Erfahrungsbericht: s´luce Cutter Rundlochschneider

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Pd-XIII
Inventar
#1 erstellt: 09. Apr 2013, 11:30
Hallo Forum,
Ich weis nicht so recht, ob das hier richtig hergehört, bei Bedarf kann der Fred gerne verschoben werden.

Wie der Titel schon sagt, wollte ich hier einfach mal meine Erfahrungen mit dem einstellbaren Lochschneider mit euch teilen. Damit sollte bei dem Ein oder Anderen eine Entscheidung erleichtert werden.
Kurz die Vorgeschichte: Ich habe vor kurzem meine ersten Lautsprecher gebaut. Dabei stieß ich auf ein Problem, das vielen Erbauern des "kleinen Bretterhaufens" bekannt vorkommen könnte: Die Frontplatte ist 10mm breit, der Ausschnitt 96mm.
Für jemanden mit einer ruhigen Hand und einer Stichsäge, sollte das kein Problem sein. Ersteres besitze ich, bei Zweiterem vertraue ich mir noch nicht ganz so dolle. Leute mit einer Oberfräse und einem ordentlichen Fräszirkel sollten keine Probleme bekommen...ich besitze weder das eine noch das andere (kommt aber definitiv bald). In dem KBH-Fred wurde mal kurz ein einstellbarer Lochschneider angesprochen. Das stimmte mich neugierig. Also erst den Hoffmann-Katalog gewälzt->nichts. Im Baumarkt über die Strasse rum gestreunt->nichts. Internet durchforstet->massig Auswahl. Die Angebote gehen dort von ca. 6€ bis jenseits der 100€-Grenze.Immer wieder auffällig war der oben beschriebene "s´luce Cutter Universal Profi-Rundlochschneider" für um die 80€
Download (1)
Dieses Set gefiel mir eigentlich recht gut, war ja alles dabei. Auf YouTube gab es sogar ein Video zu diesem Produkt, was mich positiv stimmte. Allerdings riecht das Wort"Profi" in der Artikelbeschreibung immer ein bisschen.
Erfahrungsberichte habe ich nirgends gefunden. Ebenso wenig Rezessionen. Da waren mir die 80 Flocken doch ein bisschen zu teuer. Auf Amazon gab es ihn dann doch schon für 76 € statt 90 €([]Angebot bei Amazon[/url]http://www.amazon.de/s%60luce-Cutter-Universal-Profi-Rundlochschneider-Doppelklinge/dp/B004LWJY28). Aber auch hier keine Bewertung. Meine Skepsis stieg.
Naja, evtl. gibt es ja was in der Bucht, dachte ich mir, und los. Tatsächlich hat der Hersteller dort einen Web-Store und vertreibt die Dinger da für ca 70€, Bietet sie komischer weise auch für 20€ oder zum ersteigern ab 1€ an...mensch war ich froh, das ich das Ding noch nicht bestellt hatte. Die 80 € sind also wirklich übertrieben. Ich entschied mich für die Bieten-Variant und zack, für "17" Eier war es meins.
Die Lieferung erfolgte unerwartet schnell: Am Sonntag geschossen, am Dienstag ausgepackt. Da hab ich mir den Koffer und dessen Inhalt erstmal zur Brust genommen:

Der Koffer ist nicht weiter erwähnenswert aber sehr Praktisch und logisch aufgeteilt.
Das Maßband und der Bleistift sind zwar nett, aber....ja mein Gott sie sind halt dabei.
Zu den Bohrern kann man sagen, die Holzbohrer sind zwar nichts Besonderes, aber vorhanden, gerade, scharf und zweckmäßig. Die Steinbohrer machen da schon einen deutlich billigeren Eindruck. Zu denen möchte ich aber weiter nichts sagen, da ich damit noch nicht gearbeitet hab und...auch die sind einfach mit dabei. Bohrer hat man doch eh immer welche zu hause, also lassen wir das.
Kommen wir zum eigentlichen Produkt, dem Schneider:
Download
Er wirkt ein bisschen wackelig, aber nicht so, dass er aus der Spur laufen würde.
Es werden Klingen für Holz und Fließen mitgeliefert, was ich schon ansprechend fand. Die Klingen werden mithilfe des mitgelieferten Innensechskants gewechselt. Selbiger ist auch für das Verstellen des Durchmessers von Nöten. Alles in allem grund solide und brauchbar. Bis auf die Skala, die auf der Querstrebe eingeprägt wurde. Dieser würde ich nicht ohne weiteres trauen, hier kam bei mir doch lieber der Messschieber zum Einsatz.
Bevor ich mich nun an die "scharfen" Brettchen machte, wollte ich das Ding erst ein bissl ausprobieren...der Erfahrung wegen. Also Resthölzer zusammengeklaubt, Zentrierbohrungen rein und mit verschiedenen Durchmessern los.
Um den Durchmesser richtig einzustellen (ich sollte ja keine Ringdichtungen) legte ich zuerst mit Bleistift den Mittelpunkt fest und zog mit einem Zirkel einen Kreis im gewünschten Radius. Danach nur noch die Klingen auf die Linie ausrichen, noch einmal nachmessen und die Spur überprüfen. Letzteres erfolgete durch einfaches drehen der Apperatur. Anhand der "Kratzspur" kann man ja deutlcih sehen, ob die Klingen in der selben Spur verlaufen. Danach konnte ich unbesorgt die Bohrmaschine aufsetzten und loslegen.
Schnell wurde klar, dass man durchaus ohne Bedenken mit voller Umfangsgeschwindigkeit arbeiten kann oder besser gesagt: sollte. Die Klingen sind zwar schräg zulaufend, aber neigen ab ca 14 mm Brettstärke dennoch zum Verkannten. Ist grundsätzlich aber kein Problem, denn man kann die Löcher ja auf zwei mal durchtreiben (von Vorne und von hinten). dicker als 22 mm sollten die Bretter m.E.n. trotzdem nicht sein, das wird eng. Meinen absoluten Horror erlebte ich bei einem alten IKEA-Schneidbrett aus Bambus. die Rauchentwicklung war schon sehr arg. Ich hatte schon Angst, dass die Klingen verglühen könnten. Aber das Material hielt. Das ganze Haus roch zwar nach Lagerfeuer aber egal, wofür gibt es Fenster.
Besonders hervorheben möchte ich noch die Schutzglocke, welche mir schon aus Sicherheit sehr wichtig war, da ich anfangs doch sehr skeptisch bezüglich der Fliehkräfte und der Haltbarkeit war. Diese hält nicht nur den Staub in Schach (und das mit Erfolg) sondern sie minimiert den Rauch im Raum auch deutlich (Schneidbrett) und fungiert in gewisser Weise als Anschlag, so dass man nicht unbedingt die Arbeitsplatte unter dem Werkstück beschädigt (Das Loch für die Zentrierung muss natürlich trotzdem frei sein). Es ist aber doch zu empfehlen, ein altes Brett oder Ähnliches unterzulegen.
Nach einigen Versuchen
IMAG0278

wagte ich mich an die riskante Bohrung. Dazu drehte ich die Klingen so, dass die Spitzen in die Mitte zeigten. Dadurch hat man den Vorteil, dass auf der "Innenseite" die Stege etwas breiter werden, quasi ein Phase ensteht.

IMAG0274IMAG0275

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, Eine saubere Kante, keine Ausreisser. Sicher, die Kanten habe ich noch mit dem Messer glätten/entgraten müssen, aber alles in allem war das eine einfache, schnelle und vor allem saubere Angelegenheit. Also für Chassies, die von hinten verschraubt werden, würde ich jederzeit wieder auf diese Methode zurück greifen. Bei Frontmontage wäre mir eine Oberfräse natürlich auch lieber, da man den Speaker dann versenken kann...ist schon klar.

Das einzige, was mich wirklich immens geärgert hat, war die Tatsache, dass s´luce mich durch den Kauf in ihren E-Mail Verteiler aufgenommen hat. also bekam ich spätestens alle 2 Tage eine Mitteilung, welche Lampen gerade super genial angesagt sind. Eine Antwort mit der Bitte dies zu unterlassen wurde allerdings sofort respektiert. Ob ich mit dem Kauf automatisch im Verteiler verankert wurde, oder ob ich irgendein Häkchen vergessen habe, kann ich nicht sagen. ich möchte dem Hersteller hier also nicht zwingend einen SPAM-Verdacht aufhalsen. Zumal ich seit meiner Rückmeldung wirklich nichts mehr gehört habe.

Fazit:
letztendlich kann man nur sagen, für meine zwecke war das ein gute Anschaffung, und ich bin froh, dass ich diese getätigt habe. Bei 17 € kann man allerdings auch kaum etwas falsch machen. Ob der Koffer jetzt wirklich 80 € wert ist, sollte jeder für sich entscheiden, ich für meinen Teil würde diesen Deal garantiert nicht eingehen. Versteht mich nicht falsch, das Ding ist klasse...für 20-30 €!!! Für 80€ aufwärts würde ich mir lieber eine gebrauchte Oberfräse zulegen.Aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Ich freue mich, wenn ich jemandem helfen konnte und fände es sehr interessant, wenn hier auch noch Andere ihre Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Produkten teilen würden.

Bis dann
Euer Pd
jhohm
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Apr 2013, 07:05
Moin,

danke PD, ein sehr guter Bericht, der mir doch weiter hilft bei der Suche nach einem universellen Lochschneider

Gruß Jörn
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