Subwoofer Geschlossen mit Freq. Boost - Kann das so funktionieren?

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boep
Inventar
#1 erstellt: 31. Jul 2010, 18:08
Mahlzeit zusammen!

*Vorab: Hier gehts eigentlich um den Verstärker, bin also in der richtigen Topic!

Gebaut werden sollen 2 Subwoofer, vorraussichtlich mit Mivoc AWM 124.

Jetzt hab ich mal ein bisschen in WinISD rumsimuliert und bin auf die Idee gekommen - zugunsten der Präzision - geschlossene Gehäuse zu bauen. Und den Abfall mithilfe eines EQs meiner Aktivweiche zu kompensieren. (+8dB bei 35Hz)

Könnte das so funktionieren? Der Frequenzgang für 50L GG ist der Hammer. Allerdings mache ich mir etwas Sorgen was die Endstufe (vorraussichtlich Thomann T.Amp 120 - 2x 150W RMS) zu der zusätzlichen Last durch den +8dB Boost bei 35 Hz sagt?

Hab ich ne Aussicht auf nen Erfolg oder bau ich lieber BR?



Gelb: BR -- Blau: GG mit +8dB 35 Hz -- Grau: GG ohne EQ

LG und danke vorab!
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 01. Aug 2010, 08:40
grundsätzlich funktioniert das gut.
Der EQ muss ausreichend steilflankig arbeiten. Nützt dir ja nicht viel, wenn neben 8 dB bei 35 Hz auch 4 dB bei 100 Hz angehoben würden.
boep
Inventar
#3 erstellt: 01. Aug 2010, 10:33

Apalone schrieb:
grundsätzlich funktioniert das gut.
Der EQ muss ausreichend steilflankig arbeiten. Nützt dir ja nicht viel, wenn neben 8 dB bei 35 Hz auch 4 dB bei 100 Hz angehoben würden.


Moin Apalone!

Die Flankensteilheit... Gute Frage!

Ich hatte vor eine Reckhorn S-1 Aktivweiche zu benutzen: http://www.reckhorn.com/manual/manual_s1.pdf

Leider sind im Manual nur die Flankensteilheiten für den Hoch- , Tiefpass und Subsonic angegeben. Jeweils 24db/Oct.



LG
detegg
Inventar
#4 erstellt: 01. Aug 2010, 12:35
Moin,

einen CB-Sub entzerrt man am besten per LR-EQ --> Link.

Zur Tauglichkeit der Reckhorn findest Du reichlich Infos im Forum.

;-) Detlef
boep
Inventar
#5 erstellt: 01. Aug 2010, 13:27
Hi Detegg!

Ich hab wohl nach der Reckhorn Weiche gesucht, habe aber nichts negatives gefunden? Und finde das Ding echt praktisch, es hat auf kompakte Art und Weise genau was ich brauche.

Was soll daran schlecht sein?

Zudem hätte ich gerne einen einstellbaren Filter, damit ich noch nach Gehör abstimmen kann. Die Therorie ist da immer die eine Seite, die Praxis ne andere und dass sich Simulationen oft von der Realität unterscheiden ist mir schon des öfteren aufgefallen.

Wäre ein EQ von Thomann vileicht die bessere Wahl? Sowas beispielsweise: http://www.thomann.de/de/the_tracks_eq_2231e.htm Da hätte ich allerdings das Problem, dass mir die Messinstrumente fehlen um solche komplexen Einstellungen sinnvoll vornehmen zu können.

Ich hab die Reckhorn S-1 und ne Thomann S-150 schon bestellt, die Reckhorn kann ich aber (heute) noch stornieren wenn jemand nen besseren Tipp hat!

LG

Chris


[Beitrag von boep am 01. Aug 2010, 13:28 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#6 erstellt: 02. Aug 2010, 07:57
probier es einfach aus.
Der EQ v Thomann ist grundsätzlich eher nicht geeignet. Du brauchst f diese Zwecke einen vollparametrischen EQ. D.h. Einsatzfrequenz, Pegel und Güte der Filterfunktion voll flexibel einstellbar.

Behringer Ultradrive?

Nimm erstmal die Reckhorn. Aufrüsten kannst du immer noch.
paga58
Inventar
#7 erstellt: 02. Aug 2010, 23:00
8dB Anhebung schießen bei großer Abhörlautstärke schneller die Tieftöner ab als Du glaubst und wenn Du Pech hast dazu auch noch die Endstufe.

Bis zu mittleren Lautstärken funktioniert die Idee aber.


Gruß

Achim


(Habe gerade einen KLH Basscontroller in der Hand gehabt: der überwacht zusätzlich den Eingangspegel an den Lautsprechern und warnt vor "zuviel").
Apalone
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2010, 07:28

paga58 schrieb:
8dB Anhebung schießen bei großer Abhörlautstärke schneller die Tieftöner ab als Du glaubst und wenn Du Pech hast dazu auch noch die Endstufe.


Das stimmt nur eingeschränkt bis grundsätzlich nicht.

Der TT wird entzerrt, der Pegel wird lediglich auf den Bezugspegel angehoben. Das macht bei 35 Hz überhaupt nichts.

Kritisch bzw. deine Aussage tragfähig wird es bei Entzerrungen in Frequenzbereichen, in denen der TT mechanisch nicht mehr zu Hause ist, zB den Bereich von 10 - 20 Hz auf den Bezugspegel entzerren.
paga58
Inventar
#9 erstellt: 03. Aug 2010, 22:01
Denkfehler...

Gibst Du Bass bei hoch eingestellter Lautstärke - sagen wir entsprechend 80Watt- wieder und er ist wie in diesem Fall 8dB zu leise, heißt eine Anhebung um 8dB eine Leistungssteigerung auf 480 Watt für linearen Frequenzgang!!

Darum taugt dieses Prinzip nicht für hohe Abhörlautstärken.

Dass es auch eine Überschreitung des GrenzHubs gibt, die besonders bei Bassreflexsystemen unterhalb der Abstimmfrequenz sehr negativ auffällt, ist eine weitere negative Auswirkung zu hoher Eingangsleistung.

Gruß

Achim
Apalone
Inventar
#10 erstellt: 04. Aug 2010, 13:21
Nö. Die Rechnung stimmt nicht. Ich korrigiere nur um 35 Hz rum. Da ist die Leistungssteigerung nicht potenziell wie bei allg. Anhebung.

Und unterhalb der BR-Abstimmfrequenz wird es auch nicht sein.

Bei sauber durchkonstruierten SW ist die Frequenzgangkorrektur vollkommen problemlos!
boep
Inventar
#11 erstellt: 04. Aug 2010, 13:39
Stimme dir voll zu Apalone!

WinISD erzählt mir, dass der Amp durch die 8dB Anhebung bei 35hz 230W Impuls leisten muss, wenn ich voll aufdrehe dem Chassis so 150W RMS gebe. Die Impulsleistung sollte die Endstufe packen, zumal die 230W nur bei Vollausschlag in dem Frequenzbereich gelten. Wenn der Amp das nicht packt, kauf ich nen 2. Liegt noch im Subwoofer-Projekt-Budget. Bin da aber sehr zuversichtlich. Das Teil hat 30.000uF Siebung und nen richtig fiesen riesen Ringkerntrafo.

Dass Xmax des Chassis schneller erreicht ist, stimmt! Aber dafür hab ich ja 2 und zudem machen die Teile 9mm linear mit. Für den Heimgebrauch wird die Pegelfestigkeit passen denke ich.

Die Endstufe Thomann S-150 (2x 150W RMS oder 400W RMS Brücke) ist schon da! Die Reckhorn S-1 Aktivweiche auch. Erste Tests mit meinem alten Autosubwoofer verliefen schonmal super. Die beiden Mivoc AWM 124 kommen auch bald hoffe ich. Als Alternative habe ich auch noch 2 15" Mivoc Chassis.

Ich werd dann hier berichten falls es jemanden Interessiert.

LG!


[Beitrag von boep am 04. Aug 2010, 13:43 bearbeitet]
paga58
Inventar
#12 erstellt: 04. Aug 2010, 20:34
Ihr solltet euch mal die Amplitudenstatistik verschiedener Musikrichtungen anschauen, dann seht ihr, dass das Prinzip gefährlich ist und die "bekannten" Regeln der Amateure Quatsch sind.

Aber bei mäßigem Pegel kann man einfach den EQ nehmen...
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 04. Aug 2010, 20:36

paga58 schrieb:
Aber bei mäßigem Pegel kann man einfach den EQ nehmen...


wenn man einen vollparametrischen EQ hat!

Wie oft hast du per EQ einen SW frequenzgangkorrigiert?!?
boep
Inventar
#14 erstellt: 04. Aug 2010, 20:41

Apalone schrieb:

paga58 schrieb:
Aber bei mäßigem Pegel kann man einfach den EQ nehmen...


wenn man einen vollparametrischen EQ hat!

Wie oft hast du per EQ einen SW frequenzgangkorrigiert?!?


+8dB bei 35hz ergibt in dem Fall einen fast linearen Frequenzgang. Mehr entzerren musste ich nicht.

@paga: Habs bereits getestet, klappt wunderbar auch bei 100dB Pegel noch (1m Entfernung zum Anlagen Zentrum). Subwoofer klingen sauber, Clipping Anzeige des Amps ist aus. Alles Tutti.

Der Klang jedenfalls hat mich echt begeistert! Die Präzision und das Kickvermögen eines geschlossenen kombiniert mit dem Tiefgang eines BR Woofers. Der Klang ist echt Klasse.8)


[Beitrag von boep am 04. Aug 2010, 20:44 bearbeitet]
paga58
Inventar
#15 erstellt: 04. Aug 2010, 20:47
Ich habe das sowohl im PA als auch im Car HiFi Bereich eine Weile beruflich gemacht.
Recht erfolgreich, weil meine Kombis im Gegensatz zu denen der Konkurrenz bei hohen Pegeln nicht vorzeitig gestorben sind...


Gruß
sakly
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 07. Aug 2010, 05:05
Hi,

nur kurz zum Entzerrungsthema: ich nutze seit geraumer Zeit entzerrte CB-Subs mit einer Entzerrung von 10dB@26Hz mit Q=2. Selbst bei fiesesten nachbarschaftsfeindlichen Lautstärken kein Problem. Die Bässe sind TB69-1042er mit 7mm Hubfähigkeit jeweils im Zweierpack in 25l. Die werden je Seite mit 130W RMS angesteuert, auch die Endstufe hatte noch nie Probleme.
Gut, ich habe auch nur 20m².

Für Veranstaltungstechnik ist das Prinzip aber wirklich nicht zu gebrauchen, weil man da mit anderen Bauformen arbeitet und hohe Kennschalldrücke erreichen will. Da wird man keine CB hinstellen.


detegg schrieb:
einen CB-Sub entzerrt man am besten per LR-EQ --> Link.


Das sehe ich anders. Ein Linkwitz-Filter ist nur dann im Vorteil, wenn die Einbaugüte des Chassis deutlich vom Wunschbereich abweicht und man mit dem LR-Filter die Güte anpassen will. Ansonsten hat man mit einem PEQ keinen Nachteil.

Gruß
detegg
Inventar
#17 erstellt: 07. Aug 2010, 09:09
Moin sakly,

... wg. LR-EQ, es kommt wie immer auf den Einzelfall an. Was im direkten Vergleich zum PEQ auffällt, ist die starke Phasendrehung bzw. der Peak in der GLZ. Der LR-EQ hat hier max. flachen Verlauf.

;-) Detlef
sakly
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 07. Aug 2010, 11:33
Hi Detlef,

ja, das ist richtig.
Allerdings beschwert sich über den Peak in der GLZ auch keiner bei nem BR-Sub. Ich glaube, dass das nahezu unhörbar ist, selbst wenn die Werte in Bereiche kommen, die absolut nicht mehr empfohlen werden.
In der Simu meines BR-Subs sehe ich ein GroupDelay von mehr als 30ms. Das ist bisher niemandem aufgefallen, alle waren von der Basswiedergabe begeistert.
Auch bei meinen sehr stark entzerrten Bässen ist das bisher niemandem aufgefallen. Mir auch nicht.

Aber da sind wir dann wieder beim Thema Theorie und Praxis. Der Raum bereitet deutlich mehr Problemstelllungen, die man lösen bzw. mit denen man klarkommen muss

Gruß
boep
Inventar
#19 erstellt: 07. Aug 2010, 13:20

sakly schrieb:
In der Simu meines BR-Subs sehe ich ein GroupDelay von mehr als 30ms. Das ist bisher niemandem aufgefallen, alle waren von der Basswiedergabe begeistert.


Und wie man ein 30ms Groupdelay hört. Genau aus dem Grund hab ich ja die geschlossenen gebaut. Alles über 15ms ist meiner Erfahrung nach hörbar.

Und das fand ich grässlich bei meinen bisherigen BR Subs, gibt nichts schlimmeres als aus den Mitteltönern den Schlag auf das Bassfell zu hören und erst kurze Zeit später den passenden Bass.

Meine neuen Subs haben einen Groupdelay Peak von 9ms und erst so machts Spaß Musik mit schnellen Bässen zu hören.

LG
sakly
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 07. Aug 2010, 19:57
Hi,

der Schlag auf das Fell spielt sich im Oberbass ab. Wenn Du da ein Problem im Setup hast, dann liegt das sicher nicht im GroupDelay.
Das GroupDelay erreicht solche hohen Werte im Bereich unter 30Hz. Ab 40Hz läuft das GroupDelay schon unter 10ms, das ist absolut unkritisch.
Ein entzerrter Sub macht übrigens im GroupDelay das gleiche, wenn er mit PEQ entzerrt wird, wundert mich also, dass Du da so begeistert von bist.

Gruß
boep
Inventar
#21 erstellt: 07. Aug 2010, 22:02

sakly schrieb:
Hi,

der Schlag auf das Fell spielt sich im Oberbass ab. Wenn Du da ein Problem im Setup hast, dann liegt das sicher nicht im GroupDelay.


Das Setup ist ok. Zudem hab ich den Effekt nicht nur bei meinem Setup beoachtet.


sakly schrieb:
Das GroupDelay erreicht solche hohen Werte im Bereich unter 30Hz. Ab 40Hz läuft das GroupDelay schon unter 10ms, das ist absolut unkritisch.


Genau das meine ich! Der Oberbass kommt direkt, die Tiefbassanteile wummern hinterher.


sakly schrieb:
Ein entzerrter Sub macht übrigens im GroupDelay das gleiche, wenn er mit PEQ entzerrt wird, wundert mich also, dass Du da so begeistert von bist.

Gruß


Ist richtig, aber: Nicht so stark! Wenn man sich mal 2 Subwoofer mit identischem Volumen simuliert, den geschlossenen entzerrt und den Bassreflex Pendant so abstimmt, dass exakt der selbe Frequenzgang herauskommt, sehe ich beim Geschlossenen zwischen 4ms und 9ms weniger Groupdelay.

Hinzukommt: Dass ich bei meiner Einstellung nach Gehör ab von der Theorie auf einen 3dB Boost (35hz) gekommen bin. Dann liegt der Peak meiner Subs genau bei 9ms bei 35hz.

LG
sakly
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 08. Aug 2010, 06:36
Das, was Du beschreibst, liegt meiner Einschätzung nach meist am Raum selbst. Ein hinterherwummern beschreibt ja meist schon ganz andere Zeitbereiche als die, die durch ein Groupdelay hervorgerufen werden.
Wenn Du den Boost jetzt auf 3dB reduziert hast, dann regst Du natürlich auch nochmal deutlich weniger die Raummoden in den Bereichen an, was dem Nachdröhnen sehr entgegenwirkt.
Wenn Du ein BR aufbaust mit gleichem FG wird er sich nahezu identisch verhalten. Die "Hetz" gegen BR-Subs liegt eigentlich in der Raumantwort begründet.

Aber wie auch immer, wenn Du mit nem CB zufridener bist, ist doch alles in Butter.

Gruß
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