Operation Walküre

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bigscreenfan
Inventar
#1 erstellt: 25. Jan 2009, 09:46


Nach all dem Rummel im Vorfeld war ich natürlich ziemlich gespannt.Regisseur Bryan Singer liefert mit Operation Walküre einen spannenden und handwerklich gelungenen Geschichtsthriller.Obwohl die Historische Korrektheit wie bei allen US Produktionen sicher nicht 100% gegeben ist tut dies dem Unterhaltungswert keinen Abbruch.Einziger wirklicher makel ist Tom Cruise. Sein Stauffenberg bleibt blass und kann diesen Mann dem Publikum nicht näher bringen.Ganz ander verhält es sich bei den erstklassigen Nebendarstellern. Sie lassen Cruise keine Chance und spielen ihn mit leichtigkeit an die Wand.Insgesamt habe ich mich 2 Stunden gut unterhalten gefühlt und kann den film allen empfehlen die etwas mit dem Thema anfangen können.

Das macht 7 von 10 Punkten.
d-fens
Inventar
#2 erstellt: 25. Jan 2009, 10:15
Hab mir den Film gestern Nachmittag auch angeschaut und muss sagen dass ich positiv überrascht war, wenn man die Schelte im Vorfeld bedenkt.

Ich finde, der Film schafft den Spagat zwischen Geschichte und Hollywood-Unterhaltung recht gut, ohne aufgesetzten Pathos oder Kitsch.

Mir gefällt sogar Cruise als Stauffenberg sehr gut.Er wirkt vielleicht etwas hölzern, ist aber stets seriös agierend ohne Ansatz von Hollywood-Schmalz.
Man merkt ihm die nötige Ernsthaftigkeit dieser Rolle an.

Die Nebendarsteller sind wirklich erstklassig, da waren sich ausnahmsweise sogar die vielen Kritiker einig.

Der Film ist routiniert und ohne grosse Effekte ala Michael Bay inszeniert.Gott sei Dank!
Er hätte auch von Michael Mann oder James Mangold inszeniert sein können.
Bryan Singer hat es gut gemacht!

Ich habe Cruise gestern Abend bei Wetten Dass... gesehen.
Ich fand seinen Auftritt gut.Er geht auch in der Öffentlichkeit und bei Interviews stets ernsthaft mit dem Thema und dem Film um.
Er gibt in den zahlreichen Interviews sogar zu, vorher nicht viel von dem Thema gewusst zu haben (wie viele Amerikaner?) und das er sich erst nach der Sichtung des Drehbuchs in die Materie eingelesen hat.
Offene Worte, die ich sehr schätze.

Er hat gestern etwas sehr gutes gesagt.
Nämlich dass der Film sich gelohnt hat, wenn er die Leute dazu bringt, die sich vorher nicht mit Thema beschäftigt haben, sich dem Thema anzunehmen und zu verstehen dass nicht alle Deutschen Nazis waren und dass es einen Widerstand gab.
Für uns klingt das lächerlich, aber das ist nämlich genau das was viele Leute ausserhalb Europas und gerade in Amerika denken.
Und genau deswegen war es richtig und wichtig diesen Film gemacht zu haben.

Von mir 9 von 10 Punkten
Fleg
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jan 2009, 10:47
Hi d-fens,

gebe ich Dir recht.

Ein Kumpel war vor einigen Jahren in Amerika und ist mit dem Wohnmobil von Stadt zu Stadt gebraust.

Er ist dann zur Pause in einem kleinen "Kaff" irgendwo in Texas hängengeblieben und in ein Wirtshaus gegangen. An einem Tisch hockten zwei ältere Leute und sprachen Ihn an, ob er Deutscher sei.

Als er das bejhahte sprangen die beiden auf und machten den Gruß und sagten die bekannten Worte...

Im darauffolgenden Gespräch stellte sich echt heraus, das die beiden und auch viele Ihrer Bekannten und Freunde meinten, fast jeder Deutsche denkt noch so..

Hier herrscht bei vielen außerhalb Europas noch ein sehr großer Aufklärungsbedarf...

Sollte der Film hier zur Aufklärung etwas beitragen können und veranlasst einige Leute dazu, sich mal mit dem Thema etwas näher zu befassen, hat er sich schon gelohnt...


Gruß

Fleg


[Beitrag von Fleg am 25. Jan 2009, 10:50 bearbeitet]
Gyaku
Stammgast
#4 erstellt: 25. Jan 2009, 12:31
Hallo.
Habe den Film auch gestern abend angeschaut und er hat mir gut gefallen.
Soweit ich weiß waren die einzigen beiden Sachen die nicht der Realität entsprochen haben folgende:
1. Ein damaliger Oberst wird im Film als General dargestellt
2. Der Major dessen Eingreifen den Staatsstreich scheitern ließ (der junge blonde, ist glaub ich ein deutscher Schauspieler, Matthias Schweighöfer)tritt Stauffenberg im Finale des Films gegenüber. Diese Begegnung hat in echt nie stattgefunden

Ich denke das sind zwei kleinere und nicht so bedeutende Veränderungen die an dem gesamten Plot nichts verändern.
Schade, dass sich viele Kritiker schon bevor sie den Film gesehen haben "das Maul drüber zerissen haben".

Ich finde auch, dass der Film eine gute Kombination aus Geschichte und Kinofilm zeigt.

Ich fand Cruise genauso wie die Nebenrollen sehr authentisch.

Für mich 8/10 Punkten.

GRuß Gyaku
Rotti1975
Inventar
#5 erstellt: 25. Jan 2009, 13:09

Fleg schrieb:
:) Hi d-fens,

gebe ich Dir recht.

Ein Kumpel war vor einigen Jahren in Amerika und ist mit dem Wohnmobil von Stadt zu Stadt gebraust.

Er ist dann zur Pause in einem kleinen "Kaff" irgendwo in Texas hängengeblieben und in ein Wirtshaus gegangen. An einem Tisch hockten zwei ältere Leute und sprachen Ihn an, ob er Deutscher sei.

Als er das bejhahte sprangen die beiden auf und machten den Gruß und sagten die bekannten Worte...

Im darauffolgenden Gespräch stellte sich echt heraus, das die beiden und auch viele Ihrer Bekannten und Freunde meinten, fast jeder Deutsche denkt noch so..

Hier herrscht bei vielen außerhalb Europas noch ein sehr großer Aufklärungsbedarf...

Sollte der Film hier zur Aufklärung etwas beitragen können und veranlasst einige Leute dazu, sich mal mit dem Thema etwas näher zu befassen, hat er sich schon gelohnt...


Gruß

Fleg


Offtopic:

da sieht man mal wieder, wie dumm doch Amerikaner sind. Ich selber arbeite am Flughafen und hab jeden Tag mit denen zu tun. Die sind total dumm, und wenn man denen sagt, das Flugzeug fliegt bis zum Atlantik, und schwimmt dann mit 900 km/h nach New York, nehmen die das einen auch noch ab.
Kein Scherz, aber 90% der Amerikaner sind wirklich so.



Ontopic:

gehe heute Nachmittag mal rein und werde auch berichten
d-fens
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2009, 13:21
Also, der Film leistet sich einige Ungenauigkeiten.
Sicher um die ganze Sache stimmiger zu machen und Stauffenberg einfach besser in den Vordergrund zu rücken.

Stauffenberg hatte die Änderung des Walküre-Plans nicht selber ausgearbeitet und ihn auch nicht persöhnlich von Hitler unterschreiben lassen.

All diese Fehler verzeihe ich, weil die Message des Films stimmt und er mit allem nötigen Ernst und Respekt verfilmt wurde.

Das ist definitiv kein Krach-Bumm-Hollywood-Kino.

@Rotti

So gross wie Amerika ist, so gross sind wohl auch die Unterschiede in der Bevölkerung.
Ich denke dass viele gut gebildete mittelständische Leute in den östlichen Städten der USA schon wissen was in Europa vor sich geht und damals ging.
Nur leider ist wohl die einfache Bevölkerung in den zig hunderten von kleinen Orten in der Mehrzahl.Und auch nicht alle Leute in den grossen Städten sind gut gebildet.
Diese Menschen scheinen tatsächlich die "dumme" Mehrheit zu bilden.


[Beitrag von d-fens am 25. Jan 2009, 13:26 bearbeitet]
Rotti1975
Inventar
#7 erstellt: 25. Jan 2009, 19:49
war drinnen. klasse Film. Auch super, obwohl man das Ende schon weiß
beuke
Stammgast
#8 erstellt: 26. Jan 2009, 09:29
Eure Statements hören sich ja wirklich nicht schlecht an und decken sich auch mit den Kritiken bei filmstarts.de. Vielleicht doch mal ein Versuch wert, den Film anzuschauen.

*Achtung Offtopic*

Ich fahre jeden morgen Straßenbahn und wenn man so hört, was manche von sich geben, braucht man sich nicht mehr über "dumme" Amerikaner mokieren . . .

Gruß Tom
d-fens
Inventar
#9 erstellt: 26. Jan 2009, 09:38
Dieses Unwissenheit bei erwachsenen Amerikanern gegenüber Europa und der jüngsten Geschichte bleibt aber.
Das hat nichts mit "mokieren" zu tun.

off-topic:
Unsere dummen, desinteressierten, gelangweilten und stinkendfaulen Jugendlichen sind nochmal ein anderes Problem.
Ich kriege jedesmal das Kotzen wenn junge Deutsche in diesem coolen Deutsch-Türkisch reden.
Eine Katastrophe!


[Beitrag von d-fens am 26. Jan 2009, 09:40 bearbeitet]
tombo74
Stammgast
#10 erstellt: 26. Jan 2009, 13:19
Der Film ist OK. Was mir aber definitiv fehlt, ist die Tatsache, dass Stauffenberg zunächst überzeugter Nazi war. Ich finde gerade diese Wandlung vom Hitler-Unterstützer zum Attentäter hätte der Figur die nötige Tiefe und dem Film einen zusätzlichen Dreh gegeben.
Für mich absolut unverständlich, warum dieser elementare Teil der Geschichte unter den Teppich gekehrt wurde...
Kahler_Hahn
Stammgast
#29 erstellt: 26. Jan 2009, 22:54

0300_Infanterie schrieb:


BTT: Wichtig an diesem Film ist mir, dass er die Stärken der Amerikaner zeigt zu Erzählen, zu Erklären... Das können sie gut in tollen Museen für wirklich Jederman und jedes Alter, aber auch in solchen Filmen...

gerade das Storytelling halte ich für eins der grössten Probleme in 80 % solcher Filme aus Amiland.

Wobei... ein wneig reizt mich die Walküre ja schon (wegen Regie von Singer), aber Tom Cruise boykottiere ich im Kino
ForceUser
Inventar
#30 erstellt: 26. Jan 2009, 23:34

ruedi01 schrieb:

Man kann über die Person Stauffenbergs sicher geteilter Meinung sein. Und ich finde die Heroisierung der Verschwörer von 1944, wie sie allenthalben in unseren offziellen Schulgeschichtsbüchern betrieben wird, auch für bedenklich, milde ausgedrückt.



Der Grund warum ich den Film höchstens mal im TV schauen werde...ich würde mich wohl nur über den Drehbuchautor aufregen
0300_Infanterie
Inventar
#31 erstellt: 27. Jan 2009, 08:23
... kann es sein, dass eure Ansprüche etwas zu hoch sind?!
Schili
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 27. Jan 2009, 09:47
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Stauffenberg- Eine Betrachtung abseits des Kino-Films"
d-fens
Inventar
#39 erstellt: 27. Jan 2009, 10:03
Ich denke dass die knapp 2 Stunden Laufzeit einfach zu kurz sind um noch ein ausführlichen Blick auf das Vorleben Stauffenbergs zu werfen.
Andererseits könnte auch ganz bewusst darauf verzichtet worden sein um sein Andenken nicht infrage zu stellen, so wie wir Deutschen das in diesem Thread ja wunderbar vormachen.
Diese Thematik wäre für dass ausländische Puplikum wahrscheinlich wieder zu viel gewesen.
Es gab sicherlich Absprachen mit den Stauffenberg-Erben.


[Beitrag von d-fens am 27. Jan 2009, 10:13 bearbeitet]
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