ABACUS Endstufen ?

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luckyx02
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 12. Okt 2012, 15:12
Moin,
mich würde mal interessieren ob es hier noch ein paar Leute gibt die diese Endstufen nutzen ? Ich besitze mittlerweile 6 Stück davon, seit deren erscheinen 1985, und betreibe damit unter anderem ein aktives LS System.
Es gibt sie ja immer noch leicht modernisiert.....
Kantreuter
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Okt 2012, 22:31
...ich. Als Vollverstärker. Und Quellen wähle ich aus Prinzip nur mit dem Eingangskabel


[Beitrag von Kantreuter am 14. Okt 2012, 22:31 bearbeitet]
Danzig
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Okt 2012, 23:22
Dann kann ich ja gleich mal hier bei euch nachfragen: Wie zufrieden seid ihr mit der Qualität, also über die Jahre hinweg. War schon einmal etwas defekt, habt ihr Potikratzen oder sonst etwas festgestellt? Sonst irgend etwas negativ aufgefallen?

Grund meiner Frage ist, dass ich mir ein Testpaket bestellt habe und auf der Suche nach einem neuen Vorverstärker bin (ja passt nicht hier rein, ich weiss). Hab vor mir eventuell den ABACUS Prepino zu kaufen und wär euch für ne Antwort dankbar.
luckyx02
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Okt 2012, 07:58
Die Qualität ist heute um Welten besser als bei den Geräten aus den Anfangsjahren in den 80ern als dem Anfangsboom mit Aushilfskräften begegnet wurde, entsprechend gab es jede Menge Ausfälle durch schlechte Lötverbindungen etc. Auch hat sich die Bauteilqualität stark verbessert, siehe heutiges Alps-,gegen damals simples Prehpotentiometer. Echte Manufaktur Fertigung heute
Die Schaltung ist aber immer noch genauso genial wie Joachim Rieder sie ersonnen hat, als er Ansteuerstufen für Radar-Rotormotoren entworfen hat. Eine exakt phasengenaue Ansteuerung einer induktiven Last wie man sie dort benötigt, übertragen auf eine andere induktive Last, den Lautsprecher mit seinen entsprechenden Schwingspulen.
Meine allererste ABACUS habe ich damals zur Reparatur bekommen, wie auch sonst ? Ich besass damals eine Phillips Laboratory 22AH572 mit 2x 400 Watt an 8Ohm, mit 35Kilo Kampfgewicht. Nach erfolgreicher Reparatur durfte die kleine ABACUS dann an meinen damaligen Visaton Atlas DSM mal ran. Da habe ich dann nicht schlecht gestaunt das die kleine Endstufe der Phillips Laborendstufe in allen Belangen überlegen war.
Aber gerade in den Eigenschaften die man eigentlich nur potenten Endstufen zuschreibt, wie Druck und Attacke hatte die ABACUS die Nase vorn. Dabei legte sie eine nie gehörte Präzision an den Tag, einhergend mit stark verringerten Hub der Membranen und höheren unverzerrten Maximalpegel. Man konnte also direkt aus der Schaltung die Vorteile der phasenstarren Kopplung "in Motion" bewundern. Danach stand für mich fest, das ich einen Teil meiner Anlagenplanung abhaken konnte.
"Endstufe mit perfekter Gruppenlaufzeit" suchen = Gefunden !
Ich kann nur jeden empfehlen seine Peripherie an dieses Kleinod anzupassen. Bei mir ist es eine 24dB 4-Weg Aktivweiche in "Allpass" Charateristik mit Filtern nach Linkwitz-Riley. Dazu ein paar gute Horntreiber und fertig ist ein System, das in Sachen Raumabbildung und Auflösung, sich nicht vor um 10er potenzen teureren Anlagen verstecken muss.

Ich habe mir dazu noch den Vollverstärker AMP 50 gekauft und ihn heute zur reinen Linepegel-Vorstufe umgebaut. Auch dieser Vollverstärker besitzt von Haus aus viele pfiffige Detaillösungen, wie zB. aktive Eingänge, deren Pufferstufen sitzen direkt an den Cinchbuchsen. Damit lassen sich völlig rückwirkungsfrei die zwei vollen und unabhängigen Tapewahlschalter nutzen. Die Balancestufe verändert nur die Pegelverteilung, nicht den Gesamtpegel. Es wird also links leiser und rechts entsprechend lauter. Meine Umbauten bezogen sich auf den Lautstärkeregler der hier sinnigerweise nicht im Signalweg liegt, sondern die Verstärkung des Opamp ändert. Damit ist das Grundrauschen auch im leisen Stellbereich unhörbar. Ich habe diesen nun durch einen 2x12fach Schalter mit ausgemessenen Widerständen in 3dB Stufen ersetzt. In dem Zuge musste auch die an sich gute Balancestufe dran glauben. Nur so radikal kann man sämtliche Kanaldifferenzen ausmerzen. Der mir zu simple Phonozweig wurde zum Line eingang umgestrickt und mit Hilfe einer externen Stufe (AIKIDO) gelöst. Als OPamp sind nun BurrBrown OPA2604 verbaut. Ein gerade im tieffrequenten Phasenverlauf überragend guter Dual Opamp. Abschliessend wurde die Endstufenplatine ausgebaut um Platz für eine 8fache RC/LC stabilisierte Siebkette zu schaffen, um jedes Quellrauschen der Stromversorgung der Vorstufe zu unterdrücken. Ausgetauscht werden musste nur einmal einer der drei 6fach Quellenumschalter von Preh. Der zweite hält jetzt aber schon seit 20jahren.....

Seit dem hat es keine Vorstufe oder Endstufe mehr in diese Kette geschafft. Ausprobiert wurden zB Yamaha CX70 oder die bekannt guten Sure electronics 4x100 watt @ 4ohm, TK2050 D-class Audio Amplifier Boards mit entsprechend potenten Netzteilen, haben keinen Stich gerade in Sachen Raumabbildung machen können. Regelrecht flache Wiedergabe war das Ergebnis.



[Beitrag von luckyx02 am 16. Okt 2012, 16:56 bearbeitet]
AndreasHelke
Stammgast
#5 erstellt: 16. Okt 2012, 14:00
Bei dem deutlich anderen Schaltungskonzept der Abacus Endverstärker haben die Lautsprecher erheblich weniger Chancen Klang-verändernd auf den Verstärker Einzuwirken. Ich kann mir also vorstellen, dass dieser tatsächlich anders klingt als übliche Verstärker.

Um das Vorhandensein oder Fehlen eines anderen Klangs zweifelsfrei nachzuweisen braucht man jedoch wie üblich bei Audioequipment einen korrekt durchgeführten Blindtest. Hat jemand diesen selber durchgeführt oder zumindest von Ergebnissen gehört?


[Beitrag von AndreasHelke am 16. Okt 2012, 14:02 bearbeitet]
luckyx02
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Okt 2012, 14:22
Ich möchte mal anmerken wie zufrieden die Besitzer dieser Endstufen mit ihnen sind. Meine letzten beiden habe ich nur noch aus Erblässen und das auch nicht gerade günstig bekommen. Im Jahr werden ungefähr 2-3 Stk auf Ebay gehandelt. Fast immer aus den oben genannten Gründen.....

Wer eine hat, gibt sie freiwillig in diesem Leben nicht mehr her......

Es gibt auch sicher bessere, aber das ist dann vielleicht eine Emitter von ASR mit gleicher Endtransistorenkonfiguration. Ein Schelm ist wer sich da nichts bei denkt.... Übrigens kam der Emitter erst nach der Rieder auf den Markt

Auch haben die berühmten Saba Receiver Boliden 9240 einen ähnlichen Endstufen Aufbau. Wer sich dafür interessiert kann ja mal nach gurgeln wie die klangliche Einschätzung so ist......

Das sind 'ne Menge "Blinde" Tests..


[Beitrag von luckyx02 am 16. Okt 2012, 15:20 bearbeitet]
AndreasHelke
Stammgast
#7 erstellt: 16. Okt 2012, 18:06
Einen Saba 9240 kann ich selber hören. Ich habe noch einen in meiner Altgerätesammlung. Ich wusste bisher nicht, dass das etwas besonderes ist. Abgesehen davon dass er einen guten UKW Empfänger hat. Was hat der Saba für eine Verstärkerschaltung?
luckyx02
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Okt 2012, 18:20
Auch ein "Kollektorfolger" wie bei ASR und Rieder....der LS ist dabei nicht wie üblich am Emitter sondern dem Kollektor des Transistor angeschlossen.

Auch Emitterschaltung genannt. Die normale Transistorschaltung wird quasi "auf den Kopf" gestellt. Aber wer so viel über Endstufen redet wie du sollte das eigentlich wissen.....
AndreasHelke
Stammgast
#9 erstellt: 16. Okt 2012, 19:07
Unter anderem Diskutiere ich hier um dazuzulernen.

Endverstärker und Kopfhörerverstärker sind die einzigen Audioelektronikgeräte wo beim heutigen Stand der Technik noch hörbare Unterschiede möglich sind. Also konzentriere ich mich auf dieses Thema.

Nach 10 Jahren Pause bei der Beschäftigung mit HiFi bin ich jetzt erst seit einigen Monaten wieder aktiv.

Das größte praktische Problem, dass ich im Moment habe, ist für wenig Geld oder noch besser mit den Geräten die ich schon im Haus habe Musik von meinem Computer zu meiner HiFi-Anlage zu bringen.
luckyx02
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Okt 2012, 19:49

Nach 10 Jahren Pause bei der Beschäftigung mit HiFi bin ich jetzt erst seit einigen Monaten wieder aktiv.


Ok, dann verstehe ich das. Den Saba 9240 solltest du mal wieder anstöpseln. Einfach mal anhören mit guten LS oder KH. Das ist schon was ganz feines. Meinen konnte ich einfach nicht stellen, zuuuuu breit ! Ich habe mich dann auf die Einzelbausteine des 9240 beschränkt, dem Tuner MD292 und den Verstärker MI215. Das waren wirklich die letzten echten Highlights deutscher Grossserien Ingenieurskunst.
Der Verstärker konnte sich aus bekannten Gründen trotzdem nicht halten. Der Tuner hat allerdings hier "alle Vögel" abgeschossen, vom Revox B760 bis zum 3-Bandbreiten Denon TU800, konnte den bei mir nichts das wasser reichen. Gerade in den für alle Bausteine so schwierigen Disziplinen, wie Tiefstbass und damit auch eng verknüpfter guter Raumwiedergabe. Vom Fernempfang und Trennschärfe an der 8-Element Rotorantenne, gar nicht erst zu reden.....

Also , lohnt sich !


[Beitrag von luckyx02 am 16. Okt 2012, 19:51 bearbeitet]
Danzig
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 19. Okt 2012, 00:06

AndreasHelke schrieb:
Bei dem deutlich anderen Schaltungskonzept der Abacus Endverstärker haben die Lautsprecher erheblich weniger Chancen Klang-verändernd auf den Verstärker Einzuwirken. Ich kann mir also vorstellen, dass dieser tatsächlich anders klingt als übliche Verstärker.

Um das Vorhandensein oder Fehlen eines anderen Klangs zweifelsfrei nachzuweisen braucht man jedoch wie üblich bei Audioequipment einen korrekt durchgeführten Blindtest. Hat jemand diesen selber durchgeführt oder zumindest von Ergebnissen gehört?


Nicht nur der Endverstärker klingt anders, sondern auch die Vorverstärker. Ich habs nicht für möglich gehalten aber die Erfahrung gerade erst gemacht. Dazu habe ich auch was veröffentlicht, wenn du rein schauen magst:

http://www.hifi-foru..._id=108&thread=15260

Der Unterschied (ein toller wie ich finde) ist sogar zu hören wenn man nur einen ABACUS Vorverstärker angeklemmt und eine Endstufe mit "konventioneller" Schaltung hat.
.................

Kann mir einer vllt auf technischer Ebene erklären, wieso da ein Unterschied zu hören ist? Ich war eigentlich nicht so der "Verstärkerklang-Mensch", bis ich jetzt den Prepino bei mir gehört habe, gleich im Vergleich mit noch anderen Gerätschaften (siehe meinen leihenhaften Test). Wäre euch echt dankbar dafür.
luckyx02
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Okt 2012, 06:28
Ja, schöne Beschreibung ! Ich kenne das von meinen "ABACUS Linetreiber" . Der technische Hintergrund ist eigentlich ganz einfach. Ich hatte das schon mal im "Verstärkerklang" Thread gepostet:

"...die Aufgabe eines Verstärkers ist ja nicht grundsätzlich nur das "verstärken", sondern das antreiben einer wie auch immer gearteten komplexen Last. Das wiederum sorgt für eine Vielzahl von ebensolchen Wechselwirkungen zwischen Last und Verstärker, die sich natürlich klanglich auswirken.

Minimiert man die Zahl dieser Wechselwirkungen, nähert man sich seinem Ziel, einer originalgetreuen Wiedergabe."


Das bezieht sich grundsätzlich auf ALLE Verstärkerstufen. Ausser bei Endstufen ist das besonders noch bei MM und MC Vorverstärkern zu erleben.

In diesem Fall reagiert das System als Spannungsquelle extrem auf die unterschiedlichen Verstärkerstufen als Last ! Bei MC Vorverstärkern und Übertragern wird eigentlich immer eine komplette "Fehlanpassung" produziert, indem man das viel zu niederohmige MC System als Spannungsquelle in den Verstärker einspeisen lässt. Die rückwirkungsmässig für das System als Quelle viel günstigere Stromquellen Beschaltung für die niederohmigen Spulen gibt es meinens Wissens nur bei einigen wenigen Exoten, wie Aqvox oder Hiraga mit entsprechenden klanglich hervorragenden Ergebnis.

Bei MMs sind die Systeme als Quelle oft nicht hochohmig genug für normale Transistor Eingangsschaltungen, so das sich auch hier negative Interaktionen ergeben. Ein Ansatz ist wie bei den aktuellen Nagaokas, die Systeme durch sehr grosse Indukitivitäten hochohmiger (3KOhm) zu machen. Auch extrem hochohmige FET-Eingangstufen die stromlos angesteuert werden können klingen entsprechend gut.


Als ich meinen AMP 50 gekauft habe gab es den Prepino noch nicht. Ich habe ihn mir halt "zurecht gebaut". Ansonsten wäre das auch meine erste Wahl gwesen !


[Beitrag von luckyx02 am 19. Okt 2012, 07:19 bearbeitet]
Danzig
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 19. Okt 2012, 07:38

luckyx02 schrieb:

"...die Aufgabe eines Verstärkers ist ja nicht grundsätzlich nur das "verstärken", sondern das antreiben einer wie auch immer gearteten komplexen Last. Das wiederum sorgt für eine Vielzahl von ebensolchen Wechselwirkungen zwischen Last und Verstärker, die sich natürlich klanglich auswirken.

Minimiert man die Zahl dieser Wechselwirkungen, nähert man sich seinem Ziel, einer originalgetreuen Wiedergabe."


Das bezieht sich grundsätzlich auf ALLE Verstärkerstufen.


Genau das deckt sich genau mit dem was ich erlebt habe. Ich habe einfach das Gefühl, der originalgetreuen Wiedergabe ein Stück näher gekommen zu sein. Das meine ich mit dem "AHA Effekt".
luckyx02
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 19. Okt 2012, 13:18
...deine Klangbeschreibung macht mich natürlich nochmal neugierig ob nicht der ABACUS 6-2RC für mich klangtechnisch noch eine Verbesserung darstellen kann. Meinen "Linetreiber" habe ich ja leider nicht mehr. Mal sehen....
-Punktstrahler-
Neuling
#15 erstellt: 13. Jan 2014, 14:42
Hallo luckyx02,

ich kenne die Abacus Endstufe 60-120 C bestens und habve mir aus diesem Grund den Abacus Ampino und etwas später noch den Vorverstärker Prepino gekauft (ist meine 2. Anlage). Wunderbare Geräte mit fabelhaftem Klang, da gibt es nichts auszusetzen. Best Buy !!!

Spielt mit allen Boxen die ich bisher verwendete ohne Fehl und Tadel. Alsdies wären: Sonofer Kompaktboxen (geschlossen), NAD 8225, ATL Hans Deutsch HD 310, Lowther Academy.

Ich bezweifle, dass ein ASR wirklich besser ist - er ist vielleicht anders - aber besser?

Auf jeden Fall kauft man beim ASR viele Kilo Gewicht.....wer es braucht.....bitteschön, ich höre und investiere lieber mein Batzi in Musik-CD's.

Viele Grüsse vom Punktstrahler


[Beitrag von -Punktstrahler- am 13. Jan 2014, 14:46 bearbeitet]
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