Gedanken zum Konzept von HH, K&T und ADM

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janni4u
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jul 2006, 11:38
Hallo,

ich möchte euch mal ein an ein paar Gedanken zu K&T, HH und ADM teilhaben lassen, was deren Ausrichtung angeht. Angeregt durch die neueste HH als Auslöser. Widerspruch erwünscht und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Ausgangssituation:
Der Selbstbaumarkt scheint zu schrumpfen. Die Szene ist in die Jahre gekommen und der Nachwuchs fehlt, weil sich die Hörgewohnheiten durch MP3 und andere Freizeitaktivitäten gewandelt haben. "Die Anlage" spielt nicht mehr die Rolle, wie es z.B. in den 80ern noch der Fall war.

Vor diesem Hintergrund müssen sich Publikationen, die sich mit dem Thema Lautsprecherselbstbau beschäftigen, überlegen, wie sie neue Kundenkreise erschließen. Denn eins muss hier auch den größten Idealisten klar sein/werden: Alle genannten Publikationen verfolgen wirtschaftliche Interessen und müssen sich am Ende des Tages rechnen.

Ich meine, die unterschiedlichen Strategien von HH, K&T und ADM lassen sich so langsam erkennen.

HobbyHifi

Als ich die Optimum sah (12 Heftseiten, 1900€ Weiche, 300l, Empfindlichkeit 98dB bei ca. 50Hz (!) Grenzfrequenz, Kosten: 2000 bis 3300 Euro pro Box) dachte ich: Schwachsinn! Welcher Selbstbauer will das und hat auch den Raum, so etwas zu stellen? Dann las ich den Rest der HH und ließ die letzten Hefte und Mundorf-Orgien Revue passieren, bis mir eine Idee kam: Die HH sucht neue Klientel im Bereich der High-Ender.

Diese Gruppe hat viel Geld, ist nie zufrieden, braucht also ständig Erneuerung und Hifi ist für sie noch Statussymbol, mit dem man sich schmücken und angeben will. Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung, den Kauf-High-End nur eingeschränkt bietet. Pimp my Lautsprecher ist also angesagt. Und wie geht das besser, als mit individuellen Selbstbaukonzepten? Da darf es natürlich nicht ein CC-Vorschlag sein, sondern es muss etwas Außergewöhnliches und Edles sein. Das bietet HH zunehmend. Sei es bei der Chassis- und Bauteilauswahl, als auch beim Gehäuse.

Da verwundert es auch nicht, dass immer häufiger auf den Bau des Gehäuses durch den Schreiner hingewiesen wird. Eigentlich eine Pervertierung des Selbstbaugedankens, aber folgerichtig. Selbst die m.E. interessante Faro ist im Innenleben mit Schrägen versehen, die es dem Laien bzw. Anfänger fast unmöglich macht, sie nachzubauen. Und da der High-Ender auch Narziss ist, stellt Timmi ihm fast flehentlich in Aussicht, seinen Optimum Nachbau in der HH zu sehen.

Ob dieses Konzept (so es denn zutrifft) aufgeht, wird sich zeigen. Die Schwäche des Konzepts ist offensichtlich. Um nicht die Masse zu verlieren, muss die HH den Spagat zwischen High-End und Brot und Butter wagen. Oder die HH kostet demnächst high-endige neun Euro...

Acoustic Design Magazin

ADM verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Neue Klientel soll dort abgeholt werden, wo sie sich gerade befindet und eher zufällig und langsam an den Lautsprecherselbstbau herangeführt werden. Dazu liegen die Hürden bewusst niedrig.

Zum Beispiel kostenloser Zugang zum Magazin im Internet, der eine sofortige Beschäftigung mit dem Thema ermöglicht, wenn irgendwo das Interesse geweckt wurde. Schließlich leben wir in einer schnellebigen Zeit. Und die Kids haben zwar eine Flatrate, aber 4,50€ für eine Zeitschrift sind für die verdammt viel Geld, das sie lieber woanders ausgeben möchten. Ich hätte mit 16 jedenfalls keine DM 8,80 für eine Zeitschrift ausgegeben.

Die Bauvorschläge sind einfach nachbaubar gehalten, der Aufbau der Gehäuse und verschiedene handwerkliche Techniken werden erklärt. Für den alten Hasen ist das uninteressant, dem Anfänger mit vermeintlich zwei linken Hännden nimmt es aber (hoffentlich) die Scheu vor dem Werkzeug. Kompliziertere Gehäuse kann ja jeder nach Geschmack selbst entwerfen.

Durch die verschiedenen Lautsprecherklassen hat man die Möglichkeit, nach dem Erstprojekt weiter "aufzurüsten" und dem Virus Selbstbau zu verfallen. Oder sich gleich die Klasse nach seinem Geldbeutel und Interesse auszusuchen. Oder stellt jemand in Frage, dass der Markt die Mystery-PA offensichtlich wollte, wenn sie schon vor ihrem Erscheinen mehrfach gebaut wurde?

Dass dabei mit bestimmten Vertrieben zusammengearbeitet wird, halte ich wirtschaftlich nur für legitim. Und es zeigt, dass dieses Konzept offensichtlich bei den Vertrieben ankommt. Auch die Vertriebe müssen sich innerhalb der verschiedenen Konzepte positionieren.

Andererseits besteht die Gefahr, dass nach einiger Zeit gepflegte Langeweile aufkommt, weil eben der Schuss Exotik und Originalität zu kurz kommen kann. Es wird an Udo liegen, sich dieser Gefahr nicht auszusetzen.

Klang & Ton

Bei der K&T zur Zeit von einem Konzept zu sprechen, wäre wohl nicht richtig. Mir scheint, dass es das Konzept ist, das Konzept zu suchen. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Verlag den Posten des Chefredakteurs mit einem in der Szene völlig unbekannten Herrn Gather besetzt, der vorher gerüchteweise noch nie etwas mit Lautsprechern zu tun hatte?

Wohlwollend muss man davon ausgehen, dass man bewusst auf einen unerfahrenen Neuling gesetzt hat, der sich mit der (neu zu gewinnenden) Leserschaft entwickelt. Ganz so, wie es wohl in den Urzeiten der K&T war. Das erfordert von Herrn Gather eine ganze Portion persönlicher Reife und Größe. Ich habe inzwischen meine Zweifel, ob das der Fall ist. Und wo die neue Leserschaft angesprochen werden soll, ist mir bislang auch nicht klar.

Problematisch ist dabei, dass die K&T bislang den Ruf der fachlichen Kompetenz für sich in Anspruch nahm. Dies lässt sich so nicht mehr aufrecht erhalten. Schön wäre es, wenn dies auch kommuniziert würde. Es ist keine Schande, Anfänger auf einem Gebiet zu sein. Wir alle haben einmal in unserem Job angefangen. Schließlich lässt sich Erfahrung auch einkaufen von der man selbst profitieren will. Nur das muss man erstens machen und zweitens dem zahlenden Publikum auch sagen. Sonst ist das Augenwischerei, die früher oder später zur Katastrophe führt.

Die Entwicklung der K&T und der handelnden Personen muss sich jetzt meines Erachtens schnell vollziehen, sonst ist auch noch der letzte Kredit verspielt. Der deutliche Wandel der Anzeigenstruktur in der letzten Ausgabe lässt böse Ahnungen aufkommen. Sonst hätte der Tod von Heinz Schmitt nicht nur den Verlusst einer bedeutenden Persönlichkeit der Selbstbauszene bedeutet, sondern auch den Untergang der K&T eingeläutet. Das kann ganz bestimmt nicht sein Vermächtnis gewesen sein.

Fazit

Ich glaube, wir befinden uns zur Zeit in einer sehr spannenden Phase des Lautsprecherselbstbaus. Die Zeitschriften positionieren sich neu und müssen sich gegen das Internet behaupten. Ich bin gespannt, welches Konzept sich durchsetzen wird oder ob jedes sein Klientel findet.

Andererseits finde ich es erstaunlich, dass in den Foren von den selbst ernannten Gurus nur sehr zögerlich eigene Entwicklungen vollständig dokumentiert präsentiert werden, die dann auch ein für die Vertriebe kommerzieller Erfolg werden könnten. Mir fallen nur Viech, Needle und Stick ein. Die Selbstbauszene sägt damit am eigenen Ast, anstatt den Baum zu gießen. Hier würde ich mir wünschen, dass der eine oder andere über seinen Schatten springt und seine Entwicklung veröffentlicht. Und alle Neider halten es dann mir Dieter Nuhr: "Einfach mal die Fresse halten"!

In diesem Sinne, danke fürs Durchhalten bis zum Ende des doch sehr lang geratenen Threads und Gruß

Steffen
nähmaschine
Stammgast
#2 erstellt: 22. Jul 2006, 15:36
guter beitrag, so ähnlich seh ich das auch. HH hält aber neben der high-endern auch die low-ender bei der stange mit solch geschickten bausätzen wie die mit dem ciare breitbänder. trotzdem fällt auf wie wenig bausätze pro heft drin sind und wie sehr solche hersteller/vertriebe wie thel/mundorf usw bevorzugt und hochgelobt werden.
bei ADM können wie wohl kaum reine chassistests erwarten, was ich schade finde. passt aber wohl nicht ins konzept.
genau der bereich könnte mmn für die KT evtl. ein quotenheber sein. gute, zuverlässige, übersichtliche chassistests. das würde den engagierten selbstbauer geradezu zwingen viele ausgaben zu kaufen.
grüsse
(ebenfalls) steffen
UglyUdo
Inventar
#3 erstellt: 22. Jul 2006, 19:24
Gut hingeschaut
BT ist wie er ist, hat auch seine Berechtigung. Ich bezweifle zwar, daß Weichenbauteile, die das 10-fache kosten, mehr Effekt haben wie eine fröhlich mitdrönende Schranktür, jedoch ehrt die Suche nach dem heiligen Gral den Ritter, oder?
Oder heißt das Referenz statt Gral?

UW macht zwar den Eindruck des nimmermüden Bastelmaxe, davon darf man sich jedoch nicht täuschen lassen, dem hören auch Technikpäpste zu.

KT mach mir Sorgen.
Nach dem Weggang Timmermanns waren die genau eine Ausgabe lang Freischwimmer und haben dann die Reißleine gezogen. Ich lese das Zeugs jetzt seit der Erstausgabe und bedaure die monentane Situation zutiefst.
CerpinTaxt
Stammgast
#4 erstellt: 22. Jul 2006, 20:11
Hallo Steffen

janni4u schrieb:
Andererseits finde ich es erstaunlich, dass in den Foren von den selbst ernannten Gurus nur sehr zögerlich eigene Entwicklungen vollständig dokumentiert präsentiert werden, die dann auch ein für die Vertriebe kommerzieller Erfolg werden könnten. Mir fallen nur Viech, Needle und Stick ein. Die Selbstbauszene sägt damit am eigenen Ast, anstatt den Baum zu gießen. Hier würde ich mir wünschen, dass der eine oder andere über seinen Schatten springt und seine Entwicklung veröffentlicht.

Klar, man investiert ein paar Stunden Dokumentationsarbeit damit sich ein Vogel wie Nordmann die Box nachbaut und sie als "gewerblicher" (ich weiß nicht wer sich von dem was kauft ) weiterverkauft. Wahrscheinlich gibt er sich dabei noch als der Entwickler aus. Und selber bildet er sich dabei ein von Lautsprecher Ahnung zu haben.

Und wieviele "nicht Schreibende" noch ähnlich handeln würden steht noch auf einem anderen Blatt.

Mich wundert es nicht das nichts Konkretes veröffentlicht wird, stattdessen kann man sich in Foren (wie dem Avid, wenn da mal wieder was geht) und durch Versuche weiterbilden.

So gesehen ist Udo's Konzept schon das Richtige.

Gruß
CerpinTaxt
ghostdogg
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Jul 2006, 20:44


Klar, man investiert ein paar Stunden Dokumentationsarbeit damit sich ein Vogel wie Nordmann die Box nachbaut und sie als "gewerblicher" (ich weiß nicht wer sich von dem was kauft ) weiterverkauft. Wahrscheinlich gibt er sich dabei noch als der Entwickler aus. Und selber bildet er sich dabei ein von Lautsprecher Ahnung zu haben.

Und wieviele "nicht Schreibende" noch ähnlich handeln würden steht noch auf einem anderen Blatt.

Mich wundert es nicht das nichts Konkretes veröffentlicht wird, stattdessen kann man sich in Foren (wie dem Avid, wenn da mal wieder was geht) und durch Versuche weiterbilden.



ähnlich sehe ich das auch. Und es sind ja nicht nur ein paar Stunden für die Doku, sondern die Entwicklungszeit fürs eigentliche "Produkt" steckt ja auch noch dahinter. In meinem Fall bisher etwa ein Jahr. Alles fein säuberlich dokumentiert...und ich hab schon oft mit dem Gedanken gespielt das alles vorzustellen (obwohl kein Guru), aber ich spar es mir, Cerpin hat erklärt warum.

Ansonsten gefällt mir Deine Analyse zu HH, ADW, und KT ganz gut. Obwohl auch ich dem Timmermanns zugute halten muss, dass er eben auch die "Niedrigpreisfraktion" (bitte Wertfrei betrachten) bedient.

Ich denke, KT hat ein riesiges Problem, weil eben der direkte Konkurrent über einen extrem innovativen Kopf verfügt (auch wenn er manchmal die MunddorfMacke feiert, dass iss ja nicht immer so).
Ich hab mir darüber schon oft den Kopf zerbrochen, wo KT jetzt seinen Platz finden könnte. Vielleicht wäre dass ja ein Anfang:


bei ADM können wie wohl kaum reine chassistests erwarten, was ich schade finde. passt aber wohl nicht ins konzept.
genau der bereich könnte mmn für die KT evtl. ein quotenheber sein. gute, zuverlässige, übersichtliche chassistests. das würde den engagierten selbstbauer geradezu zwingen viele ausgaben zu kaufen.


dabei kanns aber beiweitem nicht bleiben. Sorgen macht mir das Blatt auf jeden Fall auch, schade wärs drum wenns einginge.

mfg
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2006, 21:22
Hallo Steffen und ghostdogg,
Einzelchassistests halte ich für wenig aussagekräftig, denn der Name sagt es bereits: Test eines, vielleicht auch zweier einzelner Chassis, beide aus einer Serie und mit kleinen oder sogar großen Abweichungen gegenüber den Herstellerangaben, weil verschiedene Normen zu Grunde gelegt wurden. Manchmal bekam ich natürlich auch vom Vertrieb vorweg ausgesuchte Probanden. Anhand der so erstellten Daten kann ich einen serientreuen Lautsprecher nicht unbedingt von einem weit streuenden Pordukt unterscheiden.
Wer selber Boxen entwickelt, benötigt ein Messsystem und damit hat er die Voraussetzung, seine Chassis selbst zu messen. Für die erste Näherung per Simulation reichen die Datenblätter aus, die der Hersteller aus der ersten Serie erstellt hat. Bei großen Abweichungen kann er den Vertrieb fragen, ob das normal ist, und gegebenenfalls das Exemplar tauschen.
Dass für Chassistests nicht gleich zehn Exemplare zum Durchchecken geliefert werden, ist wirtschaftlich verständlich. Testexemplare kann man anschließend nicht mehr als Neuware verkaufen. Solche Tests sind also bestenfalls sinnvoll, wenn sie im Laufe der Jahre mit neuen Chassis wiederholt und mit den alten verglichen werden.
Da Tests verschiedener Lautsprecher auf einer Norm-Schallwand durchgeführt werden, haben die Messkurven für den Simulanten allerdings auch keine Relevanz, denn seine Box ist schmaler. Deshalb beschränke ich mich auf Messungen in der verwendeten Box, die schlimmstenfalls um ein paar Zentimeter von der vom Selbstbauer beabsichtigten Schallwandbreite abweicht und daher viel mehr über das Verhalten des Lautsprechers nach dem Einbau in die Box aussagt.

Gruß Udo
jhohm
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Jul 2006, 00:51

Udo_Wohlgemuth schrieb:
...
Da Tests verschiedener Lautsprecher auf einer Norm-Schallwand durchgeführt werden, haben die Messkurven für den Simulanten allerdings auch keine Relevanz, denn seine Box ist schmaler. Deshalb beschränke ich mich auf Messungen in der verwendeten Box, die schlimmstenfalls um ein paar Zentimeter von der vom Selbstbauer beabsichtigten Schallwandbreite abweicht und daher viel mehr über das Verhalten des Lautsprechers nach dem Einbau in die Box aussagt.

Gruß Udo



Hallo Udo,

das kann ich so nicht durchgehen lassen; es gibt da Boxsim; welches sehrwohl die Schallwandgeometrie sowohl von der Meßbox als auch von der zu simulierenden Box berücksichtigt.
Auch wenn es sehr Visatonlastig ist, lassen sich die Meßdaten aus der K&T ( wohl noch von Dir erstellt...) als auch die von Hifi-Selbstbau importieren.
Auch Winboxsimu soll das in der neuen (nächsten) Version können.

Gruß Jörn
ghostdogg
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Jul 2006, 08:36
Hallo Udo,


Vielleicht wäre dass ja ein Anfang:...dabei kanns aber beiweitem nicht bleiben.


Das EinzelchassisTests kein neues Konzept für KT ist, ist mir schon klar. Man könnte für den Anfang aber Seiten damit füllen Naja, vielleicht sind ja auch die Sorgen etwas übertrieben, die nächste Ausgabe wird zeigen, ob der neue Steuermannn den Kahn aus den Stromschnellen holen kann.

Udo, darf ich fragen, ob Du zufrieden bist mit der Entwicklung deines ADM/ADW? Ist dein Konzept aufgegangen, oder kann man nach so kurzer Zeit dazu noch nichts sagen? Oder darf man solche fragen erst garnicht stellen?

mfg
DbTom
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Jul 2006, 08:57
Hallo ghostdogg, hallo CerpinTaxt,

verstehen kann ich euch schon. Man steckt Zeit in eine Entwicklung (als nicht Gewerblicher) und möchte dann natürlich nicht das sich die Gewerblichen die Sache schnappen und vermarkten.

Auf der anderen Seite gibt es ja auch hier im Forum den ein- oder anderen Vorschlag der sich doch positiv Entwickelt und dem Entwickler die Anerkennung bringt die er verdient.

Es wird in einer solchen "Community" immer Leute geben die das Gedankengut anderer verwenden und vermarkten ohne hierbei zumindest einmal Rücksprache mir dem Entwickler zu nehmen. Ich glaube aber das dies nicht die Mehrheit ist. Viele in diesem Forum würden sehr gerne wissen was ihr entwickelt habt. Um was zu lernen, um es selber zu bauen wie auch immer.

Viele Open Source Projekte würden an dieser Einstellung (ich geb es nicht her weil andere es dann vermarkten könnten) zu Grunde gehen. Es gibt aber, Gott sei Dank immer wieder viele Idealisten die ihre Entwicklungen kostenfrei zu Verfügung stellen.

Nochmal, eure Einstellung kann ich gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite darf man sich aber dann auch nicht darüber beklagen das im DIY Markt nicht mehr viel läuft, oder es immmer weniger wird. Diese "Community" lebt von Leuten wie euch, die Ahnung haben und diese Weitergeben, nicht nur in Form von hilfreichen Antworten sondern z.B. auch in Form einer schönen Entwicklung.

Ich zumindest Bau (im wahrsten Sinne des Wortes ) auf die positive Einstellung dieses Forums. Und vielleicht finden wir ja bald eure Entwcklung hier im Forum, oder möglicherweise auch beim Udo im Magazin. Mich würde es freuen.

Grüße

Tom
janni4u
Stammgast
#10 erstellt: 23. Jul 2006, 09:09
Moin,

was die Chassistests bei K&T angeht:

Ja, das könnte ein Ansatz sein. Das setzt allerdings voraus, dass derjenige, der die Messungen durchführt, auch weiß, was er macht. Im Klartext, Herr Gather muss sich mit Messtechnik und der dahinter stehenden Theorie intensiv auseinandersetzen. Und sich dann erstmal zu Messsessions (Boah ey, ein Wort mit sechs S, der Rechtschreibreform sei Dank!) ins Kämmerlein verkriechen, um die Theorie in der Praxis zu erfahren. Ich hoffe sehr, dass er das gemacht oder sich das zeigen lassen hat.

Und auch dann gilt: Traue keiner Messung, die du nicht selbst gefälscht hast, wenn ich mir die Diskussionen zu Messungen hier angucke. Aber das ist ein anderes Thema...

Was die Chassistests bei Udo angeht:

Udos Meinung, dass das keinen wirklichen Sinn bei Enzelschassis macht, ist sicherlich zutreffend. Allerdings fände ich es nicht schlecht, interessante Chassis vorzustellen. D.h. nicht unbedingt eigene Messungen, dafür ein erster Eindruck vom Chassis mit einer groben Einschätzung für mögliche Einsatzzwecke und -bedingungen. Wenn man diese Voraussetzungen darstellt, kann man eine solche Ersteinschätzung auch einordnen.

Passt nur eben möglicherweise nicht zum Konzept von ADM, falls nämlich mal eine Ersteinschätzung nicht hinhaut und jemand unerfahrenes schlechte Erfahrungen gemacht hat. Diese konzeptionelle Einschränkung sollten wir vielleicht beim ADM ganz einfach akzeptieren.

Was die Veröffentlichung von eigenen Entwicklungen angeht:

Ich kann verstehen, dass man nicht begeistert ist, wenn jemand die fremde Entwicklung kommerziell ausbeutet.

Andererseits steht da ja auch so etwas wie der Public-Domain-Gedanke im Hintergrund. Es ist gerade gewollt, dass die Entwicklung nachgebaut wird. Und der Entwickler muss sich fragen lassen, warum er nicht selbst den Mut hatte und das Risiko eingegangen ist, aus einer gelungenen Entwicklung ein kommerzielles Produkt zu machen? Vielleicht, weil damit eben nicht wirklich Geld zu verdienen ist, um den Lebensunterhalt zu bestreiten?

Die Aufforderung, mehr Eigenentwicklungen zu veröffentlichen, sollte ganz allgemein den Selbstbaumarkt beleben. Jeder erfolgreiche Bauvorschlag hilft den Vertrieben und Chassisherstellern, zu überleben und weiter zu machen. Und mehr erfolgreiche Bauvorschläge werden auch eher in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Man sieht und hört etwas bei einem Freund und bekommt gesagt "Du, dass hab ich selbst gebaut". Und schon ist ein neuer potenzieller Selbstbauer angesprochen. Und damit schließt sich der Kreis.

Um dem Frust bei der Veröffentlichung von Eigenentwicklungen vorzubeugen könnte es vielleicht hilfreich sein, eine eigene Plattform aufzubauen, die einem "Ehrenkodex" unterliegt, den ich mir so vorstellen könnte:

1. Der Nachbau der Entwicklungen ist erlaubt und erwünscht.
2. Bei kommerziellem Nachbau ist der Entwickler vorher um Erlaubnis zu fragen. Der Entwickler soll die Erlaubnis nicht ohne wichtigen Grund verweigern.
3. Bei kommerziellem Nachbau ist der Entwickler zu nennen.
4. Modifizierungen sind erlaubt und erwünscht. Die Nummern 2. und 3. gelten entsprechend, auch im Hinblick auf den Ursprungsentwickler.
5. Die Anmeldung gewerblicher Schutzrechte steht ausschließlich dem (Ursprungs-)Entwickler zu.

In einem solchen Rahmen sollte es eigentlich auch dem Hobbyentwickler, der viel Zeit und Mühe investiert hat, leichter fallen, seine Entwicklung einem breiten Publikum vorzustellen.

Gruß
Steffen
ghostdogg
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 23. Jul 2006, 09:20
Hallo DBTom,

Ich gebe Dir in gewisser Weise auch recht. Ich bin diesbezüglich ziemlich gespalten . Aber vielleicht muss man da einfach auch differenzieren. Ich hätte keine Probleme damit einen Lautsprecher vorzustellen. Da wäre es mir auch egal, ob sich ein Gewerblicher den Plan nimmt, und einen Bausatz draus macht und verkauft. Aber, mal angenommen, ich hätte ein Spezial-maschinchen gebaut, die es mir erlaubt ein (MHT)Horn (fast)beliebiger Größe aus dem Vollen zu fräsen. Und das alles seeehr einfach. Damit würde ich dann wohl zurückhaltender sein. Zumal mein Arbeitgeber in schrecklichen Schwierigkeiten steckt, und niemand weiss, wie lange der noch existiert Möglicherweise wäre dass dann der Rettungsknüppel um den drohenden Hartz zu erschlagen

mfg
janni4u
Stammgast
#12 erstellt: 23. Jul 2006, 09:30
Hallo ghostdogg,

das verstehe ich unter "wichtigen Gründen".

Aber was hält dich davon ab, deine Entwicklung vorzustellen, ohne dein Wissen über die Frästechnik preis zu geben? Wäre zwar eine schwer nachzubauende Entwicklung, aber vielleicht hat ja gemand eine andere Idee. Oder wir freuen uns ganz einfach, dass jemand einen tollen Lautsprecher entwickelt hat, uns daran teilhaben lässt und überschütten ihn mit Lob

Gruß
Steffen
ghostdogg
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 23. Jul 2006, 09:35

Aber was hält dich davon ab, deine Entwicklung vorzustellen, ohne dein Wissen über die Frästechnik preis zu geben?


So in der Art stelle ich mir das vor... Der Kuchen ist aber noch im Backofen ...wird wohl fertig sein, wenn mein Arbeitgeber pleite iss

mfg
castorpollux
Inventar
#14 erstellt: 23. Jul 2006, 10:06
Ola miteinander!


Und mehr erfolgreiche Bauvorschläge werden auch eher in der Öffentlichkeit wahrgenommen


meine (evtl. alleinstehende) Meinung dazu ist, das mehr Bauvorschläge nicht unbedingt mehr potentielle Selbstbauer ansprechen. Woher auch? Woher kam denn der Boom, von dem gesprochen wird, wenn es um die 80er oder die 70er jahre geht? Ich denke, er kam vom "Bedarf". Vom Bedarf, tolle (große) Lautsprecher zuhause zu haben. Der wurde damals so propagiert, allgemein und öffentlich. Das merke ich als IT'ler meistens auf Veranstaltungen, die zwar auf Kerle meiner Fachrichtung ausgelegt sind, aber eigentlich nichs mit Hi-Fi zu tun haben, da wurde zum Bleistift bei einer Veranstaltung, in der es um die Geschichte der WM-übertragung aus den Stadien heraus ging, damit gewitzelt, kennzeichnend für die 80er seien goße Lautsprecher gewesen.

Heutzutage hingegen braucht jeder einen Beamer, damit er die Fußball-WM auf der Leinwand schauen kann. Wenn man sich mal anschaut, wem die Fußball-WM vor allem etwas gebracht hat, dann vor allem den beamerherstellern, und ich bin mir sicher, das DIY-Forum für Beamer hatte im Vorfeld der WM auch seeehr viele Anfragen, das Thema dürfte in der Tiefe nicht komplizierter sein, als Akustik.

Wo sind wir also im lautsprecherselbstbau? Geht alles unter? Geht es alles auf ein gewisses Level zurück, auf dem eben Hobbies ihr Dasein fristen, bis sie mal wieder in den Medien ihr Revival haben und alle Produkte plötzlich wie nichts teurer werden / aus dem Boden schießen, als wäre das nun mal einfach so? Kann man den Selbstbau denn nicht auch durch eine Art "Volkslautsprecher" etwas beleben? Sorry, war ein Ausrutscher. (Insofern könnte allerdings Udo mit seiner Klasseneinteilung ganz recht liegen)

Nun, wie schafft man Bedarf nach guten/selbstgebauten Lautsprechern in der Bevölkerung? (und das sind durchaus zwei verschiedene Ziele)
DbTom
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 23. Jul 2006, 10:30
@ghostdogg:

cooooole Maschine. Die würde ich dann auch nicht veröffentlichen sondern mir einen guten Patentanwalt besorgen und mit diesem überlegen welchen Schutz Du "ergattern" kannst. Und dann gehts wohl ans Geld verdienen (Dummerweise muss man vorher immer investieren )

@janni4u:

gute Vorlage mit dem "Ehrenkodex". In vielen Open Source Projekten ist ein solcher Kodex auch ohne explizite Nennung vorhanden und versteht sich aus meiner Sicht von selbst. Dennoch wird es immer wieder Leute geben die sich nicht daran halten. Aber das Gesamtsystem funktioniert und das ist wichtig. Und so sollte es auch hier sein

@castorpollux:


Nun, wie schafft man Bedarf nach guten/selbstgebauten Lautsprechern in der Bevölkerung? (und das sind durchaus zwei verschiedene Ziele)


Gute Frage. Dazu müsste man zunächst wissen was die breite Masse bewegen könnte in diesen Markt einzusteigen. Bei vielen wird die Angst vor der Technik da sein (Frequenzweiche selbst entwickeln, löten, Chassisauswahl etc.). Der Einstieg wird möglicherweise ehr über einen fertigen, coolen Baussatz laufen. Alles fertig nur kleben muss man noch Damit wäre das Argument die Individualität in der Gestaltung eines Lautsprechers der nicht wie früher hinter der Gardine versteckt wird sondern als Möbel in das Wohnumfeld integriert wird. Der Bausatz könnte ja direkt auch das Holz (oder Granit für die, die mehr Geld ausgeben wollen / können) beinhalten. Voraussetzungen für den Einsteiger:

- Baussatz muss einfach zu beziehen sein
- Baussatzanbieter muss zuverlässig sein (leider scheint es ja hier auch den ein oder anderen Problemfall zu geben wie ich dem Forum entnommen habe)
- Lautsprecher müssen zum Probehören verfügbar sein (entweder in einem Laden oder jemand versendet die Dinger per Spedition direkt zum Interessenten zum Probehören oder wie auch immer)
- regionale Abdeckung muss gewährleistet sein (Hifi-Läden gibt es in jeder Stadt, aber für den Selbstbau sieht es hier ehr schlecht aus)
- gute Unterstützung bei der "Montage" des Baussatzes

(Hört sich schon fast wie IKEA an, aber warum auch nicht. )

Waren nur mal so ein paar Ideen. Der IKEA Gedanke ist gar nicht mal so übel, je länger ich darüber nachdenke.

Tom
castorpollux
Inventar
#16 erstellt: 23. Jul 2006, 12:11
Das klingt prinzipiell nicht schlecht, vor allem, wenn man sich anschaut, wie blind die leute teilweise in Ikea einkaufen. Meine Vorstellung wäre zum Bleistift etwas in der Art der TL25JM von Mivoc in irgeneiner Wohnungseinrichtung bei IKEA - das wäre eine durchaus förderliche Vorstellung.
Die Bedingungen für so etwas hast du ja schon genannt, wie das allerdings zwischen einem Riesen wie Ikea und einem Zwerg wie Mivoc oder einem Bausatzhändler vertragstechnisch aussehen soll... da wage ich doch ein wenig zu zweifeln, das man sich da einig werden kann :o)

Nur, aus reiner Verfügbarkeit entsteht noch lange kein Bedarf. Es ist meist nicht die Angst, die viele abhält, etwas falsch zu machen, sondern der fehlende Wille, etwas zu investieren, etwas zu riskieren. Und diesen Willen, diese Freude am risiko nennt man Interesse. Denn, wenn man alle randgruppenprodukte allgemein verfügbar machen würde, mit tv werbung usw usf, dann wären wir wo wir jetzt sind: medienübersättigung. Trotzdem, die Idee mit Ikea hat was.

edit: nur als beispiel, weil ich es eben schon mit der wm hatte: tv auf dem handy - interessiert keine sau, obwohl es vor der WM als das ultimative non plus ultra für eben jene angepriesen wurde.

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 23. Jul 2006, 12:19 bearbeitet]
hermes
Inventar
#17 erstellt: 23. Jul 2006, 16:29
Hallo zusammen,

die Einteilung klingt durchaus plausibel. Ob sie nun gänzlich absichtlich von den Akteuren entstanden ist oder eher der Tatsache entspringt, dass ja auch Redakteure ihre Entwicklung durchmachen will ich dahingestellt lassen.

Eines will ich hier noch erwähnen, ich hoffe, ich hab es in keinem anderen Beitrag übersehen:

Nachfrage entsteht oft auch durch Neuentwicklungen in einer Branche. So entsteht beim Potentiellen Kunden sofort das Gefühl, dass sein altes Gerät veraltet ist und er ein neues "braucht". So ist es mit Computern, Fernsehern, Handys und all dem Kram, der eigentlich 20 Jahre laufen würde, in Realität aber alle 2 Jahre erneuert wird.

Schauen wir uns jetzt die Hifi-Branche an, dann fällt auf: Wo sind die Neuentwicklungen??? Das einzige, was in den letzten Jahren neu dazu kam war eben mp3, mobiles Hifi, I-POD, PC-Hifi usw. In diesen Bereichen haben die Verbraucher ja auch kräftig investiert!

Ich würde vermuten, dass der Markt für normale "gute" Selbstbaulautsprecher im Bereich 500 €/Box einfach relativ gesättigt ist (bis auf NAchwuchs), weil es hier seit Jahren keine Neuentwicklungen gibt, die einen Neubau/kauf rechtfertigen.

Ich bin mit meinen 5 JAhren noch nicht lang bei der SAche, aber ich stelle immerwieder traurig fest, dass bis auf einen Thiel-Coax nichts in diesen 5 Jahren hinzu gekommen ist, was man irgendwie als neu einstufen könnte. Klar, es kommen neue Chassis auf den MArkt. Aber sind die denn anders als die 1000 Chassis früher, nein! Sie haben wieder PApier-Membranen und eben nun einen besseren Korb, der wirds rausreißen . Es gibt bis heute keinen Hochtöner mit integriertem 12 cm-Waveguide und 96 db Wirkungsgrad.

In den 80ern und 90ern war das anders. Es kam ständig etwas, das neu war und wirklich besser. Die Chassis wurden immer besser, es kamen neue Membranmaterialien zum Einsatz, Computertechnologie verbesserte Antriebe, Magnetsysteme usw. Es gab immer bessere Bänder, dann kam die CD und leutete eine neue Ära von Klarheit in der Musikwiedergabe ein, die auch andere Lautsprecher erforderte.

Vor ein paar Jahren kam dann Mehrkanal dazu, was im Prinzip keine neue Technik ist und in den Letzten Jahren bestand die Hauptneuerung dann in "gleich-gut-aber-billiger". Beispiel Dayton.

Ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wo Lautsprecher-Chassis physikalisch noch besser werden sollen, ohne, dass es utopisch teuer wird. Ton-Träger sind Mittlerweile sowieso perfekt. An der Aufnahme könnte man einiges Verbessern, aber nicht zu den selben Kosten.

Bleibt als Tuning-Potential in 95% der Wohnzimmer noch die Raumakustik. Dem Raumakustik-Tuning mangelt es aber seltsamer Weise schon immer ein bischen an Coolnes.

Nur so meine Gedanken...

Grüße
Hermes
ax3
Inventar
#18 erstellt: 22. Aug 2006, 12:17

janni4u schrieb:

Ausgangssituation:
Der Selbstbaumarkt scheint zu schrumpfen. Die Szene ist in die Jahre gekommen und der Nachwuchs fehlt, weil sich die Hörgewohnheiten durch MP3 und andere Freizeitaktivitäten gewandelt haben. "Die Anlage" spielt nicht mehr die Rolle, wie es z.B. in den 80ern noch der Fall war.

HobbyHifi

Als ich die Optimum sah (12 Heftseiten, 1900€ Weiche, 300l, Empfindlichkeit 98dB bei ca. 50Hz (!) Grenzfrequenz, Kosten: 2000 bis 3300 Euro pro Box) dachte ich: Schwachsinn! Welcher Selbstbauer will das und hat auch den Raum, so etwas zu stellen?
Diese Gruppe hat viel Geld, ist nie zufrieden, braucht also ständig Erneuerung und Hifi ist für sie noch Statussymbol, mit dem man sich schmücken und angeben will. Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung, den Kauf-High-End nur eingeschränkt bietet. Pimp my Lautsprecher ist also angesagt. Da verwundert es auch nicht, dass immer häufiger auf den Bau des Gehäuses durch den Schreiner hingewiesen wird.

Klang & Ton

Bei der K&T zur Zeit von einem Konzept zu sprechen, wäre wohl nicht richtig. Mir scheint, dass es das Konzept ist, das Konzept zu suchen. Gruß

Steffen


Ich stimme dir weitgehend zu.

Der Weggang, die Verselbständigung von Bernd Timmermanns von K&T war ein Mirakel. Die Boxenbausätze in seiner Endzeit dort ebenso: Meistens Zweiwege mit Bändchen.

Bei der hobbyhifi habe ich trotz der wirtschaftlichen Sachzwänge des öfteren das Gefühl, dass 1. dort viele Projekte auch mit Spaß an der Sache angegangen werden und 2. dass im Bereich der Gehäuse versucht wird innovativ zu arbeiten > TML mit Resonator; Hyperbolisches Horn mit Koax etc. sowie 3. auch noch nicht so etablierte Chassis-Firmen dort bekannt gemacht werden. BTs Vorlieben für bestimmte Wandler-Prinzipien kann ich zwar manchmal nicht nachvollziehen, aber insgesamt bietet die HH schon für mich ganz lesenswerten Stoff.

Dass der Hinweis auf Schreiner gemacht wird finde ich in Ordnung > Man muss ja nicht und außerdem können die handwerklich unbegabteren auch für sie interessante Projekte umsetzen. Manchmal ist das auch gar nicht so teuer.

Der Tod von Heinz Schmitt hat zum qualitativen Tiefststand bei K&T geführt. Nicht mehr tolerierbar. Sehr schade und hoffentlich nicht zum Ende von K&T führend.

Dass Udo Wohlgemuth an seiner langjährigen Erfahrung und seinem Know-How, Know-Why, Know-What partizipieren lässt, finde ich sehr nett und sehr begrüßenswert. Bei ihm habe zumindest ich immer das Gefühl, dass er seine geschätzte Meinung unabhängig von Sachzwängen vertritt.

Die von dir beschriebene Ausgangssituation sehe ich genauso und darf ergänzen, dass es heute schon sehr gute Fertigboxen zu einem Bruchteil des in den 80ern üblichen Preises gibt. Wie und wozu sollte man z.B. eine Box auf dem Level einer Crystal 20 von Wharfedale für nicht mal 60 Euro bauen? Mivoc haut für die Einsteiger fertige Lautsprecher für 30 Euro raus.

Die UVP bei vielen LS-Firmen kann man getrost vergessen > Wer einigermaßen brauchbare LS braucht, kommt, im Gegensatz zu den 80ern, heute mit Fertig-LS billiger oder genauso teuer weg. Das Klientel der reinen Einsparung ist weg.

Es bleiben die Technophilen, die High-Ender, die Innovations-Suchenden, die Bastler und Heimwerker und die "größenwahnsinnigen, größenverliebten Träumer".
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#19 erstellt: 22. Aug 2006, 21:16

CerpinTaxt schrieb:
Klar, man investiert ein paar Stunden Dokumentationsarbeit damit sich ein Vogel wie Nordmann die Box nachbaut und sie als "gewerblicher" (ich weiß nicht wer sich von dem was kauft ) weiterverkauft. Wahrscheinlich gibt er sich dabei noch als der Entwickler aus. Und selber bildet er sich dabei ein von Lautsprecher Ahnung zu haben.


Ich hatte den Kommentar schon kurz nach Entstehung dieses Threads gelesen, es aber unterlassen, meiner Neugier nachzugehen, deswegen jetzt: hab ich was verpasst?

Gruß
Cpt.
ESELman
Stammgast
#20 erstellt: 23. Aug 2006, 11:55
Hi,

die Befürchtung des Ideenklaus oder der finanziellen Verwertung ist durchaus berechtigt. Und das macht weder vor den Magazinen noch vor professionellen Audio Consultings halt. Vor allem tritt das Problem auf, wenn der Ideengeber über keine Website verfügt! Es scheint so zu sein, daß derjenige der eine Website betreibt (oder ein irgendwie geartetes Magazin) automatisch als kompetenter angesehen wird, als derjenige der sich nur in Foren betätigt. Die Wahrheit indes dürfte das genaue Gegenteil sein!

Ein weiteres Problem liegt im Verhalten der Interessenten selber. Entscheidungen für oder gegen ein Produkt oder Konzept werden aus allen möglichen Gründen, nur nicht aus Vernunft getroffen und da man ja selbst als absolute Null auf dem Gebiet trotzdem alles besser weiss, wird getweaked und getunt, daß die Schwarte kracht. Als Beispiel möchte ich die Diskussionen über Dipolbässe anführen. Anstatt auf die Empfehlungen der Wenigen(!) zu hören, die nachweislich erfolgreich solche Konzepte seit Jahren fahren, ist jede zweite Anfrage: "Ich kenne da einen Treiber...!" Wundert es da, das bestimmt 4 von 5 gebauten Kisten unter den Möglichkeiten bleiben die das Prinzip bietet? Schuld am Mißerfolg ist natürlich im Nachhinein immer das Konzept/Prinzip.

Das andere Extrem ist, das alles nix taugen kann, wenn nicht superduper gehypte Chassis drinstecken. Imo stecken viele Vifa Treiber die Scans (je nach vorgesehener Anwendung) in die Tasche. Trotzdem sieht man in erster Linie Bauvorschläge mit diesen teuren Teilen. Der Vertrieb schmiert die Verkaufsförderung zudem offenbar besser.
Es macht einfach keinen Spaß, wenn man ein besonderes Konzept entwickelt hat, das vielleicht sogar besondere gute Eigenschaften aufweist und sich dann mit solchen Effekten abgeben zu müssen.

Von daher beneide ich die aktuellen Magazine in keinster Weise. Einerseits haben sie die Pflicht(?!) abseits des langweiligen Fertigmarktes etwas Besonderes in jedem Heft anzubieten, dabei wohl wissend, daß diese Konzepte in Bausch und Bogen verrissen werden und der eigentlich langweilige tausendste Aufguss eines 17/25er Konzeptes ein Renner wird.

DerESELman
spendormania
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 23. Aug 2006, 12:22

Hi, die Befürchtung des Ideenklaus oder der finanziellen Verwertung ist durchaus berechtigt.


Sehe ich nicht so. Es gibt nichts, was im Boxenbau nicht schon mal dagewesen ist und worauf jemand anders auch kommen kann.

Ist zumindest meine Meinung .

Gruß!
Granuba
Inventar
#22 erstellt: 23. Aug 2006, 12:28

spendormania schrieb:

Hi, die Befürchtung des Ideenklaus oder der finanziellen Verwertung ist durchaus berechtigt.


Sehe ich nicht so. Es gibt nichts, was im Boxenbau nicht schon mal dagewesen ist und worauf jemand anders auch kommen kann.

Ist zumindest meine Meinung .

Gruß!


Nun ja, aber stell dir vor, du stellst ne nette Box hier ein inkl. aller Daten und bemerkst 2 Wochen später, daß genau diese Box auf einer Website auftaucht und als Bausatz oder gar als Fertigbox verkauft wird, du aber keinen Cent oder (Was mir persönlich ausreichen würde... ) als Konstrukteur erwähnt wirst?

Harry
spendormania
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 23. Aug 2006, 13:00

un ja, aber stell dir vor, du stellst ne nette Box hier ein inkl. aller Daten und bemerkst 2 Wochen später, daß genau diese Box auf einer Website auftaucht und als Bausatz oder gar als Fertigbox verkauft wird, du aber keinen Cent oder (Was mir persönlich ausreichen würde... ) als Konstrukteur erwähnt wirst?


Gibt es so einen Fall tatsächlich? Kann ich mir einfach nicht vorstellen. Als kleiner Boxenfrickler kann ich mit den relevanten Vertriebsleuten wie Gerd Lommersum, Rainer Krönke, Axel Oberhage, den Visatönern, der Intertechnik-Entwicklung und natürlich Timmermanns, Udo und Co. auf keinen Fall mithalten. Und die Fertigboxenhersteller kommen sowieso zuerst an die besten und innovativsten Sachen ran (oder hast Du schonmal einen Vifa Alu-17er im Selbstbaumarkt gesehen?).

Nee, Selbstvertrauen ins eigene Gebastel hin, tolle Forenentwürfe her: zumindest ich bilde mir nicht ein, etwas soviel besser zu machen als die Profis, dass es plötzlich kommerziell intereressant wird.

Gruß!
ax3
Inventar
#24 erstellt: 23. Aug 2006, 13:12

spendormania schrieb:
Sehe ich nicht so. Es gibt nichts, was im Boxenbau nicht schon mal dagewesen ist und worauf jemand anders auch kommen kann.

Ist zumindest meine Meinung .

Gruß!


Deine Meinung sei dir unbenommen.

Das ist die gleiche Meinung, die Pferdekutscher vor der Erfindung des Automobils hatten, die Kriegstreiber vor der Erfindung der Atombombe hatten, die Gaszulieferer vor der Erfindung der Glühbirne hatten, die Architekten vor der Erfindung des WC hatten etc. etc. pp.

Et is wie et is
Et kütt wie et kütt
Da kütt eh nix mi

Manger, MBL, Cabasse > bitte einpacken. Denken lohnt sich nicht. Alles schon mal da gewesen.

Aber, wie gesagt, deine Meinung sei dir unbenommen
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#25 erstellt: 23. Aug 2006, 13:13

hermes schrieb:
Aber sind die denn anders als die 1000 Chassis früher, nein! Sie haben wieder PApier-Membranen und eben nun einen besseren Korb, der wirds rausreißen .


Gute Sachen setzen sich eben durch. Nicht immer, aber in diesem Fall schon. Oder gibt es ein anderes Membranmaterial dass die Vorzüge von Papier hat?

Immerhin kann man es bretthart oder samtweich machen, wie man will und es braucht, es ist günstig, leicht zu verarbeiten, verhält sich akustisch weniger problematisch als manch High-Tech-Scheibe.

Zu Ideenklau:

warum nicht die Dokumentation unter einer Lizenz veröffentlichen? Wird bei Softwareprojekten mit dem Quellcode genauso gemacht (bei Lautsprechern ist die Doku sozusagen der Quellcode). Nimmt man dann was GPL-ähnliches ist die Sache geritzt.

Oder man schaue einfach mal in das Impressum der HH, was da ziemlich weit unten steht. Alles urheberrechtlich geschützt, eine kommerzielle Verwendung ist damit (ohne Zustimmung des Rechteinhabers) ausgeschlossen.

Aber nochmal meine Frage:

habe ich da bezüglich Nordmann was verpasst?

Gruß
Cpt.
DerTao
Inventar
#26 erstellt: 23. Aug 2006, 13:14
Ich finde diese Dikussion sehr interessant!
Was ich allerdings nicht glaube, ist, dass die Selbstbauszene schrumpft. Es gibt hier nicht wenige die in der Kategorie <25 sind und mitschreiben.
Was ich in meinem Freundeskreis immer wieder feststelle, ist die berührungsangst zu einem Selbstbau. aus irgendeinem Grund glauben viel, dass man etwas gutes nicht selbst bauen KANN! Irgendwie hab ich das gefühl, dass das an unserer momentanen wegwerfgesellschaft liegt. niemand MUSS mehr etwas selbst machen. nicht mal kochen muss man mehr halbwegs können. und aus irgendeinem grund haben die leute auch keine zeit mehr für solche sachen. es ist ja viel wichtiger täglich 4-6 Stunden bildende talkshows zu schauen. aber ich denke mit den DIY-sendungen beginnt schön langsam wieder ein umdenken. wie man allerdings den armen linkshändlern ihre furcht nehmen kann, weiß ich auch nicht wirklich ein freund von mir ist unfähig selbst eine schraube in die wand zu bringen
Fazit: ich glaube der tiefpunkt ist erreicht. es wird wieder mehr selbstgemacht und das ist auch gut so.
gruß Tao
spendormania
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 23. Aug 2006, 13:34
@ ax3:


Das ist die gleiche Meinung, die Pferdekutscher vor der Erfindung des Automobils hatten, die Kriegstreiber vor der Erfindung der Atombombe hatten, die Gaszulieferer vor der Erfindung der Glühbirne hatten, die Architekten vor der Erfindung des WC hatten etc. etc. pp.


Geht's nicht vielleicht noch ne Nummer größer? Ich vermisse einen Raumfahrt-Vergleich...Im übrigen haben die alten Römer das Klo mit Wasserspülung erfunden, dass nur am Rande.


Manger, MBL, Cabasse > bitte einpacken. Denken lohnt sich nicht. Alles schon mal da gewesen.


Ach so, dass sind ja auch alles Hobbyisten, die mit der Oberfräse und dem 150 € Messsystem ausgezogen sind, die Audiowelt zu revolutionieren .

Manchmal wundert mich das Maß an Selbstüberschätzung dann doch ein wenig - oder wann dürfen wir mit einer Revolution Deinerseits rechnen?


Gruß!
ax3
Inventar
#28 erstellt: 23. Aug 2006, 13:48

spendormania schrieb:

Geht's nicht vielleicht noch ne Nummer größer? Ich vermisse einen Raumfahrt-Vergleich...


Das ist die gleiche Meinung, die der Mond vor der ersten Mondlandung hatte


spendormania schrieb:

Manchmal wundert mich das Maß an Selbstüberschätzung dann doch ein wenig - oder wann dürfen wir mit einer Revolution Deinerseits rechnen?


Voraussichtlich, näherungsweise (nur ganz grob geschätzt) innerhalb der nächsten 5 Jahre


spendormania schrieb:
Ach so, dass sind ja auch alles Hobbyisten, die mit der Oberfräse und dem 150 € Messsystem ausgezogen sind, die Audiowelt zu revolutionieren


Ersetze "Manger, MBL, Cabasse" durch "Wohlgemuth, Timmermanns, Schmitt, Strassacker"

PS
Du schriebst: "Es gibt nichts, was im Boxenbau nicht schon mal dagewesen ist und worauf jemand anders auch kommen kann."

Also keine Einschränkung, kein Hinweis auf "Hobbyisten mit Oberfräse und 150 Euro Messsystem"


[Beitrag von ax3 am 23. Aug 2006, 13:59 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#29 erstellt: 23. Aug 2006, 14:01

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Aber nochmal meine Frage:

habe ich da bezüglich Nordmann was verpasst?

Gruß
Cpt.


Nein, er ist mit seinem Post wohl etwas in die spekulative Richtung abgedriftet und über die Strenge geschlagen.
Es war wohl eher das Ergebnis anstauten Frustes ob soviel großer Worte trotz relativer Ahnungslosigkeit (Gehäusebearbeitung mal außen vor)!

Gruß, Christoph
ESELman
Stammgast
#30 erstellt: 24. Aug 2006, 05:41
Hi,

@Spendormania:
nil novi sub sole....nix Neues, sagt der Lateiner.
Ich gebe dir insofern recht, daß es keinem seriösen und großen Vertrieb einfiele plump abzukupfern. Aber darum geht es in der Regel auch nicht. Es geht vielmehr um pfiffige Details und Ideen, die es in dieser Form oder Kombination vielleicht noch nicht gab. Der schon erwähnte Dipolbass nach Ridthaler ist so ein Fall. Selbst heute noch wird das schamlos abgekupfert und sogar kommerziell angeboten. (In einem Fall sogar unter Berufung auf ein Patent, das etwas ganz anderes beschreibt!)
In solch einem Fall Recht haben und sein Recht zu bekommen sind in De mittlerweile auch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

DerESELman

ps: Es gibt sicher genügend kleine Boxenfrickler, aber es gibt auch Leute dort draussen, deren Kompetenz die der oben Genannten noch weit übersteigt und es gibt auch Leute deren Konstrukte keinen Vergleich zu denen der genannten Koryphäen scheuen müssen!
Take5
Stammgast
#31 erstellt: 24. Aug 2006, 10:34
Hallo,

spendormania schrieb:


Nee, Selbstvertrauen ins eigene Gebastel hin, tolle Forenentwürfe her: zumindest ich bilde mir nicht ein, etwas soviel besser zu machen als die Profis, dass es plötzlich kommerziell intereressant wird.

Gruß!


Kommerziell interessant ist es nur, wenn es eine breite Masse anspricht. Dies steht IMHO im Widerspruch zu innovativen Konzepten, die daher auch nicht angeboten werden.
Weiterhin gibt es keinen Grund jeden Monat ein paar neue Kisten zu erfinden, ausser die Ernährung der Mitarbeiter, innerhalb eines Jahres wäre das Thema mit ein paar guten Konzepten abgehakt.
Nur will ein Verlag über Jahre mit solch einer Publikation Geld verdienen, somit bekommen wir jeden Monat eine beliebige Auswahl neuer Kisten, die sich meist nur gering in Gehäuse und Chassis Auswahl unterscheiden. Wo ist da die Qualität + Innovation?

Grüße Chris


[Beitrag von Take5 am 24. Aug 2006, 10:45 bearbeitet]
geist4711
Inventar
#32 erstellt: 24. Aug 2006, 13:21
mein senf:
das die zeitschriften es momentan nicht leicht haben, mag auch daran liegen, das es zu viele geiz ist geil plastik-set's gibt von denen der verbraucher auchnoch meint, ds wäre das beste was man tun kann.
dazu kommen noch umstrukturierungen, leider sterbende leute mit ahnung, abhängigkeiten von den werbekunden(in die man sich oft selbst begiebt oder glaubt sich begeben zu müssen) und der sich immer mehr durchsetzende zwang zu hohen renditen bei so geringer qualität, das sich das produkt gerade noch verkauft -kurz gewinnoptimierung.

ich betrachte das ganze ehr aus der ferne, da ich schon seit langen aufgehört habe mir selbstbau-magazine regelmässig zu kaufen(war stammleser bei K+T) weil es da ewig nur das selbe gibt und das langweilt auf dauer nur. dazu kommt noch das immer mehr frasen runtergebete wurden und es immer öfter vorkam, das werbekunden immer die besten LS fertigen.
auch ein grund war für mich, das preislich billige chassis scheinbar nie gut sein konnten, selbst wenn sie von den messwerten her, sich hinter 3x so teuren konstruktionen nicht zu verstecken brauchen -was billig ist kann also nicht gut sein. leider hat sich das in vielen köpfen mittlerweile so festgesetzt, aber plastikramsch zum mini-preis bei mediamarkt kauften diese leute dann oft trotzdem...

zum thema warum man nicht komerziell wird mal meine betrachtungsweise.
ich habe mich mal damit befasst, als nebenerwerb, wo ich dann bis zur rente. evtl mal ein kleines zubrot mit verdienen kann, soetwas evtl anzufangen.
dabei stellt man dann fest, das man unglaubliche finanzielle hürden vorfindet, wenn man irgendetwas technisches machen will.
das fängt an, das man sofort riesensummen in einen topf der elektronik-schrott-verordnung zahlen soll, nur weil man mal einen amp baut , zieht sich darüber, das sobald man ein kabel oder ein stück holz bearbeitet gleich sämmtliche damit verbandelten innungen geld haben wollen und geht soweit, das man einen meisterbrief haben muss, wenn man mit elektrischen geräten irgendwas machen will.

diese ausage ist natürlich teilweise überspitzt dargestellt, trifft es aber recht genau.

wie soll man denn anfangen etwas zu bauen und zu verkaufen, wenn einem solche steine in den weg gelegt werden, und nichtmal eine in einem der fachbereiche gülltige handwerks-ausbildung ausreicht sondern minimum ein meisterbrief ist?

aus oben genannten gründen, bin ich dann zb hin gegeangen und habe meinen projekten eben einen privaten rahmen gegeben. leider bin ich mittlerweile leider krank und kann nichtmehr arbeiten wie früher(mit harz-bezügen kann man kein hobby finazieren) und man kriegt dabei nix wieder rein, was beides dazu führt das weiterentwicklung nicht ausgebaut werden kann, bzw stagniert.
schade drum, weil, ideen und konzepte gibt es noch genug die ich gerne mal angehen würde.

so, das war nu teilweise mein kleiner frustbeitrag....
mfg
robert
Granuba
Inventar
#36 erstellt: 24. Aug 2006, 17:40
Moin,

bitte wie immer den Ball flach halten. Kann man denn nicht friedlich diskutieren?

Harry

Edit: ein paar Beiträge abgelehnt, benehmt euch...


[Beitrag von Granuba am 24. Aug 2006, 19:06 bearbeitet]
janni4u
Stammgast
#37 erstellt: 24. Aug 2006, 18:53
Hallo,

als Themenersteller kann ich mich Harry nur anschließen. Denn insgesamt habe ich mich gefreut, dass hier eine meiner Meinung nach gute Diskussion geführt worden ist und auch weiter geführt wird.

Zum Thema kommerziell werden: Das meinte ich eigentlich nicht, denn da sehe ich genau die Hürden, die Robert aufgezeigt hat. Und mal ehrlich, wer von uns hat den WIRKLICH den Mut, etwas Kommerzielles hoch zu ziehen? Sonst hätter der eine oder andere das doch schon gemacht.

Aber was ich meine ist, dass diese Leute alle tolle Ideen und interessante Konstruktionen haben, die (hoffentlich nicht nur) ich gerne kennenlernen würde. Wenn euer Problem das Copyright ist, so wäre es doch kein Problem, wenn sich die Internet-Freaks zusammen tun, und eine Seite erstellen, auf der die Konstruktionen entsprechend rechtlich geschützt vorgestellt werden. Das wäre dann praktisch ein Online-Magazin von Bastlern für Bastler mit unregelmäßigem fortlaufendem Erscheinen.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich Zweifel habe, ob die Kombination von Hochtöner X mit Tiefmitteltöner Y und Weiche Z überhaupt schützbar ist. Das müsste man als Patent oder Gebrauchsmuster o.ä. anmelden, was wohl nicht möglich ist. Was bleibt wäre der Urheberrechtsschutz für die Publikation. Und dann wäre da noch mein Vorschlag mit dem Ehrenkodex, den ich am Anfang mal gemacht hatte.

Und wenn jemand Probleme damit hat, dass ein Vertrieb die Konstruktion anbietet und damit Geld verdient, glaubt ihr denn, dass Udo von jeder nachgebauten Duetta von den Vertrieben Geld bekommt? Die Ehre des Konstrukteurs ist es doch gerade, nachgebaut zu werden, das Geld kommt aus anderer Ecke.

Deswegen würde ich mich weiterhin freuen, wenn ihr eure Projekte der Öffentlichkeit vorstellen würdet. Tolle aktuelle Beispiele: Das Wellenwannenhorn und die Kugelhörner. Das gibt echten (Forums)Ruhm!

In diesem Sinne
Steffen
CerpinTaxt
Stammgast
#38 erstellt: 25. Aug 2006, 11:10
Tach Christoph,

Thanner schrieb:

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Aber nochmal meine Frage:

habe ich da bezüglich Nordmann was verpasst?

Gruß
Cpt.
Nein, er ist mit seinem Post wohl etwas in die spekulative Richtung abgedriftet und über die Strenge geschlagen.

Sicherlich ein wenig, seine PN die er mit nachher geschickt hat, zeigte mir aber das ich voll ins Schwarze getroffen habe

Thanner schrieb:
Es war wohl eher das Ergebnis anstauten Frustes ob soviel großer Worte trotz relativer Ahnungslosigkeit

Ich würde eher das "relativ" weglassen was die akustische Seite betrifft.

Thanner schrieb:
(Gehäusebearbeitung mal außen vor)!

Selbst da wäre ich mir nicht mehr so sicher...

Schönen Gruß
CerpinTaxt
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