Preamp /Vorverstärker

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Dargento
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Apr 2007, 12:51
Hallo, ich habe mal eine technische Frage:

Wenn ich das richtig verstanden habe, werden im PA- und Studiobereich zur Ansteuerung der Endstufen bestimmte Preamps verwendet (InstrumentenPreamp, welche für Stimmen usw.)
Liege ich da richtig? Oder gibt es hier auch nur einen Vorverstärker?

Und, kann mann solche Vorstufen auch im HIfi- Bereich einsetzen oder ist das schon zu speziell?

Danke, Gruß
Dargento
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 05. Apr 2007, 20:51
Ist meine Frage so dumm?
lini
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2007, 23:41
Nö, so dumm ist die Frage nicht. Was Du an Vorverstärkern im Musiker/Studio-Bereich antriffst, sind allerdings im Wesentlichen Vorstufen für Instrumenten-Pickups und Mikrofone, die irgendwie (will meinen: möglicherweise noch über anderes Zeugs (Effektgeräte, Limiter et cetera...)) an einem Mischpult hängen, das dann diverse Endstufen (entweder separat oder auch z.B. in Studio-Monitoren integriert) und gegebenenfalls Rekorder beliefert. Insofern wären sie also wohl am ehesten mit separaten Phono-Vorstufen im HiFi-Bereich zu vergleichen, während die Hochpegel-Vorstufe (separat oder integriert in Vollverstärkern, Receivern...) quasi die Rolle des Mischpults übernimmt.

Theoretisch könnte man solche Profi-Vorstufen natürlich auch an die HiFi-Anlage anschließen. Dafür wird aber außer in wenigen Spezialfällen wohl kaum ein Bedarf bestehen. Ein bisschen anders sieht's mit so netten, kleinen Aufnahme/Abhör-Verteiler-Verstärkerchen fürs Studio aus (z.B. Funk LAP Serie) - sowas taugt durchaus als Erstatz für einen HiFi-Vorverstärker.

Grüße aus München!

Manfred / lini
928GT
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Apr 2007, 00:50
Stimme Manfred zu.

Zum einen sind die "gewöhnlichen" Preamps im Stage-Bereich idR mono ausgelegt und zum zweiten eher dem Zwecke der Aufbereitung des Instrumenten-/Stimmen-Signals gewidmet.

Also: Elektrische und klangliche Anpassung ist also die primäre Bestimmung.
Zudem ist der Instrumentalist/Sänger mit Anspruch bestrebt, seinem Publikum etwas Abwechslung zu bieten und abhängig vom gewünschten Sound (welche Atmosphäre möchte ich schaffen) wird demzufolge auch der Klang gerne mal verfremdet.
Es gibt eine Vielzahl von spezifischen Pres:
Für Gitarre, für Bass, jeweils für U- oder E-Musik, jeweils für pure oder rattige Styles, für Synhies, für Stimmen, für klassiche bzw. akustische Instrumente, etc., etc.

Weiterhin muss der Pre eine Vielzahl von Kommunikations-Anforderungen erfüllen:
Er muss mit dem Ausgangs-Signal den Bühnenbereich direkt per Endstufe beschallen sowie das Mischpult versorgen und dies am besten wahlweise mit einem puren Signal für den Mitschnitt, der später im Studio aufbereitet werden kann, einem Signal für die Bühnen Monitore und einem korrigierten Signal für Public Adress. Er hat serielle und parallele Schleifwege für Effekt-Geräte, eine (gerne auch mal parametrische) Klangregelung, ist per Fussschalter in diversen Preselects fernbedienbar, hat manchmal schon eine eingebaute Frequenzweiche mit Filtern für die high/mid und bass Chassis in den Stage-Cabinets, hat umschaltbare Eingangsempfindlichkeiten, die per Poti feingeregelt werden können, und muss dabei robust, einstreuungssicher und kompakt sein. Qualm, Hitze und Bier dürfen ihm nichts ausmachen. Fehlbedienungen, zB krasse elektrische Übersteuerungen durch falsche Eingangswahl, Brummschleifen und Rückkopplung muss er klaglos und ohne Funktionsstörungen hinnehmen.
Der Geräuschspannungsabstand ist eher nebensächlich, die Anpassung an das manchmal aktive, manchmal passive Eingangssignal dagegen sehr wichtig.

Also:
Es geht zwar, macht aber eigentlich keinen Sinn.

Grüße –
GT


[Beitrag von 928GT am 06. Apr 2007, 00:56 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 06. Apr 2007, 08:58

928GT schrieb:
Weiterhin muss der Pre eine Vielzahl von Kommunikations-Anforderungen erfüllen:
Er muss mit dem Ausgangs-Signal den Bühnenbereich direkt per Endstufe beschallen sowie das Mischpult versorgen und dies am besten wahlweise mit einem puren Signal für den Mitschnitt, der später im Studio aufbereitet werden kann, einem Signal für die Bühnen Monitore und einem korrigierten Signal für Public Adress. Er hat serielle und parallele Schleifwege für Effekt-Geräte, eine (gerne auch mal parametrische) Klangregelung, ist per Fussschalter in diversen Preselects fernbedienbar, hat manchmal schon eine eingebaute Frequenzweiche mit Filtern für die high/mid und bass Chassis in den Stage-Cabinets, hat umschaltbare Eingangsempfindlichkeiten, die per Poti feingeregelt werden können, und muss dabei robust, einstreuungssicher und kompakt sein. Qualm, Hitze und Bier dürfen ihm nichts ausmachen. Fehlbedienungen, zB krasse elektrische Übersteuerungen durch falsche Eingangswahl, Brummschleifen und Rückkopplung muss er klaglos und ohne Funktionsstörungen hinnehmen.


obwohl das schon viele Funktionen sind, die eigentlich vom Mischpult gemacht werden müssen/sollten. Die Instrument Pres haben hauptsächlich nur die Aufgabe, ein Standardsignal zu erzeugen, dass vom Mischpult verarbeitet werden kann und dann kann man halt noch Klangveränderungen vornehmen.



Zumindest sind solche speziellen Vorstufen halt nicht im HiFi Bereich geeignet, wie schon gesagt wurde.

Im HiFi Bereich kommen nur ganz normale Vorstufen zum Einsatz, die außer Quellenauswahl und Lautstärkeanpassung nix weiter machen. Solche Vorstufen sind aber im HiFi Bereich sinnvoll, weil es ja häufiger auch Systeme mit seperaten Monoendstufen gibt, oder gar aktive Lautsprecher, da sind dann seperate Vorstufen ganz sinnvoll, ist dann allerdings bei weitem nicht so komplex im Aufbau, wie im Studiobereich oder so, weil man halt nur eine paar wenige Quellen wiedergeben und nicht viele Quellen aufnehmen will.
Dargento
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Apr 2007, 12:55
Aaahh... jetzt bin ich schlauer!

Vielen Dank!
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