Kennt jemand diesen Verstärker?

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morri
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Mai 2006, 15:37
Wüsste gerne ob jemand genauer Informationen über diesen Verstärker hat:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/4xEL84-30Watt.htm
Der ZWEITE! der vorgestellt wird - unter der roten Trennlinie
4x EL84 pro Kanla Ultralinear.
Als Ausgangsübertrager (und Trafos) sind wohl alte von der Fa. Böhm Klingenthal aus einem MV ? verbaut.
Die Schaltung stammt wohl aus der Elrad 11/86 - die ich leider nirgends mehr finden konnte.
Wäre für alle Informationen dankbar.
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 13. Mai 2006, 17:57

morri schrieb:
Wüsste gerne ob jemand genauer Informationen über diesen Verstärker hat:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/4xEL84-30Watt.htm
Der ZWEITE! der vorgestellt wird - unter der roten Trennlinie
4x EL84 pro Kanla Ultralinear.
Als Ausgangsübertrager (und Trafos) sind wohl alte von der Fa. Böhm Klingenthal aus einem MV ? verbaut.
Die Schaltung stammt wohl aus der Elrad 11/86 - die ich leider nirgends mehr finden konnte.
Wäre für alle Informationen dankbar. :)


Klassischer Gegentakt AB Entwurf mit Ultralinearschirmgittergegenkopplung und Arbeitspunkteinstellung durch feste Gittervorspannung für die Endröhren. Klassische Phasenumkehrstufe, dazu Vorstufe mit Kathodengegenkopplung aus dem Ausgangsübertrager. Stabile, robuste und lange bekannte Schaltung ohne Gimmicks, die keine Probleme machen sollte. Die 40[W] Ausgangsleistung erscheinen bei einem recht B-nahen Arbeitspunkt mit 4 * EL84 auch grade noch realisierbar zu sein (wenn das Ding dann auch sicherlich mit um die 5% klirrt). Als Kernmaterial für den Ausgangsübertrager würde ich bei Selbstbau des Übertragers allerdings kein normales Dynamoblech, sondern kornorientiertes Siliziumeisen, schlußgeglüht, verwenden - das kommt der Qualität des AÜ zugute. Allerdings ist der Wickelplan des AÜ im Originalartikel falsch (damit kommt man bei einem 8[Ohm] Lautsprecher niemals auf einen Raa von 4[kOhm]), die Berichtigung hierzu findet man in dem Leserbrief, welcher dem Artikel angehängt ist. Ein fertiger Ausgangsübertrager, welcher sich halbwegs für diese Schaltung eignen würde, wäre z.B. der Typ 53.25 von Gerd Reinhöfer, siehe hier:

http://www.roehrentechnik.de/html/gegentakt.html

Bedingt durch den Raa von 4.5[kOhm] (statt 4[kOhm]) und die etwas andere Lage der Ultralinearanzapfungen (25% und 50% statt 33%) wird allerdings die zu erzielende Maximalausgangsleistung etwas geringer sein (über den Daumen gepeilt ca. 25...30[W]).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Mai 2006, 18:17 bearbeitet]
DB
Inventar
#3 erstellt: 13. Mai 2006, 18:14
Hallo,


morri schrieb:

Als Ausgangsübertrager (und Trafos) sind wohl alte von der Fa. Böhm Klingenthal aus einem MV ? verbaut.


Die MV aus Klingenthal oder Markneukirchen hatten keine Ultralinearschaltung und waren außerdem kleiner (M85), da sie nur für 2x EL84 bemessen waren.

MfG

DB
morri
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Mai 2006, 12:23
Danke für die Informationen erstmal.
Ich habe den Verstärker schon aufgebaut gekauft, und verbaut sind wohl die MV M85 Übertrager aus Klingenthal nebst selbigen Trafos.
Ist das auch bei nicht-vollast problematisch wegen der kleineren Dimensionierung?-
mit dem Klang an sich bin ich soweit eigentlich ganz zufrieden.
Ich wollt nur erstmal die Elkos tauschen - verbaut sind 2x150uF und 2x300uF im Bauplan sind aber 4x 470uF eingezeichnet wenn ich das richtig erkennen kann - ich hätte noch 4x560uf 350v da. dir würde ich gerne verbauen.
Sowie die Heizspannung wenigsten für die Vorröhren gleichrichten ( ist so ja alles Wechselstrom) - bringt das was ?
Was mir auch noch nicht ganz klar ist ist die Bias Einstellung - da sind 4 Potis verbaut (siehe Bauplan) - nur wo muss ich für die 8 Endröhren was messen ?
Das ist für mich noch alles recht neu - also bitte die villeicht etwas naviven Fragen entschuldigen
DB
Inventar
#5 erstellt: 14. Mai 2006, 14:00
Hallo,

wenn die Trafos aus dem MV3 drin sind, läuft die Endstufe gänzlich fehlangepaßt (welcher Schwachkopf schlachtet dafür MV3? ). Zweitens wird sich keine befriedigende Tiefenwiedergabe erzielen lassen, weil die Kerne dafür zu klein sind (dafür bräuchte man etwa einen M102a). Drittens ist der Drahtquerschnitt nicht für 4 Endröhren ausgelegt, so daß der AÜ zu warm wird.
Davon abgesehen sind die Netztrafos natürlich auch zu klein...


Ich wollt nur erstmal die Elkos tauschen - verbaut sind 2x150uF und 2x300uF im Bauplan sind aber 4x 470uF eingezeichnet wenn ich das richtig erkennen kann - ich hätte noch 4x560uf 350v da. dir würde ich gerne verbauen.

Brummt es denn? wenn nein-alles so lassen. Die typische Haienderdenke "viel hilft viel" kann bei zu großen Siebkapazitäten eher Probleme bringen als welche zu lösen.


Sowie die Heizspannung wenigsten für die Vorröhren gleichrichten ( ist so ja alles Wechselstrom) - bringt das was ?


Gleichgerichtete Heizspannung braucht man höchstens für sehr empfindliche Mikrofonverstärker. Wenn eine Endstufe brummt, ist irgendwas anderes faul.



Was mir auch noch nicht ganz klar ist ist die Bias Einstellung - da sind 4 Potis verbaut (siehe Bauplan) - nur wo muss ich für die 8 Endröhren was messen ?

Unter jeweils zwei Endröhren sitzt laut Schaltung ein Katodenwiderstand von 4,7 Ohm, über dem läßt sich ein dem Anodenstrom proportionaler Spannungsabfall messen.

MfG

DB
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Mai 2006, 12:33
Pragmatiker schrieb:

Klassischer Gegentakt AB Entwurf mit Ultralinearschirmgittergegenkopplung und Arbeitspunkteinstellung durch feste Gittervorspannung für die Endröhren.


Ob es sich um einen B oder AB-Betrieb handelt, lässt sich aufgrund der Schaltungsunterlagen nicht sagen. Ich tippe eher auf B, denn AB hat ja den Vorzug, bei kleineren Leistungen eher im A-Bereich zu funktionieren, also weniger Klirr, und bei höherer Leistung mehr im Bereich B. Dies erreicht man nicht nur durch die entsprechende Festlegung des Arbeitspunktes per Bias. Die Vorzüge kommen erst bei automatischer Gittervorspannung zum Tragen, weil sich diese mit der Aussteuerung erhöht (Siehe dazu mein Beitrag "Röhrentechnik" im "Wissen"). Bei fester Gittervorspannung hingegen bekommt man im B-Betrieb die höchste Leistung, bei AB aber eine geringere Leistung als mit automatischer Vorspannung, da die Kennlinienlänge unverändert bleibt.
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 15. Mai 2006, 12:44

richi44 schrieb:
Pragmatiker schrieb:

Klassischer Gegentakt AB Entwurf mit Ultralinearschirmgittergegenkopplung und Arbeitspunkteinstellung durch feste Gittervorspannung für die Endröhren.


Ob es sich um einen B oder AB-Betrieb handelt, lässt sich aufgrund der Schaltungsunterlagen nicht sagen. Ich tippe eher auf B, denn AB hat ja den Vorzug, bei kleineren Leistungen eher im A-Bereich zu funktionieren, also weniger Klirr, und bei höherer Leistung mehr im Bereich B. Dies erreicht man nicht nur durch die entsprechende Festlegung des Arbeitspunktes per Bias. Die Vorzüge kommen erst bei automatischer Gittervorspannung zum Tragen, weil sich diese mit der Aussteuerung erhöht (Siehe dazu mein Beitrag "Röhrentechnik" im "Wissen"). Bei fester Gittervorspannung hingegen bekommt man im B-Betrieb die höchste Leistung, bei AB aber eine geringere Leistung als mit automatischer Vorspannung, da die Kennlinienlänge unverändert bleibt.


Da hast Du natürlich recht, Richi....das hatte ich zu ungenau formuliert....so ein Lapsus sollte mir natürlich nicht unterlaufen....also richtig hätte ich schreiben müssen: "Klassischer Gegentakt AB- oder B-Entwurf (aus dem Schaltbild nicht rauszulesen) mit Ultralinearschirmgittergegenkopplung und Arbeitspunkteinstellung durch feste Gittervorspannung für die Endröhren."

Das kommt davon, wenn man einfach mal locker was hinschreibt und es nicht Korrektur liest...ich gelobe Besserung.

Herzliche Grüße und danke für die Korrektur.

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 15. Mai 2006, 12:45 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Mai 2006, 18:36
war mir eine Ehre
Claus-Michael
Inventar
#9 erstellt: 18. Mai 2006, 21:44

DB schrieb:
Hallo,


morri schrieb:

Als Ausgangsübertrager (und Trafos) sind wohl alte von der Fa. Böhm Klingenthal aus einem MV ? verbaut.


Die MV aus Klingenthal oder Markneukirchen hatten keine Ultralinearschaltung und waren außerdem kleiner (M85), da sie nur für 2x EL84 bemessen waren.

MfG

DB


Das ist nicht richtig - ich habe selber vor Jahren zwei Böhm-AÜtr in Ultralinear-Ausführung eingesetzt (leider ist inzwischen einer defekt - damit ist das Pärchen ruiniert!).
Gruß
Claus
DB
Inventar
#10 erstellt: 19. Mai 2006, 15:49
Hallo,


Claus-Michael schrieb:

Das ist nicht richtig - ich habe selber vor Jahren zwei Böhm-AÜtr in Ultralinear-Ausführung eingesetzt (leider ist inzwischen einer defekt - damit ist das Pärchen ruiniert!).


hier http://www.vermona.de/download/mv3.zip ist der Schaltplan des MV3 -da ist nichts mit Ultralinear.
Was da an Wicklungszipfeln noch aus dem Übertrager herausschaut, sind Verknüpfungen der verschachtelten Wicklung, die von weitem gesehen vermutlich bei 50% der Windungszahl von Ua zur Anode liegen dürften.
Klar kann man damit auch irgendeine Art Ultralinear zusammenfummeln, wobei sich im Studiobereich die Ultralinearschaltung nicht durchgesetzt hat; dort verzichtete man darauf.

MfG

DB
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