Aufgabe der Dämmung in LS...???

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inthro
Inventar
#1 erstellt: 02. Jun 2006, 16:17
salut ihr techniker

ich hab mal eine (vielleicht) blöde frage...

habe seit ein paar monaten die JMLab electra 926. vorher hörte ich mit der canton karat M80, wo mir aber der bass zu viel des guten wurde. die electras neu bekommen und aufgestellt, war ich dann doch etwas enttäscht, was den bass angeht. zum glück haben sich die basstreiber zum besseren "eingespielt". bei einigen aufnahmen ist er völlig ausreichend, bei vielen anderen vermisse ich doch noch ein wenig punch.

also mal die tt abgeschraubt und ein blick hinter die kulisse geworfen. die französische dame ist komplett mit dämmwolle (und schaumstoff) zugepackt. gut, raus damit. leider war der klang nicht zufriedenstellend, total topfiger bass (wenn auch wesentlich mehr). wieder ein damit und gut...gestern abend hat es mich erneut gepackt und ich habe die obere kammer (ls hat zwei basstreiber) geleert und die untere belassen --> super!

nun zu eigentlichen frage: hat eine veränderung der menge des dämmmaterials auch andere auswirkungen (stehende wellen im gehäuse, veränderter hub etc), oder hat dämmmaterial nur die funktion der minderung des schallanteils zum reflexrohr?

dank euch im voraus.


grüsse inthro
Robert_K._
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2006, 16:38
Hallo,

Deine Frage bezieht sich auf die Wirkung von Dämmmaterial im Tieftonbereich.
Dort wirkt das Material wie eine virtuelle Gehäusevergrößerung. Das kann bei starker Dämmung schon bis zu 20% ausmachen. Allerdings ist damit auch eine Energieabsorption nicht nur im Mittel- und Hochtonbereich, sondern auch im Tieftonbereich einhergehend. Eine Veränderung der mechanischen Güte sowie der mechanischen Verluste ist auch vorhanden.
Um ein zufriedenstellendes Ergebnis für dich zu erzielen solltest du eventuell nicht eine Kammer komplett leeren, sondern aus beiden Kammern einen Teil entnehmen. Mit der Menge musst du natürlich experimentieren.

Grüße

Robert
inthro
Inventar
#3 erstellt: 02. Jun 2006, 16:47
salut robert,

erst mal danke für die antwort.


Eine Veränderung der mechanischen Güte sowie der mechanischen Verluste ist auch vorhanden.


kannst du das eventuell für einen laien verständlicher ausdrücken?

das dämmmaterial eine virtuelle gehäusevergrösserung bewirkt, wusste ich auch noch nicht. das ohr ist kein messinstrument und ich will an einer ursprünglich 3000 € box (ihr werdet euch über den preis sicher kaputtlachen) nicht "herumfuschen"...


grüsse inthro
Robert_K._
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2006, 16:55
Hallo,

Etwas schwer für einen Laien. Das glaube ich. Versuche dir vorzustellen, dass die Luft in gewisser Weise an der Membran hängt. Wenn ich die Luft nun mit einem Material versehe, welches schwerer ist und nur zum Teil mitgezogen wird und ein Teil stehen bleibt.....Ja jetzt musst du weiterdenken. In aller Knappheit bin ich nicht dazu fähig jenes genauer zu umschreiben. Zu den Güten usw. könntest du dir eventuell in der FAQ etwas zu den TSP-Parametern durchlesen.

Wie sieht das Bedämpfungspaket in dem Lautsprecher aus, dass man es nur im ganzen herausnehmen kann? Ich bin der Meinung, dass man auch bei einer noch so teuren Box ruhig die Watte etwas zerzupfen darf. Das stellt keine Beschädigung dar.

Grüße

Robert
inthro
Inventar
#5 erstellt: 02. Jun 2006, 17:06
nun, die innenwände sind komplett mit ca 2 cm dicken schaummatten verkleidet. und davor, den raum fast komplett ausfüllend dämmwolle (ähnlich wie glasswolle).

was mich stutzig macht, ist, dass zb die JBL Ti 6K (die hat ein freund von mir), fast ohne dämmung auskommt und sauber klingt, während dessen bei der JMLab bei geleerten kammern der bass total, naja, boxig klingt. ich hatte nur bedenken, dass, wenn ich jetzt dämmaterial (also die wolle, schaum bleibt drinn) entferne, ich automatisch eine negative kettenreaktion verursache (membranphysik, abstimmung der treiber auf der weiche etc), oder sehe ich das jetzt zu verbissen und ich kann mit der dämmung ruhigen gewissens experimentieren?


grüsse inthro
Robert_K._
Inventar
#6 erstellt: 02. Jun 2006, 17:16
Hallo,

Mit der Dämmung kannst du soviel experimentieren, wie du möchtest. Den größten Effekt wird die Veränderung der Bedämpfung in der Mitte der jeweiligen Kammer haben.
Ein Einfluss auf die Frequnzweiche, dürfte auszuschließen sein, da bis auf den Widerstand der Spule vor dem Tieftöner keinerlei Einfluss im Tieftonbereich von der Frequenzweiche vorhanden ist. Die Rückwand des Lautsprechers sollte wahrscheinlich von dem Schaumstoff bedeckt bleiben, da dieser viele Reflektion verhindert, die sonst durch die Membran wieder nacgh aussen treten könnten. Aber probieren macht klug. Eine solche Veränderung ist reversibel.

Grüße

Robert
inthro
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2006, 17:21
dank dir

dann versteh ich das gejammer über zuviel, zu wenig bass eines ls nicht. wie ich feststellen konnte, ist es durch entnahme oder zugabe von dämmmaterial (zumindest bei BR) relativ einfach, da was in jeweiliger richtung zu verändern...

naja, reicht ja, wenn ich es weiss


grüsse inthro
derboxenmann
Inventar
#8 erstellt: 02. Jun 2006, 17:25
Deswegen kauft man bei Selbstbauprojeklten immer ein paar Matten Sonofil mit um experimentieren zu können
Robert_K._
Inventar
#9 erstellt: 02. Jun 2006, 17:26
Die Wirkung von Dämmmaterial ist allerdings ein zweischneidiges Eisen. Grundsätzlich sollte die Abstimmung des Lautsprechers über das Gehäuse erfolgen. Die Bedämpfung ist nur ein Notbehelf. Viel mehr macht die Raumaufstellung aus. Wenn der Lautsprecher zu wenig Tiefgang hat, sollte man in zuerst weiter in die Ecke schieben.
inthro
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2006, 17:41
naja, das mit dem "in die ecke schieben" habe ich probiert, aber da geht mir zuviel abbildung und tiefenstaffelung flöten...
und der effekt war beim verändern der dämmung wesentlich grösser. jedenfalls bei den JMLabs wurde da einiges "gesoundet". irgedwas müssen sich die doch dabei gedacht haben, die dermassen zuzukleistern...
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