Drahtdurchmesser Luftspule für MT

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andi76.5
Stammgast
#1 erstellt: 11. Mrz 2025, 17:22
Hallo,

Ich baue gerade einen drei Wege Lautsprecher und bin daran die Weiche zu optimieren.
Hab mir dazu ein Entwicklungsset von Mundorf kommen lassen.
Die Backlack Spulen für HT und MT haben alle 0,7mm Drahtdurchmesser.
Die Weiche funktioniert, bin mir aber nicht sicher ob 0,7mm für den Mitteltöner reichen?
Der Mitteltöner ist eine 3" Kalotte mit 4 Ohm, 94db Wirkungsgrad und kann 20 Watt Norm und 120Watt Max. In Reihe hängt da eine Spule mit 330 uH und parallele eine mit 2,2 mH.
Meint ihr das 0,7 mm Draht reicht ohne das was anbrennt
Falls ihr meint das man besser 1mm Draht nehmen soll, gilt das dann für die parallele oder die in Reihe?
Der Widerstand der Spulen ist in dem Fall ganz gut weil der Wirkungsgrad den vom Bass bei weitem übersteigt.
Der 20cm Bass kann 80 Watt und hat 8 Ohm.
Beim Bass bin ich mir auch noch nicht ganz sicher... Momentan ist eine 3,3 mH Luftspule mit 1,5mm drin. Aber das ist mir ein viel zu krasser brocken. Ich will etwas mit Kern wegen dem geringeren Innenwiderstand welcher noch 1-2 dB drauf gibt.
Welche von Mundorf würdet ihr nehmen, muss jetzt keine Super Highend Bassspule sein aber iwie was mit Backlack und gutem Preis Leistungsverhältnis.



LG Andreas


[Beitrag von andi76.5 am 11. Mrz 2025, 17:26 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 11. Mrz 2025, 18:48
Ich hab für Hochtöner mit ähnlichen Belastungsdaten Backlackspulen mit 0,7mm in Verwendung, und vorm endgültigen Verbau testweise auch deutlich mehr Leistung drübergeschickt als Nennbelastbarkeit, und hab keine erhöhten Nichtlinearitäten feststellen können. Aber das würd ich trotzdem auch immer noch in jedem Fall selbst nachprüfen (messen).

Zur Feststellung der notwendigen elektrisch-thermischen Kapazität würde ich die gesamte Schaltung in VituixCAD (Weiche & Lautsprecher) nachbilden. Mit dem Tool "Power Dissipation" kann man sich dann ansehen, wie viel Leistung an welcher Frequenz an die jeweiligen Komponenten fließt - selbst mit Möglichkeit der Nachbildung verschiedener Frequenzspektren, Crestfaktor, etc., was eine sehr nahe dem Musiksignal entsprechende Beurteilung erlaubt.
andi76.5
Stammgast
#3 erstellt: 11. Mrz 2025, 19:37
Du bist mein Held!
Die Weiche wurde mit Vituix CAD gemacht und iwie hab ich mich immer schon gefragt wo der Reiter für die Belastung der Bauteile ist. Dank deinem Tip hab ich ihn nun endlich gefunden
Ich bin erstaunt wie wenig die Inducturs abbekommen.
In meinem Fall, für die beiden Spulen im Mitteltonbereich schlappe 5 Watt bei total unrealistischen 120 Watt an 4 Ohm.
Kann das sein?
Auch interessant wie viel die Widerstände dort verkraften müssen.Die hätte ich beinahe zu gering ausgelegt.
Beim Bass ist die Belastung der Spule auch nicht größer.
Hab ich mich da vertan oder ist das wirklich so?


Im Internet konnte ich eben noch lesen das dünne Spulenwicklungen den Bass schwammig machen.
Seltsam diese Aussage, also entweder ich mach bei diesem Tool noch etwas falsch (hab es ja erst gerade ausprobiert) oder die Leute müssen sich das einbilden...

Welche Spule würdet ihr für einen 8" Bass mit 80 Watt an 8 Ohm verwenden?

Edit:
Wenn man M-Noise (realistisches Spektrum bei Musiksignalen) und nicht Sinus nimmt bekommen auch die Widerstände kaum ein Watt an Leistung ab.
Das lässt die Wahl der Bauteile in einem ganz anderen Licht erscheinen.


[Beitrag von andi76.5 am 11. Mrz 2025, 20:12 bearbeitet]
andi76.5
Stammgast
#4 erstellt: 12. Mrz 2025, 00:17
Bei Strassacker hab ich noch etwas brauchbares über Spulen gefunden.

Miktofonieeffekt bei Spulen

Das Diagramm zeigt das Spulen im Bereich bis 700 Hz allgemein wenig Probleme machen.
Also nehme die billigste MCoil BH-100 mit 1mm Draht, Ferritkern, Backlack und das Ergebnis wird ganz ähnlich aussehen auch wenn hier nur Luftspulen verglichen wurden.

Lustiger weise werden Backlackspulen besser getestet als Vakuumgetränkt.


MCoil BH-100 hat nur 0,27 Ohm also 1 gutes dB mehr im Vergleich zu einer Luftspule und mein Frequenzgang wird noch etwas verbessert..


Hurra
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 12. Mrz 2025, 12:10
Hehe, schön wenn's hilft.

M-Noise ist in der Tat sowohl in Frequenzspektrum als auch Energiedichte (Crestfaktor) recht praxisnah - guter Artikel dazu bei der Production Partner -> Meyer Sound M-Noise: Schallpegel-Potentiale messen.

Auch Leistung und (Spitzen)Spannung getrennt zu beurteilen (im Fenster rechts oben; Power oder Voltage (peak)) ist ganz hilfreich, da die Nichtlinearitäten in den Weichenteilen nach der Spannung entstehen, nicht nach der mittleren Leistung.

Luftspulen sind ab einer gewissen Mindestdimensionierung bei den Nichtlinearitäten üblicherweise problemlos. Kernspulen gibt's teilweise recht problematische, aber da gibt's ja auch x Typen mit verschiedenen Eigenschaften; Rohrkern, Rollenkern, Trafokern, P-Kern, I-Kern, ... Bei mir im Test hat sich Rohrkern recht bewährt - siehe Messreihe hier -> klick.
andi76.5
Stammgast
#6 erstellt: 12. Mrz 2025, 16:42
Die Messreihe der Spulen hat mich nun endgültig beruhigt.

Bei 30 Volt sehen Rohrkern und " meine" BH-100 sehr gut aus.
Im Vergleich zu der Messung ohne Spule sehe ich überhaupt keinen unterschied K4 ist mit Spule sogar geringer.

Nun habe ich auch Verstanden das die Spule immer dort in die Sättigung geht wo die Spannung am höchsten ist in meinem Fall wäre es bei 250Hz.
30 Volt haha im HiFi Bereich hab ich noch viel Luft nach oben und ob mein Chassis dort nun 3 oder 4 % Klirr hätte ist vollkommen egal.

Super Danke das war hilfreich.


PS:
Peinlich der Text auf der Seite von Mundorf, An Stelle von natürliche Lebendigkeit und Transparenz wäre bis über 30 Volt Gleichauf mit unseren Luftspulen viel Hilfreicher gewesen.


[Beitrag von andi76.5 am 12. Mrz 2025, 16:44 bearbeitet]
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