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AV-Receiver Marantz SR 8300+A -A |
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Autor |
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Juergen
Ist häufiger hier |
14:09
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#1
erstellt: 25. Mai 2005, |
Nachdem ein betagter Telefunken-Receiver 20 Jahre lang für den guten (Stereo-) Ton gesorgt hatte, war es an der Zeit aufzurüsten. Die Wahl fiel auf den Marantz SR8300, einen AV-Receiver, den man durchaus schon zur Bolidenklasse zählen kann. Auspacken und Aufstellen Mit seinen imposanten Abmessungen und einem Kampfgewicht von rund 20 kg ist der Marantz SR8300 ein wirklich stattlicher Vertreter seiner Art. Die aufgeräumte und klar gegliederte Front verspricht problemlose Handhabung. Seltener benutzte Bedienelemente sind hinter einer sich geschmeidig öffnenden Klappe verborgen. Verarbeitung und Anfassqualität sind tadellos. Auch die serienmäßig im Lieferumfang enthaltene Touchscreen-Fernbedienung unterstreicht die Wertigkeit des Geräts. Anschließen und in Betrieb nehmen Wenn man sich zum ersten Mal mit einem AV-Receiver beschäftigt, wünscht man sich auch eine informative Bedienungsanleitung. Das dem Marantz beiliegende mehrsprachige Pamphlet ist zwar unhandlich, ermöglicht aber auch dem unbedarften Benutzer, seinen Gerätepark problemlos anzuschließen und den Receiver in Betrieb zu nehmen. Beim Anschließen von Geräten und Lautsprechern erweist sich auch die Gestaltung der Rückseite als übersichtlich und gut durchdacht. Die Besonderheit des SR8300 sind die beiden Scart-Anschlüsse, die den Anschluss von DVD-Player und Fernseher ohne irgendwelche Adapter ermöglichen. Dafür hat man auf die für den Beamer-Betrieb wichtigen Komponenten-Anschlüsse verzichtet. Auch die bei Progressive-Scan-Wiedergabe unter Umständen wichtige Laufzeitkorrektur ("Lip-Sync") ist nicht vorhanden. Als "Video-Hub" ist der SR8300 wegen des fehlenden Formatwandlers ebenfalls nur bedingt einsetzbar. Für digitale Programmquellen stehen insgesamt sieben zuweisbare Eingänge zur Verfügung: drei Koax- und vier optische (davon einer auf der Vorderseite) Anschlüsse dürften in der Praxis vollkommen ausreichen. Ein Phono-Eingang ist erwartungsgemäß nicht vorhanden. Bei einem AV-Receiver vom Kaliber eines SR8300 erscheint es ohnehin sinnvoller, einen hochwertigen Plattenspieler über einen externen Phono-Pre an einem der neun analogen Eingänge anzuschließen und so eine qualitativ hochwertige Phono-Wiedergabe zu gewährleisten. Über eine Tape-Schleife ist analoges Kopieren möglich. Zwei digitale Ausgänge ermöglichen Digitalkopien. Die Lautsprecheranschlüsse sind großzügig dimensioniert und nehmen Kabelquerschnitte bis 6 mm² auf. Alternativ können auch Bananenstecker verwendet werden, was angesichts der beengten Platzverhältnisse auch angebrachter ist. Die größte Hürde bei der Inbetriebnahme eines AV-Receivers dürfte nach wie vor das Setup sein. Beim SR8300 gibt es keine automatische Einmessung und so ist eben Handarbeit angesagt. Das Bildschirmmenü ist sehr sachlich gehalten, was der Praxistauglichkeit aber keinen Abbruch tut. Wer keinen Fernseher anschließt, kann sich auch am Gerät selbst durch das Setup hindurcharbeiten. In diesem Fall sollte man allerdings die Bedienungsanleitung griffbereit halten, um sich in den Untermenüs zurechtzufinden. Die Einrichtung des Receivers selbst ist weitgehend problemlos, allerdings ist das 30-cm-Raster der Lautsprecherabstände für kleinere Räume etwas grob geraten. Für die Einstellung der Wiedergabepegel wird von einem internen Generator ein rosa Rauschen erzeugt. Der Pegel muss nach Gehör justiert werden. Besser ist ein geeignetes Messmikrofon. Überraschend: der Marantz bietet kein einstellbares Bassmanagement! Er beharrt auf der THX-konformen Übernahmefrequenz von 80 Hz. Brüllwürfel sind damit von vornherein tabu, Besitzer tiefbassschwacher, aber durchaus hochwertiger Kompaktboxen haben damit jedoch ein Problem. Bedienung und Praxis Schon während der Einrichtung bekommt man einen ersten Eindruck von der Qualität der beigelegten Fernbedienung namens RC3200. Die Belegung der Touchscreen-"Tasten" ändert sich interaktiv und nach einer kurzen Gewöhnungsphase kommt man gut zurecht, auch wenn es mit der Präzision bisweilen hapert und man durch mehrere Bildschirmseiten blättern muss, bis man an der gewünschten Option angekommen ist. Auf Tastendruck lässt sich der Gerätestatus des Receivers (Lautstärke, Programmquellen, Surroundmodus usw.) abfragen - eine recht angenehme Einrichtung. Das aufwendige s/w-Display der Fernbedienung fordert beim Energieverbrauch allerdings seinen Tribut. Die Fernbedienung ist auch lernfähig. Fertige Gerätecodes sucht man jedoch vergebens. Dafür lassen sich über die serielle Schnittstelle am PC die Einstellungen sichern. Die Software, die man sich von der Marantz-Website herunterladen kann, ermöglicht u.a. auch eine freie Gestaltung der Menüs. Im Alltagseinsatz erweist sich der SR8300 als unkompliziert und leicht bedienbar. Die automatische Erkennung der Surroundmodi funktioniert zuverlässig, schnell und ohne Tonstörungen. Das Punktmatrix-Display lässt sich gut ablesen, auch wenn die Anzeige des Tonformats und der angesteuerten Kanäle etwas klein geraten ist. In diesem Fall erweist sich jedoch die Statusabfrage via Fernbedienung als sehr angenehm. Beim Wechsel zwischen Tuner, analogen und digitalen Quellen missfallen die deutlichen Lautstärkeunterschiede. Ein Thema, das immer wieder angesprochen wird, ist die Wärmeentwicklung. Während einige Receiver im Winter durchaus die Heizung ersetzen können, bleibt der Marantz im wahrsten Sinn des Wortes "cool". Nach einem langen Filmabend mit angemessener Lautstärke und ohne Subwoofer ist die Gehäuseoberseite des SR8300 noch nicht einmal handwarm. Von dem eingebauten Lüfter ist nichts zu hören. Klangqualität Gibt es etwas subjektiveres als das eigene Klangempfinden? Zumal der Vergleich mit einem Gerät, das vor 20 Jahren für 900 Mark angeboten wurde, etwas hinkt. Dennoch: mit seinem warmem und kraftvollem Klangcharakter harmoniert der SR8300 bestens mit den angeschlossenen Canton Ergos (Front: Ergo 70 DC, Center: CM 500 DC, Rear: Ergo 200 DC). Bei höheren Pegeln und dynamischem Material schöpft der SR8300 auch ohne Subwooferunterstützung locker aus den Vollen. Beeindruckt hat mich die besonders im Stereobetrieb faszinierende räumliche Abbildung. Im "Source Direct"-Modus legt der Marantz an Frische und Transparenz noch mal zu. Und noch etwas: einen guten Phono-Vorverstärker und ein ebensolches Laufwerk vorausgesetzt, kann man mit dem SR8300 sogar hervorragend Schallplatten hören! Selbstverständlich hat der Marantz mit PL II und CircleSurround auch Algorithmen an Bord, die Stereosignale bis zur "Sechskanaligkeit" aufblasen können. Inwieweit das noch etwas mit Natürlichkeit zu tun hat, sei freilich dahingestellt. Bei der Filmtonwiedergabe glänzt der SR8300 durch Natürlichkeit, toller Raumabbildung und - wenn es sein muss - enorme Dynamik. Erstaunliche Wirkung zeigt der THX-Wiedergabemodus. Auch mit Lautsprechern, die nicht THX-konform sind, profitiert man von einem angenehmeren, volleren Klangbild. Fazit Ein souveräner AV-Receiver mit druckvoller Basswiedergabe und toller Räumlichkeit. Wer auf eine vollständige Ausstattung verzichten kann, findet in dem Marantz SR8300 den idealen Partner für lange Kinoabende und entspannte Hörsessions. Pro: - ausgezeichnete Klangqualität - geringe Erwärmung - problemlose Handhabung - tadellose Verarbeitung - gute Fernbedienung Contra: - kein Videoformatwandler - kein "Lip-Sync" - keine YUV-Anschlüsse angeschlossene Geräte: Plattenspieler / TA: Thorens TD 320 Mk III / Ortofon 520 Mk II Phono-Pre: SUPA 2.0 CD-Player: Onkyo DX-7711 DVD-Player: Pioneer DV-575 A Lautsprecher: Front: Canton Ergo 70 DC Center: Canton CM 500 DC Rear: Canton Ergo 200 DC |
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Tourban
Stammgast |
23:20
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#2
erstellt: 26. Mai 2005, |
Danke für den Bericht! ![]() Tourban |
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incitatus
Inventar |
04:56
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#3
erstellt: 28. Jun 2005, |
Hallo Jürgen, meinen Glückwunsch zu dem wirklich klasse gemachten Bericht. Gruß Bernhard |
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derkleenepunker
Stammgast |
16:54
![]() |
#4
erstellt: 09. Jun 2010, |
Hallo, zwar schon lange her, aber der Bericht hat mir bei einer Kaufentscheidung für ein gebrauchtes Gerät gedient. Danke, gruß ![]() |
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