Sneak Preview: Birth

Inhalt:
Vor über 10 Jahren verlor Anna ihren geliebten Mann. Zu dem Zeitpunkt wird auch ein Junge geboren, der Jahre später ihr Leben auf den Kopf stellen wird.
Obwohl sie lange Zeit gebraucht hat, ist Anna nun wieder verliebt und plant erneut zu heiraten. Plötzlich tritt nun der mittlerweile 10jährige Junge in ihr Leben und behauptet ihr verstorbener Mann zu sein. Natürlich glaubt sie ihm nicht, doch als der Junge ihr immer mehr intime Details über ihr gemeinsames Leben erzählt, beginnt für Anna ein schwieriger Prozess des Verstehens bis sie an die Grenze stößt, erneut Gefühle für ihren Exmann, der angeblich dieser kleine Junge sein soll, zu entwickeln...

Meine Meinung
"zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz" Huh, was? Wo bin ich? Der Film ist zu Ende? GOTT SEI DANK!!!!!
Natürlich bin ich nicht eingeschlafen, aber ich wäre es gern, aber der Reihe nach.

Birth stellt das angeblich Langerwartete zweite Filmprojekt des Regisseurs Jonathan Glazer (Sexy Beast) dar und gibt Nicole Kidmann die Hauptrolle in einem Film, der in den prüden USA ein R Rating erhielt. Dies auf Grund einer gemeinsamen Badewannenszene zwischen dem Jungen und Kidmann.

Offensichtlich versucht Birth eine Mixtur aus Spiritueller Romanze und Familiendrama zu sein und drängt eher in die Richtung eines Kunstfilmes.
Obwohl der Film unglaublich zäh und langweilig anfängt habe ich mir echt Mühe gegeben diesem Film was abzugewinnen, weil ich dem Werk einfach eine Chance geben wollte. Dies deshalb, weil er versucht intellektuell zu wirken, absolut ruhig ist und nichts passiert und deshalb meinen beiden Lieblingsromantikfilmen Before Sunrise/Sunset ein wenig Nahe kommt. Natürlich haben die Filme überhaupt nichts miteinander zu tun aber rein vom Gefühl versuchte ich vom Filmstil her eine Verbindung zu schaffen um dem Werk was Positives abzugewinnen.

Aber es gelang mir nicht. Die Handlung wirft Fragen auf ohne sich überhaupt die Mühe zu machen dem Zuschauer auch nur das Geringste zu erzählen. Vor allem die Aussagen des Jungen haben mich diesbezüglich gestört - es ist einfach so und aus.
Auch konnte ich sehr viele Handlungen der anderen Figuren nicht ganz nachvollziehen, weil zum einen völlig wirre Schnitte herrschen und der Film einen einfach nicht erkennen lässt, wohin er sich jetzt entwickeln will. Die fade Handlung plätschert einfach ohne emotionelle Höhepunkte dahin.

Besonders die Kamerafahrten ließen bei mir Parallelen zu Richard Linklater (Regie von Before Sunrise/Sunset) entstehen. In vielen Szenen wird die Kamera einfach statisch minutenlang draufgehalten, was wirklich nicht sehr aufregend zum sehen ist. Im Gegensatz zu Linklater benutzt Glazer dies aber nur bei langweiligen Nahaufnahmen wo kein Wort fällt.

Schauspielerisch kann man Nicole Kidman nichts vorwerfen. Sie macht ihre Sache gut auch wenn ich zugegebenermaßen nicht ihr größter Fan bin. Beim Jungen scheiden sich bei mir die Geister. Er hat im GANZEN Film denselben Gesichtsausdruck - dürfte er sich wohl bei unserem Arni oder Steven Segal abgeschaut haben. Und das er dieses mystische Präsentieren soll, hat überhaupt nicht gezogen. Er war einfach nur fad zum anschauen und lässt beim Publikum in keinster Weise Emotionen aufkommen.

Was sich aber der Regisseur beim Ende gedacht hat, weiß ich wirklich nicht....

FAZIT:
Ich habe es echt versucht, doch ich habe ab der Hälfte gelangweilt aufgegeben. Trotz größtenteils deutlicher Kritikerschelte, gab es auch Leute die diesen Film absolut genial fanden. Diese mögen mir jetzt vielleicht vorwerfen, dass ich diesen einfach nur nicht verstanden hab. Das mag vielleicht sein, aber dann hat ihn mindestens 90% des heutigen Sneak Preview Publikums nicht kapiert. Und gerade das witzlose Ende ist in meinen Augen derart Unbefriedigend, weil es NULL Antworten gibt und man sich danach fragt: Wieso zum Teufel hab ich jetzt diesen Film gesehen?". Hätte ich dem Film davor noch zumindest einen Punkt gegeben, lasse ich ihn nach dieser Frechheit beim Abschluss auf genau NULL fallen. Das teils sarkastische Gelächter beim Abspann verdeutlicht nur meine geteilte Meinung durch das Mitpublikum.
Dieser Film ist eine der schlimmsten und unnötigsten Schlaftabletten die ich je erlebt hab.
0 / 5 Sterne