Wer kann hyperbolische Holzhörner drehen?

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Boxenbastler
Stammgast
#1 erstellt: 12. Okt 2006, 11:12
Hallo,
wer von Euch hat Erfahrung mit dem Drehen von hyperbolischen Hochtonhörnern aus Holz und könnte mir da weiterhelfen?
Ich komme aus dem Ruhrgebiet (Essen) und bin von der Odeon Fidelio begeistert, bei der ein 17er Tiefmitteltöner mit einem Hochtonhorn kombiniert wird. Das hat mich auf die Idee gebracht, etwas ähnliches mal selbst zu versuchen. Laustprecher habe ich schon mehrfach selbst gebaut, ich verfüge jedoch nicht über die Möglichkeiten ein Horn zu drehen? Wer hat Erfahrung und könnte mir helfen?

Viele Grüße
Christian
Roemhild
Stammgast
#2 erstellt: 12. Okt 2006, 15:53
Hallo


mir konnte Andreas Kirschner bei meinen Hörnern helfen. Bilder und Beschreibung siehe YellowSubmarine-Thread

http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=8344


Verarbeitung ist sehr gut, den Feinschliff wollte ich selber machen.

http://www.tischlerei-kirschner.de



gruß Till


[Beitrag von Roemhild am 12. Okt 2006, 15:54 bearbeitet]
Heimwerkerking
Inventar
#3 erstellt: 12. Okt 2006, 17:53
Mit etwas Fleis geht das auch ohne Drehbank. Einfach mehrere Ringe unterschiedlicher Größe fertigen und aufeinander Kleben. Wenn es keine Stufen gebn soll kann man die Form dann mit Spachtelmasse nachmodellieren. Wobei man nachmessen müßte ob sich solche Stufen negativ im Frequenzgang auswirken.
corradohamm
Stammgast
#4 erstellt: 12. Okt 2006, 21:12
Hallo. Muß das Horn aus Holz sein oder tut es für den Versuch auch erstmal GFK ??
Dann könnte ich evtl. weiterhelfen.
Wenn es dann gut klingt kann man es ja immer noch aus Holz bauen.
Gruß , Marko
Perrier
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Okt 2006, 21:18

Muß das Horn aus Holz sein oder tut es für den Versuch auch erstmal GFK


Akustisch sollte das gleichwertig sein.
corradohamm
Stammgast
#6 erstellt: 12. Okt 2006, 21:45
Warum sollte GFK akustisch schlechter sein ? Ist alles eine Frage der Materialstärke.
Nun gut , es gibt einige die sagen Holz klingt wärmer
essi11
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Okt 2006, 06:39
Ich denk die ganze Sache aus Gfk zu basteln ist eher noch aufwendiger und teurer als Holz. Es wird ja auch eine Negativ-Form benötigt
Boxenbastler
Stammgast
#8 erstellt: 13. Okt 2006, 07:56
Vielen Dank für Eure Tipps und Anregungen.

Ich habe bisher nur an Holz gedacht, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man auch mit GFK arbeiten kann. Mir fehlt dazu einfach die Erfahrung.

Wie aufwendig ist denn die Erstellung eines Hochtonhornes aus GFK im Vergleich zur Holzversion? Welche Qualität (Farbe, Struktur) hat das fertige Produkt? Kann man das einfach lackieren? Schließlich soll es am Ende ja nicht nur gut klingen, sondern auch optisch überzeugen. Bei der Holzversion hätte ich an einen massiven Ahorn-Block gedacht, aus dem das Horn gedreht wird. Die GFK-Version müsste dann also lackiert werden (z.B. weiß).

Viele Grüße
Christian
atomium
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Okt 2006, 08:20
OT on:

WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEH Angriff der Häkelscheine
Hab die auch unter meinen Boxen stehn...


OT off:

Du kannst es ja selbermachen wenn du ne Oberfräse und viel Zeit hast....

Nimmst dir ein MDF Ring und fräst mit immer einem (oder auch zwei) Millimeter weniger Tiefe einen größeren Ausschnitt...

Dann hast du irgendwann gannz viele kleine Stufen die du dann mit der Feile und Schleifpapier und noch mehr Zeit komplett rund bekommst...

nur so als Vorschlag... hab ich auch schon gemacht.. hab aber nach dem ersten Ring aufgehört und die Idee verworfen

MfG Flo
HerrBolsch
Inventar
#10 erstellt: 13. Okt 2006, 09:34

Wie aufwendig ist denn die Erstellung eines Hochtonhornes aus GFK im Vergleich zur Holzversion? Welche Qualität (Farbe, Struktur) hat das fertige Produkt? Kann man das einfach lackieren?



Ich denk die ganze Sache aus Gfk zu basteln ist eher noch aufwendiger und teurer als Holz. Es wird ja auch eine Negativ-Form benötigt


Ich würde gar nicht mal behaupten, daß eine GfK-Version aufwändiger ist. Wenn keine Serien-Produktion gewünscht ist, kann man als Negativform auch einen Styroporpositiv- oder -negativkern benutzen. Das Zeug läßt sich ganz einfach bearbeiten. Man sollte sich nur vorher gut überlegen, wie man sicherstellen kann, daß die beiden Formen weitesgehend identisch sind (z.B. rotierende Schablone).

Danach kann man den Kern "einfach" mit getränkten Matten belegen. Da gibt es natürlich einige Sachen zu beachten, die stellen aber keinen großartigen Mehraufwand dar.
Da man bei so einer Konstruktion (im Gegensatz zu den meisten GfK-Produkten) weder auf überragende Festigkeit noch auf extremen Leichtbau angewiesen ist, sollte das ganze auch von weniger erfahrenen Laminierer durchführbar sein.

Das Styropor kann man dann herauskratzen oder -ätzen. Die Oberfläche ist aufgrund des Kernmaterials Styropor rauh, milchig-weiß (etwa wie Tapetenkleister) und mit weißen Styropor-Punkten übersäht
Das ist der Nachteil gegenüber Serien-Negativformen, die sehr glatt sind und von denen das GFK die Oberfläche übernimmt.
Man kann GfK allerdings gut schleifen (was hier auch notwendig ist) und anschließend lackieren. Es wird schön und glatt, aber nie so glatt wie aus der Negativform.

Als Lack bieten sich Zwei-Komponenten-Lacke an, da der Kunststoff, mit dem die Glasfasern getränkt werden, die gleiche Basis hat (Epoxidharz).

Es könnte etwas teurer werden als mit MDF, allerdings schätze ich den Schleifaufwand geringer ein. Und man kann die Formtreue besser sicherstellen.

Gruß, Hauke
essi11
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Okt 2006, 12:31
Ich kann auch nicht wirklich aus Erfahrung sprechen!
Allerdings hatte ich die gleiche Idee vor ein paar Wochen und ein Arbeitskollege der seinen Kofferraum regelmässig mit GFK verkleidet (bei 145 db gibt das Zeug längsam nach ) meinte unter 500 Euro bei 80 cm Horndurchmesser wäre da wohl nicht viel zu machen.
lenz
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Okt 2006, 18:07

Boxenbastler schrieb:


Wer hat Erfahrung und könnte mir helfen?




Hallo Christian

Willst du was gemacht haben oder selber machen?

Wenn Letzteres - hast du eine 1:1 Skizze vom Hornverlauf?

Wenn ja, dann ist das schon die halbe Miete.

Du brauchst:
Eine Platte, etwas größer als der Hornmund.
Einen Stein mit Loch, in den Hornverlauf passend.
Eine stabile Stange, etwas länger als das Horn.
Die Stange wird senkrecht im Stein befestigt und mittig auf
der Platte fixiert.
Dann brauchst du eine Schablone.
Skizze vom Hornverlauf so auf Brett zeichnen und ausschneiden, daß oben eine Lasche bis zur Stange stehen bleibt.
Schablone drehbar an der Stange befestigen.
Viel Gips anrühren.

Aber:
Bevor du anfängst, google mal nach Glockenbau(-gießen).

Der Rest dürfte selbsterklärend sein.

Schon ist das Negativ fertig.
Die Form mit Trennwachs beschichten und guuut polieren.
Die Innenfläche des Horns wird ein genaues Gegenstück.

Bei Unklarheiten, einfach fragen.

Gruß
Lenz
Perrier
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 13. Okt 2006, 18:15

Warum sollte GFK akustisch schlechter sein ? Ist alles eine Frage der Materialstärke.
Nun gut , es gibt einige die sagen Holz klingt wärmer


nein, ich meinte das es gleichwertig ist. GFK kann das genausogut wie Holz. Holz sieht wärmer aus, obs wärmer klingt...das ist wohl psychoakustisch

mfg
corradohamm
Stammgast
#14 erstellt: 13. Okt 2006, 20:36
Das mit dem Styropor wird nicht klappen.
Schonmal Harz aus Styropor getrichen ?
Das Styropor löst sich auf.
Ich würde mir passende 5 - 8 Holzringe oder Pappringe schneiden , je nach Größe und Länge des Horns und dann mit Glasfaservließ laminieren.
Kosten pro Horn an GFK Material max 20 - 30 Euro.

Aus Holz ist es natürlich edler , aber zur Probe würde ich GFK vorziehen.

Wann man natürlich ne Negativform bauen würde könnte man das Teil beliebig oft kopieren.............. Dollars !!!!

Das GFK muß natürlich hinterher auch lackiert werden , je nachdem wie gut man arbeitet recht ohne zu schleifen schon Graniteffektlack für ein sauberes Ergebnis aus.

Versuch es mal in einer Bootswerft , erstens können die mal fix diepassenden Ringe schneiden und laminieren sollten sie können.
lenz
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 13. Okt 2006, 20:51

corradohamm schrieb:


Das GFK muß natürlich hinterher auch lackiert werden




Warum?

Gelcoat gibt es in fast allen RAL Farben.
HerrBolsch
Inventar
#16 erstellt: 13. Okt 2006, 23:49

Das mit dem Styropor wird nicht klappen.
Schonmal Harz aus Styropor getrichen ?


Klar. Was meinst du, wie man Einzelanfertigungen der Rümpfe und Flächen von Modellflugzeugen herstellen können? Ich hab' mir das Ganze ja nicht aus dem Fingern gesogen, das hat schon Hand und Fuß.


Das Styropor löst sich auf.


Lösungsmittelfreies Harz verwenden...


Kosten pro Horn an GFK Material max 20 - 30 Euro.



ein Arbeitskollege [...] meinte unter 500 Euro bei 80 cm Horndurchmesser wäre da wohl nicht viel zu machen.


Das hängt wohl davon ab, welche Materialstärke man angepeilt hat und wie günstig man an Glasfaser und Harz kommt. Für die Mitarbeiter von einigen Flugzeug- und Bootsherstellern wird's wohl keine 500 Öre kosten
20 Öre halte ich allerdings für reichlich optimistisch. Ich denke über 5mm sollten es schon sein.

Gruß, Hauke
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