Verstärker NAD C356BEE - Klang verändert sich bei Zuschalten von Kanal B

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Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mai 2016, 12:55
Hallo,

ich bin seit kurzer Zeit stolzer Besitze eines NAD C356BEE Vollverstärkers an dem zwei wundervolle Phonar Veritas P6 next angeschlossen sind (am Kanal A). Nun habe ich beim Hören eine etwas seltsame Beobachtung gemacht. Der Klang verändert sich wenn man den Kanal B (an dem keine LS angeschlossen sind) zuschaltet. Der Klangunterschied ist nicht riesig, m.E. aber definitiv vorhanden: mit Zuschalten des Kanal B verlieren die Bässe etwas an Druck , dafür scheinen die Höhen etwas präsenter zu sein.

Ich kann mir diese Klangveränderung nicht so recht erklären. Ich könnte mir vorstellen dass der Verstärker beim Zuschalten des Kanals B Leistung für diesen Kanal bereit stellen. Vielleicht "zweigt" er daher Leistung für den Kanal B ab wodurch dem Kanal A nicht mehr die volle Leistung zur Verfügung steht. Andererseits sind am Kanal B keine LS angeschlossen - es wird dort als keine Leistung "entnommen".

Soweit zu meinen halbgaren und wilden Theorien. Ist Euch dieser Effekt bekannt? Wenn ja: was passiert da genau im Verstärker?

Grüße, der Thomas.
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2016, 21:39

Stollllentrollll (Beitrag #1) schrieb:
Wenn ja: was passiert da genau im Verstärker?.

Da wird ein Relais eingeschaltet, das das Signal an die Ausgangsklemmen leitet.
Aus meiner Sicht ist das was du zu hören glaubst, technisch nicht möglich. Vielleicht mal jemand anderes ein- und ausschalten lassen und du musst sagen, in welcher Stellung der Schalter steht - um Einbildung auszuschließen.
Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Mai 2016, 22:03

Amperlite (Beitrag #2) schrieb:

Stollllentrollll (Beitrag #1) schrieb:
Wenn ja: was passiert da genau im Verstärker?.

Da wird ein Relais eingeschaltet, das das Signal an die Ausgangsklemmen leitet.
Aus meiner Sicht ist das was du zu hören glaubst, technisch nicht möglich. Vielleicht mal jemand anderes ein- und ausschalten lassen und du musst sagen, in welcher Stellung der Schalter steht - um Einbildung auszuschließen.


Deine technische Deutung ist logisch und war auch mein erster Gedanke. Nur weil die Leistung von der Endstufe zu anderen Klemmen geleitet wird, dort aber nicht abgegriffen wird, KANN eigentlich keinen klanglichen Einfluss haben. Hat es aber bei mir. :-/ Ich habe Tests gemacht, stetig hin und hergeschaltet (ohne immer zu wissen ob der Kanal B nun an war oder nicht) und habe den Klangunterschied meist ausgemacht. Er fällt mir nicht bei allen Musikarten auf, je basslastiger es wird desto auffälliger ist es aber.

Ich muss noch erwähnen dass ich wenig Hifi-Erfahrung habe - ich bin also kein besonders geschulter Hörer.

Interessant wäre es wenn andere NAD-Besitzer mal bei ihrem Verstärker testen würden ob sie diese Klangveränderung ebenfalls bemerken können.

Der Effekt ist übrigens nicht besonders groß aber m.E. vorhanden. Ich kann gut damit leben einfach immer den Kanal B ausgeschaltet zu lassen. Eine technische Erklärung würde mich dennoch interessieren.

Dass ich mir das alles einbilde kann ich nicht völlig von der Hand weisen. Meiner Freundin ist es aber ebenfalls aufgefallen. Das muss nichts beweisen, ist aber ein Indiz für mich dass da vielleicht doch mehr dahinter steckt als etwas´eingebildetes.
detegg
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2016, 22:23
Schließe Deine LS doch mal an Kanal B an - oder benutze eine KH.

Detlef


[Beitrag von detegg am 29. Mai 2016, 22:30 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 30. Mai 2016, 15:42
man kann sich hier das Service-Manual laden.
LS A/B schaltet tatsächlich nur jeweils ein Relais zu den Ausgangsbuchsen. Hinter den Relais ist "nichts mehr" (manchmal sind da noch Entstörfilter oder sowas, es erfolgt nur noch eine Summenbildung von jedem Ausgang über jeweils einen 56k Widerstand für die Gleichstromerkennung.
Also von daher kann keine Klangbeeinflussung kommen.

Rein theoretisch wäre es möglich, dass der Verstärker "prophylaktisch" auf eine niedrigere Spannung schaltet, sowie beide Ausgänge "eingeschaltet" werden. Das halte ich allerdings für nahezu ausgeschlossen.
erstens sehe ich jetzt auf anhieb nicht, dass der Prozessor das überhaupt steuern kann und zweitens wäre das ja ein ziemliches Armutszeugnis für NAD wenn sie extra ein ISC (Impedance Sensing Circuit = Impedanz Erkennung Schaltung) verbauen, der eine zu hohe Last (zu geringen Widerstand am Ausgang) automatisch erkennen können soll und daraufhin dann die Spannung/Leistung reduziert.
Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Mai 2016, 18:02

Mickey_Mouse (Beitrag #5) schrieb:
Rein theoretisch wäre es möglich, dass der Verstärker "prophylaktisch" auf eine niedrigere Spannung schaltet, sowie beide Ausgänge "eingeschaltet" werden. Das halte ich allerdings für nahezu ausgeschlossen.
erstens sehe ich jetzt auf anhieb nicht, dass der Prozessor das überhaupt steuern kann und zweitens wäre das ja ein ziemliches Armutszeugnis für NAD wenn sie extra ein ISC (Impedance Sensing Circuit = Impedanz Erkennung Schaltung) verbauen, der eine zu hohe Last (zu geringen Widerstand am Ausgang) automatisch erkennen können soll und daraufhin dann die Spannung/Leistung reduziert.


Danke für Deine Infos. Ich habe mal in den Schaltplan rein geschaut, da kommt hinter den Relais wirklich quasi nichts mehr. Wenn es einen Unterschied geben sollte dann müsste er also vor den Relais entstehen. So wie Du es schreibst gibt es dafür aber keinen vernünftigen Grund.

Vielleicht bin ich tatsächlich einer Höreinbildung aufgesessen. Dennoch würde ich mich über Beiträge derjenigen freuen, die einen NAD C 356BEE oder des (vermutlich sehr ähnlichen aufgebauten) C 375BEE zu Hause stehen haben und sich einfach mal selbst einen eigenen Höreindruck verschaffen.
Mickey_Mouse
Inventar
#7 erstellt: 30. Mai 2016, 18:16
naja, ein Relais das zwar schaltet aber an dessen Ausgängen "nichts dran hängt" kann den Klang nicht beeinflussen...
dann müsste es sich tatsächlich um einen Defekt handeln. Mal "gesponnen", wenn da noch ein "Faden" von einem LS Kabel den Ausgang "so ein bisschen kurzschließt", dann wäre das eben ein Grund für den ISC auf die niedrigere Versorgungsspannung zu schalten.

Ich würde mal die LS an die B-Ausgänge klemmen und ein paar Tests machen. Klingt es dann "normal" oder nicht? Ändert sich in diesem Fall etwas wenn du A an/ausschaltest? Gibt es die Änderungen nur auf einem Kanal oder auf beiden?
Golden_Hearing
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Mai 2016, 15:17
Hallo,

habe selbst den C 356 BEE Digital
Habe aufgrund deines Beitrags mal getestet.....

Tut sich nichts!
Absolut der gleiche Klang wie nur bei " A"

Frage mich auch, warum sich -ohne weiteres Kabel- was am Klang ändern sollte.
Und selbst Biwirung ist idR nicht zu unterscheiden.
Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Jun 2016, 16:02
Hallo,

danke für den kleinen Praxis-Test. Ich habe dei Boxen noch nicht umgestöpselt (ist etwas aufwändiger da ich den Verstärker aus dem Rack ziehen muss) aber ich habe eine andere Theorie entwickelt.

Zunächst: ich war etwas voreilig mit der Beschreibung der mutmaßlichen Klangveränderung. Um es kurz zu machen: in den Bässen und Höhen verändert sich gar nichts. Ich habe aber das Gefühl dass sich beim Umschalten der Klang mehr öffnet, die Bühne weitet. Irgendwas scheint sich in den Mitten zu ändern. wenn ich dann auch konkrete Instrumente/Stimmen höre kann ich aber keinen Unterschied feststellen. Schalte ich schnell hin und her (geschlossene Augen!) dann kann ich außerdem nicht mehr entscheiden was nun A oder A+B ist. Spricht also eher für eine Einbildung.

Daher eine wilde Theorie: Beim An-/Ausschalten des Kanals B erzeugt der Verstärker ein sattes helles Klicken das über die LS zu hören ist. Für einen sehr kurzen Zeitraum also kommt zur gehörten Musik tatsächlich etwas Neues (nämlich das Klicken) hinzu. Da mein Wohnzimmer viel Teppich und Sofa hat sind die Höhen eh für mein Gefühl etwas unterrepräsentiert. Das helle Klicken könnte also dem Ohr irgendetwas vorgaugeln. Plausible Idee?

Sorry dass ich mich hier so fest beiße, aber ich bin halt ein Techniker und habe gerne eine (nicht zwingend technische) Erklärung für alles
Amperlite
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2016, 18:58
In der Welt der Einbildung ist nichtmal sowas nötig.
Mach doch mal einen kleinen Test mit einem beliebigen "Opfer":

Dreh den Verstärker so hin, dass die Person nicht sehen kann, was du tust.
Dann schaltest du den Kanal A immer wieder ein und aus, mit je 2 Sekunden Stille dazwischen. Du behauptest aber, du würdest irgend etwas verändern. Das machst du ein paar mal und fragst dann schelmisch, welche Variante besser klingt. Und falls derjenige eine Antwort gibt fragst du nach, was denn genau anders klingt. Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit die blumigsten Beschreibungen bekommen.
Am ehesten bieten sich Leute an von denen du weißt, dass sie sich mit dem Thema HiFi beschäftigen, vielleicht sogar auf Kabelvoodoo oder ähnliches stehen. Sehr lehrreich und amüsant.
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2016, 19:13
ich finde es völlig normal, dass Leute auf solche Autosuggestion herein fallen.
Man erwartet einen Unterschied (Verstärker muss Leistung für ein zweites LS Paar "reservieren", also bleibt weniger für die aktuellen übrig) und dann hört man es auch.

Nur gibt es wenige Leute die das auch zugeben
Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Jun 2016, 10:44

Amperlite (Beitrag #10) schrieb:
[..]
Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit die blumigsten Beschreibungen bekommen.
Am ehesten bieten sich Leute an von denen du weißt, dass sie sich mit dem Thema HiFi beschäftigen, vielleicht sogar auf Kabelvoodoo oder ähnliches stehen. Sehr lehrreich und amüsant.


Nichts für ungut, aber ich möchte keine anderen Leute vorführen. Ich selbst höre einen Effekt (oder glaube ihn zu hören) und möchte verstehen was ich da höre bzw. warum. Ich will da nichts hören, ich habe auch nicht danach gesucht. Mir ist der Effekt zufällig aufgefallen als meine Freundin mit dem Kanal B herumspielte und da war plötzlich dieser scheinbare Klangunterschied. Meiner Freundin ist es auch aufgefallen, einer weitere Person ebenfalls. Mit Voodoo hat das hier nichts zu tun.

Ich bin zufrieden mit dem NAD und benötige keine anderen Kabel etc. Ich will nur verstehen was da passiert.
Dadof3
Moderator
#13 erstellt: 03. Jun 2016, 14:17
Das war ja auch nur allgemein gemeint, und so ein Experiment würde ja auch nicht dazu dienen, jemanden vorzuführen, sondern sich bewusst zu werden, wie schnell man sich Dinge einbilden kann.

Auch bei mehreren Personen. Wenn der erste sagt "Hör mal, ist da nicht ein Unterschied?", dann ist es sehr schnell so, dass der zweite und dritte das bestätigt - entweder, weil er es sich auch einbildet zu hören, oder unsicher ist und nicht als kultureller Grobian da stehen will, der zu doof ist, den Unterschied nachzuvollziehen.
detegg
Inventar
#14 erstellt: 03. Jun 2016, 15:18
Hi,

ich poste jetzt als techn. bewanderter User ....

detegg (Beitrag #4) schrieb:
Schließe Deine LS doch mal an Kanal B an - oder benutze einen KH.

Schon ausprobiert?
Oder deaktiviere den "schlechten" Kanal am Umschalter A/B (Kabel ab)!

ich poste jetzt als Moderator ...

Bitte o.g. Dinge abarbeiten - bevor noch ein Kollege diesen Fred ins Voodoo verschiebt!

Danke
Detlef
Albus
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 03. Jun 2016, 20:51
Tag,

ich komme auch noch mit einem Vorschlag für einen Selbstversuch in kritischer Absicht, einen Versuch an der Hörschwelle.
Der Volumesteller wird bei Speaker A ON so eingestellt, dass unmittelbar an einem LS, L oder R, die Wiedergabe des üblichen Musikmaterials gerade noch hörbar ist (wenn ein Rauschsignal vorhanden ist, etwa Tuner-Zwischenstationsrauschen, Rosa Rauschen, besser). Man beuge den Kopf so, dass das jeweilige Ohr in das Mitteltonchassis hineinhört (Dreiwegebox unterstellt). Nun der Versuch: Jetzt schalte man (oder eine zweite Person) die Speaker B zu, ebenfalls auf ON. Der Befund könnte sein - a. die Hörbarkeit (Hörschwelle) wird momentan unterschritten, d.h. die Wiedergabe verstummt akustisch für den Hörer am LS, oder b. die Hörbarkeit bleibt erhalten, unverändert.
Sinnunterlage ist die Vorgabe des Lowest Volume Adjustment nach Service Manual (Volume auf Minimum bei hohem Eingangssignal von 5 V einregeln über VR301, 302).

Freundlich
Albus
Krid
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 18. Jun 2016, 23:38
Hallo,

ich habe den C565BEE und gerade beim sehr mittenlastigen "Shadow on the Wall" von Mike Oldfield den Kanal B zugeschaltet. Es ist überhaupt kein Unterschied feststellbar. Es weitet sich nichts, es wird auch nirgendwo eng, die Bässe sind unbeeindruckt und die Höhen auch. Ich hatte aber auch nichts anderes erwartet, vielleicht war das das Problem.

Dirk
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