wieviel Watt hat mein alter SABA PERMADYN Tieftöner?

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elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mai 2015, 13:30
Hallo, ich habe einen coolen alten Tieftöner von Saba, den ich zum Gitarrespielen mißbrauchen möchte.

Es steht drauf: Permadyn 25-260 5248 U 35

Kann mir jemand mit der Aufschlüsselung der Typbezeichnung helfen?
"25" bezieht sich wohl auf den Durchmesser in cm (das kommt ungefähr hin).
Könnte die "35" die maximal erträgliche Leistung sein?
Und was bedeutet "260" bzw "5248"?
not0815
Inventar
#2 erstellt: 04. Mai 2015, 13:54

wieviel Watt hat mein alter SABA PERMADYN Tieftöner?

Null
Du meinst wohl die elektrische Belastbarkeit, aber diese ist bei einem Lautsprecher meist von ziemlich untergeordneter Bedeutung.
Bevor die meisten Tieftöner elektrisch überlastet werden, sind sie lange vorher schon an ihren mechanischen Grenzen angelangt. Aber ungeachet dessen waren die alten SABA meist mit einem Papierspulenträger aufgebaut und daher die thermische Belastbarkeit nicht so dolle, was eine höhere elektrische Belastbarkeit bereits ausschließt, mehr als 20-25 Watt werden es kaum sein. E-Gitarren-Chassis werden allerdings - je nach Spielweise - mit recht hohen Leistungen tracktiert, mehr.

Ob sich dein vorliegendes Chassis für eine Gitarrenbox eignet, entscheidet im wesentlich dessen Auslegung ( TSP, insbesondere fo, Vd, Wirkungsgrad und Frequenzgang). Die TSP und den Frequenzgang deiner Permadyn 25-260 5248 U 35 wirst Du aber wohl nur durch eigene Messungen herausfinden. Selbst wenn man die Verschlüsselung der Typenbezeichnung (?Durchmesser, Magentstärke, Spule, Z etc.?) exakt herausbekommen sollte, ist man damit der Beantwortung der Frage nach der Eignung m.E. nicht wirklich viel näher, da z.Z. der Produktion des Chassis die heute als wichtig erachteten Daten noch gar nicht ermittelt wurden.

Ich würde dieses 50-Jahre Chassis allerdings nicht in einer Gitarrenbox verbraten, da es dafür mit Sicherheit nicht gebaut und ausgelegt wurde.
Beispiele für die Auslegung typischer Gitarrenchassis siehe bitte bei den üblichen Verdächtigen, z.B. Fane, Celestion, Emminece etc.
Da für die alten Saba Chassis z.T. extreme Preise auf dem Gebrauchtmarkt aufgerufen werden, solltest Du über einen Verkauf des Saba und die Anschaffung eines echten Getarrenspeakers nachdenken.

Gruß
Sven
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Mai 2015, 16:05
Danke für die Antwort erstmal (danke auch für den Link, den kannte ich noch nicht).

Klar, ist der eigentlich nicht für Gitarre gedacht, und als nächstes Thema käme -theoretisch- noch die Konstruktion der Box hinzu.
Das interessiert mich aber gar nicht. Meine Erfahrung bei Gitarrenverstärkern, Lausprechern +Boxen ist, die einfach auszuprobieren.
Da merkt man dann relativ schnell, ob einem der "Grundsound" und das Feeling beim Spielen gefällt. - Und ob man damit nur einen einzigen guten Sound hinbekommt (das geht mit jedem Lautsprecher) oder ob das setup etwas mehr bietet, d.h. z.B. guter Sound bei unterschiedlichen Lautstärken, EQ-Einstellungen, Tonabnehmern, Spielweisen,...

Die Belastbarkeit würde ich gerne rausfinden bevor ich das ausprobiere.

Die Aufschlüsselung der Bezeichnung würde mich weiterhin interessieren (einfach nur so).


p.s.
Einen alten Fane Lautsprecher suche ich schon lange und finde keinen.
Habe drei davon und suche noch einen passenden vierten für eine 4x12 Box.
ippahc
Inventar
#4 erstellt: 04. Mai 2015, 16:56

elektrischer_heinrich (Beitrag #3) schrieb:

Die Belastbarkeit würde ich gerne rausfinden bevor ich das ausprobiere.
.


moin,
Die Frage Verstehe ich nicht ganz,
mach eben Lauter bis es Verzerrt
wofür soll das Wichtig sein?
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Mai 2015, 17:03
damit der nicht abkackt wenn ich den an meinen voll aufgedrehten 50 Watt Verstärker rannagle.

ich vermute die Spule könnte dann abkokeln oder zerrupft werden. Oder?
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Mai 2015, 17:04

Die Frage Verstehe ich nicht ganz,


p.s.
es war auch keine Frage
ippahc
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2015, 17:07
Wie Geschrieben ,
das Hört man einfach Sofort und Macht dann wieder Leiser!

was soll da Passieren?
Jan_N
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Mai 2015, 20:27
Ich muss hier doch mal intervenieren.

Also erst mal WILL man, dass es (allermindestens an-) zerrt - die wenigsten klassischen Gitarrensounds sind komplett clean entstanden. Damit die Gitarre so richtig mit den Fingern spricht, singt, schreit, röhrt, wird die Vorstufe schon angefeuert und die Endstufe ins Dauerclipping gefahren. Auch die Lautsprecher sind kurzhubig, und deren mechanische Hilfeschreie sind es erst, die den Sound so richtig "hell yeah" machen. Da komprimierts gewaltig mechanisch, und auch die Membranen sind für maximalen Breakup-Fun gestaltet. Würd auch gern mal wissen, wie sich sowas klippelt. Resonanzen? ja, bitte. Und besser wirds erst im Grenzbereich. Insofern kommt beim ersten Zerren gern ein "more of that, please" als ein "jetzt drehmermal nach Hifinorm wieder n büschn leiser". Und das kann denn schon zu spät sein, wenn das Chassis zwar geil klingt, aber auch in Rauch aufgeht.

Klar gibts auch den Punkt, an dem der Sound wirklich kaputt geht, aber auch das sollte der LS zumindest sterbefrei abkönnen. Moderne Gitarrenspeaker sind elektrisch recht leidensfähig (auf jeden Fall deutlich jenseits des halbwegs akustisch linearen Betriebs).

Drum versteh ich die Frage schon sehr gut. Alte (Celestion) Greenbacks mit Papierträgern und kleinen Spulen bekommt man mit einem einfachen Vollröhrentop vortrefflich geröstet. Die packen das ganze Gequäle eigentlich nur im Viererpack auf Dauer.

So nen Saba wird aber - Bauchgefühl - nicht viel mehr abkönnen als ein Greenback, insofern wär ich da vorsichtig, und würd den eher an 2x EL84 als an 4x EL84 oder gar 2-4 6L6 betreiben. Aber das KANN schon ganz nett klingen, und erlaubt ist eh alles, was schön macht.

Schönen Abend.
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 04. Mai 2015, 21:59
Die Verzerrung kommt vom Verstärker. Dort meistens aus der Vorstufe, seltener aus der Endstufe und das eher bei den älteren Modellen, oder denen, die den älteren Modellen nachempfunden sind. Diese Endstufenzerre klingt nicht bei allen Verstärkern gleich gut und passt auch nicht zu jeder Musik. Da spielt auch ein weiches Netzteil oder ein bewusst unterdimensionierter Ausgangsübertrager eine Rolle. Man sollte dabei auch beachten, dass eine clippende Endstufe deutlich mehr als ihre Nennleistung abgeben kann.
Der Hub dürfte kein Problem sein, da ist bei der Gitarre nicht viel im Spiel. Der Grundton der tiefen E- Saite in Standardstimmung liegt bei etwa 80Hz und der Grundton ist im Gegensatz zum E- Bass nicht besonders dominant. Der lineare Hub ist eh egal, bei einem Gitarrenlautsprecher soll es gar nicht linear zugehen. es gibt sogar Gitarrenlautsprecher ohne linearen Hub, bei denen die Wickelhöhe der Schwingspule der Luftspalttiefe entspricht.
Der limitierende Faktor könnte tatsächlich die elektrische Belastbarkeit sein. Entweder nimmt man einen kleinen Verstärker unter 20 Watt, oder man muss mit dem Master Regler vorsichtig sein.
Lautsprecher mit geringer Belastbarkeit kommen bei Gitarrenboxen auch heute noch recht oft vor. Ich selbst habe eine Box mit zwei Jensen P12R, die sind nur mit 25 Watt belastbar.
Der ursprüngliche Vox Ac30 (eine Legende) wurde mit zwei blauen Celestions mit nur je 15 Watt elektrischer Belastbarkeit ausgeliefert. Trotzdem ist das Teil dank gutem Wirkungsgrad höllenlaut, eben ein echter Bühnenverstärker, der selbst clean ganz locker mit einem Schlagzeug mithalten kann.
Moderne Gitarrenlautsprecher sind zwar dank größerer Schwingspulen deutlich belastbarer, liefern aber nicht den brillanten Klang der alten Dinger mit ihren kleinen Papierträgern und leichten Membranen.
Eine extrem hohe Belastbarkeit und Verstärkerleistung ist bei den Gitarristen heute eigentlich kein großes Thema mehr, denn man muss ja nur so laut wie das Schlagzeug sein und für alles Weitere wird eh eine PA Anlage bemüht. 100 Watt Fullstacks, die ohne PA ganze Hallen beschallen können, sind da aus technischer Sicht entbehrlich geworden, sehen aber auf Bühne cool aus.
Viele Gitarristen spielen inzwischen sogar über einen Vorverstärker direkt in die PA.
Für die Bühne muss ein Verstärker nicht mehr laut sein, wird eh meistens abgenommen. Wirklich laut muss es eigentlich nur noch im Proberaum sein und da braucht man nicht viel Leistung.
Mit dem alten Saba eine kleine Gitarrenbox zu bauen, ist wohl kein übles Vorhaben, vielleicht klingts ja sogar hervorragend. ich würde nur keinen allzu kräftigen Verstärker dran hängen.
Wie Joe Walsh schon sagte: “If you want a big sound, use a small amp". Da ist was dran.
ippahc
Inventar
#10 erstellt: 04. Mai 2015, 22:10
moin,

na denn sorry für meine Antwort,
da fehlt mir natürlich die Erfahrung

kinodehemm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Mai 2015, 09:46
Moin

ein grosser Greencone ist zum einen vom Frequenzverlauf her zu 'clean', um als Gitarrenspeaker Spass zu machen- und andererseits ist das so, als wollte man mit einem Rasiermesser Gemüse schneiden..

Natürlich hat ein Rasiermesser ne scharfe Klinge und schneidet, aber der Job wird dem Messer nicht gerecht- und macht es auch kaputt.

Die GC haben praktisch kaum hubfähigkeit und sind elektrisch wenig belastbar - die halten auch in einer 2xEL84 nur zwischen Tagesschau und Wetterkarte.

Ich bin aber sicher, das hier im HF sofort jemand den GC gegen einen 10" BB tauschen würde, der für deine Wünsche besser passt..
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Mai 2015, 18:56

Jan_N (Beitrag #8) schrieb:
Damit die Gitarre so richtig mit den Fingern spricht,

Genau das meinte ich mit Feeling.


Jan_N (Beitrag #8) schrieb:

So nen Saba wird aber - Bauchgefühl - nicht viel mehr abkönnen als ein Greenback,

So ungefähr schätze ich das auch ein, trotzdem wüsste ich nach wie vor gerne, was die Bezeichnung bedeudet. Nur so aus Interesse.
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 05. Mai 2015, 19:06

Giustolisi (Beitrag #9) schrieb:
Der Hub dürfte kein Problem sein, da ist bei der Gitarre nicht viel im Spiel.

Ist das so? Bin mir da nicht so sicher. Rein unwissenschaftlich habe ich da schon extremes Pumpen der Membran beobachtet - kann man auch ganz ohne Gitarre, nur mit Netzbrummen bei max. Lautstärke und eingeschaltetem Tremolo provozieren.


Giustolisi (Beitrag #9) schrieb:

Mit dem alten Saba eine kleine Gitarrenbox zu bauen, ist wohl kein übles Vorhaben, vielleicht klingts ja sogar hervorragend. ich würde nur keinen allzu kräftigen Verstärker dran hängen.

Habe so einen kleinen Röhrenverstärker mit 2xECL82. Sollten so 10-12 Watt sein. Aber selbst hier habe ich bei max. Lautstärke bedenken mit dem filigranen Lautsprecher.
elektrischer_heinrich
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Mai 2015, 19:07

kinodehemm (Beitrag #11) schrieb:

Ich bin aber sicher, das hier im HF sofort jemand den GC gegen einen 10" BB tauschen würde, der für deine Wünsche besser passt..


Was bedeutet denn "BB"?
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 05. Mai 2015, 20:32

ein grosser Greencone ist zum einen vom Frequenzverlauf her zu 'clean', um als Gitarrenspeaker Spass zu machen

Dem stimme ich nicht zu. Ich habe auch schon eine recht lineare Gitarrenbox gebaut, die macht auch clean Spaß.
Das war ein Celestion TN1225 in einem Bassreflexgehäuse für tiefe Stimmungen. Die klingt nicht nach hochtonreichem Fender Sound, aber gewiss nicht schlecht.

Ist das so? Bin mir da nicht so sicher. Rein unwissenschaftlich habe ich da schon extremes Pumpen der Membran beobachtet

Es ist bei einem Gitarrenlautsprecher nicht schlimm, wenn der lineare Hub überschritten wird. Härter aufgehängte Chassis schlagen da nicht gleich an. Mit seiner Papiersicke scheint dein alter Saba schon etwas härter aufgehängt zu sein.
Wenn man natürlich die Gitarre runter stimmt, Bässe weit aufdreht, einen E-Bass nutzt, oder einen viel zu kräftigen Verstärker zu weit aufdreht, bekommt man den sicher auch irgendwie kaputt.
Meine Jensens haben auch nur 1,5mm linearen Hub. Mechanisch machen sie aber deutlich mehr mit.

Was bedeutet denn "BB"?

Breitbänder
Die recht billigen Senon Breitbänder eignen sich übrigens gut als Gitarrenlautsprecher, wenn man einen etwas ausgedehnteren Hochton mag.
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