Kabel VS Bluetooth

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eldiablo85
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jan 2016, 08:45
Hallo zusammen!

Ich hab mich vor kurzem dazu entschieden neue In-Ear Kopfhörer zu kaufen weil ich in der Arbeit viele Hörbücher mit der Audible App höre und meine alten schon etwas aus dem Leim gehen . Bis jetzt hab ich die benutzt die bei meinem Xperia Z3 dabei waren, diese haben für meine Ansprüche vollkommen genügt.

Beim stöbern im Netz bin ich auf Bluetooth Kopfhörer gestoßen und dachte mir die probier ich mal, da der nervige Kabelsalat entfällt.

Ich hab mir diese hier gekauft: Klick mich!

Ich dachte mir die werden reichen für Lesungen, da kommts ja weniger auf die Audioqualität und Dynamik an finde ich.
Vor 2 Jahren hatte ich mal einen billigen Bluetooth Dongle fürs Auto, in den Aux gesteckt konnte man das Handy dann über Bluetooth mit dem Radio verbinden. Davon war ich aber gar nicht begeistert, unterirdische Soundqualität und die Eingaben kamen nur verzögert an. Für Audible hat das aber auch gereicht.

Was soll ich sagen, ich wurde jetzt positiv überrascht! Die Teile hören sich tatsächlich besser an als meine alten Kopfhörer oder das Bluetooth Teil fürs Auto. Egal ob ich nun Hörbücher höre oder Musik in Mp3 oder gar FLAC Format, ich bin begeistert.

An meine Fisher P7 mit den STE333 Boxen die daheim stehen kommt das ganze natürlich nicht dran, vor allem wenn ich Vinyl höre ;). Aber wie die kleinen Dinger für den Preis abgehen ist schon ne Show.

Die Frage des Tages ist nun ob ich denn mit den neuen Kopfhörern Glück hatte oder ob sich die Technik nun mittlerweile soweit entwickelt hat dass man Audio über BT (zu annehmbaren Preisen) vernünftig übertragen kann. Bluetooth Boxen gibts ja schon ne Weile, wäre schon klasse wenn ich später mal die Surround Anlage am TV über Bluetooth betreiben könnte um mir die (geschätzt ) 50Km Kabel zu sparen die für sowas benötigt werden.

Was habt Ihr da für Erfahrungen gemacht? Vielleicht hat sich ja schon jemand näher mit dem Thema beschäftigt und kann darüber Berichten?
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2016, 09:36
Ich habe hier zwei Hörer, einen Meeelectronic Airfi Matrix2 und einen Samsung Level Over. Ersterer hat 90 Euro gekostet für Letzteren habe ich 159 Euro gezahlt. Einen Harman Kardon BT hatte ich auch mal. Ich sage mal so, für einen Laien klingen die alle drei Super, wobei der Samsung von den dreien der Beste ist. Allerdings findet man zu den enstprechenden Kaufpreis kabelgebundene Hörer, die in meinen Ohren einfach besser klingen. Wenn die Datenübertragung über den AptX Codec läuft, die in etwa 320kBit/MP3 entspricht, dann verschlechtert die den Klang nicht merkbar. Die notwendige Technik wird eh in Silizium gegossen und massenhaft hergestellt. Wenn die Stückzahlen stimmen, dann entstehen an der Stelle kaum kosten. Selbst modernste DA-Wandler Chips für die Audiotechnik sind ziemlich erschwinglich und so eine Entwicklung geht schnell.
1996 hat der erste CD-Brenner, double Speed 1500 Euro gekostet, heute ein viel viel weiter entwickeltes Laufwerk für den Endkunden kaum mehr als eine Pizza und ein Hefeweizen beim Italiener und das sind noch Endkundenpreise.


Mich wundert es nicht, das der Hörer, den du da gekauft hast zufriedenstellnde Qualität hat. Man weiss wie das macht und wie man es billig herstellt.

Tob8i
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2016, 11:03
Erst mal zu Bluetooth beim Heimkino. Das würde ich nicht machen. Zum einen kann es leicht mal Störungen geben und zum anderen müsste dann jeder Lautsprecher in der Nähe einer Steckdose sein, weil selbst normale Regallautsprecher eine Menge Leistung brauchen können.

Klanglich gibt es inzwischen ziemlich gute In-Ears mit Kabel für teilweise unter 10 Euro aus China. Die empfehle ich inzwischen auch ganz gern mal statt die typischen In-Ears von großen Herstellern im Elektromarkt bis 30 Euro, weil die meistens auch nur zugekauft sind und dann mit einem Markennamen teuer verkauft werden.

Jetzt zu den Bluetooth In-Ears. Das ist ziemlich billiger China Schrott und zuerst mal sollte man sich mal bewusst machen, warum Amazon die eigentlich so billig anbieten kann. Dafür verlinke ich gern immer mal wieder diesen Artikel: http://www.heise.de/...usiness-2805036.html

Für uns Kunden heißt das allerdings, dass nicht nur dem Staat Steuergeld dabei entgeht, sondern wir haben in einem Schadensfall ein echtes Problem den Hersteller haftbar zu machen. Amazon ist als reiner Logistiker zwischen Kunden und Händler nicht verantwortlich und der Händler sitzt in China. Wenn jetzt also z.B. der Akku in solchen Bluetooth In-Ears Feuer fangen sollte und man verletzt wird, ist man als Kunde der Dumme. Bei solchen Preisen kann man allerdings davon ausgehen, dass nicht die hochwertigsten Komponenten verbaut werden und alle Sicherheitstests für internationale Märkte durchgeführt wurden. Von daher finde ich es momentan sehr bedenklich, dass die ganze Amazon Bestsellerliste mit solchen Bluetooth In-Ears voll ist und der normale Kunde überhaupt nichts von diesem Problem weiß.

Das gleiche gilt übrigens auch für die vielen Netzteile, Powerbanks, Bluetooth Lautsprecher und was diese China Händler noch alles verkaufen. Der Markt wird im Moment wirklich überschwemmt damit und von daher kommt vieles durch die Stichproben. Teilweise sind die Produkte wirklich gut, aber teilweise sicherlich auch gefährlich. Habe da bei den Netzteilen mit mehreren Ports und hoher Leistung schon erschreckende Messungen gesehen. Auch bei den günstigen Powerbanks frage ich mich, wie die teilweise so billig sein sollen, wenn man für den Preis nicht mal die Akkuzellen in ordentlicher Qualität einzeln kaufen kann. Und wenn so ein Hersteller mal schlechte Rezensionen bekommt oder zu viele Ausfälle hat, kommt kurze Zeit später eine etwas anders klingende Marke auf den Markt.
ploseter
Stammgast
#4 erstellt: 23. Jan 2016, 12:19
Servus,

ich nutze seit einiger Zeit auch oft einen Bluetooth-Kopfhörer
(Phiaton BT 220 NC). Ich finde es sehr komfortabel kein Kabel ,verlegen' zu müssen.

Die neuesten Bluetooth-Standards (also 4.0 und darüber) werden von den meisten aktuellen Geräten unterstützt und haben schon eine sehr anständige Übertragungsqualität sowie eine Akkustandsanzeige im Display des Players. Ältere Player senden meist nur im einfachen SBC-Codec, der klanglich ungefähr auf dem Niveau von 128 kb/s MP3 liegt. Alles was darüber hinausgeht kostet zusätzliche Lizenzgebühren. Im Idealfall wird mit dem Audio-Codec AptX in CD Qualität übertragen. Leider unterstützt weder mein iPhone 6 noch irgend ein anderes mobiles Apple-Produkt diesen Codec. Da bleibt es bestenfalls bei AAC mit max. 265 kb/s. Das klingt aber schon sehr ordentlich.

Surround-Ton über Bluetooth wiederzugeben ist aber nicht ratsam, da durch die recht große Latenz ein Zeitversatz zwischen Bild und Ton entsteht. Das wird dann keinen Spaß machen.

Gruß
Peter
Tob8i
Inventar
#5 erstellt: 23. Jan 2016, 12:46
Der neueste Bluetooth Standard sagt nichts über die Klangqualität aus. In Bluetooth 4.0 wurden vor allem Stromsparprofilen für Wearables hinzugefügt. Das hat aber nichts mit Musikübertragung zu tun, weil die weiterhin über alte Profile läuft und deutlich mehr Leistung benötigt. Von daher ist es für Musikübertragung eigentlich ziemlich egal, ob die Kopfhörer Bluetooth 4.0 oder etwas älteres unterstützen.

Über die wirklich wichtigen Fakten schweigen die Hersteller dagegen gerne und das sind die bezahlten Lizenzen. Wenn neben SBC auch Mp3 oder AAC als Codec verwendet werden sollen, werden Lizenzgebühren fällig. Meistens unterstützen die Kopfhörer dann entweder Mp3 oder AAC, aber es ist meistens nicht erwähnt, welches von beidem. Von daher wird da auch gern noch fleißig umkonvertiert, bevor die Musik am Kopfhörer landet. Oder wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Lizenzen besitzen, wird eben der kostenfreie SBC Codec benutzt.

Gerade bei diesen billigen Modellen bei Amazon muss man sogar eher davon ausgehen, dass überhaupt kein Geld in zusätzliche Audiolizenzen investiert wird.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 23. Jan 2016, 14:40

Tob8i (Beitrag #5) schrieb:

Gerade bei diesen billigen Modellen bei Amazon muss man sogar eher davon ausgehen, dass überhaupt kein Geld in zusätzliche Audiolizenzen investiert wird.


Trotzdem wird Ottonormalverbraucher für sich feststellen das die Höreindruck subjektiv besser ist. Ich werde es vermutlich nicht mögen, kann aber vollkommen verstehen, das viele einfach nicht die Ansprüche haben-. Mein Mee hat auch einen Kumpel umgehauen, obwohl ich denke das ein Aurvana Luve dem deutlich überlegen ist.

Ist die (Freizeit-) Frage ob bei sinkenden Preis die rezipierte Qualität im Schnitt steigt. Ich denke da gern an die PC-Brüllwürfel mitte der 90er, das meiste klang auch mit besten Wohlwollen wie ein 10ct Lautsprecher im Joghurtbecher.
thewas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Jan 2016, 11:47
Bei manchen Kopfhörern ist bei einer BT Verbindung im Gegensatz zu der passiven Verbindung über Kabel ein DSP Aktiv der den Frequenzgang verändert, so kann es tatsächlich sein dass er dann tonal ausgewogener klingt.
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 24. Jan 2016, 12:00
Bei meinem Level-Over ist ein EQ im Hörer drinn, der im Kabelbetrieb disabled ist. Die Bluetoothübertragung selber hat, wie immer, wenn es nicht versaut wird, einen eher marginalen Einfluss.
BTW: Ich suche noch einen BT Transmitter mit AptX, der an sehr leisen Stellen nicht muted. Kann auch eine nackte Platine sein, da ich die dann in einen Philps KHV verfrachten würde.
thewas
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Jan 2016, 12:07

Bei meinem Level-Over ist ein EQ im Hörer drinn, der im Kabelbetrieb disabled ist. Die Bluetoothübertragung selber hat, wie immer, wenn es nicht versaut wird, einen eher marginalen Einfluss.

Genau!
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