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Welcher 1000 EUR Kopfhörer ist sein Geld am ehesten wert?+A -A |
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Autor |
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*Maxe*
Gesperrt |
17:10
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#151
erstellt: 19. Nov 2013, |
Mann, was ein insgesamt höchst theoretischer Ansatz. Ist es so unmöglich, dass das "bessere" Hören ganz einfach subjektiv, und vor allem auch ok ist? Und könnten wir das Thema nicht darauf lenken, welche klanglichen Eigenschaften dem Hörenden als preisgemäß erscheinen? Oder genauer gefragt: Was begeistert am Hörer XY dergestalt, das man dafür bereit wäre, die doch ordentliche Summe auszugeben? Zuviel wirds wohl immer sein, denn das bisschen Draht, Metall und Kunststoff/Holz neben Entwicklungskosten und Löhnen etc. wird sich höchstens zu 50% reinrechnen lassen, bei Grado eher nur zu gefühlten 30%. |
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george
Stammgast |
22:34
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#152
erstellt: 20. Nov 2013, |
1. Die Kosten für Material und Standardkompomenten sind in diesem Segment sehr gering. Auch hochwertiger Kunststoff bis hin zu metallischen Werkstoffen und Halbzeugen kostet wenige €/kg 2. Fräs-/Drehkomponenten können einige € das Stück kosten besonders bei externem Zukauf, Bearbeitungszeiten von einigen Minuten auf Maschinen mit Stundensätzen von >500€ sind häufig. 3. Gussteile (Metall oder Kunststoff) sind typische Großserientechnologien, sodass die eigentlichen Produktionskosten extrem niedrig, die Werkzeugkosten jedoch sehr hoch sind. Je nach Komplexität kostet ein Gusswerkzeug fünf- bis sechsstellige Beträge. So stellt sich die Frage nach der geplanten Stückzahl... Diese drei ersten Punkte fließen stark ineinander je nach Konstruktion und Fertigungstiefe 4. Die Montage ist wiederum weniger problematisch, sie wird entweder in Billiglohnländern oder sehr effizient (teil-)automatisiert in Hochlohnländern abgewickelt. 5. Es gibt noch einen Haufen Gemeinkosten für Produktionsequipment, Mieten, Instandhaltung, unproduktive Bereiche... 6. F&E je nach Innovationsgrad wird auf die Produktpalette umgelegt - nicht immer auf den Innovator. Forschung ist in diesem Segment selten. Bastelbuden ala Grado oder Hifi-Man entwickeln auch nicht im wissenschaftlichen Sinne, es gilt Erfahrung und "whatever works". 7. Der Handel kassiert traditionell ein Großteil des Kuchens, nicht in der Consumer-Elektronik, aber im "Hifi"-Segment. Ich habe selbst Händlerpreislisten gesehen, in denen der Einzelabnahmepreis (!) unter 50% des Brutto-UVPs liegt. Am konkreten Beispiel des HD800 konnte ich folgende Werte ausfindig machen (mal mehr, mal weniger verlässlich): 1 Das Material dürfte rund 100€ ausmachen, ein Großteil davon sind die gesinterten Spezialmagneten und exotischere Spezialanfertigungen (Stecker/Buchsen, Metallgewebe etc.) 2. Gibt es beim HD800 nur wenige Komponenten (Stifte etc.), vielleicht 3min â 500€/min = 25€ Die gefrästen Bügelendstücke beim T1 sind hingegen allein bereits locker 10min Bearbeitungszeit. 3. Locker 30 mal mehr oder wenige komplexe Werkzeuge angefangen von Gehäuseschalenformen bis hin zu Biegevorrichtungen. Sagen wir 5x 100000€ + 10x 50000€ + 15x 10000€ = 1,15M€ 4. Angeblich 45min â 40€/h (Bruttoarbeitnehmerlohn 20-25€/h Fertigungsmitarbeiter) = 30€ 5. Gemeinkosten sind vielleicht 50 der Produktionskosten , die sich nicht direkt einem Produkt oder produktivem Schritt (Marketing, Vertrieb, Logistik..) zuordnen lassen. 6. Laut Aussage aus engerem Kreis im Schnitt 12köpfiges Entwicklungsteam mit 3 Jahren Enwicklungszeit. Lohn & Equipment 200000€/Mannjahr = 7,2M€. Halte ich für übertrieben, außerdem werden Renommierprodukte wie der HD800 auch stets quersubventioniert, Erfahrungen und Erkenntnisse auf andere Projekte übertragen, sagen wir 50% für das HD800-Projekt = 3,6M€ Rechnen wir geplante 20000 Stück (es sind mittlerweile mehr, damit hatte niemand gerechnet): Macht knapp 400€ + 50% Gemeinkosten = 600€, Händlermarge min. 300€ macht bei einem Nettoverkaufspreis 100€ Gewinn. Erfahrungsgemäß sind es netto wohl eher 20% Marge, auch für etwaige Rückstellungen etc. Diese Rechnung ist oberflächlich und grob, an sowas wie den Händlerpreis könnte man vieleicht noch herankommen, alles andere soll nur Größenordnungen aufzeigen. Es gibt jedoch deutlich überteuertere Hifi-Produkte, gerade wo man sich teure Werkzeuge oder solide, wissenschaftliche Entwicklungsarbeit spart... "High-End-Lautsprecher" werden z.B. i.d.R. von 1 oder 2 Leuten "entwickelt" (Probehören von Prototypen), Standardkomponenten ebenso wie Gehäuse aus Polen geordert (<10% des Verkaufspreises) und in wenigen min. montiert - das wiederum hab ich aus erster Hand miterleben dürfen... ![]() [Beitrag von george am 20. Nov 2013, 22:42 bearbeitet] |
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outstanding-ear
Gesperrt |
22:59
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#153
erstellt: 20. Nov 2013, |
![]() SCNR ![]() |
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Skeksis0815
Stammgast |
02:01
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#154
erstellt: 21. Nov 2013, |
Die beste Stelle war die mit dem "sagen wir mal" vor den 3.600.000,00 €. ![]() (Abgesehen vom Verbleib der Quelle war der permanente Gebrauch von Konjunktiv und "Kalkulation" im gleichen Satz schon beeindruckend.) |
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marlene26
Ist häufiger hier |
13:13
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#155
erstellt: 21. Nov 2013, |
Herrlich amüsant, wie hier jedes Mal aufgrund einer recht simplen Fragestellung - zumindest für den gewöhnlichen, normal denkenden Menschen - eine philiosophische Grunddebatte (in der Regel mit idiologischer Motivation) entsteht. Ich wundere mich nur, dass noch keine Autovergleiche kamen ![]() @ Threadersteller: Schau Dir mal diesen link an: ![]() Kann dem Rezensenten dort zu 100% zustimmen. Der persönliche Einsatz des Herstellers ist enorm, Du bekommst ein individuelles Produkt mit sehr gutem Klang und der Preis ist aus meiner Sicht wirklich gerechtfertigt. |
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user40965
Stammgast |
13:41
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#156
erstellt: 21. Nov 2013, |
[Beitrag von user40965 am 21. Nov 2013, 13:41 bearbeitet] |
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j!more
Inventar |
19:55
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#157
erstellt: 21. Nov 2013, |
So oder so ähnlich wie @George das vorrechnet, sehen Kalkulationen halt nun mal aus, wenn nicht handgedengelt wird. Die Lage wird für den Hersteller natürlich sehr viel erfreulicher, wenn die eigentlich geplante Stückzahl überschritten wird, die Nachfrage stabil bleibt und die Werkzeuge noch ein paar (zehn) tausend Stück mehr mitmachen. Und wenn man dann noch eine Preiserhöhung durchsetzen kann... |
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george
Stammgast |
21:55
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#158
erstellt: 21. Nov 2013, |
Es ging nur um Größenordnungen, viele Leute haben nun einmal nicht die geringste Vorstellung von Arbeitskosten, Halbzeugen oder Werkzeugbau. Es können im konkreten Fall z.B. auch gut und gerne die doppelten oder halben Werkzeugkosten vorliegen. Ich hatte tatsächlich 2008 eine komplette Kalkulation für einen "Highend"-CD-Spieler gesehen: - Kosten für alle Kaufkomponenten (Fertigungstiefe gegen 0, selbst Montage von Leiterplatten und Gehäuse war ausgelagert an eine Nachbarfirma) = 700€ - Preis laut Händlerpreisliste = 1500€ - UVP (netto) = 2500€ Eine fürstliche Marge für die "Highend-Schmiede" und den Händler im Luxussegment , einen Teil hat man aber wieder zugegebenermaßen für Marketing rausgeworfen... Es würde mich überraschen, wenn andere ähnliche gestrickte Highend-Buden ihre Luxus-Kopfhörer anders kalkulieren. Es steht jedem frei hier anonym genauere Kalkulationen zu posten. [Beitrag von george am 21. Nov 2013, 21:55 bearbeitet] |
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outstanding-ear
Gesperrt |
22:14
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#159
erstellt: 21. Nov 2013, |
Natürlich sehen Kalkulationen so aus! Das wird auch gar nicht in Frage gestellt. Aber der Maschinenpark und das Entwicklerteam fungiert doch nicht exklusiv für den HD800. Oder stellen die für den HD700 neue Leute ein? Wohl kaum. Eine Farbdruckmaschine kostet auch mehrere Millionen, dazu die Zusammentragmaschine, den Binder, den Schneider, die Montagehalle, die Mitarbeiter....Firmenmercedes....Ehefrauklunker....! Trotzdem kann ich das Buch "Meinungsmache" von Albrecht Müller für weniger als 1200€ kaufen, nämlich für 19,80€. Warum wohl? Theoretische Kalkulationsschemen findet man in den Lehrbüchern des industriellen Rechnungswesens. Die ähneln sich, das ist richtig. Aber niemand macht mir weiß, das ein 1200€ teurer Technikfirlefanz mit 100€ oder 200€ Gewinn einhergeht. |
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panzerstricker
Inventar |
23:24
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#160
erstellt: 21. Nov 2013, |
Tatsächlich baut doch Sennheiser den HD800 als einzigen Kopfhörer in De, also sind die Maschinen (wenn die Einzelteile auch hier produziert werden) exclusiv für den HD800 und die Mitarbeiter auch. |
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*Maxe*
Gesperrt |
23:34
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#161
erstellt: 21. Nov 2013, |
Die Margen im Highend liegen seit Langem üblicherweise bei ca. 50%. Darunter fasst die Marke kaum ein Händler an. Ich erinnere mich noch, welches Theater B&W Deutschland damals mit mir veranstaltete, als ich es gewagt hatte, einige Preise ihrer Nautilus zu vergleichen. Als ich dann einen kleinen Defekt hatte, sprang mich gleich der Boss aus Halle an "Sie sind doch der, der bei mehreren Händlern die Preise verglichen hat....". Nach dem Motto "wehe Sie kaufen in Holland etc, wir helfen Ihnen auf keinen Fall weiter". Naja sieht aktuell auch anders aus, die Lage am Markt, oder.... ![]() |
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ZeeeM
Inventar |
23:38
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#162
erstellt: 21. Nov 2013, |
Ob man sich in der Bekleidungsindustrie mit 50% zufrieden geben würde? Im Bereich der IT sind dagegen die Margen zum Erbrechen schlecht. |
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Mr_Blonde
Stammgast |
00:32
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#163
erstellt: 22. Nov 2013, |
Für mich ist die von george aufgemachte Rechnung plausibel. Natürlich nur als relativ grober Anhaltspunkt. Aber ich verstehe nicht, woran genau Du Dich störst, bzw. was Du anders interpretierst. Denkst Du, dass viel mehr Geld bei Sennheiser hängen bleibt oder bei den Händlern oder bei beiden? Dass, nachdem auch Sennheiser seinen Gewinn eingestrichen hat 400 - 500 EUR beim Vertrieb verbleiben halte ich jetzt nicht für extrem unrealistisch. |
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j!more
Inventar |
00:33
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#164
erstellt: 22. Nov 2013, |
Du musst wirklich härter an Deinem Textverständnis arbeiten. Dann erschließt sich das auch Dir. |
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outstanding-ear
Gesperrt |
03:20
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#165
erstellt: 22. Nov 2013, |
Ich habe mich nur daran gestört, das die Herstellungskosten mit 600€ angegeben sind und Sennheiser "nur" 100€ einsackt. Ich habe nicht das Kalkulationsschema in Frage gestellt. Keinesfalls! Daher ja auch der Verweis auf Rechnungswesen. Mich irritiert der Maschinenpark und die Mitarbeiter. Das leuchtet vorne und hinten nicht ein. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das der Händler ordentlich Kasse macht, habe ich nicht in Frage gestellt. Hey, das ist ein Kopfhörer, ein Luftschubser! Sogar ein Kühlschrank ist komplizierter. ![]() |
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ZeeeM
Inventar |
09:57
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#166
erstellt: 22. Nov 2013, |
1985 kaufte ich mir ein Stax Lambda Pro mit SRM1-MK2, VK damals 2500.- DM Ich habe ihn zum HändlerEK bekommen, das waren incl. Märchensteuer 1200.- DM |
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GraphBobby
Stammgast |
00:37
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#167
erstellt: 29. Nov 2013, |
Den HD800 und den Orpheus habe ich einmal im direkten Vergleich gehoert, und ich finde, sie klingen in jeder Hinsicht sehr aehnlich. Wenn sie sich nicht unterschiedlich anfuehlen wuerden, dann waere vielleicht ein Blindtest moeglich, und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie dann unterscheiden koennte. Bequemer zu tragen finde ich den HD800, somit haette der fuer mich gegen den Orpheus gewonnen. Allerdings besitze ich auch keinen HD800, bin immer noch gluecklich mit meinem K702. ![]() |
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