Unzufrieden mit ProJect Pre-Amp/Amp-Kombi

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Ed_von_Schleck
Neuling
#1 erstellt: 10. Mai 2012, 19:08
Hallo Zusammen,
heute ist endlich meine ProJect PreBox SE angekommen.
Leider bin ich arg enttäuscht von den kleinen Dingern.

Das aktuelle Setup besteht aus:
Dali Zensor 7
ProJect PreBox SE
ProJect AmpBox SE
ProJect DAC Box FL
Apple TV 1. Gen

Im Vergleich das alte Setup:
Dali Zensor 7
Onkyo AV-Receiver TX-SV343
ProJect DAC Box FL
Apple TV 1. Gen

Im direkten Vergleich fehlt mir bei der ProJect-Kombi die Dynamik und die Transparenz, es klingt relativ kalt. Ich hab auch den Eindruck, dass der alte Onkyo-Receiver wärmer klingt und die "Bühne" (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) deutlicher abbildet.
Selbst meiner Freundin ist es aufgefallen... und das sagt schon einiges aus :-)
Im Vergleich bei ähnlichem Pegel (soweit das mit Umstöpseln zwischendurch möglich ist) gehört.
Jeweils die gleichen Musikstücke (Ludivico Einaudi, Pink Floyd, William Shatner)

Das hatte ich so nicht erwartet, so wahnsinnig günstig sind die ProJect Boxen in der Summe ja nun auch nicht. Offenbar sind subjektiver Wohlklang und PReis zwei verschiedene Paar Schuhe.

Liegt es daran, dass die ProJect Digitalverstärker sind?

Gerade überlege ich, ob ich die hübschen kleinen Teile wieder zurückschicke.

Da stellt sich die Frage, was ich stattdessen nehme.
Der olle Onkyo scheidet auf Dauer leider aufgrund der Ästhetik aus...

Gibt es "Vintage"-Geräte, die bekanntermassen warm und füllig klingen? Die auch eine brauchbare "Bühne" abbilden?

Viele Grüße
Kris
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 10. Mai 2012, 20:42

Ed_von_Schleck schrieb:
Im Vergleich bei ähnlichem Pegel (soweit das mit Umstöpseln zwischendurch möglich ist) gehört.

Da hast du gleich zwei potentielle Probleme im Testaufbau, die Umsteckzeit und den nicht exakten Pegelabgleich (<0,3 dB).

Abgesehen davon ist nicht klar, ob der alte Onkyo tatsächlich noch so gut funktioniert wie im Neuzustand - die Schutzrelais in meinem 636er machen schon seit Jahren arge Probleme (sind so 08/15-Dinger, bei denen schlicht die Kontakte anzulaufen scheinen), auf den Dämpfungsfaktor kann man da u.U. nicht mehr allzuviel geben. Als Folge würde typisch u.a. der Tiefton zulegen.

Wie sieht's denn im Vergleich mit dem Grundrauschpegel aus? (Reine Neugier. Die Specs der Pro-Ject-Gerätschaften sind dahingehend schlecht zu interpretieren. Die Amp Box SE macht obendrein mit einem Netzteil à 48 V 2,5 A angeblich 2x 125 W an 4 Ohm. Da muß ein Perpetuum mobile drin sein, anders geht das nicht auf.)

Ed_von_Schleck schrieb:
Das hatte ich so nicht erwartet, so wahnsinnig günstig sind die ProJect Boxen in der Summe ja nun auch nicht.

Runde 650 Fragezeichen, wenn ich das richtig sehe. Stimmt, das würde auch z.B. für einen NAD C-356BEE oder Yamaha A-S700 reichen. Oder eine gebrauchte Vor-End-Kombi der schon etwas besseren Sorte. Oder, oder, oder.

Ed_von_Schleck schrieb:
Liegt es daran, dass die ProJect Digitalverstärker sind?

Genaugenommen ist selbst für einen Class-D-Verstärker wie die Amp Box SE die volkstümliche Bezeichnung "Digitalverstärker" irreführend. Es ist ein Schaltverstärker, sowas ist nicht "digitaler" als ein Schaltnetzteil.

Bei der Pre Box ist gleich gar nichts in der Hinsicht verdächtiges im Signalweg - die Lautstärke wird mit einem PGA gesteuert, was letztlich ein Stufenschalter mit elektronisch gewähltem Signalweg ist, verwandt mit dem altbekannten Eingangswahl-IC. Nur die Steuerlogik ist natürlich digital.

Den Daten nach ist die Amp Box SE wohl OK, aber auch nicht gerade ein Wunderteil. Gut, die Leistungsdaten eines Hypex-Moduls, das allein schon mehr kostet als der komplette Verstärker, wird man nicht unbedingt erwarten, aber den Effizienzvorteil gegenüber einem konventionellen Gerät gibt es nicht umsonst... Ob man das hört? Schwer zu sagen. An seine Grenzen bekommt man den Amp mit den Zensor 7 m.E. bei hohen Pegeln durchaus - die STEREO maß 9,9 W für 94 dB in 1 m, für die Standard-Leistungsempfehlung bei 100 dB hieße das mindestens 40 W. Ein 08/15-Class-D-Verstärker ist nahe Maximalleistung kein Wunder an Verzerrungsarmut mehr.

Ed_von_Schleck schrieb:
Gerade überlege ich, ob ich die hübschen kleinen Teile wieder zurückschicke.

Jetzt wäre evtl. noch eine "dritte Meinung" interessant.

Ed_von_Schleck schrieb:
Da stellt sich die Frage, was ich stattdessen nehme.
Der olle Onkyo scheidet auf Dauer leider aufgrund der Ästhetik aus...

Wie, hast du was gegen "big black box"-Design? :p

Ed_von_Schleck schrieb:
Gibt es "Vintage"-Geräte, die bekanntermassen warm und füllig klingen? Die auch eine brauchbare "Bühne" abbilden?

Verstärker haben keine Vorstellung von "Klang" oder gar "Bühne". Höchstens einen Frequenzgang, Dämpfungsfaktor und nichtlineare Verzerrungen.

Die Exemplare, denen man "fetten Sound" nachsagt, haben zumeist ein recht fragwürdiges Verzerrungsverhalten in der Vorstufe. Oder, was häufig genug vorkommt, schlechten Kontakt bei Lautsprecherwahlschalter und/oder Schutzrelais. Generell ist bei älteren Geräten oft eine Überholung nötig.

Wenn man mit dem Klang eines fehlerfrei arbeitenden Geräts nicht zufrieden ist und ihn "verbogen" haben will, nutzt man besser vorhandene Klangsteller oder einen EQ. Das ist weit effektiver und kostengünstiger als einen anderen Verstärker hinzustellen.
wado-art
Neuling
#3 erstellt: 06. Jun 2012, 11:06
Lieber Kris
Ich habe vor einer Woche die Se Endverstärker von Pro-ject bei mir in Betrieb genommen. Ich betreibe den kleinen Verstärker, an einer Audio Research SP9 Mk2, eine fast 20 Jahre alte Vorstufe. Als Lautsprecher dienen die Infinity Moduls (ohne Sub). Quellen sind DAB Radio (Roberts), Platte Thorens und der Colorfly. Als CD habe ich meinen Uralt CD Luxman (mit Röhren) wieder angeschlossen.

Ich muss sagen die kleine Endstufe hat mich sehr überrascht, eigentlich hat Sie "keinen" eigene Klang. Vorher hatte ich einen NAD als Endstufe betrieben. Nach meinem subjektiven Empfinden klingt die Projekt besser.

Wie das Ensemble mit der Projekt Vorstufe klingt weiss ich nicht. Ich finde die SP9 immer noch fast unerreicht, auch im vergleich mit neuen Highend Zeugs.

Da ich vorwiegend Musik höre, kann ich nicht mit irgendwelchen technischen Daten dienen.

Mein Tip: Höre auf dein Herz und deine Ohren, falls dir die Projekt zu fad klingt schick sie zurück und schau dich nach anderen Equipment um. Musik ist Emotion, die Elektronik sollte diese Emotionen transportieren können, auf welche Weg eigentlich völlig egal (Digital, Analog, Class D, Röhre, Transistor…usw).

Meine besten Erwerbungen waren tatsächlich die, die ich schon 20 Jahre in Betreib habe, zu aller erst die AR SP9! Danach der Thorens (vor 25 Jahren gekauft!) und die Modulus.

Viele Grüsse
Alex
Stereo33
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Jun 2012, 07:29
Mal davon ab, kann es sein daß dein alter Verstärker, durch das Alter bzw. Teilüberalterung anders geklungen hat. Das hatte ich und auch andere schon gehabt. Könnte von fertigen Elkos, Kontakte, Relais und Potis kommen.

Oder war der Onkyo noch gut (mal gegen andere neuere Verstärker gehört)?

Ansonsten, die Boxs sind ja mal was neus, aber wenn ich viel Geld für Verstärker ausgebe, will ich da auch einen Klotz mit integrierten NT, großen Lötstellen/Platine und Kühlkörper haben.
43 cm sind auch nicht mehr zeitgemäß aber so klein muss es auch nicht sein.

Weiter am Problem.
Vielleicht kommt die "Box" nicht so gut mit den Boxen zurecht.
Fhtagn!
Inventar
#5 erstellt: 12. Jun 2012, 05:41

Stereo33 schrieb:
Mal davon ab, kann es sein daß dein alter Verstärker, durch das Alter bzw. Teilüberalterung anders geklungen hat. Das hatte ich und auch andere schon gehabt. Könnte von fertigen Elkos, Kontakte, Relais und Potis kommen.


Höchst unwahrscheinlich. So schnell gehen die Bauteile nicht Ex.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Jun 2012, 07:37
Vielleicht liegts auch am Sounding, aber so viel Unterschied sollte das nicht machen?
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