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Quellenumschaltung bei (Vor)Verstärkern: grundsätzliches+A -A |
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Autor |
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doc_relax
Inventar |
#1 erstellt: 22. Feb 2015, 13:12 | |
Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach einem neuen (gebrauchten) Vorverstärker. Ich hatte bereits 3 Proton P1100 und AP1000 Amps aus den 90ern, die alle das gleiche Problem hatten, nämlich Kontaktprobleme bei den Listen- und RecOut-Schaltern. Sogar ein komplettes Zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen der Schalter hat nur eine gewisse Zeit lang geholfen. Wenn man diese Schalter zerlegt, sieht man dass innen die Kontaktbahnen total schwarz sind. Keine Ahnung wie das so extrem passieren kann. Das wird irgendwann so schlimm dass das Gerät nur noch Kanalausfälle hat. Daher soll es nun etwas mit elektronischer Umschaltung werden. Da frage ich mich welche Unterschiede es gibt: 1) Umschaltung per Relais (alle Ein- und Ausgänge werden per Relais geschaltet) 2) Umschaltung ohne Relais - wie funktioniert das? Ist hier ein IC beteiligt oder wie wird das in der Praxis realisiert? Welche Vor- und Nachteile bieten diese beiden Prinzipien? Vielen Dank für Euer Input und viele Grüße, doc |
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MacPhantom
Inventar |
#2 erstellt: 22. Feb 2015, 18:20 | |
Bei Relais hat man mit der Zeit ähnliche Kontaktprobleme (die Metallkontakte korrodieren bei jedem Schaltvorgang ein wenig und stellen irgendwann keinen zuverlässigen Kontakt mehr ein). Das Problem ist aber schon lange bekannt und höherwertige Relais sind entweder hermetisch abgeschlossen und ev. mit einer Edelgasfüllung versehen (verhindert Korrosion, führt aber auch zu wegfallender Wartbarkeit), andere bringen einen "Opferkontakt" an, der zuerst schaltet und absichtlich alle Korrosion aufnimmt (geht m.W. nur bei grösseren Relais wie sie in Endstufen vorkommen). Eingangswahlschaltung mittels Logikschaltkreis geschieht über mehrere Transistoren (kaskadierte Flip-Flops), und entsprechend oft mittels ICs. Probleme sind da zweierlei zu erwarten: einerseits können bei Transistoren schlechter Qualität Klangeinbussen entstehen (sollte bei einer sauberen Ausführung aber nicht [mehr] passieren), andererseits gibt's auch da Kontaktprobleme, wenn auch etwas anderer Art. In der Regel wird dem Steuerkreis über "Impulse" mitgeteilt, welcher Eingang gewählt werden soll. Da sitzen hinter einem Eingangs-Wahlrad zwei Kontakte, die die Richtung des Drehknopfes registrieren und dies entsprechend weiterleiten sollten. Da aber auch diese Kontakte verschmutzen können kann dies dazu führen, dass z.B. bei einem Dreh im Uhrzeigersinn genau gegenteilig geschaltet wird (also falschrum), oder dass gewisse Eingänge gleich übersprungen werden. Schlussendlich ist m.E. die zuverlässigste Lösung eine Logik und Eingänge, die mittels separater, dedizierter Drucktasten ausgewählt werden können. Nicht umsonst ist dies auch der de facto-Standard in der Studiotechnik (neben der einfacheren Bedienbarkeit). [Beitrag von MacPhantom am 22. Feb 2015, 18:21 bearbeitet] |
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doc_relax
Inventar |
#3 erstellt: 22. Feb 2015, 19:33 | |
Hey Mac, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Beitrag! Das hilft mir auf jeden Fall sehr weiter. Jetzt frage ich mich nur noch: was hat die Schltung über Relais denn für Vorteile? U.a. habe ich diese in einem relativ aktuellen Modell (NAD C162 glaube ich) gesehen, den ich auch ins Auge gefasst hatte. Viele Grüße doc |
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MacPhantom
Inventar |
#4 erstellt: 22. Feb 2015, 19:43 | |
Die ist einfach eine Möglichkeit, muss aber nicht zwangsläufig gut oder schlecht sein. Oftmals zeugt sie aber von höherem Aufwand (eine Relaissteuerung benötigt doch ein klein wenig mehr Bauteile als simple Schalter). Gegenbeispiel: meine Vorstufe war damals das Flaggschiff der Firma (bis auf ein Modell, welches nur auf Bestellung gefertigt wurde), und sie hat durchs Band manuelle Drehschalter zur Eingangswahl (also weder Logiksteuerung noch Relais). Diese Drehschalter sind jedoch besonders gut gekapselt und machen auch nach 35 Jahren nach wie vor keine Probleme (nicht ein einziges Kratzen). Edit: die Geschichte mit der Logiksteuerung lässt sich noch weiter treiben: Lautstärkeregler kann man genauso durch eine Vielzahl von Festwiderständen ersetzen. Dies bringt den zusätzlichen Vorteil, dass sich Kanalungleichheiten (ein inhärenter Malus von Drehpotentiometer) völlig eliminieren lassen. Von dieser Möglichkeit haben aber nur die wenigsten Gebrauch gemacht (z.B. Technics mit der Vorstufe SU-10000, oder auch Burmester). [Beitrag von MacPhantom am 22. Feb 2015, 19:45 bearbeitet] |
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♤Choco♤
Stammgast |
#5 erstellt: 23. Feb 2015, 14:11 | |
Der Vorteil eines Relais ist aber auch, dass diese i.d.R. einfach zu tauschen sind, sollte es mal Probleme geben. Hatte selbst schon Probleme mit Relais, die nicht gekapselt waren. |
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