Testreise Ultrasone Signature Fusion

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Blechdackel
Inventar
#1 erstellt: 10. Jul 2024, 21:12
Vorgestern habe ich schon etwas über meine Planungen und Aktivitäten zu neuen Overears Testreisen geschrieben.

http://www.hifi-foru...m_id=110&thread=2043

Ich könnte schon aktuell den Ultrasone Signature Fusion bekommen. Das ist in meinem Text vielleicht ein wenig untergegangen.

https://www.xn--best...e-fusion-headphones/

Wer an einer Teilnahme interessiert ist, kann sich hier melden.
Ablauf ist dann wieder so, wie aus den letzten Jahren bekannt.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 10. Jul 2024, 21:13 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#2 erstellt: 12. Jul 2024, 20:20
Wenn die Rundreise nicht mit meinem Urlaub kollidiert, wäre ich gerne dabei.
Blechdackel
Inventar
#3 erstellt: 15. Jul 2024, 09:05
Hallo, wann könntest du den Fusion annehmen, bzw. In welcher Woche? Entsprechend könnte man die Rundreise planen.

Der Signature Fusion ersetzt die vorherigen Modelle Signaturen Natural und Signature Pulse.

Es können sich gerne noch weitere Interessenten melden.

Heiko
Pd-XIII
Inventar
#4 erstellt: 15. Jul 2024, 09:18
Hi zusammen,
da hätte ich auch mal wieder interesse, mit Ultrasone hab ich noch keine Erfahrung.
Ich hab nur von 05.-26.08. keine Zeit mich mit ihm zu beschäftigen.
Blechdackel
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2024, 11:57
Dann könntest du ihn zwischen 22.07 und 02.08 bei dir haben.
Ich warte noch ab, was Liesbeth schreibt.
Blechdackel
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2024, 19:32
Seit heute Nachmittag ist das Paket mit dem Testexemplar des Signature Fusion unterwegs.

Die Testreihenfolge sieht so aus:

1. Pd-XII (KW 30)
2. Liesbeth (KW 31)
3. Blechdackel (KW 32)

Versand ist wie immer mit DHL und wer das Paket an den Nachfolger sendet, teilt diesem und mir die Sendungsnummer mit.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 17. Jul 2024, 19:33 bearbeitet]
Pd-XIII
Inventar
#7 erstellt: 23. Jul 2024, 20:17
Abend zusammen,
das Paket ist heute bei mir angekommen.
Lisbeth kann mir schonmal die Adresse zuschicken an die der Hörer als nächstes geschickt werden soll.
Blechdackel
Inventar
#8 erstellt: 24. Jul 2024, 15:10
Die Reviews bzw. Testberichte zum Signature Fusion können auch hier reingeschrieben werden.
liesbeth
Inventar
#9 erstellt: 27. Jul 2024, 13:18
Der Ultrasone ist Heute bei mir angekommen.
Wird Heute Abend in Augenschein genommen.
Pd-XIII
Inventar
#10 erstellt: 05. Aug 2024, 10:25
So, tachchen zusammen
Der Ultrasone befindet sichja schon ein paar Tage nicht mehr bei mir und nun ist es an mir, mal meine Gedanken dazu zusammenzufassen.

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Beginnen wir mit der Präsentation:
Wenn man den dezenten Pappkarton öffnet wird man von einem Schicken Etui begrüßt auf dessen Vorderseite eine schnieke Plakette aufgebracht ist der man den Inhalt entnehmen kann. Klappt man die edle Verpackung auf findet man neben dem Hörer auch noch allerlei Kabel in verschieden Varianten. Finde ich ja ganz schön, dass man da etwas Auswahl hat, aber mir persönlich hätten zwei gereicht, ein Kurzes für unterwegs und ein langes für zu Hause. Aber was solls, besser haben als brauchen. Bis hierhin ist der Ersteindruck schon mal sehr schön:

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Widmen wir uns nun dem Hörer selbst und schon bei der ersten Berührung ist meine Erwartungshaltung stark gedämpft, denn der Hörer besteht fast ausschließlich aus Plastik fasst sich nicht wie ein 400€ Hörer an, wobei ich dazu sagen muss, dass ich da immer noch im Jahr 2014 hänge, wo man für diese Summe eine T90 bekommen hat, der mit Metall, Velour und diesem "schweizer Tüll" daher kam. Und irgendwie erwarte ich solche haptischen Schmankerl auch immer noch in der Preisklasse (und ja, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Polstermaterialien beim T90 nicht sehr langlebig waren).

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Beim Signature Fusion fallen mir lediglich die Polster positiv auf, die sich gut anfassen. Gerade das Kopfband wirkt sehr durchdacht, mit einem angehmen Schaumstoff der zwei unterschiedlichen Materialien (außen Kunstleder, innen Mesh) kombiniert und diese auch echt ordentlich zusammen verarbeitet wurden. Die Scharnierkonstruktion jedoch mutet sehr preiswert an. Es erfüllt sicherlich seinen Zweck und es knarzt auch nicht oder hat großartig Spiel, aber es fühlt sich einfach nicht wertig an. Das betrifft jedoch nur die Materialwahl und ist subjektiv. Die Ausführung der Verarbeitung ist wirklich top.

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Auf zwei technische Features möchte ich noch kurz hinweisen. Der Hörer lässt sich kompakt zusammenfalten, sodass er platzsparend verstaut werden kann. Und die Kabel sind Hörerseitig mit einem Bajonettverschluss ausgestattet. Somit ist sichergestellt, dass das Kabel nicht aus Versehen aus dem Hörer gezogen wird.

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Zufällig lag grad beim Einpacken der OneOdio meiner Tochter neben mir und ganz ehrlich, dessen Bügelkonstruktion und der Verstellmechanismus fühlen sich hochwertiger an und klingen auch satter.
Aber gut: Made in Germany vs. Made in China. Wie in vielen anderen Bereichen sind Haptik und Optik in China mittlerweile als Qualitätsmerkmale angekommen und da stehen sie den Europäern eben auch nicht mehr viel nach. Aber wie sieht es mit den Hard Facts aus? Auf den Kopf mit dem Eumel.

Wobei Eumel der falsche Ausdruck ist, denn er ist wirklich weder groß noch schwer. Er wird ja als OnEar beworben, bei mir ist er dann doch gerade noch OverEar, wenn auch knapp, und ich würde meine Ohren nicht unbedingt als klein bezeichnen. Im ersten Moment sitzt er sehr straff und ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass der Hörspaß recht schnell vorbei sein dürfte weil ich Kopfweh bekommen könnte. Pustekuchen (zumindest bei mir) denn die Poster, sein es die Pads oder das Kopfband tragen sehr viel zum Komfort bei und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir der Druck zu arg wird. Durch die Anpresskraft in Kombination mit den Pads ist die Isolation gegen die Außenwelt richtig hart. Also von meiner Musik hat keiner aus mir etwas mitbekommen. Umgekehrt wurde auch ich vollkommen von meinem Umfeld entkoppelt.
Nun aber Leistung auf die Klinke, ist ja schließlich ein Kopfhörer, kein Kopffühler. Als Quellen kamen FIIO X3, Meier Daccord und Darkvoice zum Eisatz, also DAP, hochwertiger Transistor und ne einfache OTL Röhre. Eines vornweg, für mich klang der Fusion an allen drei Quellen gleich.

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Und was da aus den Treibern kommt ist....nicht was ich erwartet hätte. Warum auch immer war London Grammar - Hey now noch in der Playlist und anhand der ersten Takte beschreibe ich mal was hier stattfindet:
Die ersten takte sind zu hören, alles klar, recht smooth und neutral. Dann diese hintergründige "Explosion" gibt nen Eindruck, wie viel Räumlichkeit der Hörer transportieren kann. Dann setzt die Stimme ein und ich bin erstmal recht angetan. Die Stimme kommt sehr intim und ohne Schärfe rüber, keine Sibilanten, kein Glitzern. Es klingt natürlich. Uuuuuuund dann setzt der Bass ein. Fuuuuu da rumpelt es im Gebälge. Der geht tief runter und ist trotzdem noch gut knoturiert, mir jedoch viel zu betont. Das schreit nach einem Genre Hörer, also keine Allzweckwaffe.
Fangen wir mit Klassik an und machen es kurz, ja kann er. Klingt enspannt, wenn Effektvoll aufgenommen (Kunzel) durchaus beindruckend. Die Auflösung ist gut und die Instrumente werden ordentlich separiert, nicht seziert. Störgeräusche landen auch nicht auf dem Präsentierteller können aber herausgehört werden.
OK aber ein so bassbetonter Hörer ist ja sicher eher im Bereich Elektro bis HipHop gern zu Hause. Und ja, da passt er super rein. Also ob Daft Punk, Aphex Twin oder Fatboy Slim, da macht man nix falsch und der Ultrasone spielt seine Stärken aus. Räumlich sehr gut, Bühnenbreite für einen Geschlossenen in Ordnung und immer wieder Bass. Das geht im Bereich HipHop Rap (Eminem, Hilltop Hoods, Blumentopf) für mich jedoch zu weit und von Zeit zu Zeit hab ich den Eindruck, dass der Bass die Stimme überlagert.Hat mir keinen Spaß gemacht.
Ähnlich erging es mir bei diversem Pop Material, darum hab ich hier auch schnell abgebrochen.
Königsdisziplin sind Live Konzert, Blues, Rock bis Metal. Hier stellt sich schnell ein Live Gefühl ein, das spaß macht. Sei es Seasick Steve, Black Keyes oder AC/DC: Die hohe Klemmkraft des Hörers ist berechtigt, denn beim Mitnicken verrutscht nichts. Richtig gut gefallen mir Cleopatrick, Deftones, Big Business und Royal Blood, weil die Schwere gut rüber kommt...und Architects wie Slipknot wissen ebenfalls zu begeistern.

Alles in allem, ist der Hörer für mich zu heftig im Bass abgestimmt. Das ist schade, weil ich echt begeistert von Mitten bis Höhen bin. Da ist eine so entspannte Linie getroffen die mich angestrengt über Stunden trägt. Auch die räumliche Abbildung geht für mich genauso klar wie die Auflösung.

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Bin mal gespannt wie der Hörer bei den anderen Teilnehmern ankommt.

Ich bedanke mich herzlich bei Blechdackel für die Organisation. War mal wieder schön die Chance bekommen zu haben, einen Hörer auf die Rübe zu bekommen, der sonst wohl nie in meinen Fokus geraten wäre.
Blechdackel
Inventar
#11 erstellt: 06. Aug 2024, 09:15
Danke Philipp, für das Review. Zum Thema Kunststoff, ich finde das Material auch in der Preisklasse in Ordnung, wenn die Verarbeitung stimmt.
Diesen Kopfbuegel gab es so glaube ich auch schon bei einem anderen deutschen Hersteller, aber muss die Bilder aus dem 2012er Prospekt noch mal genau vergleichen.

Zum Bass : der ist auch beim.Signature Studio manchmal speziell. In 80 % der Fälle passt es quantitativ in 20% könnte es einfach besser weniger sein.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 06. Aug 2024, 09:16 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#12 erstellt: 08. Aug 2024, 12:27
Zunächst Dank an Ultrasone und den Organisator der Rumdreise. Ultrasone hat hier ja keinen sonderlich guten Stand und meine letzte Begegnung mit einem ihrer Hörer war auf einer CanJam vor vielen Jahren, die damaligen Modelle gibt es aber schon gar nicht mehr.
Der erste Eindruck des Signature Fusion ist schon mal nicht eindeutig, der Hörer ist in der Hauptsache aus Kunststoff, dass nicht so wirklich hochwertig wirkt. Er wirkt aber durchaus stabil und ist entsprechend leicht.
Die Polster sind fest und mit einem sehr glatten, sauber verarbeiteten Leder bezogen. Zunächst dachte ich es handelt sich um Kunstleder, nach der Webseite handelt es sich um Merinoleder, einem recht feinen Schafsleder. Das Leder fühlt sich gut an, wie es altert kann aber schwer eingeschätzt werden. Gerbung etc wird von Ultrasone nicht angegeben.

Auf dem Kopf ist er für mich ein großer OnEar, dadurch sitzt er nicht Ideal auf dem Ohr, da wäre mir ein kleinerer Durchmesser schon lieber. Er ist aber trotzdem Bequem, die Abdichtung war für einen Onear ganz gut.

Klanglich haut der Fusion ordentlich rein. Der Bass ist sehr dominant angehoben, bleibt dabei aber schön trocken und sauber. Auch die Höhen sind schmalbandig ordentlich angehoben.
An beiden Enden des Spektrums ist es mir schon eine Ecke zu viel, gerade der Bass dürfte aber viele Freunde finden. Er spielt sehr sauber auf, so dass er durchaus Spaß macht und begeistern kann. Die Mitten und unteren Höhen treten etwas in den Hintergrund ohne verwaschen zu wirken. Auflösung und Detaildarstellung sind nicht die Stärken des Fusion, war bei der Abstimmung aber auch nicht zu erwarten.

Die Abstimmung zusammen mit der Möglichkeit den Fusion auch gut mit Dongles, DAP etc anzutreiben, macht ihn zu einem sehr guten Reisebegleiter.
Als Allrounder zu Hause kann ich ihn mir dagegen weniger vorstellen.
Blechdackel
Inventar
#13 erstellt: 14. Aug 2024, 21:32
Einleitung

Bevor ich mir vor einiger Zeit für meine Sammlung einen Ultrasone Signature Studio zulegte, las ich einiges über die Signature Serie. In den letzten Monaten erneuerte der Kopfhörerhersteller aus dem bayerischen Wielenbach nach drei Jahren seine Signature Serie, die schon seit der vorherigen Generation(2021 – 2024) über das neue S-Logic 3 verfügt, das den geschlossenen Kopfhörern zu noch einer besseren räumlichen Darstellung verhelfen soll. Hier in der Testreise geht es um das mittlere Modell, den Signature Fusion. Fusion in den eigentlichen Bedeutungen Verschmelzung von zwei Unternehmen oder in der Biologie die Verschmelzung von zwei Zellen oder Chromosomen. Hier vermutete ich aber, dass der Signature Fusion die beiden Modelle Signature Pulse und Signature Natural ersetzen soll und vermutlich ein Mischung der Abstimmungen beider Modelle darstellen dürfte. Der Natural der relativ neutralere und der Pulse der etwas stärkere im Bass, der auch für den DJ Einsatz empfohlen wurde. Von Ultrasone – Just Listen GmbH bestätigte man mir das auch.

Ausstattung/Verarbeitung

Zu der Verpackung komme ich erst später, wenn ich auf den Vergleich zwischen Fusion und Studio eingehe. Geblieben ist das Grunddesign der Signature Serie, wie sie seit 2012 mit dem Erscheinen des ersten Modells der Serie, dem Signature Pro, der immerhin bis 2021 im Programm blieb, geprägt wurde. Der robuste und professionell aussehende Kopfbügel erinnert mich sehr an die der ehemaligen Beyerdynamic Modelle DT 440, DT 660 und DT 860. In das rundliche Kunststoffgehäuse ist auf der Außenseite eine metallene Plakette eingelassen, mit einer rauen schwarzen Oberfläche und goldenen Schriftzügen für „Signature“, „Fusion“ und das Markenlogo. Neuheiten sind das Ohrpolster aus Merinoleder und die Innenseite des Kopfbügels aus einem Mesh-Gewebe. Insgesamt kann die Materialqualität angesichts der Preisklasse als recht gut bezeichnet werden, die Verarbeitungsqualität kann als sorgfältig und sauber gefertigt beurteilt werden.

Weiterhin kam in der Ausstattung ein 4,4 mm Pentaconn Anschlusskabel, das silberbeschichtet ist, dazu. Somit ist ein unsymmetrischer wie symmetrischer Betrieb möglich. Die beiden anderen Anschlusskabel verfügen über eine 3,5 mm und einen 6,35 mm Anschluss. Als System wird in den Gehäusen ein neuer 45 mm Treiber verwendet, dessen Bestandteile aus titanbeschichtetem Mylar und NdFeb-Magneten gebildet werden. Die Zusammenfaltbarkeit, sowie ein weiteres Patent, das ULE(UltraLowEmission), das die elektromagnetische Strahlung vermindert, zielt auf Profis und Studioleute genauso ab wie auf den heimischen Hifi-Hörer. Und wie es mit der Benutzung des Signature Fusion und dem Klangerlebnis, das er bietet, ist, das erzähle ich im nächsten Kapitel.

Praxis/Klangerlebnis

Beim Aufsetzen ist der Anpressdruck erst mal recht stramm, aber schnell tritt eine Gewöhnung ein. Die rundlichen Polster mit den ebenfalls nahezu kreisrunden Ausschnitten wirken optisch ein wenig klein, aber bei mir passten sie sich sehr gut an um die Ohren. Wie bei den meisten Kopfhörern passt es bei mir schon in der kleinsten Rastereinstellung. Die Verstellung selbst ist gut anwendbar, nicht zu schwergängig, aber auch nicht zu leichtgängig, dass man befürchten muss, da verrutscht unter Umständen was. Der Bajonettverschluss ermöglicht ein schnelles Verriegeln der Anschlusskabel.
Bei gewissen Bewegungen knackt es schon mal leise in den Gelenken, aber das war es auch schon.

Bevor ich den Testkopfhörer am Folgetag an den ersten Teilnehmer verschickte, hörte ich mit ihm schon mal eine CD. Manu Katche : Neighborhood. Im ersten Titel tat sich der Kontrabass von Slawomir Kurkiewicz etwas dominant hervor, aber das sollte auf dieser CD eine Ausnahme bleiben. Die restliche Performance war eine sehr audiophile mit etwas Funkeln und Glitzern oder anders beschrieben, der Fusion führte die hohe Klang- und Produktionsqualität des Albums ansprechend aber nicht zu trocken vor.

Getestet wurde der Signature Fusion an folgenden CD-Spieler/Kopfhörerversträkerkombinationen:

Marantz CD 42 Mk. II/Amity HPA 1 V

Exposure 2010 S/Lehmannaudio Linear

An den vier Abenden, die ich ihn dann in meiner Woche testen konnte, kamen verschiedene CDs von Donald Fagen, Sade, Boris Blank, The Blue Nile, Erykah Badu, Sting, Suzanne Vega, Eurythmics, The Decemberists, Florian Weber und Johannes Brahms.

In der räumlichen Darstellung zeigte sich, dass S-Logic bei mir gut funktioniert. Im Vergleich zum Signature Studio mit dem älteren S-Logic Plus ergab es sich, dass der Fusion den vorderen Bereich der Bühne noch ein wenig weiter und auch mehr um die Ohren herum zog. Bei Aufnahmen, die das Potenzial boten, ergab sich auch eine leichte Außerkopflokalisation. Insgesamt sind beide Signature für geschlossene Kopfhörer sehr gut in dem Punkt. Eine exakte Platzierung von Instrumenten vereint beide.

In den Verhältnissen zwischen Tiefen, Mitten und Höhen verläuft der Frequenzgang ganz klar V-Förmig(Frequenzgänge sind im Internet leider noch nicht auffindbar), was bei relativ ausgeglichenen Aufnahmen wenig störend auffällt. Irgendwie habe ich in meiner CD Auswahl sehr ausgewogene Produktionen erwischt. Die noch recht neue „Resonance“ von Boris Blank überraschte mich da auch positiv. Zu den Effekten des dominanten Bass gehören wohl ein Kopfhörer oder Lautsprecher, die in dem Bereich des Frequenzbandes Erhöhungen haben und Musikproduktionen, die auf populären Geschmack, also erhöhte Tiefen und Höhen, abgemischt sind.

So konnte ich „Solitude Standing“ von Suzanne Vega und „The Nightfly“ durchhören, ohne dass etwas zu dominant und lästig wurde. Bei „Ruby Baby“ aber bemerkte ich bewusster als sonst den Bass im Outro. Und bei „Wooden Horse(Caspar Hausers Song) auf "Solitude Standing"rechnete ich schon mit einer zu wuchtigen Percussion, aber das blieb im grünen Bereich.

Ein Album, das schon neueren populäreren Hörgewohnheiten entgegenkommt, ist „Baduizm“ (Erykah Badu) aus 1997. Hier war es hier und dort dann ein wenig zu viel des guten Basses. Aber hier zeigte der Fusion seine Qualität als Loudness-Hörer, wenn man leiser drehte. Aber wie laut auch immer, es blieb allermeistens sehr konturiert und kontrolliert. Höhen sehr selten scharf, aber ich bin ja auch den Beyerdynamic T 90 gewohnt. Dieser spielte als offene Konstruktion der gleichen Preisklasse, dann doch noch ein wenig luftiger, rückte die Bühne von der Mitte aus noch etwas weiter.



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Was hat sich im Vergleich zum Signature Studio verändert?

Statt Ohrpolster aus Kunstleder gibt es welche aus Leder vom Merinoschaf. Letzteres ist ein wenig dicker als das Polster beim Studio. Die Innenseite beim Studio, des ebenfalls aus Kunstleder bestehenden Kopfbügelbezugs ist durchgehend glatt, wo beim Fusion das Mesh in der Mitte eine Art Sicke aufweist. Beim Studio gibt es auf der Außenseite der Gehäuse in der Vertiefung eine dünne Glasscheibe über einem bedruckten schwarzen Blech(?). Beim Fusion die oben beschriebene Metallplakette. Das zusätzliche symmetrische Kabel. Und dann noch der geringere Verpackungsaufwand. Beim Studio besteht die Kartonverpackung aus zwei Teilen. Die Kunstlederbox zur Aufbewahrung des Kopfhörers ist zudem noch in einer dünnen Plastikfolie eingepackt. Beim Fusion dagegen reduzierte sich das, auf die auch oben im Reivew von Philipp zu sehende und verbleibende, aber auch sehr dekorative Schachtel. Zieht man Studio und Fusion noch einmal ganz penibel in den Klangvergleich, ist der Studio, der leicht ausgeglichenere, obwohl auch dieser den gewissen V-Shape hat.

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Fazit:

Der Ultrasone Signature Fusion ist im Preis-Leistungsverhältnis ganz in Ordnung, auch wenn man betrachtet, dass der Signature Studio zu seiner Zeit (ca. 2017 – 2021) eine UVP hatte, die um hundert Euro höher lag und es im Vergleich bei Ausstattung und räumlicher Darstellung ein paar Optimierungen gab.

Angesichts seiner Abstimmung ist der Signature Fusion ein Kopfhörer, der dann doch mit recht vielen Musikstilen klarkommt. Aber er ist nichts für diejenigen, die eine wirklich ausgeglichene, strikt natürliche Performance wollen(eine wirklich lineare Abstimmung gibt es im Kopfhörerbereich auch streng genommen gar nicht). Beim Fusion ist immer ein wenig Funkeln und Glitzern(und gelegentlich ein wenig akkurates Bassgrollen) dabei, wenn er spielt. Hier hat man Analyse und Spaß zusammengebracht.

Am Ende möchte ich mich bei den beiden anderen Teilnehmern bedanken, die bei meiner ersten selbst organisierten Testreise sich beteiligten. Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Willberg von Ultrasone – Just Listen GmbH, dass sie uns den Signature Fusion zum testen zur Verfügung stellte.


[Beitrag von Blechdackel am 15. Aug 2024, 12:32 bearbeitet]
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