Linn Classik Music durchgebrannt.

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wescow
Neuling
#1 erstellt: 10. Feb 2021, 14:55
Hallo Freunde des guten Sounds,

habe eine Linn Classik Musik geschenkt bekommen die noch recht gut gelaufen ist.
Habe beim installieren den rießen Fehler gemacht unter Strom + und - eines Lautsprecherkabels kurz zu schließen, es hat leicht nach verbrannter Platine gerochen und der Sound war weg.
Die Anlage funktioniert was Anzeige und andere funktionen Betrifft noch ausgezeichnet. Nur der Sound ist weg.

Hab sie darauf hin geöffnet und soweit ich das sehen kann, ist eine klare Brandstelle bei einem Mosfet am ?Endverstärker? zu erkennen. Hab kurz mit einem Elektroniker telefoniert und der meinte das austauschen das Mosfets wird nichts bringen und das man das Ding werfen kann. Dem will ich einfach nicht glaube, vielleicht auch einfach weil es viel zu schade darum wäre. Ja die Anlage ist schon älter, aber ich denkee ich hätte noch Freude damit gehabt.

Jetzt hoffe ich sehr, dass hier jemand mit viel Erfahrung vl aus der Ferne ein Gefühl dafür hat was bei diesem Kurzschluss passiert ist und was wohl wirklich alles defekt ist? Mir ist natürlich klar dass sich jetzt viele denken werden "Was soll man da aus der Ferne beurteilen" aber durch die Erklärung kann sich ein Wissender vielleicht genauer Vorstellen welchen Weg sich der Strom sucht und wo er Schaden anrichtet. Das "nur" die Entstufe betroffen ist könnte ja sein wenn nur der Sound nicht geht?

Entsorgung oder leistbares retten möglich?

Ich danke euch schon mal sehr!

LG aus Wien,
David



Übersicht
Detail 1
Mosfet im Detail
Fürst_Myschkin
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 10. Feb 2021, 17:18
Autsch, sowas ist natürlich maximal ärgerlich aber passiert ist passiert...

Der MOSFET hats definitiv hinter sich, sofern ich das anhand der Fotos beurteilen kann, sollte der Austausch an sich das kleinere Problem sein, problematisch wird eher einen passenden Ersatz zu finden. Wie es da um die Verfügbarkeit steht, weiß ich nicht, bei ebay hab ich jetzt auf Anhieb keinen gefunden, muss aber nicht viel heißen.

Ist halt die Frage ob es noch andere Bauteile ins Nirvana befördert hat. Bei den SMD gelöteten Bauteilen wird der Austausch natürlich gleich etwas komplizierter aber auch das sollte zu machen sein.

Wegwerfen würde ich das Teil nicht, sollte mit überschaubarem Geldeinsatz und etwas handwerklichem Geschick zu machen sein.
Fürst_Myschkin
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Feb 2021, 17:20
Steht da TDA7293 oder TDA7299?

Der TDA7293 kostet unter 10 € zzgl. Versand.
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 10. Feb 2021, 19:10
7293 lese ich da.
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2021, 19:44
Ist der 93 TDA und Gerätebezeichnung liefern das auch.
2,90€ bei Reichelt.
laminin
Inventar
#6 erstellt: 10. Feb 2021, 21:49
Den TDA 7293 gibt es in zwei Varianten, welche sich bezueglich der vorverbogenen Anschluesse unterscheiden. Die Reichelt Variante ist Typ V, waehrent im Linn der Typ H verbaut (= 90o abgewinkelte Anschluesse) ist. Falls du geuebt bist und die noetigen Kleinzangen zum umbiegen hast, ist das kein Problem. Bei dem Preis wuerde ich aber 2-3 kaufen, falls doch ein Beinchen abbricht. Ausserdem die Waermeleitpaste mitbestellen.

Zwei Ausfuehrungen sind in einem.pdf File Seite 1 abgebildet, welches du mittels "TDA7293 - STMicroelectronics" Suche bei Google findest.
wescow
Neuling
#7 erstellt: 11. Feb 2021, 13:15
Danke für die Hilfe, ja es ist der 93er...

Hab zwar immer wieder mal was gelötet und alles zu Hause, aber ist so eine "feine Platine" nicht sehr gefährlich zu löten zwecks Überhitzung usw.?

Aber der Tenor hört sich so an als ob es alle mit dem Mosfet versuchen würden, darf ich daraus schließen dass es schon recht wahrscheinlich ist, dass es nur den zerlegt hat?

Weil ich sag mal so... Wenn ich den TD...93 bestelle, das auseinader baue, löte und wieder zusammen baue und die Wahrscheinlichkeit, dass es nur dieses Teil zerlegt hat gegen 0 geht, ist es etwas unmotivierend.

LG,
David
laminin
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2021, 13:27
Das ist nicht ein MosFET, sondern -im Prinzip- der ganze Verstaerker. Deine guten Bilder, welche deren Umgebung fuer beide Kanaele zeigen, interpretiere ich so, dass der Rest keinen "Brandschaden" genommen hat und vermutlich den Kurzschluss ueberstanden haben.

Habe gerade gefunden, dass die Produktion der im Linn verbauten H = Horizontal Version letzten Sommer eingestellt wurde (also nur -wenn ueberhaupt- Restbestaende irgendwo herumliegen koennten). Da musst du wohl mit der V = Vertical Version, wie von Reichelt angeboten, zurechtkommen.


[Beitrag von laminin am 11. Feb 2021, 13:44 bearbeitet]
Fürst_Myschkin
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Feb 2021, 13:57

laminin (Beitrag #8) schrieb:
Das ist nicht ein MosFET, sondern -im Prinzip- der ganze Verstaerker. .


Stimmt, der Transistor ist nur ein Teil der Schaltung im Bauteil...

Was mir noch aufgefallen ist, links neben dem abgerauchten Chip sind zwei Kontakte auf denen laut Beschriftung ein Thermowiderstand sitzen sollte. Entweder hats den von der Platine geschossen oder bei dem Modell / bei der Platinenrevision ist schlicht keiner verbaut. Ist auf dem Foto nicht zu 100% erkennbar.
Fürst_Myschkin
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 11. Feb 2021, 14:02

worldiscubik (Beitrag #7) schrieb:
Hab zwar immer wieder mal was gelötet und alles zu Hause, aber ist so eine "feine Platine" nicht sehr gefährlich zu löten zwecks Überhitzung usw.?


Das richtige Werkzeug und nötige Feingefühl vorausgesetzt, sollte das machbar sein. Eventuell kennst du ja jemand der es machen kann, falls du dich nicht selbst ran traust.

Erfahrungsgemäß geht das einlöten des neuen Teils relativ schnell und unkompliziert. Das Auslöten des Altteils kann jedoch wenn bestimmte Faktoren zusammen kommen schonmal zur Nervensache werden.
Valenzband
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2021, 18:37
Kleiner Tipp zum Auslöten

Das Teil ist ohnehin unrettbar abgefackelt. Statt nun alle Pins auf einmal zu entöten empfehle ich die "Methode serieller Kahlschlag":
Man zwackt die Pins einzeln und weit genug oberhalb er Platine ab. Danach kann man sie einzeln und somit Platinen-schonend auslöten. Die freien Löcher danach entweder mit (guter!) Entlötlitze oder einem Entlötkolben vom Altlot befreien. Die Arbeitstemperatur sollte nicht brutal auf "Max" gedreht werden, sonst zersetzt man nur sehr schnell den Kleber zwischen Leiterbahnen und Platinensubstrat. Etwas Flussmttel dabei ist auch nie verkehrt.
Danach freut sich die Platine auf das neue Bauteil.
wescow
Neuling
#12 erstellt: 14. Feb 2021, 19:20

Fürst_Myschkin (Beitrag #9) schrieb:

laminin (Beitrag #8) schrieb:
Das ist nicht ein MosFET, sondern -im Prinzip- der ganze Verstaerker. .


Stimmt, der Transistor ist nur ein Teil der Schaltung im Bauteil...

Was mir noch aufgefallen ist, links neben dem abgerauchten Chip sind zwei Kontakte auf denen laut Beschriftung ein Thermowiderstand sitzen sollte. Entweder hats den von der Platine geschossen oder bei dem Modell / bei der Platinenrevision ist schlicht keiner verbaut. Ist auf dem Foto nicht zu 100% erkennbar.


Oh, dass ist mir noch gar nicht aufgefallen! Wenn ich die Anlage wieder vor mir habe hoffe ich zu erkennen, ob das Thermo- Teil jemals vorhanden war!
Werde danach auf Pollin das Bauteil und Wärmeleitpaste bestellen und hoffe, das alles halbwegs hin zu bekommen.. Ich danke euch allen, auch für die guten Tipps.

LG
wescow
Neuling
#13 erstellt: 16. Feb 2021, 17:40
Zwei Interessante Neuigkeiten...

Habe während meiner Recherche 2 sehr interessante Neuigkeiten gefunden. Unter anderem einen Foreneintrag in Englisch der praktisch genau gleich wie meiner ist. Aber noch Interessanter ein Reperaturvideo zur Linn Classik Music bei dem man sehr gut erkennen kann, dass scheinbar am Thermisorplatz auch kein Teil verlötet ist.

Foreneintrag von jemandem der den gleichen Blödsinn wie ich gemacht hat.

Video in dem man gut erkennt, dass der Thermistorplatz leer zu sein scheint.

Darauf hin habe ich nun mal die Teile und Wärmeleitpaste bestellt. Ich hoffe, dass die Anlage danach wieder zu leben beginnt

Eine kurze Frage hätte ich vorweg noch, möglicherweise benötige ich die Anlage gar nicht und würde sie sollte sie wieder laufen verkaufen. Ich bräuchte dringen Ideen für den Preis. Was ist die jetzt noch wert? Nur ungefähr... Umm die 200€ oder mehr weniger?!

Liebe Grüße,
David
wescow
Neuling
#14 erstellt: 19. Feb 2021, 13:55
So, habe jetzt alles zu Hause um die Reparatur zu starten und deswegen mal die Anlage weiter auseinander genommen.

Leider musste ich auf der Unterseite des Verstärkerteils den ich wechseln möchte feststellen, dass die Leiterbahn wohl auch ordentlich was abbekommen hat.

Ich bitte euch um Hilfe, die Bahnen sind so fein, ob ich das überbrücken kann? Habt ihr technische Tips?

Danke und LG,

David

Hier ein Foto von der Unterseite.
vergrößert


[Beitrag von wescow am 19. Feb 2021, 13:57 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#15 erstellt: 19. Feb 2021, 17:30
Einen dünnen blanken Kupferdraht drüberlöten.
wescow
Neuling
#16 erstellt: 19. Feb 2021, 20:21
Habs gemacht hat 1A funktionier

Hier das Endergebnis. Geht sicher schöner aber läuft super.

Gelötete Leiterbahn sowie MOSFET


[Beitrag von wescow am 20. Feb 2021, 12:34 bearbeitet]
Fürst_Myschkin
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Feb 2021, 13:00
Sieht doch garnicht so schlecht aus. Und die Hauptsache ist, es muss funktionieren, dann ist der Rest Nebensache.
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