auseindergesetzt-zumindest weiss ich davon nix)

Bond soll Trends setzen und v.A. unterhalten(war echt froh,als der zu Ende war,obwohl der kürzeste aller Bonds,soweit mir bekannt :Y)-mir kam es gegen Ende so vor,als wäre das Budget zu Neige gegangen und man ein recht "billiges" Finale inszenieren musste(meine Meinung!!)-ne,für Fans von "früher" würde ich sogar sagen,dass aus "Bond"-Sicht QoS sogar schlechter ist,als der allererste(ja für mich ist Dr.No am schlechtesten.. ) !

Wo das ganze Budget(220 Mio.) hingeflossen sein soll,ist mir ebenfalls ein Rätsel(viell mussten einige Dutzend Aston Martins verbraten werden,bis die "Szene" mal stand.. )-für das Geld schafft ein P.Jackson ein Meisterwerk epischen Ausmasses mit über 10 Std. Laufzeit..wie hat der M.Forster das nur angestellt???

Waterworld soll damals ca. die Hälfte verschlungen haben,der dann leider "floppte"..da erkennt man aber auch irgendwie,wo das Geld hin ist..

Also,obwohl mir Monster's Ball gefiel,bin ich der Meinung,er sollte weiterhin "solche" Filme drehen und die Finger von "Action" lassen
Helfari
Hat sich gelöscht
#466 erstellt: 03. Dez 2008, 16:50

ruedi01 schrieb:
Auf der einen Seite gehen die Meinungen ziemlich auseinander – was die Bewertung des neuen Bond betrifft – auf der anderen Seite sind sich aber Gegner und Befürworter weitgehend darüber einig, das aQoS ein wohl eher schlechter Film ist.
Das sehe ich anders, knapp 2/3 der Moore- und der Brosnan-Bonds sind schlechter.


Wenn ich sage, dass der Spruch mit der ’dummen Kuh’ ein No-Go für Bond ist, dann ist das sicher aus der Sicht eines Fans des klassischen Bonds gesehen. So gesehen könnte die andere Seite die Sache durchaus anders bewerten…
Da kann man schwer was gegen sagen, außer dass man da nur mir Originalzitaten arbeiten sollte.


Wenn aber ein Spitzen-Agent Ihrer Majestät mit Waffengewallt in eine Fremde Botschaft eindringt und diese zum Schluss in Trümmer legt, dann ist das besonders aus der Sicht der Fans des neuen – angeblich so realistischen Bonds – absolut untragbar. So ein Geheimagent wäre ratz fatz degradiert und fortan auf irgendeinem vollkommen unbedeutenden Außenposten des Empires bis ans Ende seiner Dienstjahre verbannt worden, am Schreibtisch oder im Archiv versteht sich. Wenn nicht noch viel Schlimmeres mit ihm angestellt worden wäre…

Dieses Beispiel führt mich zu der eigentlichen Frage, die mich beschäftigt…was will der Fan des neuen Bond eigentlich?!? Realität? Dann sollte er schleunigst umsatteln und John le Carre Bücher lesen. Da wird, im Rahmen des literarisch Möglichen, durchaus die Realität des Genres geboten.
Sicher war sind auch die Craig Bonds nicht realistisch und in letzter Konsequenz wird das wohl auch niemand wollen. Was ich mir einfach wünschen würde, sind Filme die ich auch im 21. Jahrhundert noch ernst nehmen kann, also mit Gangstern die einfach nur Geld wollen und keine eigene Raketenbasis besitzen.


Aber Bond und damit meine ich auch den literarischen Ur-Bond von Flemming, war von Anfang an reine Fiktion. Mehr noch, Flemming hat mit dieser Figur nicht den normalen (seinen eigenen) Alltag als Geheimdienstmann geschildert, sondern genau das, was er sich selber gewünscht aber nie bekommen hat.
Wie gesagt, wirklichen Realismus will mit Sicherheit niemand, es sollte nur nicht so albern sein, wie einige der Moore-Bonds (anders sind die ja wirklich nicht mehr zu beschreiben).


Aus dem Grund ist es vollkommen müßig hier über den neuen ’realistischen’ Bond zu schwadronieren. Von mir aus mag man von härter, schneller, brutaler usw. reden. Aber Realität ist weder der alte noch der neue Bond.
Ich kann es nur nochmal wiederhohlen, es geht höchstens darum, dass Bond (im Vergleich zu so manchen alten Film) verhältnismäßig realistisch wird, nicht mehr. For Your Eyes Only hat mir vom Konzept z.B. sogar recht gut gefallen, obwohl Moore Bond spielt.


Alles andere ist Unfug…

Bond ist eine Fiktion, die unterhalten muss, zwei Stunden Spaß haben. Das reicht. Nur der Neue kann das m.E. eben nicht annähernd so gut wie der Alte.

Gruß

RD
Richtig, unterhalten muss er und das tut QoS auch bedeutend besser als Moonraker, Octopussy, Die Another Day und ein paar andere.


[Beitrag von Helfari am 03. Dez 2008, 16:51 bearbeitet]
peeddy
Inventar
#467 erstellt: 03. Dez 2008, 17:03

’dummen Kuh’


Na ob jetzt Idiotin oder das hier..


unterhalten muss er und das tut QoS auch bedeutend besser als Moonraker, Octopussy, Die Another Day



Nööööö !!!

Allein schon die Szenen mit 'Beisser',obwohl gesamt gesehen viell nur max. 15-20 Min.,haben für mich nen mind. 5mal höheren Unterhaltungswert,als der gesamte QoS

..und die Frauen aus den Moore-Bonds sind mit ner Kurylenko doch gar nicht zu vergleichen-ich will Frauen im Bond sehen,wie in CR..keine "Püppchen"
ruedi01
Gesperrt
#468 erstellt: 03. Dez 2008, 17:26
Helfari schrieb:


Das sehe ich anders, knapp 2/3 der Moore- und der Brosnan-Bonds sind schlechter.


Na ja, das ist reine Geschmacksache. Mir gefielen die meisten Moore-Bonds sehr gut. Mit Ausnahme von ’Your Eyes only’ allesamt ziemlicher Mumpitz vom Plot her - oder drücken wir es anders aus, echte Märchen - aber für meinen Geschmack witzig, spannend und mit feinem Humor. Ich mag das.

Die Brosnan Bonds fand ich auch OK, mit Brosnan in der Rolle konnte ich mich auch gut anfreunden, aber die Drehbücher waren bis auf Golden Eye ziemlich schwach. Der letzte war eine Katastrophe…

Dalton als Bond? Da breite ich lieber das Mäntelchen des Schweigens drüber. Der Erste war dank guter Story noch OK….

…und Connery? Da werden sich auch in Zukunft alle anderen dran messen müssen.


Da kann man schwer was gegen sagen, außer dass man da nur mir Originalzitaten arbeiten sollte.


Nöö, ein Originalzitat muss man nicht unbedingt heranziehen. Ich gucke die Bonds in aller Regel in der deutsch synchronisierten Fassung.


Sicher war sind auch die Craig Bonds nicht realistisch und in letzter Konsequenz wird das wohl auch niemand wollen. Was ich mir einfach wünschen würde, sind Filme die ich auch im 21. Jahrhundert noch ernst nehmen kann, also mit Gangstern die einfach nur Geld wollen und keine eigene Raketenbasis besitzen.


Auch wieder Geschmacksache. Der geniale Schurke mit Sendungsbewusstsein und Kohle ohne Ende war eigentlich immer das Salz in der Suppe der Bonds (Goldfinger, Blofeld usw.). Aber es hat ja auch andere Schurken in der Bond-Historie gegeben. Die waren meist auch nicht schlecht.


Richtig, unterhalten muss er und das tut QoS auch bedeutend besser als Moonraker, Octopussy, Die Another Day und ein paar andere.


Nach allem was ich gehört dürfte es aQoS da schwer haben, mich zu unterhalten (CR hat es durchaus geschafft). Wie ein Vorredner schon gesagt hat, irgendwie belanglos, da bleibt kaum was hängen im Nachhinein. Ein Umstand, den man aber auch schon von den letzten Brosnan-Bonds her kennt….

Gruß

RD
0300_Infanterie
Inventar
#469 erstellt: 03. Dez 2008, 17:29

ruedi01 schrieb:
Helfari schrieb:


Das sehe ich anders, knapp 2/3 der Moore- und der Brosnan-Bonds sind schlechter.


Na ja, das ist reine Geschmacksache.


... na endlich - und das aus Deinem Mund!
ruedi01
Gesperrt
#470 erstellt: 03. Dez 2008, 17:39
...was ist daran so außergewöhlich?!?

Das Einzige was man objektiv werten kann, ist die Tatsache, dass man bei dem neuen Bond offensichtlich nicht sieht, wo die 220 Mio $ Produktionskosten hingeflossen sind...

Wie schon ein Vorredner gesagt hat, es gibt Filmemacher, die machen daraus ein episches Monumentalwerk in drei Teilen...

Und das Bond seit Craig halt einen ganz anderen Ansatz gefunden hat...den man mag oder eben nicht...

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 03. Dez 2008, 17:51 bearbeitet]
Gerson
Stammgast
#471 erstellt: 03. Dez 2008, 20:55

ruedi01 schrieb:

Nöö, ein Originalzitat muss man nicht unbedingt heranziehen. Ich gucke die Bonds in aller Regel in der deutsch synchronisierten Fassung.

Dann kannst du Übersetzungen aber nicht dem Film anlasten, sondern allein den Synchronisatoren.


Auch wieder Geschmacksache. Der geniale Schurke mit Sendungsbewusstsein und Kohle ohne Ende war eigentlich immer das Salz in der Suppe der Bonds (Goldfinger, Blofeld usw.). Aber es hat ja auch andere Schurken in der Bond-Historie gegeben. Die waren meist auch nicht schlecht.

Hm, in AQoS ist es nunmal so angelegt, dass Amalric gar nicht so einen Überschurken darstellen soll, siehe auch Le Chiffre in CR.
Das entwickelt sich eben in eine zeitgemäßere Richtung.
Die Zeit der Blofelds und Goldfinger scheint erstmal vorbei zu sein.
Es ist also gewollt, ich mag Amalric in AQoS dennoch nicht und fand ihn trotzdem enttäuschend, selbst wenn man keinen Überschurken erwartet hat.



Nach allem was ich gehört dürfte es aQoS da schwer haben, mich zu unterhalten (CR hat es durchaus geschafft). Wie ein Vorredner schon gesagt hat, irgendwie belanglos, da bleibt kaum was hängen im Nachhinein. Ein Umstand, den man aber auch schon von den letzten Brosnan-Bonds her kennt….

Bevor ich den Film nicht gesehen habe, würde ich niemanden auch nur ein einziges Wort glauben.

HiFi-Frank
Moderator
#472 erstellt: 03. Dez 2008, 21:05
@ruedi01

Ich finde es wirklich erstaunlich, wie du gebetsmühlenartig EQT schlecht machst, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Anhand der Meinung anderer Zuschauer (ob positiv oder negativ) kannst Du nicht nur für dich bestimmen, ob dir der Film tatsächlich gefallen wird, nein du kannst sogar ganze Referate über den Bond halten. Faszinierend

Nichts für ungut - ich denke jedoch, man sollte für meinen Geschmack erst dann einen Film en détail diskutieren, wenn man ihn auch gesehen hat - sprich ihn auch tatsächlich bewerten kann

ruedi01
Gesperrt
#473 erstellt: 04. Dez 2008, 10:08
@Frank


du kannst sogar ganze Referate über den Bond halten. Faszinierend


Danke für die Blumen, habe sie ja alle mehrfach gesehen und bin mit Bond (ab Moore zumindest) groß geworden...


ch finde es wirklich erstaunlich, wie du gebetsmühlenartig EQT schlecht machst, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben.


...ich orientiere mich halt an den Informationen, die mir vorliegen. Und da habe ich halt eine ganze Menge. Der Tenor dieser Information ist immer gleich: aQoS ist die Fortsetzung von CR (inhaltlich wie stilistisch) nur deutlich schlechter was die Story und die filmische Umsetzung betrifft. Und da sind sich alle ziemlich einig. Egal ob Fans oder Hasser des neuen Bond.....

Für mich ist das Basis genug, die Entscheidung zu treffen, diesmal nicht ins Kino zu gehen. So nimmt es nun mal nicht Wunder, dass ich aQoS noch nicht gesehen habe, außer ein paar Trailer und Previews.

Aber eine gewisse Vorstellung und Meinung hat man halt, eben weil man sehr viele Informationen bekommt.

Verstanden?!?

Verifiziert wird mein Standpunkt dann, wenn ich ihn als Video gesehen habe. Ganz bestimmt hier im Threat in ausführlicher Form, Versprochen.

Gruß

RD
armin75
Stammgast
#474 erstellt: 07. Jan 2009, 20:39
Mein Fazit:

Story OK, Craig als Bond sehr gut, doch für mich waren die Schnitte einfach teilweise zu schnell und hart (Marc Foster machts möglich).

Casino Royale bleibt z.Z. wohl der letzte Meilenstein in der Bond Historie, aber wie eben Casino Rayale positiv gezeigt hat gibt es immer noch Möglichkeiten zur Verbesserung (denn mit Brosnan und Dalton war JB für mich eigentlich tot).

Craig hat dem Bond Charakter wieder Leben eingehaucht (oder auch nicht :-)) und deshalb ist auch die Figur Bond wieder interessant geworden. Ich erinnere nur an die negative Presse vorallem in UK als Craig vorgestellt wurde.

Craig selbst hat das richtig formuliert, nämlich, dass man schnell oben aber auch wieder unten ist und sieht es deshalb ziemlich cool.

lG

A.
Götterbote
Ist häufiger hier
#475 erstellt: 10. Nov 2009, 15:04


Und ich dachte schon mein TV spinnt. Die Action-scenen sind viel zu schnell.

Sonst toll.
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