tonnenförmige verzeichnung, cinemascope und perspektivische verzerrung

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travis_bickle
Stammgast

#1 erstellt: 22. Sep 2008, 20:44

hallo,

hab mich schon eine ganze weile reingelesen. aber statt klarheit zu erlangen, werde ich nur verwirrter.
hab beim schauen über beamer 2 dinge die mich stören. umso näher ich ans bild gehe umso verzerrter bzw. gebogener kommt es mir vor(formatunabhängig). ist das normal? handelt es sich um die sogenannte perspektivische verzerrung?
desweiteren hab ich eine tonnenförmige verzeichnung bei 2.35:1 also cinemascope. es handelt sich wohlgemerkt um einen hd-ready beamer mit 16:9 panel. eigentlich sollte diese zu den seiten zunehmende verzeichnung doch gerade bei einem 16:9 beamer nicht vorhanden sein oder irre ich da?

schon einmal vielen dank und gruß an alle experten für hinweise.

*Michael_B*
Inventar

#2 erstellt: 22. Sep 2008, 21:29

Hallo

Beschränkt sich diese tonnenförmige Verzerrung auf das eigentliche Bild oder ist sie grundsätzlich da?

MfG

travis_bickle
Stammgast

#3 erstellt: 23. Sep 2008, 04:30

tonnenförmige verzeichnung ist bei cinemascope vorhanden und auch ein wenig abstandsabhängig vom wahrnehmungseindruck, kann aber auch ein zusammenspiel mit dem ersten genannten problem sein

*Michael_B*
Inventar

#4 erstellt: 23. Sep 2008, 11:27

Hallo

Was ist denn bei Cinemascope genau verzerrt? Sind die Übergänge von den schwarzen Balken zum Bild schon bogenförmig oder ist der eigentliche Bildinhalt verzerrt? Geh mal näher an die Leinwand und schau mal nach, ob diese Übergänge im Grunde einer Pixelzeile folgen oder ob man da schon einen Bogen sieht. Das ist sinngemäss so gemeint, dass sich die schwarze Abgrenzung beispielsweise in Bildzeile 150 beginnt und dann in der Mitte bis Pixelzeile 155 durchhängt.

Ich denke nicht, dass ich Dir konkrete Hilfe anbieten kann. Ich möchte aber wissen, ob es am Projektor oder am eigentlichen Film liegt. So eine eingebaute Verzerrung habe ich nur mal bei einer ISCO-Linse und einem Projektor für gebogene Leinwände gesehen, aber noch nie bei einem normalen Heimkinoprojektor.

MfG

Signature
Inventar

#5 erstellt: 23. Sep 2008, 11:31

tonnenförmige verzeichnung ist bei cinemascope vorhanden und auch ein wenig abstandsabhängig vom wahrnehmungseindruck, kann aber auch ein zusammenspiel mit dem ersten genannten problem sein

Das ist normal, da Du keinen optischen Anamorphoten einsetzt. Scope-Filme werden mit optisch komprimierenden Anamorphoten gefilmt und dabei kommt es zu sphärischen (Tonnen)-Verzerrungen. Wenn der Film in Kino projiziert wird, kompensiert der expandierende Anamorphot des Projektors diese Verzerrungen.

Die einzige (mir bekannte) Möglichkeit die Verzerrungen bei Scope-Material zu eleminieren ist ein anamorphotes 21:9-Setup. Ansonsten wirst Du mit diesem leichen Tonneneffekt leben müssen. Ich (persönlich) finde es aber nicht sooo dramatisch.

[NACHTRAG]

Was ist denn bei Cinemascope genau verzerrt? Sind die Übergänge von den schwarzen Balken zum Bild schon bogenförmig oder ist der eigentliche Bildinhalt verzerrt?

Ausschließlich der Bildinhalt dürfte verzerrt sein. Wenn auch die Maskierungsbalken verzerrt sind (äußere Kanten leicht nach innen gebogen), hat der Projektor eine Fehler.

Gruß
- sig -

[Beitrag von Signature am 23. Sep 2008, 11:43 bearbeitet]

travis_bickle
Stammgast

#6 erstellt: 23. Sep 2008, 20:53

also ich habe nochmal ein bissel rumprobiert. das burosch avec testbild zeigt eigentlich eine sehr gute geometrie. demzufolge möchte ich einen mangel bei der linse ausschließen. zumal dieser effekt auch über den tft auftritt. dort jedoch weniger deutlich, was wahrscheinlich mit der größe zusammenhängt.
zum vergleich habe ich auch mal eine 1:78 dvd eingelegt. dort gibt es aber auch solche effekte, wie z.b. nicht gerade verlaufenden türrahmen. ich gelange langsam zu der ansicht das es sich um bewusste effekte handelt bzw. einfach schon durch die filmkameras beim dreh begründet ist.
hier zur veranschaulichung mal ein szenenbild:

http://www.movierepo...reWillBeBlood_04.jpg
wenn man sich die kreuzeinsparung oder auch das pult anschaut, kann man glaube ich ganz gut nachvollziehen was ich meine.
achja eine wölbung an den rändern, ist weder nach innen noch nach aussen vorhanden.

*Michael_B*
Inventar

#7 erstellt: 23. Sep 2008, 21:48

Hallo

Dann liegt es schon mal nicht am Projektor sondern am Film selbst. Ist doch auch schon mal was. So eine Verzerrung kann natürlich auch als Effekt eingesetzt werden. Ich vermute aber, dass es häufig eher Abbildungsfehler durch die Kameralinse sind. Mit dem Bild aus dem Link komme ich noch nicht so richtig zurecht. Ich habe mit dem Linientool aus dem Paintprogramm mal die Linien nachgezogen und echte Verzerrungen sind eigentlich nur am Pult zu sehen. Das könnte auch durchaus alles absichtlich ein bisschen krumm und schief gebaut worden zu sein, schliesslich fehlt dem Fanatiker in der Story ja etwas Geld für die Kirche (und offenkundig noch einiges mehr).

MfG