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HiEnd und andere Schreibweisen und was Rechtschreibung uns bedeutet

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tsieg-ifih
Gesperrt
#1 erstellt: 26. Sep 2012, 15:18
seit wann wird HiEnd ohne gh geschrieben? Wird das jetzt auch anderes ausgesprochen. Ich will nicht dumm sterben
cr
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2012, 15:36
Die Schreibweise HiEnd gibts doch schon seit Jahren
"Hi End" 17 Mio in Google
"High End" 860 Millionen

Kommt als Analogon von HiFi, wo man auch nicht immer HighFi schreibt.

Zudem findet in den USA seit einigen Jahrzehnten eine stille Rechtschreibänderung statt, indem zB immer mehr folgende Worte Einzug halten:

Nite statt Night (zb heißen viele Raststätten Good Nite Inn....)
Lite statt Light usw.
tsieg-ifih
Gesperrt
#3 erstellt: 26. Sep 2012, 15:50
All Rit

HiFi oder Hi-Fi ist eine Abkürzung von "High Fidelity" und hat damit nix zu tun.



Lite statt Light

Auch wenn es Mode ist oder aus Werbezwecken gemacht wird, bleibt das grammatisch falsch.
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2012, 15:56

tsieg-ifih schrieb:
Auch wenn es Mode ist oder aus Werbezwecken gemacht wird, bleibt das grammatisch falsch.


Auf lange Sicht haben die Bewahrer immer schon verloren. Unsere heutige Sprache aus Sicht des 17. Jahrhunderts sähe auch komisch aus.
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Sep 2012, 16:02
so siehts aus. Im Zeitalter von Kurznachrichten und Werbespots wird sich die Sprache "weiterentwickeln". Aber wer will auch schon eine starre monolithische Sprache benutzen. Die Jugend braucht was um sich abzugrenzen und die Alten um weise zu wirken. Für jeden ist was dabei.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2012, 16:09
So wie geographische Isolation zu unterschiedlichen Sprachen führte, wird eine immer einfacher globale Kommunikation und Mobilität zu Ausgleichsprozessen führen. Ich wäre dafür, das an Schulen Klingonisch zum Pflichtfach wird. Qapla'
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Sep 2012, 16:10
sobald Klingon zu einer lebenden Sprache würde, würde sie natürlich auch sofort anfangen zu degenerieren/evolvieren. Liegt in der Natur der Sache.
>Spider<
Inventar
#8 erstellt: 26. Sep 2012, 17:07
Alles voller Trekkies
§†Å® wÅ®§ ®u£€Z!
cr
Inventar
#9 erstellt: 26. Sep 2012, 17:25

HiFi oder Hi-Fi ist eine Abkürzung von "High Fidelity" und hat damit nix zu tun


Seltsames Argument.
In beiden Fällen wird High mit Hi abgekürzt. Aber vielleicht kannst du mir ja in Logik nachhelfen, wo nun die Unterschiede liegen?!

PS: Zudem ist Sprache das, was verwendet wird. Da kann man sich noch so sehr auf 100jährige Regeln setzen.
Ich und 10.000e andere schreiben eben HiEnd.


Auch wenn es Mode ist oder aus Werbezwecken gemacht wird, bleibt das grammatisch falsch.


Warum schreibst du nicht sey und seyn statt sei und sein?
Ist auch falsch, würde der junge Goethe sagen.
Warum schreibst du nicht Thal statt Tal? Nur Thron schreibt man noch mit H, weil man dem Kaiser nicht das H für seinen Sessel nehmen wollte


[Beitrag von cr am 26. Sep 2012, 17:28 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#10 erstellt: 26. Sep 2012, 17:36
Ich finde schon, dass man Schrift und Sprache, die IMMER momentan gültig sind, akzeptieren, zumindest jeder sich bemühen sollte, denn wo kämen wir hin, wenn die Regeln des Schriftgebrauchs gerade in einem Forum ausser Kraft gesetzt wird, aber hier geht's um CD-Matten, da ist eh alles verloren


[Beitrag von tsieg-ifih am 26. Sep 2012, 17:37 bearbeitet]
cr
Inventar
#11 erstellt: 26. Sep 2012, 17:39
Diesen Anspruch haben sich die Germanisten mit der verkorksten Rechtschreibreform allerdings verwirkt. Seit diesen dämlichen Änderungen, die teils revidiert wurden, schreibt überhaupt jeder nur mehr so, wie es ihn freut.
Und irgendwie kann ich das auch verstehen. Die ganze Rechtschreibreform war nur eine Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Besserwisser.


[Beitrag von cr am 26. Sep 2012, 17:42 bearbeitet]
djtechno
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 26. Sep 2012, 19:30
In einem Amerikanischen Blog namens "stopshitmusic" wurde cheryl coles "things can only get better" zu "things can only get shitter"



Nach Nite Und Lite alsonun die neuen Steigerungsformen von shit: Shit,shitter,shittest

Na,ja, im Schwabenland sagen viele "Der Einzigste" und "Das gildet nicht"
Dann natürlich die Lautverschiebungen

Brille wird im Saarländischen "Brülle" ausgesprochen Chemie wird bei uns "Schämieh" gesproochen, in manchen anderen Gegenden "Khämie"

Ypsilone werden im Saarländischen meist zu Ü-lauten im Schwabenland dagegen zu I-Lauten

und dann die frage: Spricht man Linoleum von der Betonung als Lino-leum oder als Li-noleum

Flüche bei Jugendlichen werden neuerdings öfters mal so gebeutt: scheiss, scheisser, am scheissesten

Die Mehrzahl von Globus heißt eigentlich Globen. Aber viele sagen Globusse
Die Mehrzahl von Kompaß heißt eigentlich Kompanten, viele sagen aber auch Kompässe

Die Mehrzahlvon Datum heißt Daten, viele sagen oft aber "Datummen"

Dann noch die ganzen neuen Tätigkeiten
Googeln, Twittern, Facebooken, Simsen, Skypen, Yahoooen, Bingen,Msnen,voipen


[Beitrag von djtechno am 26. Sep 2012, 19:36 bearbeitet]
Nasty_Boy
Inventar
#13 erstellt: 26. Sep 2012, 20:30
So lange man es noch lesen kann, bin ich beruhigt
Hai-Ent
Ich schreib auch oft Händi und jeder weiß sofort, was gemeint ist.
Und wo Zeit knapp ist, da muss man halt alles abkürzen. Da waren die Amis schon immer Vorreiter.
x-mas
Railroad x-ing
N8
C U
4 U
Alles wegen dem Internet

Aber lieber sowas, als wenn alles voller Rächtschreipvehla und mit ohne Komma und 500 Worte am Stück in einem satz ohne absatz und ohne großschreibung das macht doch gar keinen sinn wenn ihr wisst was ich meine und soweiter und sofort

Ich go jetzt on the Kautsch und gugg in the TV
djtechno
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 26. Sep 2012, 21:52
In dem Sinne: T42&14U (Tea for Two and one for You)
ZeeeM
Inventar
#15 erstellt: 26. Sep 2012, 21:59
... und irgendwie tauchen Dinge auf, die schon früher in anderen Medien ihr Dasein begonnen hatten.
http://www.qsl.net/d/dk5ke/abk.html
tsieg-ifih
Gesperrt
#16 erstellt: 26. Sep 2012, 22:34

Ich schreib auch oft Händi und jeder weiß sofort, was gemeint ist.

Genau das mache ich schon lange, denn das Wort Handy/Händi ist nur ein Kunstbegriff von irgendeinen Deutschen erfunden der Langeweile beim Zehenschneiden gehabt haben muss, denn diese kräuseln sich bei mir nach oben, wenn man manche Kunstwörter sich anguckt, die nicht mit den natürlichen Mitteln der Wortbildung einer Sprache gebildet worden sind,

zB. verbale Widersprüche wie Kreisecke, Rundecke, kirschgrün, Schluckblasen und Erfolgsverhütung sind zumindest "nette Ausdrücke". Ganz konfus wird's bei BBSI was eher mit Realtraum zu erklären wäre

Anderes Beispiel wäre das Wort Bios (Basic Input/Output System beim Computer). Manche sprechen Bios "Baios" aus, ich sage einfach nur "bios".
Ich meine ich sage zu CD auch nicht "Cidi" oder zu DVD "Dividi" oder?

Ich bin ohnehin für eine Eindeutschung der Anglizismen. Frankreich hat sogar ein Gesetz herausgebracht um die Sprache vor fremden Einflüssen zu schützen und ich finde das gut.



Diesen Anspruch haben sich die Germanisten mit der verkorksten Rechtschreibreform allerdings verwirkt. Seit diesen dämlichen Änderungen, die teils revidiert wurden, schreibt überhaupt jeder nur mehr so, wie es ihn freut.
Und irgendwie kann ich das auch verstehen. Die ganze Rechtschreibreform war nur eine Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Besserwisser.

Das stimmt allerdings und einiges wurde verschlimmbessert. Trotzdem sollten diese unerfreulichen Umstände keinen Anlass dazu bieten, dass man die bestehenden Rchtschreibregeln nicht einzuhalten hat, zumindest sollte man sich Mühe geben. Wenn ich ein Wort nicht weiss muss ich googeln, aber ich kann nicht ständig googeln
Regeln einhalten wird ja in der Wissenschaft und bei den Naturgesetzen hier auch eingefordert, darum verstehe ich deine Haltung nicht so ganz, aber manchmal ist es ganz lustig wenn man sich streitet.



Die Mehrzahlvon Datum heißt Daten, viele sagen oft aber "Datummen"

Solange das mit "t" schreibst geht ja noch
ZeeeM
Inventar
#17 erstellt: 26. Sep 2012, 22:42
cr
Inventar
#18 erstellt: 26. Sep 2012, 23:38
Auch das Wort Keks ist ein Kunstwort (von Cake), angeblich von Bahlsen erfunden, und wird zB in der Schweiz kaum verwendet.
siehe auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Keks

Das Problem war, wie Bahlsen erkannte, dass die Leute das Wort Cake, zB bei den Leibniz-Cakes so aussprachen wie man es schreibt, was degoutierliche Assoziationen wachrief.
ahebeisen
Stammgast
#19 erstellt: 27. Sep 2012, 06:01

cr schrieb:
Auch das Wort Keks ist ein Kunstwort (von Cake), angeblich von Bahlsen erfunden


Ich hab hier ne Packung liegen, das steht KEX drauf...
(von der Firma DeBeukelaer)



tsieg-ifih schrieb:

Frankreich hat sogar ein Gesetz herausgebracht um die Sprache vor fremden Einflüssen zu schützen und ich finde das gut.


Am Schlimmsten finde ich die Werbung von so nem pink-farbenen Waschmittel.
Das würde ich mir alleine deshalb nicht kaufen.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 27. Sep 2012, 07:41

HiEnd und andere Schreibweisen und was Rechtschreibung uns bedeutet


Hmm...
tsieg-ifih
Gesperrt
#21 erstellt: 27. Sep 2012, 07:42
Was gibt's da zu grinsen?
pinoccio
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 27. Sep 2012, 07:44
Ich bin zwar Pfälzer und wir reden durchaus so, wie der Threadtitel geschrieben wurde, nur so schreiben würden wir ihn nicht...


[Beitrag von pinoccio am 27. Sep 2012, 07:45 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#23 erstellt: 27. Sep 2012, 07:48
cr hat den Titel so geschrieben, ich kann am allerwenigsten dafür. Hier werden ja öfters Dinge "abgetrennt"
pinoccio
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 27. Sep 2012, 07:51
Du sollst doch nicht alles auf dich beziehen...

ICH hätte den Titel sicher 8x nachkorrigiert.


[Beitrag von pinoccio am 27. Sep 2012, 07:52 bearbeitet]
Jogobo
Stammgast
#25 erstellt: 27. Sep 2012, 08:39

tsieg-ifih schrieb:

Lite statt Light


Auch wenn es Mode ist oder aus Werbezwecken gemacht wird, bleibt das grammatisch falsch.


Wenn wir hier schon beim anglizistischen Klugscheißen sind: es ist orthografisch falsch!
tsieg-ifih
Gesperrt
#26 erstellt: 27. Sep 2012, 08:53
Ja es ist etwas verwirrend, aber Grammatik ist der Überbegriff der Rechtschreibung und die Rechtschreibung ist die Ortographie.

Die Rechtschreibung ist also die Ausführung der Grammatik.

Hier geht es um beides.
Jogobo
Stammgast
#27 erstellt: 27. Sep 2012, 09:14

tsieg-ifih schrieb:
Ja es ist etwas verwirrend, aber Grammatik ist der Überbegriff der Rechtschreibung und die Rechtschreibung ist die Ortographie


Und wir klugscheißen weiter :
Orthografie (= Rechtschreibung) ist eines der wenigen Dinge, die nicht unter Grammatik (= Sprachlehre) zu finden sind. Die Grammatik beschäftigt sich mit dem systematischen Aufbau der Sprache (Syntax und Semantik), die Orthografie bestimmt "die allgemein übliche Schreibung der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift".
Wer schon mal in der Schule eine nicht ganz fehlerfreie Deutscharbeit geschrieben hat, wird sich an die Randvermerke "G I", "G -", "R I" und "R -" (in ganz üblen Fällen auch mal "R +" oder "G +") erinnern.

Bei "Lite" und "Light" geht es einzig und allein um die allgemein übliche Schreibung, Bedeutung und Zusammenhang stehen hier nicht in Frage.
tsieg-ifih
Gesperrt
#28 erstellt: 27. Sep 2012, 09:25
Der Threadtitel "andere Schreibweisen UND was Rechtschreibung uns bedeutet" beinhaltet beides, also nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch WIE etwas ausgesprochen wird, siehe Beispiel "HiEnd".


[Beitrag von tsieg-ifih am 27. Sep 2012, 09:26 bearbeitet]
Jogobo
Stammgast
#29 erstellt: 27. Sep 2012, 09:42
...und was hat das damit zu tun, dass ich Deine Aussage, dass die Schreibweise "Lite" grammatisch falsch sei, als falsch bezeichnet habe???

[klugscheiß]
Wie etwas ausgesprochen wird, wird in der Linguistik erforscht, die einen erweiterten Grammatikbegriff verwendet, zu dem z.B. die Phonologie gehört.
[/klugscheiß]


[Beitrag von Jogobo am 27. Sep 2012, 09:46 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#30 erstellt: 27. Sep 2012, 10:17
Also du meinst die Bewertung "grammatisch falsch" bei dem Beispielwort "Lite" wäre falsch, weil der angebliche Fehler nicht die Grammatik, sondern die Rechtschreibung betrifft. Ok wenn das Fremdwort für sich alleine steht dann stimmt das, aber wenn das Wort in einer Satzstruktur (Syntax) steht, dann ist es eben doch Grammatik. Ich glaube so können wir uns einigen
Jogobo
Stammgast
#31 erstellt: 27. Sep 2012, 11:22
Ich wüsste nicht, wie man eine andere Einigkeit über eine in allen Belangen falsche Aussage erzielen sollte als: diese Aussage ist falsch...

Der Satz "I just want something light for lunch" unterscheidet sich grammatisch nicht von dem Satz "I just want something lite for lunch". Beide Sätze sind grammatisch identisch.
Die Variante "I just want something ligt for lunch" beinhaltet einen orthografischen Fehler, der zu keinem grammatischen Fehler führt.
"lite" und "light" sind orthografisch zulässige schreibweisen für das Adjektiv (vgl. dazu "Oxford Advanced Learner's Dictionary").

Die beiden Varianten "light" und "lite" als einzeln stehende Worte gegenüber zu stellen und darüber eine grammatische Aussage zu treffen, ist schlicht unmöglich. Die Verwendung der einen oder anderen Schreibform führt in keinem Fall zu einem "falsch", weder grammatisch noch orthografisch.

Auch wenn "Orthografie" im deutschen "Rechtschreibung" heißt, leitet sich daraus kein Gesetz ab, denn die Rechtschreibung wird bestimmt durch die "allgemein übliche Schreibung". Und die hat sich in Nordamerika nun mal in Richtung "lite" entwickelt.

Ein grammtischer Fehler steckt in der Werbung einer bekannten Fastfood Kette: "I'm loving it". Orthografisch ist an diesem Slogan nichts auszusetzen, grammatisch ist er aber nicht korrekt, weil "to love" zu den sog. "stative verbs" gehört, die nicht in den Tempus "present progressive" gesetzt werden können.

So, genug "klug geschissen". Ich habe zwar ein ausgesprochenes Faible dafür, mir Sprachen über die Grammatik zu erschließen, aber ein noch größeres Faible habe ich für


[Beitrag von Jogobo am 27. Sep 2012, 11:23 bearbeitet]
ahebeisen
Stammgast
#32 erstellt: 27. Sep 2012, 11:32
Mir schwirrt der Kopf
Jogobo
Stammgast
#33 erstellt: 27. Sep 2012, 11:47
Ist doch ganz einfach:
  • Grammatik ≠ Orthografie
  • Orthografie ∉ Grammatik (falls der Browser das Zeichen zwischen den beiden Worten nicht richtig darstellt: nicht Element von)
  • lite = light

nichts falsch, alles richtig


[Beitrag von Jogobo am 27. Sep 2012, 11:57 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 27. Sep 2012, 12:22
Beim Threadtitel meinte ich nicht "HiEnd".

Ich hätte ihn so geschrieben:

"HiEnd" - andere Schreibweisen und was die Rechtschreibung (für) uns bedeutet.



Oder

Deutsche Sprache, schwere Sprache aber gut für coole Doppeldeutigkeiten

Jogobo
Stammgast
#35 erstellt: 27. Sep 2012, 12:39
Nur, dass es sich nicht um deutsche Rechtschreibung handelt und den meisten, die darüber diskutieren, der muttersprachliche Sinn, die muttersprachliche Mehrdeutigkeit und der muttersprachliche Witz verborgen bleiben.

Der Duden schlägt übrigens "High End" als korrekte Schreibung vor und listet als Alternative "Highend", gibt aber zwei verschiedene Aussprachen für diese Varianten vor.

Zu "HiEnd" oder "HighEnd" findet man dagegen nichts. Hier handelt es sich um Wortschöpfungen, die den Sprung in die offizielle deutsche Rechtschreibung noch nicht geschafft haben und es wahrscheinlich auch nicht schaffen werden, da sie der Grundregel "nur der Wortanfang kann einen Großbuchstaben haben" widersprechen.

Seinen Höhepunkt findet das ganze in "High-End-Gerät" (der vom Duden empfohlenen Schreibweise), die der bislang verpönten Bindestrichschreibung den Vorzug vor "Highendgerät" gibt. Völlig inkosequent im Hinblick auf die Schreibweise "High End", bei der man auf den Bindestrich verzichtet hat. Davon ausgehend müsste eigentlich "High End Gerät" geschrieben werden.

Mal wieder ein Beweis dafür, dass Sprache weder strengen Gesetzmäßigkeiten noch einer durchgängigen Logik unterliegt.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 27. Sep 2012, 12:55
So lange es nicht in "OpenEnd" ungenannt wird ist alles in Butter
tsieg-ifih
Gesperrt
#37 erstellt: 27. Sep 2012, 13:05
Alles nicht so einfach
Um die Kette der Verwirrungen langsam abzuschliessen und mir liegt es fern eine feindselige Haltung einzunehmen, dachte ich immer, dass der Terminus Grammatik der Oberbegriff und Ortographie der Unterbegriff derselben ist. Grammatik besteht also aus mehreren Bereichen. Die Ortographie (Rechtschreibung) ist also ein Teilbereich der Grammatik, so meinte ich das.
Daraus folgt m. E. der erfreuliche Umstand, dass beide Begriffe für dieselbe Sache verwendet werden dürfen. Landläufig wird eher "grammatisch falsch" anstatt "ortographisch falsch" gesagt, es sei denn man ist Deutschlehrer Das eine schlieest das andere aber nicht aus.

Nachvollziehbares Beispiel in einem anderen Zusammenhang wie ich das meine:
Es gibt Übersetzungsfehler in der Politik, die von Dolmetscher begangen werden, z. B. ein oder mehrere Buchstaben sind verkehrt oder Kommafehler, falsche Trennung usw. , das alles sind also ortographische Fehler, man sagt auch witzigerweise "verbuchselte Wechselstaben" soweit so gut.
Soweit muss man aber nicht mal gehen, denn es reicht schon das Übersetzungs-Tool von Google aus, was aber kein professioneller Dolmetscher oder Übersetzer benutzen würde, denn es ist nur eine primitive Übersetzungsmaschine, das Zeeem hier oben verlinkt hat und jeder der damit schon Kontakt hatte, weiss, dass evtl. Konfusionen entstehen können.

Aufgrund einer kleinen Veränderung des Inhalts kann es also passieren, dass der übersetzte Satz einen völlig anderen Sinn bekommt und das kann sogar den Lauf der Ereignisse gewollt oder ungewollt verändern. Das hatte ich mal bei ebay erlebt ..
Im Italjenischen gibt es z. B. die Wörter "traduttore" was Übersetzer heisst und "traditore" was Verräter heisst. Wenn man das nicht richtig schreibt oder sagt, dann könnten u. U. leichte Probleme entstehen

Man denke nur an UNO-Konferenzen oder anderen hochwichtigen Generalversammlungen, wo alle Herren Länder auf eine wahrheitsgetreue und fehlerfreie Übersetzung angewiesen sind. Daraus folgt, dass bereits ein kleiner ortographischer Fehler ausreichen kann (ein Buchstabe reicht als Ursache) , um einen grammatischen Fehler (Satzsinnveränderung als Wirkung) auszulösen. Scheinbar unbedeutende Fehler können also zu weitreichender Verwirrung führen und sogar das Schicksal von Millionen Menschen beeinflussen.
Jogobo
Stammgast
#38 erstellt: 27. Sep 2012, 13:44

tsieg-ifih schrieb:
dachte ich immer, dass der Terminus Grammatik der Oberbegriff und Ortographie der Unterbegriff derselben ist. Grammatik besteht also aus mehreren Bereichen. Die Ortographie (Rechtschreibung) ist also ein Teilbereich der Grammatik, so meinte ich das.

Diese Annahme ist allerdings grundfalsch und damit entbehren alle daraus resultierenden Schlussfolgerungen einer korrekten Grundlage. Warum ist es eigentlich so schwer, zu sagen, dass man sich geirrt hat und man statt dessen mit ellenlangen Beiträgen krampfhaft versucht, vergeblich zu beweisen, dass man möglicherweise, wenn die Welt sich mal kurz andersherum dreht, unter Umständen bei Vollmond doch recht gehabt haben könnte?



tsieg-ifih schrieb:
Landläufig wird eher "grammatisch falsch" anstatt "ortographisch falsch" gesagt

Ich weiß nicht, in welchem Land du läufst, aber bei uns wird landläufig mehr von "Rechtschreibfehlern" als von "Grammatikfehlern" gesprochen, weil Grammatik für eine landläufige Wertung viel zu komplex ist.



tsieg-ifih schrieb:
Im Italjenischen gibt es z. B. die Wörter "traduttore" was Übersetzer heisst und "traditore" was Verräter heisst. Wenn man das nicht richtig schreibt oder sagt, dann könnten u. U. leichte Probleme entstehen

Eine fehlerhafte Übersetzung führt nicht zwangsläufig zu einem grammatischen oder orthografischen Fehler in der Übersetzung. Du versuchst gerade, falsch gelernte Vokabeln in Orthografie und Grammatik unter zu bringen. Wenn jemand in einem italienischen Text das Wort "traduttore" falsch schreibt, so dass eine orthografische Verwechlungsgefahr mit dem Wort "traditore" besteht, hat der Übersetzer ins deutsche zwei augenscheinliche Möglichkeiten:

  1. er wendet sich an den Verfasser des italienischen Originals und fragt, was er schreiben wollte
  2. er bedient sich aus der Textsemantik und führt diese auf die lexikalische Semantik zurück (= praktische Anwendung der italienischen Linguistik), um das ursprünglich gemeinte Wort zu ermitteln


Egal, zu welchem Ergebnis der Übersetzer kommt, das übersetzte Produkt unterliegt den eigenen orthografischen und grammatischen Regeln der Zielsprache. Dass der Sinn der Übersetzung nicht mehr dem Sinn des Originals entspricht, ist zwar ein semantisches Problem, dieser Teil der Semantik ist aber nicht Bestandteil der Grammatik sondern gehört zur Linguistik.


[Beitrag von Jogobo am 27. Sep 2012, 13:45 bearbeitet]
cr
Inventar
#39 erstellt: 27. Sep 2012, 13:47

Frankreich hat sogar ein Gesetz herausgebracht um die Sprache vor fremden Einflüssen zu schützen und ich finde das gut.


Ja, das finde ich auch reichlich lächerlich.
Wen es interessiert: Hat im übrigen dazu geführt, dass eine Zeitlang in Frankreich keine int. Kongresse mehr veranstaltet wurden, weil auch die in Frz abgehalten werden mussten.

Wenn nun ein Land meint, als einziges (?) in Europa die eMail courriel nennen zu müssen usw usf, dem ist mM nicht mehr zu helfen. Daran halten müssen sich ohnehin nur Medien, die subventioniert werden. Wobei es in Frankreich sowieso ewig kein echtes Internet gab, sondern das proprietäre MiniTel.

Man könnte sich im übrigen über die vielen lateinischen, griechischen und französischen Fremd- und Lehnwörter im Deutschen genauso aufregen, nur können wir dann einpacken und die Sprache um 75% eindampfen.
ahebeisen
Stammgast
#40 erstellt: 27. Sep 2012, 14:03

cr schrieb:
Wobei es in Frankreich sowieso ewig kein echtes Internet gab, sondern das proprietäre MiniTel.



war das nicht das Pendant zum BTX?

Viel lächerlicher fand ich in diesem Fall die Wortkreationen in der DDR

Jahresendfigur oder Erdmöbel

(auch wenn diese nun nicht englische Begriffe umschreiben sollten)
cr
Inventar
#41 erstellt: 27. Sep 2012, 14:20
Ja, es war aber etwas weiter fortgeschritten

Hier ist ein guter Überblick:
http://de.wikipedia.org/wiki/Minitel

Minitel wäre wohl der Traum jeder Diktatur:


Minitel war ein zentral kontrolliertes und kein freies Netzwerk, an dem die zugelassenen Anbieter von Diensten und der Netzwerkbetreiber verdienen konnten. News.ORF.at kommentiert die hinter Minitel stehende Idee wie folgt: „(...) Apples Erfolg mit dem App Store (hat) der Idee des geschlossenen Systems mit eingebauter Bezahlmöglichkeit wieder Auftrieb gegeben. Auch wenn Minitel gegen die schiere Dynamik des freien Netzes und seiner offenen Standards den Kürzeren gezogen hat - die Idee eines konsumorientierten Netzwerks mit simplen Clients, die mit einer streng kontrollierten Zentrale verbunden sind, hat immer noch zahlreiche Freunde in der Medien- und IT-Industrie. Was ist schließlich Facebook anderes als eine Art Minitel, das sich im Internet breitgemacht hat“.[5]

(wikipedia)
Franquin
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 27. Sep 2012, 19:27

blitzschlag666 schrieb:
so siehts aus. Im Zeitalter von Kurznachrichten und Werbespots wird sich die Sprache "weiterentwickeln". Aber wer will auch schon eine starre monolithische Sprache benutzen. Die Jugend braucht was um sich abzugrenzen und die Alten um weise zu wirken. Für jeden ist was dabei.


Dumm nur, wenn die Alten dann versuchen, sich abzugrenzen.

ich werfe mal ein paar Zahlen in den raum, vielleicht erschrickt ja wer.


Funktionaler Analphabetismus betrifft
kumuliert mehr als vierzehn Prozent der
erwerbsfähigen Bevölkerung (Lage auf Alpha-
Level 1-3, 18-64 Jahre).
Das entspricht einer Größenordnung von 7,5
Millionen Funktionalen Analphabet/inn/en in
Deutschland.
Davon wird bei Unterschreiten der Textebene
gesprochen, d.h., dass eine Person zwar
einzelne Sätze lesen oder schreiben kann,
nicht jedoch zusammenhängende – auch
kürzere – Texte. Betroffene Personen sind
aufgrund ihrer begrenzten schriftsprachlichen
Kompetenzen nicht in der Lage, am
gesellschaftlichen Leben in angemessener
Form teilzuhaben. So misslingt etwa auch bei
einfachen Beschäftigungen das Lesen schriftlicher
Arbeitsanweisungen.



Fehlerhaftes Schreiben trotz gebräuchlichen
Wortschatzes zeigt sich bei weiteren
fünfundzwanzig Prozent der erwerbsfähigen
Bevölkerung, dies betrifft vor allem die
Rechtschreibung (Lage auf Alpha-Level 4,
18-64 Jahre). Das entspricht über 13
Millionen Menschen in Deutschland.
Davon wird gesprochen, wenn auf Satz- und
Textebene auch bei gebräuchlichen Wörtern
langsam und/oder fehlerhaft gelesen und
geschrieben wird. Die Rechtschreibung, wie
sie bis zum Ende der Grundschule unterrichtet
wird, wird nicht hinreichend beherrscht.
Typische Betroffene vermeiden das Lesen und
Schreiben häufig.


Quelle (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Universitäten Hamburg und Berlin, et al.



Funktionale Analphabet_innen sind im Trend prekärer beschäftigt als Andere, aber in der Mehrheit unbefristet vollzeitbeschäftigt.

Sie verdienen allerdings im Durchschnitt weniger als Andere.

Sie sind seltener im öffentlichen Dienst & im Großbetrieb als Andere.


Quelle wie oben.

Sich über Rechtschreibung lustig zu machen oder sich absichtlich darüber zu stellen, finde ich in diesem Zusammenhang - zumindest bedenklich.

cr
Inventar
#43 erstellt: 27. Sep 2012, 19:58
Wie soll man das aber wirklich noch ernst nehmen?
In den 70er Jahren wollten die Germanisten die Großschreibung abschaffen (weil sie elitär ist, und bildungsferne Schichten benachteiligt), dazu ist es nicht gekommen, aber die Reform der 90er Jahre ist auch lächerlich genug, angefangen von schnäuzen (klar, man schnäuzt die Schnauze), Gräuel (das graue Gräuel), aufwändig (und was ist mit mit aufwenden?, ich werde sicher nie aufwändig schreiben, genau so wenig wie Stängel, ja klar ist eine Stange), die Gämse (weil im Volksmund Gams) usw. Hat man keine anderen Sorgen, hätte man alles gelassen, wie*s war, wär es auch wurscht.
Dasselbe mit dem scharfen ß. Wer's vorher nicht kapiert hat, kapiert's jetzt auch nicht. Hätte man es gleich abgeschafft, ok, in der Schweiz lebt man auch ohne gut.......
Tatsache ist, dass seit der Reform noch schlechter geschrieben wird als vorher.
Franquin
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 27. Sep 2012, 20:11
Na, Du würdest ja auch nicht wegen einer hanebüchenen Steuerpolitik versuchen, das Finanzamt nicht ernst zu nehmen.


[Beitrag von Franquin am 27. Sep 2012, 20:11 bearbeitet]
0408SUSI
Gesperrt
#45 erstellt: 27. Sep 2012, 20:32

cr schrieb:
Dasselbe mit dem scharfen ß.Hätte man es gleich abgeschafft, ok, in der Schweiz lebt man auch ohne gut.......


Hör mal, wenn du mir das scharfe ß [sic.] nehmen willst, wirst du mein Freund die längste Zeit gewesen sein! Das ß ist bitter notwendig, Es heißt schließlich "Straße" und nicht "Strasse", und wenn man "Masse" statt "Maße" (oder umgekehrt) schreibt, sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Ich bin der Meinung, dass* man dieses ß sogar fördern sollte. Nämlich für die "Anglizismen". "ße Biitels", "ßekßie", "Wonn ßekkend pließ", "ßörwis" und der Gleichen mehr.


Tatsache ist, dass seit der Reform noch schlechter geschrieben wird als vorher.


Es wird nicht wegen der Rechtschreibereform "schlechter" geschrieben - denn diese könnte uns eigentlich am Arsch vorbeigehen - sondern weil Schrift und Sprache dank Internet zu Wegwerfartikeln verkommen sind.
Franquin
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 27. Sep 2012, 21:11
Das Netz ist nicht der Grund, denn bis auf ein paar wenige Ausnahmen bringen die, die es gelernt haben, ihre Bildung auch mit. Es wird hier nur offenbar, was an anderer Stelle versäumt wurde.

Vielleicht ist es auch indirekt beteiligt, denn wir wissen mittlerweile, dass Bildschirmmedienkonsum (Konsolen, TV/Film, PC) im Vorschulalter zu Lese- und Schreibschwächen führt die - entsprechendes Umfeld vorausgesetzt, - erst im dritten oder vierten Schuljahr überwunden werden. Nur fehlt es an Förderung...


[Beitrag von Franquin am 27. Sep 2012, 21:33 bearbeitet]
cr
Inventar
#47 erstellt: 27. Sep 2012, 21:13
Ich will das ß gar niemandem nehmen, es hätte so bleiben sollen wie es war, oder wenn schon reformiert werden muss, ganz weg.

Ich finde zwar in der Schweiz die Busse (Buße) und die Busse (Autobusse) immer ganz witzig, aber man gewöhnt sich daran und die Verwechslungsgefahr ist ja aus dem Kontext heraus gering. Wenn ich mir aber das nächste Notebook nicht importiere, habe ich sowieso kein ß mehr oder ich tu mir den Krampf an, die frz. Tastatur mit deutschem Layout zu nützen, was bei ca 10 Tasten ein Problem ist und nervt.


Na, Du würdest ja auch nicht wegen einer hanebüchenen Steuerpolitik versuchen, das Finanzamt nicht ernst zu nehmen.

Der Vergleich hinkt, weil das FA nicht für die Steuerpolitik zuständig ist.
Allerdings kann mich niemand zwingen, die Rechtschreibreform zur Kenntnis zu nehmen. Wenn ich will, kann ich auch nach der alten schreiben, was ich immer wieder mal mache.
tsieg-ifih
Gesperrt
#48 erstellt: 27. Sep 2012, 22:13

Es wird nicht wegen der Rechtschreibereform "schlechter" geschrieben - denn diese könnte uns eigentlich am Arsch vorbeigehen - sondern weil Schrift und Sprache dank Internet zu Wegwerfartikeln verkommen sind.

Das ist auch meine Wahrnehmung und nicht nur in den Emails, auch öffentlich auf ebay wird das deutlich.

Die für uns schlecht gelaufene Pisa-Studie war ja schon peinlich genug, dass in einem Land wo Bildung eine wichtige Recource ist, weil wir sonst keine haben, Möglichkeiten nicht erkannt werden und Deutschbücher von 1985 gab es vor ein paar Jahren auf dem Büdinger Gymnasium auch noch. Erst nachdem sich Eltern beschwerten, wurde das geändert.

Das Schreiben wie in der Sesamstrasse ist "die verbale Anarchie der Netzkultur", hat aber auch Vorteile, denn es schafft neue Arbeitsplätze wie Logopäden und Ergotherapeuten, die dann bei Problemen mit der Sprache auf Kasse aushelfen.

Egal, denn Konrad Duden sagte schon "schreib wie du sprichst" und jetzt haben wir den Salat.



Der Vergleich hinkt, weil das FA nicht für die Steuerpolitik zuständig ist.

Der Hinweis dass der Vergleich hinkt, lahmt etwas, denn der Staat mit seiner verkorksten Steuerpolitik ist zwar verantwortlich, aber die Finanzämter fungieren wie die Zuhälter, die von uns Bordsteinschwalben Geld sehen wollen.



Ich will das ß gar niemandem nehmen, es hätte so bleiben sollen wie es war, oder wenn schon reformiert werden muss, ganz weg.

Das ß ist wie ein unnötiger Kropf, unästhetisch und kann ganz weg. Passt weder zu GROßBUCHSTABEN, noch in unsere Kulturlanschaft

In der Ex DDR wurde ziemlich früh gemerkt, dass das "Buckel-S" nicht im Alphabet vorkommt. Daraufhin wurde das "ß" seit 1965 in einem DDR Spezialduden durch "ss" ersetzt, also das letzte deutsche Symbol von den Russen als "Majuskel-ß" mißbraucht



Nach der Rechtschreibreform von 1996 ist bei Großschreibung SZ nicht mehr zulässig. Da es immer weniger benutzt wurde, ist es nun durch die zwei Einzelbuchstaben SS zu ersetzen.
Dieser Duden von 1965 aus der früheren DDR bricht mit der allgemeinen Regel, ein scharfes S im Versalsatz durch Doppel-S zu ersetzen und stellt einen gelungenen Versuch eines Majuskel-ß dar.

Quelle: klick


[Beitrag von tsieg-ifih am 27. Sep 2012, 22:15 bearbeitet]
Franquin
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 27. Sep 2012, 23:01

tsieg-ifih schrieb:

Es wird nicht wegen der Rechtschreibereform "schlechter" geschrieben - denn diese könnte uns eigentlich am Arsch vorbeigehen - sondern weil Schrift und Sprache dank Internet zu Wegwerfartikeln verkommen sind.

Das ist auch meine Wahrnehmung und nicht nur in den Emails, auch öffentlich auf ebay wird das deutlich.


Stichwort Digitale Demenz...

http://www.youtube.com/watch?v=ivyM6_Qu85c
pinoccio
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 28. Sep 2012, 00:19

tsieg-ifih schrieb:

Es wird nicht wegen der Rechtschreibereform "schlechter" geschrieben - denn diese könnte uns eigentlich am Arsch vorbeigehen - sondern weil Schrift und Sprache dank Internet zu Wegwerfartikeln verkommen sind.

Das ist auch meine Wahrnehmung und nicht nur in den Emails, auch öffentlich auf ebay wird das deutlich.


Wenn es früher (vor 30/40 Jahren) eBay gegeben hätte, wäre das nicht anders gewesen. Ich vermute, es wäre noch schlimmer gewesen. Bei den aufgegebenen Kleinanzeigen "schützten" manchmal nur die beliebten Abkürzungen fürs Zubehör.


Die für uns schlecht gelaufene Pisa-Studie war ja schon peinlich genug, dass in einem Land wo Bildung eine wichtige Recource ist, weil wir sonst keine haben, Möglichkeiten nicht erkannt werden und Deutschbücher von 1985 gab es vor ein paar Jahren auf dem Büdinger Gymnasium auch noch. Erst nachdem sich Eltern beschwerten, wurde das geändert.


Hätte man früher (vor 30/40 Jahren) die Pisa-Studien eingeführt, wären die Ergebnisse sicher noch schlechter gewesen. An der Studie ist vieles blöd, das Bödeste ist, weil an ihr keine Erwachsene teilnehmen können. Ich fänds lustig, wenn die mal einen vor den Latz bekommen würden, wenn sie sich gerade wieder über ihre Kinder aufregen und dabei ihre vermeintlichen Leistungen in/aus der Vergangenheit aufs Söckelchen stellen.


[Beitrag von pinoccio am 28. Sep 2012, 00:24 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#51 erstellt: 28. Sep 2012, 00:40

Ich fänds lustig, wenn die mal einen vor den Latz bekommen würden, wenn sie sich gerade wieder über ihre Kinder aufregen und dabei ihre vermeintlichen Leistungen in/aus der Vergangenheit aufs Söckelchen stellen.

Wenn man Pisa nicht nur mit anderen Ländern vergleicht, sondern auch die eigene Person miteinbezieht, ja dann wäre das Ergebnis der "Schulleistungsuntersuchung" vermutlich noch schlimmer ausgefallen, da muss man ehrlich sein, weil man auch viel vergisst.

In der Schule hat man sich schon gefragt, wieso das endoplasmatisches Mitochondrium so wichtig ist, wenn man später Bankkaufmann lernen will, aber es gehört zur Allgemeinbildung, was ich erst später verstanden habe.
Wenn Kinder aber Erwachsene sehen, die sich im Netz wie Teletubbies benehmen, kann man kaum eine Vorbildfunktion erwarten.
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