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Verständnisfrage "Vorverstärker, Vorstufe"+A -A |
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Autor |
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Xenion
Stammgast |
#1 erstellt: 05. Okt 2008, 13:02 | |
Hallo, in der Hifi Welt geht man ja meistens von Line-Pegeln aus im gegensatz zu beispielsweise Mikrofonen, wo das Signal wirklich "verstärkt" werden muss. Wenn ich meinen CD-Player mit dem Line-Ausgang direkt an meine Endstufe anschließe müsste ich ja normalerwiese den maximalen Pegel haben, oder? So gesehen dient dann doch die Vorstufe oder der Vorverstärker nur der Lautstärkeabsenkung und nicht der "VerSTÄRKUNG" Grund der ganzen Fragerei: Ich möchte meine Hifi-Kette so puristisch wie möglich halten und denke daher über einen SPL Volume2 nach. Dieses Gerät dient nur der Lautstärkeabsenkung, wenn ich alles richig verstanden habe und da ein "Vorstärker" (bzw eine Hifi Vorstufe) nach meinen überlegungen sowieso nichts verSTÄRKT sondern ebenso nur absenkt, da sowieso alles schon Line-Pegel hat, sollte der SPL Volume2 meine Vorstufe ja 1:1 ersetzen, oder? Danke für eure Hilfe im voraus |
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micha_d
Stammgast |
#2 erstellt: 05. Okt 2008, 13:15 | |
Ich konnte jetzt auf den ersten Blick nichts über die Funktion dieses "SPL" erkennen und wofür es das Netzteil drin hat. im Prinzip benötigst du nur einen passiven Quellenwahlschalter und passive Lautstärke und evtl. noch eine Balanceregelung um die meisten Endstufen mit dem Quellsignal aus dem CDP anzusteuern..falls dein CDP noch einen regelbaren Ausgang hätte,könntest du darüber auch eine Endstufe direkt in der Lautstärke regeln..und bräuchtest garnichts mehr dazwischen.. Micha [Beitrag von micha_d am 05. Okt 2008, 13:17 bearbeitet] |
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Xenion
Stammgast |
#3 erstellt: 05. Okt 2008, 13:22 | |
was mich halt verwirrt, ist, dass man zu einer hifi vorstufe auch oft vorverstärker sagt. eigentlich müsste das ding doch eher "regelbarer attenuator" heißen [Beitrag von Xenion am 05. Okt 2008, 13:23 bearbeitet] |
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Master_J
Inventar |
#4 erstellt: 05. Okt 2008, 13:23 | |
Kommt darauf an. Nicht jedes Quellgerät kann jede Endstufe voll aussteuern. Vorstufen haben daher meist auch einen Verstärkungsbereich für leise Quellen (Radio etc.). Das mit dem Netzteil ist aber schon seltsam. Fernbedienbar ist das Teil ja nicht (hast Du das bedacht?). Nur der Mute-Schalter ist beleuchtet. Gruss Jochen |
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micha_d
Stammgast |
#5 erstellt: 05. Okt 2008, 13:43 | |
Vielleicht schaltet die Kiste ihre Quellenwahl über Relais...dann wäre das Netzteil klar...oder das Ding jagt das Signal noch durch eine aktive Impedanzwandlung...dann hätte man den passiven Vorteil wieder verspielt.. Da man bei einer Endstufe noch ein paar dB Übersteuerungsreserve einplanen kann,sollte ein üblicher CDP die Endstufen schon ausreichend ansteuern können..evtl. könnte es Probleme bei absoluten Billigstplayern der 9,95Euro Aldiklasse in Verbindung mit Endstufen der grösseren Leistungsklassen geben..dazu müsste es aber Knüppeldicke kommen.. Ich betreibe meine Geräte vorzugsweise immer so...nur der Phasendreher meiner Dynacord Röhren möchte 8Vss zur Vollaussteuerung sehen....das wäre schon der angesprochene Knüppeldicke Fall..der von mir aber "Hausgemacht" ist.. Micha |
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Uwe_Mettmann
Inventar |
#6 erstellt: 05. Okt 2008, 20:58 | |
Hallo Xenion, um das Ganze zu erklären, muss ich ein bisschen ausholen. Ein normaler Vorverstärker fungiert auch als Impedanzwandler. Nun, was ist darunter zu verstehen? Im Home-Audiobereich verwendet man die Spannungsanpassung. Das heißt, dass der Spannungswert so gut wie möglich nicht beeinflusst wird, wenn an einem Geräteausgang ein Geräteeingang angeschlossen wird. Das wird dadurch erreicht, dass der Ausgangwiderstand eines Gerätes möglichst gering ist und der Eingangswiderstand des nachfolgenden Gerätes möglichst hoch ist. Dadurch nun, dass der Eingangswiderstand bedeutend höher ist als der Ausgangswiderstand, bricht die Spannung kaum zusammen. Üblicherweise sollte daher der Eingangswiderstand mindestens 10 x so hoch sein, wie der Ausgangswiderstand. Diese Anforderung erfüllt ein normaler Vorverstärker problemlos, denn üblicherweise liegt der Eingangswiderstand des Verstärkers oberhalb von 10 kOhm. In der Regel liegt der Ausgangswiderstand eines Gerätes unterhalb von 1 kOhm und somit ist die Bedingung 10:1 erfüllt. Der Ausgangswiderstand eines Vorverstärkers liegt natürlich auch unterhalb von 1 kOhm und im Normalfall liegt der Eingangswiderstand einer Endstufe oberhalb von 10 kOhm und somit wird die Bedingungen 10:1 auch erfüllt. Anders sieht es bei einer passiven Vorstufe aus. Im einfachsten Fall ist so eine Stufe einfach ein Poti. Je nach Einstellung des Potis ergeben sich unterschiedliche Ausgangswiderstände. Wenn die passive Vorstufe voll aufgedreht keine Dämpfung aufweist, so ergibt sich im ungünstigsten Fall ein Ausgangwiderstand der Vorstufe, der 1/4 des Eingangswiderstand der Stufe entspricht. Also wenn die passive Vorstufe einen Eingangswiderstand von 10 kOhm hat, so muss man mit einem Ausgangswiderstand von 2,5 kOhm rechnen. Dies zeigt nun, dass die Bedingung 10:1 nicht mehr ganz so einfach einzuhalten ist. Wenn man also eine passive Vorstufe einsetzt, muss man schon darauf achten, was die Geräte für einen Ausgangs- bzw. Eingangswiderstand aufweisen. Wenn sich die Bedingungen 10:1 nicht mehr einzuhalten ist, so sollte mindestens 5:1 eingehalten werden. Aber auch die Wahl der NF-Kabel ist nicht mehr so ganz unkritisch. Es gibt z.B. auch hochkapzitive NF-Kabel. Gerade Kabel zwischen Vorstufe und Endstufe sind oft sehr lang. In solchen Fällen kann es deutliche Beeinflussungen des Signals geben. Ich will das mal an einem Beispiel zeigen. Gehen wir von den 2,5 kOhm Ausgangwiderstand der Vorstufe aus und von 47 kOhm Eingangwiderstand der Endstufe. Nehmen wir weiter an, dass ein TMR-Ramses-Kabel genommen wird, das 10 m lang ist. Somit ergibt sich bei 20 kHz bereits eine Dämpfung von fast 10 dB. Wie gesagt, dieses Problem tritt nur bei hochkapazitiven Kabeln auf, bei üblichen Kabeln gibt es meist keine Probleme. Eins ist aber klar, bei dem Einsatz einer passiven Vorstufe ist Einiges zu beachten. Kommen wir nun zu dem SPL Volume2. Das Teil ist keine passive Vorstufe, sondern es handelt sich um einen üblichen Vorverstärker. Dies erkennt man schon daran, dass bei einem Eingangswiderstand von 22 kOhm der Ausgangswiderstand unterhalb von 600 Ohm liegt. Gruß Uwe |
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Xenion
Stammgast |
#7 erstellt: 08. Okt 2008, 22:25 | |
Sehr aufschlussreiche und ausführliche Antwort. Vielen herzlichen Dank für die Mühe !!! Danke |
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