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Shure SE535 Hörbericht+A -A |
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Autor |
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jmi
Neuling |
#1 erstellt: 15. Dez 2012, 11:26 | |||
Ich hab für unterwegs diese Kombi: Shure SE535 In-Ear an SanDisk Sansa Clip Plus FM 8 GB. Nach längerer Einspielzeit stabilisiert sich so langsam der Höreindruck. Bei manchem Musikmaterial hatte ich den Eindruck einer gewissen Schärfe bei den S-Lauten und ähnlichen Hochtonereignissen, bei manchem gar nicht. Ich hab Resonanzen o.ä. vermutet, die bei ungünstiger Anregung nervt. Am nervigsten ist es bei Queen (!). Also auf zu einem Quercheck an der Anlage über Lautsprecher. Das Zischeln ist da genau so vorhanden – und die sind extrem linear und haben keinerlei solche Mängel. Ich war aber echt erstaunt, wie schlecht Queen aufgenommen ist, vor allem die musikalisch besseren, älteren Nummern. An was haben die da gespart damals …? Das Zischeln schlechter Aufnahmen ist über Anlage nur nicht so penetrant und vordergründig, wie direkt im Ohr. Ich denke mal, das ist das Grundproblem: Die In Ears bringen den Sound direkt und ohne Umwege per ohreigener Druckkammer auf das Trommelfell. Wenn ich mich direkt vor den Hochtöner setze, wird der Hochtoneindruck auch stärker. Bei zischelfreien Aufnahmen ist die Auflösung der SE535 im Hochtonbereich allerdings perfekt. Hi-Hats, Besen, Glocken, alles greifbar deutlich, hier wird der Nachteil der direkten Schallübertragung zum Vorteil. Ich hab schon öfters gelesen, daß die SE535 in den Höhen scharf wären und hatte den Eindruck anfangs auch bei bestimmten Aufnahmen. Aber der Vergleich dieser Aufnahmen am Lautsprecher ergibt eigentlich immer, daß die SE535 die Aufnahme nur so direkt ans Ohr bringen, daß es eher auffällt.Eine akustische Lupe. Ich bin langsam geneigt, anzunehmen, daß ein In Ear, der in allen Lebenslagen weiche und angenehme Höhen produziert, lügt. Der SanDisk Sansa Clip hat auch bei Messungen einen der linearsten Frequenzgängen an den niederohmigen In Ears ohne Einbruch oben und unten. An so manchem Laptop klingt der SE535 weicher. Die SE535 decken aber auch einen Nachteil von Lautsprechern auf, die Raumakustik. Der SanDisk gibt im Bass nicht nach, ich habe alle Bässe linear bis in den Tiefbassbereich und es klingt komplett unangestrengt und knochentrocken. Teilweise ist die Durchörbarkeit besser, als über meine Lautsprecher, da das Zimmer in dem sie stehen doch mit Raumresonanzen aufwartet. Es rollt allerdings besser aus den Boxen und Tiefbass ist über große Schallwandler doch noch beeindruckender :-) Der SE535 ist kein Weichzeichner, das ist für mich aber auch seine Stärke. Was der an dem ja eigentlich billigen SanDisk an Details aus den Aufnahmen rausholt, ist beeindruckend. Stimmen sind eine echte Stärke, überhaupt kann ich auch bei dichtem akustischem Geschehen einzelne Instrumente oder Stimmen gut raushören. Ich hab leider sonst keinen KHV, da sollte ich vielleicht mal ändern. Ich kann nur vergleichen mit einem KH-Ausgang an einem Philips CD-Recorder und diversen Laptops. Der SanDisk liegt immer vorn mit dem SE535 dran. Ich würd schon gern mal wissen, was an einem richtigen KHV passiert, der müßte aber mit niederohmigen KH zurechtkommen. Meinen alten AKG 141 kann ich mangels erreichbarer Lautstärke grad nicht vergleichen. Der SE535 passt perfekt in mein Ohr. Das habe ich schon mit einem SE215 rausgefunden, der ist aber ein absolutes Drecksding, ich kann's nicht anders sagen. Völlig alles zukleisterndes Boombassmonster. Ich kann kaum glauben, daß es sich um den selben Hersteller handelt. Ach ja, der SanDisk spielt natürlich FLAC. Bei 8GB plus 32GB Micro-SD passen auch genug von diesem unkomprimierten Format drauf. Für unterwegs ist die Kombi echt genial und man muß sich mal vor Augen galten, wieviel Spaß man mit so kleinem Equippment heute haben kann. [Beitrag von jmi am 15. Dez 2012, 11:39 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#2 erstellt: 15. Dez 2012, 11:55 | |||
komplett andere treibertechnik. se215 ein dynamischer gegen 535 mit drei balanced armature. das kann man nicht vergleichen und da gibt es keinen "hauseigenen" sound, in dem sie sich irgendwie ähneln könnten. der 215 kostet nur 20- 25% vom 535. polo und phaeton kommen auch vom selben hersteller und haben ein ähnliches verhältnis im anschaffungspreis.
[Beitrag von peacounter am 15. Dez 2012, 11:56 bearbeitet] |
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HuoYuanjia
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 15. Dez 2012, 12:25 | |||
Deine Behauptung basiert nur auf den Shure, richtig? Oder mit welchen anderen In-Ear hast du verglichen? Meiner Meinung nach hast du dir eher ein Werkzeug und kein Instrument zur Musikreproduktion gekauft. Meine Erfahrungen mit dem SE535 liegen schon etwas zurück, aber mein Fazit müsste noch hier im Forum stehen: Er ist anstrengend, eben wegen der Schärfe und auch dass die Stimmen vordergründig direkt ins Ohr "schreien". Da gibt es einige IEM die da vorsichtiger sind, ohne dabei von Neutralität abzuweichen. |
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jmi
Neuling |
#4 erstellt: 15. Dez 2012, 13:16 | |||
Es ist noch viel schimmer, ich hab nicht In-Ears verglichen, sondern wollte den Eindruck des In-Ears mit der über Anlage vergleichen 8), also ein Systemvergleich. Ich kenne sonst nur noch den E3, auch Shure. Der ist in allen Bereichen zurückhaltender, leider auch bei der Auflösung. Ich bin trotzdem der Meinung, daß es anders klingen muß, wenn die Treiber über die winzige Human-Druckkammer im Ohr direkt an das Trommelfell ankoppeln, als wenn einige Meter Schallträgermedium in Form von mehr oder weniger verbrauchter Luft dazwischen sind. So nah zugeführte Aufnahmen müssen imho per se direkter rüberkommen und das macht der SE535 gut. Viele Aufnahmen sind nun mal anstrengend.
Ja, ist klar. Aber auch KH dieser Preisklasse muß man nicht so schaurig auslegen. Ich hab mal nachgefragt, das ist sogar Absicht: "Der SE215 ist an die Hörgewohnheiten der üblichen mobilen Nutzung angelehnt - also mehr Bass." |
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peacounter
Inventar |
#5 erstellt: 15. Dez 2012, 13:26 | |||
"schaurig" ist aber auch wirklich subjektiv. der eine mags so und der andere so. einer meiner standard-vergleiche zum unter verbissenen audiophilen so hochgehaltenen neutralen ideal ist japanisches essen. dort existiert (zumindest zum teil und afaik) das ideal des naturbelassenen geschmacks der einzelnen zutaten (die dann auch dementsprechend hochwertig sein müssen). und? mag das jeder? wohl nicht, oder? also mich kannste mit so ner ungewürzten suppe mit dezenten aromen nicht hinterm ofen hervorlocken. ein ordentlich lange gekochter erbsen- oder linseneintopf ist da mehr meine welt. der hat aber nicht viel mit dem geschmack der frischen hülsenfrüchte zu tun. aber ich werd die japanische suppe nicht abwerten und verbitte mir das auch gegenüber meinem geschmack. so ist das halt auch mit dem klang. der 535 ist auch nicht jedermanns sache, wie huo schon erwähnte.
ein zielgruppenorientiertes produkt das zu recht erfolgreich ist. 215 und 535 sind imo beides gute hörer. je nach geschmack und geldbeutel. und es wird auch leute geben, die beide nicht mögen. edit: nicht dass wir uns falsch verstehen: der 535 ist auch kein neutraler hörer. zwischen dem 535 und neutral liegt (provokant gesagt) ungefähr eine genauso große welt wie zwischen ihm und dem 215. der 425 ist näher am neutralen ideal, aber auch der ist lange nicht das ende der fahnenstange. [Beitrag von peacounter am 15. Dez 2012, 13:36 bearbeitet] |
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jmi
Neuling |
#6 erstellt: 15. Dez 2012, 13:48 | |||
Ich bin grad nochmal in den Keller und hab die 215 an den Player gestöpselt. Mit einigem zeitlichen Abstand seit Erstkontakt bestätigt sich mir: Und WIE ich die subjektiv schaurig finde. Es ist nicht nur der Bass, er verfärbt auch im Mittel-Hochtonbereich, der hat überhaupt keine S-Laute, nur "sch" und die kräftig - leicht übertrieben gesagt ... Ich versuch mit grad dem 535 anzunähern und der Systemvergleich mit meinen neutralen Lautsprechern zeigt mir, daß er so falsch nicht liegt. Interessantes Thema allerdings. Kann gut sein, daß das wirlich nicht das Ende der Fahnenstange ist. |
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peacounter
Inventar |
#7 erstellt: 15. Dez 2012, 14:44 | |||
klar, ich hab schon verstanden, dass du den klang nicht magst. deine beschreibung klang nur so abwertend und das zitat des kommentars von shure so verwundert. es gibt eben auch nen haufen leute, die das neutrale ideal als blutleer und spaßfrei empfinden. so wie ich die erwähnten japanischen suppen. das derzeit erhältliche "ende der fahnenstange" bezogen aufs neutrale ideal liegt im bereich in-ear irgendwo beim dreifachen des preises der 535 (uerm). preislich darüber wird es dann wieder unausgewogener. [Beitrag von peacounter am 15. Dez 2012, 14:46 bearbeitet] |
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Bad_Robot
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 15. Dez 2012, 17:13 | |||
Hallo,
Nein. Beziehungsweise nicht nur. Dieses "direkte" ist eine ganz spezielle Eigenschaft des SE535. Höre z.B. mal einen UE900 oder Westone 4 im Vergleich dazu. Viele Grüße, Markus |
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outstanding-ear
Gesperrt |
#9 erstellt: 17. Dez 2012, 20:29 | |||
Ich will ihn wiederhaben!! |
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