Vincent MK-236/Advance Acoustic MAX 450/ NAD C 352/ Audreal MT-3/ Kenwood KA-4050 R an Kef R 700 & C

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kuck-ei
Stammgast
#1 erstellt: 15. Mai 2013, 10:18
Vergleich: Vincent MK-236/Advance Acoustic MAX 450/ NAD C 352/ Audreal MT-3/ Kenwood KA-4050 R an Kef R700/ Canton SC-L

Hallo zusammen,

ich habe in letzter Zeit sehr viele Erfahrungen gesammelt, was diese Kombinationen angeht und die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Wie immer berichte ich nur von wirklich hörbaren Unterschieden, ohne psychoakustische Einflüsse.
Also nur das, was durch meine Blindtests hörbar wurde.

Ums vorweg zu nehmen: Wirkliche qualitative Unterschiede sind bei Transitoren natürlich nicht zu hören, da die Grenze des technisch Verbesserbaren bei bei Verstärkern ja bekanntermaßen schnell erreicht ist. Mit einer kleinen Ausnahme, dazu später mehr. Anders Verhält es sich natürlich bei der Röhre. Vielmehr aber geht es also um die Abstimmung und den Einfluss der Röhren innerhalb der verschieden Konzepten.

Als meine Referenz zum Wort neutral dienen die Harbeth Monitor 40.1, welche mir dort wirklich die Augen geöffnet haben, wie viele Hersteller sich mit den Worten Monitor und Neutralität schmücken, in Wahrheit aber klassische Nerv-Hochton-Lautsprecher auf den Markt bringen, die im Laden begeistern und sich abheben, aber zuhause schnell zur Ernüchterung führen. Einige würden den Sound daher wohl eher als warm wahrnehmen.

Als Test Lautsprecher dienen meine aktuellen Lautsprecher die Canton SC-L, als mein bassgewaltiger Partykeller Lautsprecher, mit Problemen im Hochton, dank der cantontypischen Anhebung bei ca. 6 khz, sowie die KEF R700, welche mit weitem Abstand die besten Lautsprecher sind, die ich in meiner langen Zeit als Hifi begeisterter (Canton, Swans,Heco,Elac, Infinity Renaissance, Focal etc..) besessen habe. Meine Referenz in Sachen Lautprecherabstimmung. Im Hochmittelton neutral und angenehm, überragend knackiger, präziser und kräftiger Bass.

Nun zu den Eindrücken

NAD c 352:



Der NAD ergibt mit den KEF ein wirklich sehr rundes Klangbild, mit leichten aber noch sehr angenehmen Tendenzen zur Spritzigkeit im Hochton, leicht angehobenem Grundton, tollem Straffen Bass. Eine ganz klare Empfehlung ! Klingt langzeittauglich und interessant zugleich!

Die RC-L profitieren ebenfalls von dem leichten Plus an Grundton, sowie dem guten Bass, den nervigen Hochton vermag er aber leider nicht auszugleichen, was für einen reinen Transitor allerdigs auch ungewöhnlich wäre

Optik ist mit dem Plastiklook vergleichsweise eher nüchtern. Allerdings muss ich gestehen, dass dies beim NAD irgendwie eine Art besonderen Reiz ausmacht.

Advance Acoustic MAX 450:

Von Röhrenklang dank Hybridauslegung leider keine Spur. Kurz und knapp: Im Blindtest kein Unterschied zum NAD ausmachbar. Der Advance ist ein NAD im schöneren Kleid, mit größerem Funktionsumfang. Digitale Eingänge eher unbrauchbar, klingen leider recht flach. Ob man dafür Minimum das Doppelte ausgeben sollte, muss jeder selbst entscheiden .

Kenwood KA-4050 R:

Warum ich so ein altes Gerät zum Vergleich ziehe? Ganz einfach, weil er sehr deutlich macht, dass auch er qualitativ nicht hinter den vorher genannten Pedanten hinterher hinkt. Ganz im Gegenteil, ich würde auch lediglich sagen, dass es nur einen Tick anders klingt. Der Kenwood klingt ebenfalls kräftig untenrum, spielt in den Höhen allerdings einen Tick zurückgenommener.

Ergibt an den Cantons ein zumindest erträglicheres Klangbild, an den KEF ein sehr langzeittauglichen Klang, der dunkel, aber nicht zu dunkel ist.

Und das Ganze zum Kurs von 50 Euro, wirklich klasse.

Audreal MT-3:

Der Audreal ist reine Röhre und klingt im Hochton wirklich extrem zurückgenommen, was ihn was das angeht wirklich zum perfekten Spielpartner für die SC-L macht. Allerdings war das schon das einzige positive. Der Bass ist nicht präsent genug und vor allem unpräzise. Das wird sehr deutlich wenn man Lieder mit schnellem starkem Bass hört, dieses röhrentypische „ nachgwabbern“ ist nicht nur hörbar, sondern sogar sichtbar, hat mit hoher Wiedergabetreue wenig zu tun. An den KEF sieht es noch schlechter aus. Hochton quasi nicht vorhanden, Bässe vergleichbar schlecht. Hinzukommt, dass das Gesamtklangbild irgendwie sehr diffus, matschig daher kommt.

Einzig die Optik und Haptik vermag extrem zu überzeugen, aber was nützt einem das schon, wenn der Rest nicht passt. Das ist zu wenig für 800 Euro.

Vincent MK-236:

Was für ein AHA-Effekt! Der Vincent macht genau das, was er verspricht! Er ist genau wie der AA ein Hybrid, allerdings klingt er auch so. Dabei sind die Höhen etwas zurückgenommen und sehr angenehm, aber bei weitem nicht so zurückhaltend wie beim Audreal! Der Restliche Klang ist ebenfalls sehr warm ausgelegt. Hinzu hebt der Bass sich deutlich von der Konkurrenz ab, er ist dermaßen kräftig, klar und tief, dass ich mir diese Unterschiede eigentlich technisch nicht erklären kann, jedenfalls habe ich noch keinen anderen Verstärker gesehen ,bei den mögliche Einflussfaktoren ( Trafo, Kondensatoren..) sich so stark ausgewirkt hätten! Nunja, wie auch immer der Sound zustande kommt, das was der Vincent von sich gibt ist im Höchstmaße beeindruckend und der einzige Verstärker im Vergleich, der sich wirklich in größerem Ausmaß (nach oben) absetzt. Ich habe schon häufig gelesen, der Vincent würde klingen wie jeder andere normale Transistor, unglaublich wie holzig manche Ohren sein können.

An den KEF ergibt sich tatsächlich in die Richtung des Kenwood tendierend ein Langzeitaugliches Klangbild, nur noch kräftiger, präziser. Einfach erstklassig.

An den Cantons ist er der einzige von mir bisher gehörte Verstärker, der den Cantons zu Neutralität im Mittel/Hochton verhilft und zu einem Bass den ich schon als beängstigend einstufen würde! Wem das zu viel sein sollte, Bass rausdrehen, ansonten kann ich mir kaum vorstellen, dass man aus den Cantons mehr raus holen könnte. Ich war wirklich erstaunt, wie gut diese Boxen klingen können.
Ein gewaltiger Unterschied zu den anderen Verstärkern!

Achja auch optisch und haptisch ist er ohne jeden Zweifel in diesem Verlgeich konkurrezlos! Tolle Anfassqualität!


Zusammenfassend kann man sagen, dass die KEF prächtig mit NAD, AA , Vincent und Kenwood harmonieren. Bei den ersten beiden ist das Gesamtbild einen Tick offener, aber keineswegs nervig. Bei letzteren beiden ergibt sich perfekte Langzeitpartnerschaften, hinzu kommt beim Vincent der überragende Bass und die röhrentypische Sanftheit.

Für die Cantons ist der Vincent leider der einzige Partner der ein wirklich angenehmes, ernstzunehmedes Klangbild erzeugt.

Grüße

euer Marcel


[Beitrag von kuck-ei am 15. Mai 2013, 14:39 bearbeitet]
Prince_Yammie
Stammgast
#2 erstellt: 15. Mai 2013, 12:56
Von dem Vincent war ich beim ausgiebigen Test Hören im HiFi Studio an JAMO S 608 TOTAL begeistert. Gehört habe ich aber den kleineren SV 226 Hybriden . Im Anschluss daran haben wir auch mal kurz den NAD C 355 BEE gehört und der machte wirklich keinen Stich dagegen. Das Grinsen verflog, die Größe der Bühne schrumpfte vor allem in der Höhe und sowohl der Bass als auch dieseklar umrissene in der mitte festgenagelte Stimm Wiedergabe bei Bob Marley's Natty Dread CD wurde diffuser. Trotzdem war das immer noch sauber und "ambitioniert"- man hörte schon, dass er mehr leistet als 0815 Transen, durchaus mit nem gewissen audiophilen Anspruch aber halt nicht so begeisternd und überzeugend wie der Vincent. Allerdings kostete der auch knapp 2 ein halb mal so viel..


[Beitrag von Prince_Yammie am 15. Mai 2013, 12:57 bearbeitet]
kuck-ei
Stammgast
#3 erstellt: 15. Mai 2013, 13:36
Hallo Prince_Yammie,

ja ich kann deinen Eindruck so auf jeden Fall bestätigen! Der Vincent leistet mehr als der NAD, aber dazwischen liegen keine Welten. Man muss sich halt überlegen, ob einem der Mehrpreis wert ist. Zumindest zu Neupreisen. In Anbetracht der Tatsache, dass man Ihn gebraucht aber gut und gerne für 600 Euro bekommt, finde ich das Preis/Leistungsverhältniss aber wiederum absolut gradios Ich werde dieses schöne Teil unter Garantie nicht mehr hergeben

Gruß

Marcel


[Beitrag von kuck-ei am 15. Mai 2013, 13:37 bearbeitet]
Central_Scrutinizer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Mai 2013, 16:26
es gibt aber auch erhebliche Klagen über ein Grundrauschen des 236:


Um es klar zu sagen, der Vincent ist ein Transistorverstärker mit einer eingebauten Röhre. Diese Röhre liegt im Signalweg und soll für den röhrentypischen Sound sorgen. Ob das gelingt, ist strittig. Rauschen, dass unabhängig von der Lautstärkeeinstellung des Verstärkers ist, zeigt einen schlechten Rauschspannungsabstand. Ich habe für den SV236 zwei Werte gefunden. Einmal 80dB für den SV236MK und einmal 90dB für den SV 236 mit 100W. Beide Werte sind um es klar zu sagen für einen Transistorverstärker der Eingangspreisklasse schlecht. Für ein Gerät für 1700 Euro sind sie einfach indiskutabel. Für das Rauschen kann zwar die Röhrenschaltung verantwortlich sein, aber dies ist nicht systembedingt, sondern ein Zeichen für eine sehr schlechte Schaltung. Die Canton Box ist nicht sonderlich Wirkungsgradstark. Sie hat gerade 89dB /W. Die Impedanz ist auch nicht ausschlaggebend für das Rauschverhalten. Ich würde das Gerät sofort zurückgeben und mir einen wirklich Röhrenverstärker kaufen, wenn es mir um den "Röhrensound" ginge. Aber zum Thema Hybrid ist in diesem Forum schon viel geschrieben worden. Lies dir die entsprechenden Threads einfach mal durch.


wie sind die Eindrücke?
kuck-ei
Stammgast
#5 erstellt: 20. Mai 2013, 17:18
Hallo central,

Ich habe weder an den KEF, noch an den Canton ein Grundrauschen.

Bin eigentlich davon ausgegangen, dass dieses Problem eher bei wirkungsgradstarken
Lautsprechern auftritt, aber das wäre ja dann in Zusammenhang mit deinem Beitrag auch wieder widersprüchlich, da ja von 89 db die Rede ist..
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