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Wo sind die Mitteltonkalotten hin???

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old-DIABOLO
Stammgast
#101 erstellt: 28. Okt 2005, 11:04
Guten Tag.

Vielleicht interessiert folgendes zum Werdegang von Mitteltonkalotten.

Meine ersten eigenen Messungen sind von ca. 1984. Die führenden Inlandsmarken hatten viele Chassis als Baukastensystem, man konnte also eine Mitteltonkalotte mit gleichen Grundplattenabmessungen sowohl von zum Beispiel Heco als auch von Wigo oder MB erwerben bzw. untereinander tauschen.

Hier wurden in der Consumerpreisklasse bis 2000 DM / Paar meist Kalotten mit 37mm Schwingspule eingesetzt. Wie mir damals ein recht bekannter Chassisentwickler erzählte, waren Mitteltonkalotten mehr Werbeargument denn von berauschender Qualität.

Das deckte sich auch mit meinen Messungen, fast immer fungierten die Mitteltonkalotten nur als Fillerdriver, über einen sehr schmalen Frequenzbereich, typischer Einsatz ca. eine Oktave.

Die Mitteltonkalotten aus damaliger Zeit hatten durchschnittliche Wirkungsgrade und waren bis auf wenige Ausnahmen (Valvoentwicklung mit Pappkalotte?). Gewebekalotten. Um Resonanzen zu bedämpfen wurde das Gewebe mit einer dauerklebrigen Beschichtung versehen. Es gab nicht sehr viel verschiedene Beschichtungen (von Hoechst). Alle hatten den Nachteil, klebrig und dämpfend waren sie nur bis genug Staub an ihnen klebte, einige härteten zudem bei UV-Sonnenbestrahlung rasch aus. Die Veränderungen, nicht nur des Frequenzgangs, über die Zeit waren deutlich.

Einige Jahre später kamen dann verstärkt auch klebrige 50mm Kalottenmitteltöner auf. Diese hatten meist einen recht unruhigen Frequenzverlauf. Sie konnten tiefer eingesetzt werden, jedoch verformte sich bei Trennungen unter 1000Hz /12dB und größeren Pegeln die Membran oft sichtbar, sie knickte in der Mitte ein. Die Polkerne der Magnete waren für ein größeres Volumen (und weil’s billiger war?) bereits gebohrt jedoch brachte das anbringen eines zusätzlichen Volumens auf der Rückseite zusätzliche Probleme. Also war auch hier der Einsatzbereich meist sehr schmal.

Die Herstellung eines 50mm Kalottenmitteltöners war im Vergleich zu einem Konusmitteltöner deutlich teurer. Viele Entwickler mochten sie nicht aber die Kundenmeinung war Kalotte = besser, so waren Konusmitteltöner am sterben.

Bei der Suche nach besseren Mitteltonkalottenentwicklungen kam Heco auf Supronyl (gibt’s inzwischen nicht mehr aber vergleichbares) nicht nur bei der Sicke sondern der ganzen Kalotte, MB brachte die Metallkalotten (mit Frequenzbegradigender und bündelnder Akustiklinse), und von ausländischer Fertigung hielten 75 & 100 mm Kalotten z.B. von Seas, Vifa und Dynaudio vermehrt Einzug.

Als der große Boxenbastelboom abebbte die Hifistudios mit weniger Umsatz gleiches oder mehr verdienen wollten wurden Kalotten und Konus im Mittelton schlecht, Zweiwege war in der unteren und mittleren Preisklasse dann als gut angesagt.


[Beitrag von old-DIABOLO am 28. Okt 2005, 11:08 bearbeitet]
tiki
Inventar
#102 erstellt: 28. Okt 2005, 11:26
Hallo,
Eine Schwingspule auf einem ungeschlitzten Aluträger entspricht einer sekundär kurzgeschlossenen Zweiwicklungsanordnung, oder?
Ja. Aber macht das irgendwer? Denjenigen des DT 254 in meinem Dreiweger habe ich "kontrolliert", der Schlitz ist noch da.
"Meine" PSL385/400 von Isophon besitzen übrigens nach Herstellerangaben einen solchen aus Edelstahl. Warum eigentlich? Steifigkeit? Aus der Automotive-Branche habe ich mal erfahren, daß mit Stahl statt Alu höhere Festigkeits-/Massenverhältnisse zu erreichen wären, geignete Formgebung vorausgesetzt.

Hallo Andreas,
das thermische Kompressionsproblem und damit einhergehend, die thermische Überwachung der Chassis sind ein gefundenes Fressen für DSPs, wie sie schon in der DCX enthalten sind. Das würde sehr wenig Rechenzeit fressen und fiele quasi nebenbei ab. Eigentlich juckt es geradezu in den Fingern, bezahlt bloß keiner bisher... Allerdings könnte bei Klippel etwas in der Richtung laufen, inklusive Entzerrung der chassiseigenen Nichlinearitäten. Dann gleich noch eine classD-Endstufe (Seite 12) dazu - was für eine rosige Zukunft!
Gruß, Timo
hermes
Inventar
#103 erstellt: 28. Okt 2005, 12:16
Da nun doch eine gewisse Zustimmung für MT-Kalotten vorhanden ist stelle ich die Frage einfach mal in den Raum:

Gäbe es Interesse, über das Forum gemeinsam einen MT-Kalotten Lautsprecher zu bauen? Murray hat ja auch schon gefragt: "was wollt ihr hören?" Allerdings wäre das wohl ein Stück außerhalb Murrays Preisrahmen

Mir schweben gerade max. 300€/Box vor, die ich für meinen Teil wohl mit einem neuen Nebenjob auftreiben könnte. Mir fehlt ja sowieso noch ein neues Paar, gell Bolandi...

Das Ganze dann ungefähr so: 8" Bass oder 2x 6" als 3,5 Wege bis ungefähr 800Hz dann MT-Kalotte (vielleicht nicht gerade die teuren Dynaudio, aber was gescheites) ab 3 khz eine 19mm z. B. Noferro 12. Bei dem hier vorhandenen Fachwissen wäre vielleicht auch noch ein Waveguidesystem, wie bei der O500C für Mittel und Hochton möglich...

Ich weiß ja nicht, obs das gibt, aber vielleicht wäre man mit einer Sammelbestellung an MAterial auch noch etwas günstiger im Rennen? Vorrausgesetzt, es finden sich ein paar Leute...

Also meldet euch mal, und schreibt, was ihr davon haltet!
Gruß
Hermes
Kwesi
Stammgast
#104 erstellt: 28. Okt 2005, 15:45
Hallo,

ich verfolg den Thread schon eine ganze Weile, da hier ja geballtes personifiziertes Fachwissen versammelt ist. Mal wieder einiges dazu gelernt...

@Hermes:
Deinen Vorschlag für ein preisgünstiges System mit MT-Kalotte finde ich sehr interessant, ab Weihnachten (kontostandsbedingt) wär ich mit dabei...

Mein MT-Vorschlag für ein günstiges System:

IT Nova MD 9550, zu bekommen ab ~40.- €

Hab gerade den K+T - Test vor mir (Ausgabe 02/2002), die Nova hat einen sehr linearen Frequenzgang zwischen 1kHz - 10kHz auf Achse, unter 60° sieht es bis deutlich über 3kHz perfekt aus.

k3 bleibt oberhalb 600-700Hz auch bei der 90dB-Messung nahe der Messgrenze (<<0,3%), k2 ist bei 90dB etwas erhöht (um 1kHz) aber immer noch deutlich unter der 1%, bei 80db unter 0,3%.

Bei ~5kHz zeigt sich im ansonsten perfekten Zerfallspektrum ein Hauch von Membranresonanz, aber das liegt ja ausserhalb des geplanten Einsatzbereichs.

Der Wirkungsgrad liegt bei über 95dB/2,83V/1m, sodass die Nova sich auf beliebige andere Treiber im System "runterbremsen" lässt. Duch geschickte Platzierung von 2-3 Widerständen würde sich der Bereich von 700-1kHz wahrscheinlich auch noch linearisieren lassen...

Der NoFerro 12 wäre Preis-/Leistungsmäßig auch meine erste Wahl.

Tieftöner:
Wenn das Budget niedrig ist (also wie bei mir... ) ist mein Vorschlag ein Peerless SLS 8 (~63.- €). Starker Antrieb, großer maxhub & ideal für geschlossene Gehäuse um 40-50 l.

Trennfrequenzen 700Hz/18dB, 3kHz/24dB (passiv)
Gesamtpreis Chassis ~260.- € für ein Paar.

Das ganze dann in eine handliche Standbox.
Option wäre eine auf etwa 40cm verbreiterte Schallwand, um den Bafflestep unter 200 Hz zu schieben. Dadurch strahlt der Großteil des übertragenen Frequenzbereichs in den Halbraum, was den Diffusschallanteil verringert und seine Linearität deutlich verbessert. Unter 200Hz sind die Raumeinflüsse so gross, das Weiche/Aufstellung der Box zueinander optimiert werden können.

Wäre eine "Cheap-Trick" - Version von US´s System... .

Any Comments ?!?

Grüsse
Peter


[Beitrag von Kwesi am 28. Okt 2005, 15:49 bearbeitet]
hermes
Inventar
#105 erstellt: 28. Okt 2005, 17:42
Hallo Kwesi,

super, dass du Interesse hast!
Und da hast du mir auch gleich ein kleines Problem vor Augen geführt, das mir kam als ich den letzten Beitrag geschrieben hatte:

Leute zu finden, die einen MT-Kalotten-Lautsprecher interessant finden dürfte gar nicht so schwer sein, umso schwieriger wird es sein, die verschiedenen Umsetzungswünsche unter einen Hut zu bringen!

Ich dachte nämlich eher an preiswertes High End, als an einen Cheap Trick!

Auf jeden Fall sollte der WAF so hoch wie möglich sein, soweit dies möglich ist ohne dem Klang zu schaden. Mit einer 40 cm Schallwand wären wohl viele raus aus dem Boot aber das hattest du ja nur als Option genannt. Mit Waveguides hätten wir ja auch die Bündelung halbwegs im Griff.

Den SLS 8 kann man nicht bis 800 Hz einsetzen, der wird ab 700 extrem unruhig, ist ja auch ein Subwoofer-Treiber.

Für den Bereich unter 800 Hz würde ich auf jeden Fall leichte Aluminium-Membranen einsetzen, da in diesem Bereich die größten Vorteile von Alu liegen und zugleich keinerlei Resonanzprobleme. Mir schweben im Moment 2 Al 170 pro Seite vor (entweder als 3 oder als 3,5 Wege). Damit könnte man unten Rum für etwas Bündelung sorgen und die Resonanzen beginnen bei ca. 5000 Hz! Höchster Luxus also, wenn man die Treiber bis max. 1000 Hz Einsetzt! Das ist wichtig, um auf jeden Fall außerhalb der K3-Spitzen zu arbeiten. Die Präzision dürfte auf sehr hohem Niveau liegen, ohne dass man gleich Excel-PReise bezahlt. Jeder Treiber würde ca. 15 l für sich bekommen und die Schallwand wäre WAF-freundliche 20 cm breit. Wichtig auch für unsere Röhrenfans, die ja auch ins Boot sollen: Der Wirkungsgrad läge bei 90-91 db! Bassfläche 270 cm2 also sogar etwas mehr als bei einem 8"er.
Wäre doch irgendwie schade, der schnellen Kalotte einen trägen Bass vor die Nase zu setzen!

Es ist natürlich Geschmackssache, ob man das Geld ausgeben will, aber wenn ich schon solch einen Aufwand treibe, dann soll es irgendwann in ferner Zukunft auch möglichst perfekte (sehr relativ ) Früchte tragen. Bei was weiß ich wievielen Bastelstunden ist es für mich dann zweitrangig, ob ich nun 100 € mehr oder weniger für die Chassis ausgegeben hab. Wenn die billigeren Chassis irgendwo Fehler haben, die später nerven, dann kann einem das viel Spass nehmen, und wenns nur eine Klirrspitze ist, die sich einem ständig aufdrängt. Ich erleb das jeden Tag...

Da können wir dann ja später einen Thread füllen und die Tastaturen heiß schreiben. Erst brauchen wir noch ein Paar Leute!

So What says Red ZAC ZAC ZAC!
Kwesi
Stammgast
#106 erstellt: 28. Okt 2005, 21:22
Hallo Hermes,

hab mir nochmal Messungen vom Peerless angeschaut; du hast recht, eine Trennung bei 700-800Hz ist grenzwertig, da ab hier die Verzerrungen stark zunehmen (Spitze k2 mit 1,8% @800Hz , Spitze k3 mit 2,4% @950Hz), der Frequenzgang und insbesondere das Ausschwingverhalten sehen bei den mir vorliegenden Messungen aber astrein aus (HH 03/2004). Auch glaube ich nicht , das der SLS "träge" ist - dies mag man wegen seinen langhubigen Auslegung meinen - eher im Gegenteil: Starker Antrieb, straffe Einspannung, sehr gut hinterlüftet (ach ja: "obwohl" Alu-Schwingspulenträger recht niedrige mech. Verluste ).

Aufgrund der Klirrwerte keinesfalls ideal, Preis-/Leistungsmässig Top.

aber.....Alternative bei www.boxen-baustelle.de gefunden! Dayton RS225 für 66€, Alu-Membran, sehr hochwertiger Aufbau, viel Kupfer im Polkern, herausragend niedrige Verzerrungen über den gesamten Frequenzbereich (keine Spitzen, bei 90db alle unter 0,3%)

Die Nova-MT-Kalotte und den NoFerro12 halte ich für uneingeschränkt "Highendig", geringe Verbesserungen kosten IMHO mehrfaches...

Alternativen 17er, ich werf die Vorschläge mal in den Raum:

Seas W181AL - preislich, optisch in der gleichen Liga wie die Visatöner, ebenso "hochwertig"
Dayton RS180 - Deutlich günstiger (55€) und werden wahrscheinlich als "Luftverdränger" unterhalb 800Hz nicht schlechter performen...

Zum Thema schmale/Breite Schallwand / Waveguides: mein Gedanke war es, durch die breite Schallwand ein (bis runter zu 200Hz halt) frequenzneutrales Bündelungsmass zu erreichen.

Eine schmale Schallwand resultiert unvermeidlich einen Bafflestep im unteren Mitteltonbereich. Mithilfe der Guides vor MT und HT (eine echte Herausforderung!) könnte man ein konstant fallendes Bündelungsmass erreichen. Ich finde diese Lösung deutlich aufwendiger und das Ergebniss weniger optimal - aber wenn deine "Regierung" es so will...

Du sprachst von 15l CB für jeden TT - willst du das System Aktiv entzerren oder sogar filtern?

"Mein" System wäre spontan:

NoFerro 12
IT-Nova MT-Kalotte
Dayton RS225

zusammen ~270.- € (kratzt schon arg an meinem Preislimit)

entweder mit grosser Schallwand, oder - das würde mich auch "anmachen" - "Monitor-Like" á la K+H OC300 den Bass neben HT & MT angeordnet in einer Kompaktbox (dann aber mit Guidos).

Du siehst, am schwierigsten ist es, mehrere Leute unter einen Hut zu bringen. Gerade im Selbstbau möchte ja jeder seine individuellen Vorstellungen verwirklichen, jeder hat andere Einschränkungen, Prioritäten und Vorgaben. Meiner Meinung nach hat es wenig Sinn, mit mehreren Leuten ein genau gleiches System entwickeln zu wollen - egal! Soll der eine doch zwei 17er nehmen, der andere einen 20er; der eine aktiv, der andere passiv Filtern usw... Die Gemeinsamkeiten beim Konzept 3-Wegerich mit MT-Kalotte - wahrscheinlich auch mit teilweise identischen Chassisbestückungen - sind dennoch so groß, dass ein Erfahrungsaustausch lohnt!

Grüsse
Peter
hermes
Inventar
#107 erstellt: 28. Okt 2005, 21:45
Hi Peter,

jedem wies behagt!

Das Ding warum ich die selbe Bestückung vorgeschlagen habe war der Punkt, dass man dann auch die selben MEssungen und Frequenzweichen nehmen kann. ICh hab nämlich keine Messgeräte und ganz ohne Messung gehts nicht, bzw. trau ich mir nicht zu. Ich bräuchte also für einen Dreiwegerich in der Umsetzung schon etwas Hilfe in Puncto Frequenzweiche und Waveguide.

Andererseits ist es mit Vielfalt natürlich schöner, am besten, wenn man sich dann mal Trifft und die verschiedenen Kreationen gemeinsam anhört und verfeinert!

Du hast natürlich recht, eine große Schallwand macht ne schön gleichmäßige Bündelung, das ist gut. Allerdings finde ich die 180° für Mittel und Hochton viel zu breit. Da müssten auf jeden Fall trotzdem Waveguides her, sonst ist das ganze für meinen Geschmack zu diffus/aufstellungskritisch. Ich ziele auf einen schlecht bedämpften Raum ab... optimal wäre also Waveguide plus 40 cm Schallwand. Oder man bündelt unten rum eben indem man zwei Tieftöner nimmt. Ist aber alles schwieriger zu kontrollieren als große Schallwand oder Wandeinbau wie bei US...

Den Noferro halte ich auch für absolut ausreichend. Die KAlotte kenn ich zu schlecht, aber was du schreibst ist sie ok.

Ansonsten, klar kommen auch Sease und Daytons in Frage, warum nicht. Mir persönlich gefallen die Metaller eben im Mitteltonbereich unterhalb von 1000 Hz am besten, weil sie am direktesten und energetischsten spielen.

ICh hatte übrigens 15 Liter BR gemeint. Nix aktiv und so, ich bin Student!

Aber zuerst bräuchten wir sowieso noch ein paar mehr Leute, der Anklang ist ja bis jetzt nicht soooo groß.

Grüße
Kwesi
Stammgast
#108 erstellt: 28. Okt 2005, 22:13
Hallo Hermes,

wie willst du ohne Messequipment Waveguides entwickeln? Oder sollen das "die Anderen" für dich machen?

Vorschlag: Siehe meinen Beitrag #9 zu folgendem Thread: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-4595-1.html

Jeder fängt mal irgendwann an, also, spring ins "kalte Wasser", mit Unterstützung durchs Forum wirds schon schiefgehen!

Bei der Waveguide-Entwicklung wäre ich mit dabei - die Arbeit mach ich aber nicht alleine!
Zwei 17er statt einem 20er bekommen wir wohl eingebunden.... (Mehr als 1x 20er Dayton geht bei meinem Kontostand ECHT nicht!)

Zum Thema Treffen: Wo wohnst du? Ich Bodensee (Uhldingen)!

Die K+T Messungen der IT-Nova kann ich in den nächsten Tagen hier einstellen, muss erst bei nem Kumpel vorbei zum Scannen. Ach ja, der hat auch eine Drehbank (->Waveguides!)

Grüsse
Peter
elefantino
Hat sich gelöscht
#109 erstellt: 28. Okt 2005, 22:21
Hallo,


Kwesi schrieb:


Alternativen 17er, ich werf die Vorschläge mal in den Raum:

Seas W181AL - preislich, optisch in der gleichen Liga wie die Visatöner, ebenso "hochwertig"
Dayton RS180 - Deutlich günstiger (55€) und werden wahrscheinlich als "Luftverdränger" unterhalb 800Hz nicht schlechter performen...

Diese 17er brauchen keinen dritten Weg. Bis 1,5 kHz eingesetzt, mit WG-HT kombiniert und auf einer breiten Schallwand montiert, läßt sich ein ähnliches Bündelungsverhalten wie bei einem O500-Klon erzielen. Bzgl. "Auflösungsvermögen" sehe ich mit diesen TMT auch keine Probleme. Der einzige Vorteil einer 3-Wege-Lösung wäre ein möglicherweise günstigeres vertikales Abstrahlverhalten bzw. die Vermeidung eines ak. Leistungslochs im Übernahmebereich.


entweder mit grosser Schallwand, oder - das würde mich auch "anmachen" - "Monitor-Like" á la K+H OC300 den Bass neben HT & MT angeordnet in einer Kompaktbox (dann aber mit Guidos).

Das Problem: Es gibt keine Guidos für MT-Kalotten. Anbetrachts dessen, daß es bisher keinem Bastler nachweislich gelungen ist, einen mit kommerziellen WGs vergleichbaren Hochtöner-WG selbst zu bauen, wage ich die Prognose, daß MT-WGs auch noch viele weitere Jahre nur als Wunschobjekt existieren werden. (Los Leute, straft mich Lügen! :D)

Gruß,
Peter

(Edit: Ups, der andere Peter zu schnell für mich. )


[Beitrag von elefantino am 28. Okt 2005, 22:24 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#110 erstellt: 28. Okt 2005, 23:17
Schön. Da ich mit Breitbändern Musik höre, ist die Diskussion hinfällig.
Kwesi
Stammgast
#111 erstellt: 29. Okt 2005, 07:55
Hallo,

ich frage mich gerade nach dem Sinn der Guides in diesem System. Kontolliert fallendes Bündelungsmass ok, aber normalerweise wir ja ein WG benötig, um einen Treiber an einen grösseren, der im Übernahmebereich schon stärker bündelt, anzupassen. Die Bündelung des Guides wird hierbei durch den Bündelungsverlauf des darunter spielenden Treibers bis zur Trennfrequenz vorgegeben.

Aber: Bei einer Kombination 20er / 2er / 3/4er bündelt kein Treiber in seinem Einsatzbereich! Sicherlich kann man mithilfe von WGs dem MT und HT eine engere Bündelung anerziehen, bei der Trennung zwischen TT und MT bekommt man aber einen Sprung im Bündelungsmass, da der TT bei Trennfrequenz noch mit ka<1 abstrahlt. Und ein WG für den TT wird mit zu unhandlich....

Auch die Einwände von elefantino-Peter sind berechtigt, es ist schon schwierig genug, ein einzelnes WG für einen Hochtöner selbst zu entwickeln, Zwei WGs aufeinander abzustimmen.... Naja, unmöglich ist nix, die Jungs von K+H habens auch geschafft - die haben aber dazu auch jeden Tag 8h Zeit, die sie bezahlt bekommen...

Die Variante "breite Schallwand" finde ich immer noch am sinnvollsten...

Grüsse
Peter
alfa.1985
Inventar
#112 erstellt: 29. Okt 2005, 10:08
@hermes,

genau diese Frage stelle ich mir auch schon seit langem.
Ich suche erschwingliche MTK, finde aber lediglich oberhalb von 150 EUR/St. Angebote (z.B. von Morel).

Guck mal mein Avatar an - vermutl. Seas - genau das suche ich für ein anständiges 3-Wege System.

Gruss

alfa.1985
elefantino
Hat sich gelöscht
#113 erstellt: 29. Okt 2005, 10:31
Hallo,

wurde eigentlich LPG schon genannt?

http://www.madisound.com/cgi-bin/index.cgi?keywords=lpg

Die 51AT halte ich für besonders interessant, falls der Einbruch bei knapp 1k montagebedingt ist.

Gruß,
Peter


[Beitrag von elefantino am 29. Okt 2005, 10:39 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#114 erstellt: 29. Okt 2005, 10:36
Hallo,

ich möchte mich den beiden Peter`s und gewisser Weise anschließen:
Wenn Mitteltonkalotte, dann sollte man den Vorteil so eines Konzepts nutzen (breitstrahlend, Bündlung nur im Superhochton).
Wenn man einen Wave einsetzen möchte, dann kann man direkt 2-Wege mit "großem" Tieftöner machen und eine konstante und saubere Bündlung anstreben.
Man sollte halt vorher überlegen und festlegen, was man erreichen möchte...

Gruß, Christoph
hermes
Inventar
#115 erstellt: 29. Okt 2005, 11:18
Hallöchen,

@ Kwesi
Als erstes werde ich mir wohl tatsächlich mal ein MEssystem zulegen und damit alle meine Vorhandenen Boxen durchmessen um zu üben. Wenn ich gut messen könnte würde ich mir schon einiges mehr zutrauen, gerade was Chassisaddition und Waveguides angeht...

Mal generell: Warum messen eigentlich alle im Zimmer mit Timegate? Den Bass kann man da ja trotzdem vergessen...
Ich denke, rein Theoretisch müsste eine MEssung auf dem rasen im Garten doch wesentlich aussagekräftiger sein? Rasen und Blätter vermeiden Mitteltonreflexionen und stehende Wellen gibts auch keine...

Zugegeben, die 90 db Sinustöne dürften die NAchbarn etwas stören, aber die Fliesenschneider und Kreissägen, die ich Samstag Mittags immer höre nerven genau so.

Die RS Serie von Dayton ist tatsächlich sehr gut - messtechnisch (ok der Wasserfall ist nix besonderes). Aber was bedeutet "a low-distortion motor system with two short-circuits paths"?
Sind das Wirbelstromringe?

Zum Waveguide: Also ein 8"er bündelt bei 1000 Hz schon leicht. Aber das ist auch nicht der Punkt. Ich hätte gerne Waveguides, um weniger Raumreflexionen zu haben, dafür würde ich natürlich einen Sprung im Bündelungsmaß in kauf nehmen müssen, aber das ist es mir wert. Bei mir geht es in jedem Fall um schwach bedämpfte Räume mit Fenster neben der Box und zum Teil Regal zwischen der Box usw. Das ist sehr ungünstig und ließe sich denke ich etwas entschärfen, je stärker die Box bündelt. Deshalb 2 Tieftöner plus so viel Waveguide wie möglich. Es kann natürlich gut sein, dass das mit den MT-Waveguides nicht funktioniert. Ich weiß nicht ob dann in meinem speziellen Fall nicht tatsächlich ein Konus-Miteltöner besser wäre.
Übrigens finde ich die Kalotten nicht wegen ihrem Rundstrahlverhalten interessant sondern wegen ihren geringen Verzerrungen, der guten Sprungantwort und dem guten Wasserfall.

@elefantino
Die LPG wirkt gut aber der Einbruch gar nicht. Bei seitlichen MEssungen ist er ja kaum vorhanden, könnte vielleicht tatsächlich am Einbau liegen aber das würde ein Hersteller doch eigentlich vermeiden? Müsste man mal andere MEssungen sehen...

Grüße
Kwesi
Stammgast
#116 erstellt: 29. Okt 2005, 11:58
Hallo Hermes,

zum Timegate: man kann sicherlich den TMT erst ohne Timegate messen um den Roomgain zu berücksichtigen und damit die Bafflestep-Entzerrung anzupassen. Um die Trennung im MT/HT - Bereich mit geringstmöglichen Problemen zu realisieren und ggf. den FG zu linearisieren sollte man aber eine Freifeldmessung anstreben, da Raumreflexionen sonst starke Einbrüche/Überhöhungen provozieren, die eine saubere Abstimmung/Trennung sehr schwierig machen. Unterschiedliche F-Gänge bei verschiedenen Mess(Hör)winkeln durch Kantenreflexionen sind auch ohne Raumeinflüsse schon unübersichtlich genug... Wenn die Box auf Freifeld entzerrt ist, kann man immer noch Equalizing betreiben, falls der LS im Raum breitbandige Einbrüche/Überhöhungen bekommt (Winkelmessung! oft sieh es da wieder anders aus!)

Die Daytons scheinen in der Tat einen sauber konstruierten Motor zu besitzen; Kurzschlussring und verkupferte Polplatte.

Mehr Infos zu den Daytons findest du unter http://www.htguide.com/forum/ -> "Mission possible DIY" Die Leute dort setzen mit Vorliebe und Erfolg Dayton-Reference-Chassis ein.

Zu deinem Konzept: Die Forderungen Mitteltonkalotte und starke Bündelung stehen wirklich im Widerspruch zueinander. Ein 2 1/2-Wegerich mit 2x 17er TMT und 25er HT im Waveguide (konstant ansteigende Bündelung) käme deiner akustischen Vorstellung deutlich näher.

Grüsse
Peter
hermes
Inventar
#117 erstellt: 29. Okt 2005, 12:25

Kwesi schrieb:

zum Timegate: man kann sicherlich den TMT erst ohne Timegate messen um den Roomgain zu berücksichtigen und damit die Bafflestep-Entzerrung anzupassen. Um die Trennung im MT/HT - Bereich mit geringstmöglichen Problemen zu realisieren und ggf. den FG zu linearisieren sollte man aber eine Freifeldmessung anstreben, da Raumreflexionen sonst starke Einbrüche/Überhöhungen provozieren, die eine saubere Abstimmung/Trennung sehr schwierig machen. Unterschiedliche F-Gänge bei verschiedenen Mess(Hör)winkeln durch Kantenreflexionen sind auch ohne Raumeinflüsse schon unübersichtlich genug... Wenn die Box auf Freifeld entzerrt ist, kann man immer noch Equalizing betreiben, falls der LS im Raum breitbandige Einbrüche/Überhöhungen bekommt (Winkelmessung! oft sieh es da wieder anders aus!)


Das ist alles klar. Die Frage war, warum niemand wirklich im Freifeld (nämlich im Freien) misst. Auf der Wiese gibt es schließlich keine Raumeinflüsse bis auf leichte Tiefbassanhebung.


Kwesi schrieb:

Ein 2 1/2-Wegerich mit 2x 17er TMT und 25er HT im Waveguide (konstant ansteigende Bündelung) käme deiner akustischen Vorstellung deutlich näher.


Da hast du wohl recht. Dann hat man eben K3-Spitzen des Tieftöners oder weiche Papiermembranen und in jedem Fall Mitteltöner, die im PArtialschwingungsbereich spielen. Sch... Kompromisse! Die K + H O500C erfüllt alle meine Forderungen, das Problem ist eben, dass sich das kaum abkupfern lässt.

Wie auch immer, ich werd jetzt erst mal ein Messsystem kaufen und dann vielleicht einfach mal ein paar Chassis ( 2x Noferro 12, 2 x Dayton 17er, 2 x Preiswerte MT-Kalotte)und verschiedene Konzepte als Prototyp aufbauen. Das anhöhren geht doch über alle Theorie. Und wenn dann am Ende 2 Chassis wieder verkauft werden müssen oder in einem anderen Projekt untergebracht werden müssen is auch kein Beinbruch.

Grüße
Kwesi
Stammgast
#118 erstellt: 29. Okt 2005, 13:01
Hallo Hermes,

Zm Thema Timegate:

Die Wiedergabeeigenschaften eines TTs im Tieftonbereich um seine Resonanzfrequenz werden sehr gut durch die TSPs beschrieben und können daher anhand der Gehäuseabstimmung recht genau simuliert werden. Meistens simuliert man erst, baut das Gehäuse auf und fängt dann an zu messen. Der üblicherweise durch das Timegate ausgeblendete Bereich unterhalb 200Hz lässt sich durch die Weiche schlecht beeinflussen, die Gehäuseabstimmung und ganz wesentlich die Aufstellung im Raum dominiert. Meist treten in diesem Frequenzbereich auch noch keine Probleme auf, da der Treiber als idealer Kolben arbeitet. Der durch die Weiche zu beeinflussende Bereich beginnt meist erst darüber -> Bafflestep, Trennung, EQ usw.

Weiterhin zählen praktische Aspekte: Erstmal braucht man einen grossen Garten. Oder man muss sein gesamtes Equipment auf die grüne Wiese fahren, was mühsam ist, zudem muss man sich dort um die Stromversorgung gedanken machen. Man braucht das richtige Wetter. Im Sommer sitzen alle Nachbarn draussen und machen Lärm, im Frühjahr nerven die Krähen auf dem Hausdach, im Herbst ist es zu windig, im Winter zu kalt. Bei regen ist eh schlecht. Ausserdem kann man seinen Computer schlecht mehrere Tage draussen lassen; im Keller kann man mal zwischendurch ein paar Messungen machen, sich wieder anderen Dingen widmen, wenn man einen Geistesblitz hat diesen wieder kurz austesten usw...

Ausserdem: Wenn jemand Messungen ins Forum stellt, sieht ein lineaglatter Freifeld-F-Gang natürlich deutlich repräsentativer aus als eine zappelige Raummessung...

K3-Spitze: diese tritt normalerweise zwischen 1-2kHz auf. Mit einem Waveguide kannst du durch den Bündelungsbedingten Pegelgewinn tiefer Trennen, bsp: einen NoFerro 600G im WG würde ich ohne Bedenken bis 1,5kHz betreiben...

Weiterhin gibt es auch Tieftöner, die diese Klirrspitze nicht aufweisen. Ich hab vor kurzem zwei Peerless HDS182PP verbaut, die dank Kurzschlussring und Kupferphaseplug nach K+T-Test gleichbleibend niedrige Verzerrungen <0,3% @90dB aufweisen.

Empfehlenswert erscheinen mir die neuen HDS Nomex164 zu sein, da sie dieselben Konstruktionsmerkmale wie der 182PP aufweisen und deutlich günstiger sind (65.-€ bei klingtgut). Könnte passieren das diese in der nächsten K+T getestet werden... Aber ist natürlich nix Alu

Grüsse
Peter


[Beitrag von Kwesi am 29. Okt 2005, 13:08 bearbeitet]
tiki
Inventar
#119 erstellt: 29. Okt 2005, 13:09
Einwurf,
Steffen hat mir freundlicherweise alte(?) LPG-Daten zur Verfügung gestellt. Die PMK51 scheint mir eher eine breitbandige Resonanz, wohl die Grundresonanz um 480Hz, zu besitzen, was eine höhere Trennung erzwingen dürfte, wenn man "genau" sein will. Nach meinen wenigen Messungen scheint eine Linearisierung über solche Resonanzen hinweg immer zu Schweinereien im Ausschwingverhalten zu führen. Die Ein-/Ausschwingvorgänge der vorgeschalteten elektrischen Filter kommen noch dazu, unabhängig von aktiv oder passiv.
Gruß, Timo


[Beitrag von tiki am 29. Okt 2005, 13:12 bearbeitet]
audiofisk
Inventar
#120 erstellt: 29. Okt 2005, 23:46

Klick hier
für mein aktuelles Erfahrungs- und Lernprojekt zum Thema.

Für ein preiswertes Konzept und möglichst ganzheitliche Umsetzung bin ich zu haben.
Wohnt eigentlich jemand im Großraum Ruhrstadt?

Diesmal wird nicht der Großteil des Aufwandes in die Gehäuse gesteckt...

Thomas
knikknak
Ist häufiger hier
#121 erstellt: 30. Okt 2005, 12:05
Ich habe noch zwei Philips(Valvo) 50mm kalotten aus den 80er rum liegen. Diese klingen sehr gut (sehr angenehmer warmer klang), und meine messungen bestätigen dass. Von 650 bis 4500hz einsetzbar, keine resonanzen und ein tadelloses ausschwingverhalten.
tiki
Inventar
#122 erstellt: 30. Okt 2005, 12:28
Hallo,
laß doch bitte Deinen Nick nicht Programm sein und verlinke die Messungen, sofern möglich (Papier kann man auch scannen/fotografieren).
Möglicherweise lassen sich so einige Vergleichsmöglichkeiten für Kalotten schaffen.
Danke und Gruß, Timo
Granuba
Inventar
#123 erstellt: 30. Okt 2005, 13:08
Ich klink mich hier mal ein, mein budget hat sich "drastisch" erhöht.....
hermes
Inventar
#124 erstellt: 30. Okt 2005, 16:05
Herzlich willkommen an die Neuen!
Kwesi
Stammgast
#125 erstellt: 30. Okt 2005, 16:06
Hallo,

hier der Test der IT Nova MD 9550, K+T 02/2002:

Datenblatt:


Impulsantwort:


Frequenzgang:


Phase:


Wasserfall:


Klirr @80dB:


Klirr @90dB:



Grüsse
Peter
Zweck0r
Inventar
#126 erstellt: 30. Okt 2005, 17:05
Hi,

wo liegt denn die Hörschwelle für K2 im Mittenbereich ? Und was passiert, wenn man die Nova noch lauter dreht als 90 db ? Wie sind die Klirrwerte der Morel MDM 55 ?

Grüße,

Zweck
hermes
Inventar
#127 erstellt: 30. Okt 2005, 17:22
Erst mal danke für die Messwerte Peter!

Eigentlich ein tolles Teil, aber das K2-Verhalten ist schon etwas seltsam.

Ich würde jetzt davon ausgehen, dass bei mehr als 90 db der K2 ein Problem ist.

Jetzt wären wirklich die Werte der Morel MDM 55 interessant, wenns geht von der neuen Gewebeversion! Hat die neue schon mal jemand gehört? Welche Version hat US in seinen Boxen?

Grüße
Kwesi
Stammgast
#128 erstellt: 30. Okt 2005, 17:47
Hallo,

Die Morel MDM55 wurde auch in der geichen K+T getestet. Leider wurden die 90dB-Klirrdiagramme verwechselt, bei der Morel ist das Gleiche 90dB-Diagramm zu sehen wie bei der IT (es gehört aber zur IT Nova und nicht andersherum, das kann man aus der dünn hinterlegten FGangkurve erkennen). Die 80dB-Kurven der Morel liegen auf sehr ähnlichem Niveau wie die der Nova, unter 1kHz ist k2 sogar ein Hauch höher, dafür beginnt bei ihr der k3-Anstieg eine Oktave tiefer.

Weiterhin wurden getestet:

Beyma MC115 (Gewebe)
Monacor DM-135 (Gewebe)
Monacor DM-510 (Titan)
Monacor DMH-150 (Gewebe)
Visaton DSM50FFL (Titan)
Visaton G50FFL (Gewebe)

alle Genannten Testteilnehmer haben tlw. DEUTLICH höhere Verzerrungswerte, keine von ihnen würde ich unter 1kHz trennen, die Werte der Monacor-GewebeMTs und der Beyma würde ich als katastrophal bezeichnen (Klirrspitzen tlw. bis 3%). Die Visaton Gewebekalotte liegt über 1kHz auf ähnlichem Niveau wie die Nova, ist aber unter 1kHz nicht brauchbar. Die Visaton und Monacor Titandomes lassen sich zwar tiefer trennen (max. ~700Hz), die Verzerrungen liegen aber durchweg höher als die der Nova. Der FGang der Monacor ist aber pflegeintensiv und das Ausschwingen der Metaller resonanzbehaftet. Also die Visatöner und der Titan-Monacor wären noch brauchbar, aber die IT ist deutlich besser und billiger...

Grüsse
Peter


[Beitrag von Kwesi am 30. Okt 2005, 17:48 bearbeitet]
hermes
Inventar
#129 erstellt: 30. Okt 2005, 19:03

Kwesi schrieb:

Die 80dB-Kurven der Morel liegen auf sehr ähnlichem Niveau wie die der Nova, unter 1kHz ist k2 sogar ein Hauch höher, dafür beginnt bei ihr der k3-Anstieg eine Oktave tiefer.


Damit wäre die Morel messtechnisch wohl die Beste.


Wenn man das so liest erscheint der Veravox 3 als "Mittelton-Kalotte" eingesetzt sehr attraktiv!

Selbe Fläche (30 cm2), keine Partialschwingungen im Zielbereich, K3 bei 90 db:
500 Hz 0,3 %
800 Hz 0,5 %
1000 Hz 0,27 %
2000 Hz 0,3 %
3000 Hz 0,3 %

Das ganze mit extrem schnellem Ausschwingen und fast perfekter Sprungantwort für 38 €. NAchteil Resonanz bei 16 khz und Wirkungsgrad von 82 - 85 db. Dafür keine Probleme mit Trennung nach unten.

Jetzt bin ich aber übel fremd gegangen!
Kwesi
Stammgast
#130 erstellt: 30. Okt 2005, 19:41
...zur Beseitigung von Missverständnissen:

Der k3-Anstieg liegt bei der MOREL eine Oktave tiefer als bei der Nova... isgesamt sind die Werte der Morel wohl etwas besser als die der Nova, dafür kostet sie auch mehr als das doppelte.

Zur Nova:

Man kann sehen, das die Nova unter 1kHz im Pegel abfällt, aber:

die Reso liegt bei 780Hz, der Kennschalldruck ist sehr hoch; und sie ist hinten "offen", benötigt also ein eigenes Volumen -> das alles hilft uns, das Teil unter 1kHz zu linearisieren!

1. Durch ein recht kleines geschlossenes Gehäuse kann man die niedrige Freiluftgesamtgüte von 0,21 hochschieben, was zu einem Pegelgewinn führt - die Reso wird aber auch angehoben, muss man mal schauen, was dabei rauskommt.

2. Die Impedanz zeigt bei der Reso ein Maximum. Ohne Impedanzlinearisierung kann das Hochpassfilter dadurch für eine Anhebung des Pegels unter 1kHz sorgen.

3. Der hohe Kennschaldruck sorgt dafür, das der Pegel unter 1kHz in einem weiten Bereich noch über dem Bezugpegel in einem 3-Wege-System liegen wird. Überbrückt man bspw. den nun nötigen Vorwiderstand mit einer Spule, die den Bereich unter 1kHz "verstärkt" durchlässt, käme man auch zum Ziel...

Grüsse
Peter
Christoph_Gebhard
Inventar
#131 erstellt: 30. Okt 2005, 22:11
Hallo,

ich hatte die Nova vor Jahren mal mit Vifa-Pille als Mittelhochtonsytem im Amaturenbrett eingebaut.
Trotz einiger Weichenversuche (nach oben passiv, nach unten aktiv) war ich mit dem Klang nie richtig zufrieden. Klar, Amaturenbrett ist immer heikel, trotzdem hatte ich bei allen tonalen Problemen, das Gefühl, dass der Klang immer von einer gewissen Gepresstheit und Eingeschnürtheit geprägt war.
Außerdem waren die Serientoleranzen bei meinen zwei Exemplaren enorm. Die Wirkungsgradunterschiede waren locker 2db oder mehr, die lautere fiel nach unten außerdem früher und flacher ab.
Ich habe die zwei noch im Keller rumfliegen, wenn wirklich ernsthaftes(!) Interesse besteht, kann ich die zwei ja mal ausführlich durchmessen...??

Gruß, Christoph
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#132 erstellt: 31. Okt 2005, 20:30
Moin,

ich komme kurz nochmal auf 5" Konusmitteltöner zurück. Ich bin bei Beyma auf ein Exemplar gestoßen, das recht interessant aussieht, solange die dortigen Messungen zuverlässig sind, was bei Beyma eigentlich schon der Fall ist (Stichproben haben immer eine ordentlich Übereinstimmung ergeben, keine Beschönigungen).

Das Chassis firmiert unter der Bezeichnung 5M30, ist ein echter Mitteltöner mit 90dB@1W@1m, gutmütigem Frequenzverlauf und äußerst geringem Klirr (zwischen 300 und 3.000Hz K2 und K3 >50dB Klirrdämpfung), aber wie schon gesagt, Herstellermessungen.

In den gängigen Shops habe ich den nicht gesehen, kennt den irgendwer, hat irgendwer den schonmal benutzt, oder kann mir jemand unabhängige Messungen zu dem geben?

Gruß
Cpt.
Gelscht
Gelöscht
#133 erstellt: 02. Nov 2005, 17:55
von klein und hummel gibts den

0300D
ttp://www.kleinundhu...00_silber_gitter.jpg

hängt bei "mir" in der Regie klingt gut hat auch ne kalotte in den mitten

hab ich aber noch nie drüber nachgedacht warum K&H das eingebaut hat und warum

denke auch mit einem schnöeden 4" chassis hätte mann ähnlich gute ergebnisse erzieheln können.


wie auch immer K&H nimmt übrigens auch hier waveguides mit ins boot.


Ich selbst verwende zu hause Tannoy system 800 als abhöre und hifi LS bzw referenz
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#134 erstellt: 03. Nov 2005, 15:51
*hüstel*

Hat denn wirklich niemand unabhängige Informationen über den Beyma 5M30? Sowas kann doch gar nicht sein...

Gruß
Cpt.
US
Inventar
#135 erstellt: 07. Nov 2005, 10:59
Hallo,


von klein und hummel gibts den
0300D
ttp://www.kleinundhu...00_silber_gitter.jpg
hängt bei "mir" in der Regie klingt gut hat auch ne kalotte in den mitten
hab ich aber noch nie drüber nachgedacht warum K&H das eingebaut hat und warum
denke auch mit einem schnöeden 4" chassis hätte mann ähnlich gute ergebnisse erzieheln können


Nein, mit einem 4"er Konus sind einer 3"-Kalotte vergleichbar geringe nichtlineare Verzerrungen und Schallpegel nicht zu erzielen. Das Verhältnis mms/Antrieb fällt beim kleinen Konus zu ungünstig aus, was in Anbetracht der geringen Belastbarkeit der winzigen 19mm-Schwingspulen doppelt schwer wiegt.

Hier der max. Pegel der O300 mit Seas 3"er MT-Kalotte, getrennt bei 650Hz und 3,5kHz. Den 4"-Konus, der 110dB bei unter 1% THD schafft, möchte ich sehen...




Diesmal wird nicht der Großteil des Aufwandes in die Gehäuse gesteckt...

Das ist die beste Voraussetzung für das Gelingen eines Projekts!

Gruß, Uwe
elefantino
Hat sich gelöscht
#136 erstellt: 07. Nov 2005, 13:05

US schrieb:

Hier der max. Pegel der O300 mit Seas 3"er MT-Kalotte, getrennt bei 650Hz und 3,5kHz. Den 4"-Konus, der 110dB bei unter 1% THD schafft, möchte ich sehen...

Das ist ein Argument! Und gleichzeitig eines dafür, den Mitteltöner gleich wegzulassen und stattdessen mehrere Baßmitteltöner einzusetzen.

Hier noch ein Beispiel für ein eher unsinniges 3-Wege-Konstrukt mit der oben genannten LPG-Metallkalotte. Klirrmäßig wäre mit sinnvollen 2 Wegen womöglich ein besseres Ergebnis drin gewesen, der Mitteltöner hat offenbar Probleme in seinem unteren Übertragungsbereich.

http://www.soundstag...bulldog_followup.htm
http://www.soundstag...fhangeraudio_bulldog

Gruß,
Peter
Christoph_Gebhard
Inventar
#137 erstellt: 07. Nov 2005, 13:23

elefantino schrieb:
Klirrmäßig wäre mit sinnvollen 2 Wegen womöglich ein besseres Ergebnis drin gewesen, der Mitteltöner hat offenbar Probleme in seinem unteren Übertragungsbereich.


Hi Peter,

der generelle (und auch erhörbare) Vorteil von 3-Wege-Boxen liegt ja auch an den verringerten Intermodulationsverzerrungen. An die hat sich noch keiner so richtig rangetraut (bzw. ein Messstandard gesetzt).
Jeder weiß, dass es sie gibt, keiner kann aber die Aussagen konkretisieren und mit Messungen untermauern. Eigentlich wäre das ja mal eine Aufgabe für unsern Messtechnik-Fetischisten Timmi, aber er kriegt ja noch nicht mal eine Messung unter mehr als einem Winkel auf die Kette, schade!

Gruß, Christoph
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#138 erstellt: 07. Nov 2005, 13:23

US schrieb:
Nein, mit einem 4"er Konus sind einer 3"-Kalotte vergleichbar geringe nichtlineare Verzerrungen und Schallpegel nicht zu erzielen. Das Verhältnis mms/Antrieb fällt beim kleinen Konus zu ungünstig aus, was in Anbetracht der geringen Belastbarkeit der winzigen 19mm-Schwingspulen doppelt schwer wiegt.


Damit ich das auch kapiere:

das ist die von AH. angesprochene Problematik, dass ein starker Antrieb zu höheren Verzerrungen führt. Damit ein Konus den gleichen Schalldruck erzeugt wie eine Kalotte ist ein stärkere Antrieb vonnöten und damit auch stärkere Verzerrungen. Richtig?

Gruß
Cpt.
Kawa
Inventar
#139 erstellt: 07. Nov 2005, 13:25

Thanner schrieb:

elefantino schrieb:
Klirrmäßig wäre mit sinnvollen 2 Wegen womöglich ein besseres Ergebnis drin gewesen, der Mitteltöner hat offenbar Probleme in seinem unteren Übertragungsbereich.


Hi Peter,

der generelle (und auch erhörbare) Vorteil von 3-Wege-Boxen liegt ja auch an den verringerten Intermodulationsverzerrungen. An die hat sich noch keiner so richtig rangetraut (bzw. ein Messstandard gesetzt).
Jeder weiß, dass es sie gibt, keiner kann aber die Aussagen konkretisieren und mit Messungen untermauern. Eigentlich wäre das ja mal eine Aufgabe für unsern Messtechnik-Fetischisten Timmi, aber er kriegt ja noch nicht mal eine Messung unter mehr als einem Winkel auf die Kette, schade!

Gruß, Christoph



Wenn mich nicht alles täuscht gibt es hierzu z.B. im "Lautsprecher, Dichtung und Wahrheit, Elektor-Verlag" zumindest eine Messung. Aber du hast Recht, das ist ein blödes Messthema.

Grüße

Kawa
Christoph_Gebhard
Inventar
#140 erstellt: 07. Nov 2005, 13:33
Hi Kawa,

D´Appolito hat es in seinem Buch auch gemacht, aber es fehlt halt die Vergleichbarkeit.
Man müsste über mehrere Konstruktionen Messungen mit definierte Messungenbedingungen veröffentlichen, um wirklich konkrete Aussagen zu treffen (auch in Bezug auf den Klangeinfluß).

Gruß, Christoph
Kawa
Inventar
#141 erstellt: 07. Nov 2005, 13:39

Thanner schrieb:
Hi Kawa,

D´Appolito hat es in seinem Buch auch gemacht, aber es fehlt halt die Vergleichbarkeit.
Man müsste über mehrere Konstruktionen Messungen mit definierte Messungenbedingungen veröffentlichen, um wirklich konkrete Aussagen zu treffen (auch in Bezug auf den Klangeinfluß).

Gruß, Christoph


Ja, das ist nicht ganz einfach, weil TIM ja nun mal signalabhängig sind. Das Ganze macht IMHO auch nur Sinn, wenn man das Chassis befiltert misst. Vor allem, wie soll man messen? Weisses Rauschen und einen Fullscan? Sozusagen inband-TIM und outband-TIM, welches aber dann wiederrum trotzdem hörbar ist (da es im Hörbereich liegen kann)? Dann müsste man m.M. nach noch eine Klirrmessung bei gleichem Pegel mit Sinussweep machen, um TIM und Klirr voneinander unterscheiden zu können. Naja, vielleicht ist es ja auch trivialer, kenn mich mit TIM-Messungen nicht gut aus.
Gruß

Kawa
elefantino
Hat sich gelöscht
#142 erstellt: 07. Nov 2005, 14:13
Hallo Christoph,


Thanner schrieb:

der generelle (und auch erhörbare) Vorteil von 3-Wege-Boxen liegt ja auch an den verringerten Intermodulationsverzerrungen.

Erzähl das mal dem Geddes mit seinen Summas.

Theoretisch hast du natürlich recht. Aber da ab einer gewissen Qualität jeder Vorteil mit Nachteilen auf anderen Gebieten erkauft wird...8)

Gruß,
Peter
Christoph_Gebhard
Inventar
#143 erstellt: 07. Nov 2005, 14:26

Kawa schrieb:
Naja, vielleicht ist es ja auch trivialer, kenn mich mit TIM-Messungen nicht gut aus.


...ich auch nicht. Deswegen fordere ich ja auch einen gewissen Standard! Ich habe auch letzten im Visaton-Forum den Onkel JürgEn mal nach Rat gefragt:


Die IM habe ich bislang erst an dem SEAS Koax systematisch gemessen. Dabei nutze ich ein relativ schmalbandiges Rauschsignal, das entweder mit sich selbst oder mit mehr oder weniger großem Hub (20Hz) intermoduliert.
Demnach konnte ich den oberen MT-Bereich für die 17er-XT-Membran abschneiden, das kann die kleine Kalotte >1.8kHz doch besser. Klirrwerte und IM mit dem Membranhub sind für den TMT dann halbwegs o/k, während die IM des inliegenden HT mit dem Hub des TMT kritisch ist, was beim Messen auch unmittelbar ohrenfällig wird. Der Koax ist also über den HT tieftonbegrenzt, sodass ein Einsatz unter 300Hz(!) für höchstwertige Wiedergabe wohl nicht machbar ist.

Abgesehen von den o.g. sehr gezielten Fragestellungen ist es schwierig, für das weite Feld IM eine sinnvolle Darstellung zu finden. Zu Vergleichszwecken müssten sich dann auch viele auf das selbe Verfahren einigen (können).

Man könnte eine Matrix aufsetzen. Die x/y-Koordinaten stellen jeweils einen schmalen Frequenzbereich dar. Ein Kästchen der Matrix zeigt dann die Amplitude der Intermodulation und/oder des Klirr des Frequenzbereichs X mit Frequenzbereich Y (oder mit sich selbst: X). Die gezeigte Amplitude sollte mit der Hörbarkeit (abs. Pegel, Überdeckung ...) gewichtet werden. Bei Einzelchassis ist sicher eine Bandbegrenzung und ein Equalizing sinnvoll.
Macht man das für verschiedene Pegel, wird man recht schnell die ureigenen Grenzen des jeweiligen Lsp ermitteln können.

Wegen des Aufwands kommt das für Hobbyisten nicht in Frage. Vor allem hat man den Lsp, wenn man ihn denn getestet hat sowieso an der Backe. Ich muss zugeben, dass ich selbst dieses Programm noch nie vollständig gefahren habe. Ich habe ja auch Ohren 8-]
Allerdings habe ich mich an kritischen Stellen des Designs einer Box immer an die Messwerte gehalten. Und das ist sehr wichtig. Das Membranmaterial war dabei bisher niemals ein sicherer Hinweis auf entweder Probleme oder das Gegenteil. Schon eher dieser ominöse Kupferring im Antrieb ...


Aber eigentlich ist mein Bruder der Messtechnik-Experte, an der 3-Wege-Box werden wir uns aber auch mal an IM-Verzerrungsmessungen versuchen...

Gruß, Christoph
Christoph_Gebhard
Inventar
#144 erstellt: 07. Nov 2005, 14:28

elefantino schrieb:
Theoretisch hast du natürlich recht. Aber da ab einer gewissen Qualität jeder Vorteil mit Nachteilen auf anderen Gebieten erkauft wird...8)


...zum Glück, sonst wäre Lautsprecherselbstbau ja auch langweilig

Gruß, Christoph
tiki
Inventar
#145 erstellt: 07. Nov 2005, 14:29
Hallo,

Cpt. schrieb:
das ist die von AH. angesprochene Problematik, dass ein starker Antrieb zu höheren Verzerrungen führt.

AH schrieb:
es liegt an der Induktivität der Schwingspule. Wenn durch die Schwingspule ein Strom fließt, wird ein Magnetfeld induziert, wodurch das Magnetfeld des Permanentmagneten moduliert wird. Das verursacht nichtlineare Verzerrungen.

Die Stärke des Magnetfeldes ist nicht beliebig zu erhöhen (auch eine Kostenfrage), also muß irgendwann die Induktivität erhöht werden, wenn der Antrieb stärker werden soll.

Das ist der eigentliche Vorteil von auf die Fläche bezogen "leichten" Membranen. Um auf den gewünschten Kennschalldruckpegel zu kommen, ist nur eine vergleichsweise geringe Induktivität erforderlich.

Also meiner Meinung nach ist das nicht dasselbe. Andreas meint die Induktivität der Schwingspule (eigentlich deren Gegeninduktivität) als Verzerrungsursache, Captain das schiere BxL (wenn ich beide richtig verstand). Ich bin auch eher der Meinung, daß der reine Antriebsfaktor eher im Gegenteil positiven Einfluß auf die Verzerrungen hat, je stärker, desto geringer die nichtlinearen Verzerrungen. Das erkläre ich mir mit der besseren Kopplung der Spannung über der VC mit der Geschwindigkeit der VC.

Gruß, Timo


[Beitrag von tiki am 07. Nov 2005, 14:30 bearbeitet]
AH.
Inventar
#146 erstellt: 07. Nov 2005, 17:12
Hallo tiki,


Ich bin auch eher der Meinung, daß der reine Antriebsfaktor eher im Gegenteil positiven Einfluß auf die Verzerrungen hat, je stärker, desto geringer die nichtlinearen Verzerrungen. Das erkläre ich mir mit der besseren Kopplung der Spannung über der VC mit der Geschwindigkeit der VC.


Deine Deutung erscheint mir nicht schlüssig, ja unverständlich.

Wir müssen das Magnetfeld und die Induktivität getrennt voneinander betrachten.
Ein starkes Magnetfeld hat keine Nachteile bezüglich nichtlinearer Verzerrungen. Allerdings setzen die zur Verfügung stehenden Permanentmagnete dem realisierbaren Magnetfeld ebenso Grenzen, wie der nicht beliebig eng zu gestaltende Luftspalt (sonst Kratzen/Schaben).

Ein massegehemmter Oszillator (dynamischer Lautsprecher oberhalb der Resonanzfrequenz) benötigt die eingeprägte Kraft ganz überwiegend zur Beschleunigung der Masse, Schall ist bloß ein unbedeutendes "Abfallprodukt".
Zwischen Masse und Wirkungsgrad besteht ein simpler Zusammenhang, doppelte Masse führt zu halbiertem Wirkungsgrad (Kennschalldruckpegel: -3dB). Über eine Vergrößerung der Strahlerfläche kann man den Wirkungsgrad erhöhen, was aber auch seine Grenzen hat (Partialschwingungen, Richtwirkung).

Je leichter der Strahler, desto weniger BxI wird benötigt, um den gewünschten Kennschalldruckpegel zu erreichen. Das "B" ist dabei, wie erwähnt, nicht beliebig zu erhöhen.
Schwere Strahler brauchen aufgrund des begrenzten "B" also mehr "I". Beispiel: Schwere (TSP-optimierte) Subtieftöner mit Vierlagenschwingspule haben oft Induktivitäten von mehreren mH, Kalottenhochtöner haben meist um 0,05mH - der Kennschalldruckpegel beträgt bei beiden ca. 90dB/W @ 1m.
Da auch die Strahlerfläche in den Wirkungsgrad eingeht, betrachten wir zuerst das auf die Fläche bezogene mms:

Peerless WA10: 0,05g/cm2 (25mm-Kalottenhochtöner)
Peerless XLS 10: 0,4g/cm2 (25cm-Subtieftöner)

WA10: BI = 2,8 N/A, I = 0,1 mH, SPL = 91,0 dB
XLS 10: BI = 17,5 N/A, I = 4,3 mH, SPL = 88,4 dB

Fließt Strom durch die Schwingspule, wird ein Magnetfeld induziert, je mehr Strom, desto stärker ist es. Dieses Magnetfeld verändert das Magnetfeld des Permanentmagneten als Funktion der Zeit, was zu nichtlinearen Verzerrungen führt.
Daher hat der WA 10 (wie jeder andere Kalottenhochtöner auch) bei höheren Pegeln eine um mehrere Dekaden (ca. 30dB ?) stärkere Klirrdämpfung bei ka = 1 (ca. 400Hz beim XLS 10 und 4kHz beim WA 10).
Ich habe Extrembeispiele herausgesucht, das ganze ist aber auf Kalottenmitteltöner vs. Konus-Tiefmitteltöner übertragbar.

Auf die Fläche bezogen leichte Strahler ermöglichen also den Einsatz von sehr induktionsarmen Antrieben. Das wiederum hat zur Folge, daß das Magnetfeld weniger moduliert wird, was die nichtlinearen Verzerrungen bei hohen Pegeln stark absenkt.

Der bei Bastlern vielleicht bekannte Konusmitteltöner Visaton AL 130 M (!) aus dem Modell DS 4 schafft bei 3% THD gerade mal gut 100dB/SPL @ 1m. Die Mitteltonkalotte aus dem K+H O300D schafft so um die 110dB/SPL @ 1m bei 1% THD. Ganz abgesehen davon, daß die 76mm-Schwingspule der Kalotte thermisch "gesünder" ist, als eine 25mm-Schwingspule eines Konusmitteltöners.

Gruß

Andreas

P.S. @ US: Der 5"-Konus aus dem JBL LSR 32 kommt da ran. Sonst kenne ich auch keinen.
tiki
Inventar
#147 erstellt: 08. Nov 2005, 00:14
Hallo Andreas,
danke für Deine ausführliche Erklärung. Du hast natürlich Recht, eine hohe effektive bewegte Masse führt bei relativ dazu kleinem Antriebsfaktor zu linearen Verzerrungen oberhalb der Resonanzfrequenz, nicht zu nichtlinearen. Das dargelegte Beispiel macht Deine Ausführungen noch besser verständlich.
Allerdings dürfte ein großzügig dimensionierter Antrieb (B) bei ansonsten gleichen Bedingungen ebenfalls hinsichtlich der nichtlinearen Verzerrungen vorteilhaft sein, wegen der gleichen absoluten Modulation durch das VC-Feld, welche dann ein kleineres (delta B)/B verursacht.

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

So leicht lasse ich mir doch meine dicken Magneten nicht ausreden!


Gruß, Timo
ehemals_Mwf
Inventar
#148 erstellt: 26. Nov 2005, 19:26
Hallo,

zu den erhellenden Ausführungen von Andreas möchte ich nur einen kleinen Fehler korrigieren:


Zwischen Masse und Wirkungsgrad besteht ein simpler Zusammenhang, doppelte Masse führt zu halbiertem Wirkungsgrad (Kennschalldruckpegel: -3dB).


Oberhalb Fs führt eine Verdoppelung der bewegten Masse zu halbem Schalldruck (-6 dB),
definitionsgemäß ist die Schall-Leistung dann nur noch 1/4, ebenso der Wirkungsgrad.

Gleiches gilt auch für B (magn. Induktion), l (Leiterlänge) und Sd (Membranfläche), die ebenfalls quadratisch in den Wirkungsgrad eingehen.

---------
etwas O.T.
Anzumerken ist noch -- da fast immer falsch verstanden --:

Die magnetische "Antriebsstärke" kann nur dann auf B x l
(Tesla-Meter oder Newton pro Ampere)
reduziert werden, wenn R gleich ist.

Allgemein gilt ja:
Kraft = b x l x i (i = Strom)

Bei Vergleichen von Treibern mit unterschiedlichem Ro muss wg. dem Bezug auf gleiche Eingangsleistung (Wirkungsgrad) der Kraft-Wandlungsfaktor

B x l /Wurzel aus Re
(Newton pro Watt)

benutzt werden.
Andernfalls müsste man sich fragen, warum es überhaupt niederohmige LS gibt


Gruss,
Michael
Vadi
Hat sich gelöscht
#149 erstellt: 02. Dez 2005, 18:52
Da haett ich eine Frage:

Kann man einen 25er TT bis 600Hz spielen lassen? Der Frequenzgang stimmt bis 1kHz.


Gruss,

Sladan
hermes
Inventar
#150 erstellt: 02. Dez 2005, 21:40
Im normalfall schon.
Allerdings sollte man vorher den Klirr noch anschauen. Z. B. von Swans gibt es 22er, die schon bei 300 Hz übel klirren... kommt auf den Treiber an.

Gruß
Tourbillon
Stammgast
#151 erstellt: 07. Dez 2005, 10:39
Moin Moin

Wo wir grad bei der Eignung der TTs sind: Kommt jemandem ein Chassis in den Sinn, welches die Esotars (M560 und T330) zum Trio erweitern könnte? 20er, 25er oder auch gern ein 30er. Ich steh auf CB. So grob 40 Liter stelle ich mir vor. Danke für jeden Tip.

*cheers*
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