KH-Ausgang elektrisch abstimmen

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Morgenstund
Neuling
#1 erstellt: 29. Nov 2005, 20:27
Hallo,

zunächst einmal vielen Dank an alle, die in diesem Forum aktiv sind. Auch aufgrund Eurer Beiträge habe ich mir einen HD-650 bestellt.

Bis ich mir einen KHV zugelegt habe, möchte ich übergangsweise den KH-Ausgang meines "normalen" Verstärkers mit einem
Widerstand elektrisch abstimmen. Die Vorgehensweise ist ja hier gut beschrieben:

http://www.meier-audio.homepage.t-online.de/tipstricks.htm


Am Ausgang des Verstärkers messe ich 660 Ohm. Das ist bei einem Standard von 120 Ohm reichlich viel, aber sei es drum.

Die Nennimpedanz des HD-650 beträgt bekannterweise 300 Ohm. Was heisst das?
Muss ich einen Adapter basteln, der den Wert des KH-Ausgangs auf 300 Ohm absenkt?

Das wären dann nach

R(A) = R(o)*R(ges) / R(o)-R(ges)

R(A) = 550 Ohm

Es heisst aber R(A) sollte zwischen 0,1...1 der Nennimpedanz des KH sein. Tatsächlich wäre dies aber fast das Doppelte der Nennimpedanz!

Was nun? Einfach machen? Welche Folgen hätte das?


Morgenstund
Jan_Meier
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 30. Nov 2005, 10:16
Hallo Morgenstund,

Nein, es ist nicht noetig, die effektive Ausgangsimpedanz von der Kopfhoererbuchse und die Belastungsimpedanz vom Kopfhoerer zu "matchen". Im Gegenteil, der HD650 klingt am besten mit einem sehr niedrigen Ausgangsimpedanz. Ich wurde persoenlich mal mit einem Wert von 100 Ohm anfangen. Liefert der Verstaerker bei diesem Wert noch immer mehr als genug Leistung, dann kann auch 47 Ohm noch sinnvoll sein.

Gruss,

Jan
Morgenstund
Neuling
#3 erstellt: 30. Nov 2005, 20:49

Nein, es ist nicht noetig, die effektive Ausgangsimpedanz von der Kopfhoererbuchse und die Belastungsimpedanz vom Kopfhoerer zu "matchen".


Oops, da habe ich ja völlig daneben gelegen. Was machen dann solche China-KHVs an denen man die Impedanz des KH stufenweise einstellen kann? (120/300/600 Ohm)
Im Grunde bräuchte man dann für alle KH ja nur eine, nämlich die niederohmigste, Einstellung.

Für mich heisst das also: Erstmal 120 Ohm parallel zur Buchse austesten, damit ich auf 100 Ohm Gesamtimpedanz des Ausgangs komme. Wenn gut dann im nächsten Schritt die 120 durch 51 Ohm (= 47 Ohm Gesamtimpedanz) ersetzen.


Liefert der Verstaerker bei diesem Wert noch immer mehr als genug Leistung, dann kann auch 47 Ohm noch sinnvoll sein.


Ob noch genug Leistung geliefert wird merke ich an der maximalen Lautstärke, oder? Hoffentlich nicht daran, dass mir das Ganze abraucht...

Vielen Dank für die kompetente Antwort und viele Grüsse von

Morgenstund
Jan_Meier
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Dez 2005, 09:19
Hallo Morgenstund,

"Im Grunde bräuchte man dann für alle KH ja nur eine, nämlich die niederohmigste, Einstellung."

Nein, denn es gibt auch Kopfhörer die an einer erhöhten Ausgangsimpedanz besser klingen. Beispiele DT931, DT860, Etymotics 4S, ...

Zudem ist optimaler Klang auch noch Geschmackssache, oder?

> Ob noch genug Leistung geliefert wird merke ich an der maximalen Lautstärke, oder?

Genau, und auf eventuelle Verzerrungen (Clipping!).

> Hoffentlich nicht daran, dass mir das Ganze abraucht.

Da gibt es keine Gefahr, vorausgesetzt du verwendest 0.5 W Widerstände.

Viel Hör- und Bastelspaß!

Jan
Morgenstund
Neuling
#5 erstellt: 02. Dez 2005, 22:18
Hallo Jan,


Zudem ist optimaler Klang auch noch Geschmackssache, oder?


Dem stimme ich uneingeschränkt zu.


Da gibt es keine Gefahr, vorausgesetzt du verwendest 0.5 W Widerstände.


Danke, dass ist nocheinmal ein wertvoller Hinweis.
Ich habe heute meinen HD-650 bekommen und natürlich gleich mal kurz probegehört.
Beeindruckend. Auch ohne Einbrennen und KHV ist das Gerät deutlich besser als mein -zugegebenermassen schon recht betagter- HD-540 reference.

Widerstände, Neutrik-Stecker und Kabel sind bestellt. Ich kann es kaum erwarten...

Vielen Dank für das geduldige Erklären. Allein hätte ich ein elektrisch abgestimmtes Verlängerungskabel niemals hinbekommen.

Viele Grüsse von

Morgenstund
martian_23
Stammgast
#6 erstellt: 03. Dez 2005, 16:30

Morgenstund schrieb:
Was machen dann solche China-KHVs an denen man die Impedanz des KH stufenweise einstellen kann (120/300/600 Ohm)?

Das sind höchstwahrscheinlich Röhrenverstärker mit Ausgangsübertragern, die für optimale Funktion auf die angegebenen Lastimpedanzen abgestimmt werden können. Es handelt sich bei diesen Werten also nicht um die Serien-/Ausgangsimpedanz, sondern um die Kopfhörerimpedanz.
SRVBlues
Inventar
#7 erstellt: 03. Dez 2005, 17:15

Jan_Meier schrieb:
...Nein, denn es gibt auch Kopfhörer die an einer erhöhten Ausgangsimpedanz besser klingen. Beispiele DT931, DT860, Etymotics 4S, ...
...

Für meinen Geschmack sind die 120ohm für den DT860 zu viel im Gegensatz zum DT931. Für den DT860 finde 30-50Ohm schöner.

Chris
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