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ein paar Fragen eines neulings auf dem Gebiet Röhren+A -A |
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Autor |
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P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 18. Jun 2006, 17:43 | |
Hallo ich habe ein schaub lorenz Röhrenradio wo schon mindestens 40 Jahre auf dem Buckel hatt. Bei dem Alter kann doch mal Eine Röhre flöten gehen woran merkt mann dass die Röhre kaputt geht macht sich dass an der Leistung bemerkbar oder geht alles wunderbar und auf einmal geht die Röhre ganz sang und klanglos kaputt und wie sieht es mit den Kondensatoren aus? gibts da no9ch welche zu kaufen oder rentiert es sich noch so einen Radio zu richten? und wass sollte mann beachten wenn mann den Radio reparieren will bzw wass sind die meisten Übeltäter bei den Radios wo kaputt gehen? Und was würde dass ganze kosten? ich bitte um Hilfe ich binn neu auf dem Gebiet Röhren und habe echt null ahnung davon bitte seid nich böse wegen meinen dummen Fragen ich habe mich halt neuerdings für Röhren begeistert. MFG:Robert |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 19. Jun 2006, 12:44 | |
Röhren, die etwas mit Leistung zu tun haben (EL84, EZ80), geben nach und nach weniger Leistung ab. Damit wird der Klang schwächer. Röhren mit Anzeigefunktion (EM80, EM84) werden einfach dunkler, haben aber auf die Funktion des Radios keinen Einfluss. Und die anderen Röhren können zwar auch langsam schwächer werden, nur merkt man das in der Regel kaum. Auch sind diese nicht so stark belastet, sodass sie eher spontan den Geist aufgeben. Elkos im Netzteil führen zu einem deutlichen Brummen, wenn sie durch das Alter die Kapazität verlieren. Der Kathodenelko der Endröhre führt zu einem "dünnen" Klang, wenn er schlechter wird, der Elko des UKW-Demodulators bringt bei UKW deutliche Verzerrungen. Die übrigen Kondensatoren sind eigentlich weitgehend verschleissfrei, ausser es handle sich um die alten, schwarzbraunen WIMA oder die ERO mit wachsartigem Verguss. Diese Dinger weisen oft Risse in der Überzugsmasse auf, sodass Feuchtigkeit eindringt und der Kondensator Kurzschluss macht. In solchen Fällen ist entweder kein Radioempfang mehr möglich (Schirmgitterkondensator der ZF-oder Mischerröhre) oder das Gerät verzerrt stark (Koppelkondensator Vor- zu Endröhre). Dass da noch mehr kaputt sein kann (Kontakte der Tasten, Lautstärkeregler kratzt) ist durchaus möglich. Die meisten Röhren sollten so für rund 15€ zu bekommen sein. Kondensatoren sind für rund 2€ zu haben, Elkos je nach Ausführung zwischen 1€ (Kathode, Demodulator) und 20€ (Netzteil). Wenn Du an Deinem Wohnort noch einen alten Radiotechniker hast, so hat dieser noch das Wissen um die alten Kisten. Er wird demnach nicht Stunden zur Fehlersuche aufwänden müssen. Wenn aber nur ein Techniker frisch aus der Ausbildung zur Verfügung steht, hat er sicher von Röhren nicht viel mehr Ahnung als Du und somit können da schnell ein paar Stunden Fehlersuche und Reparatur zusammen kommen. |
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P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 19. Jun 2006, 16:06 | |
@Richi44 danke für deine ausführliche Antwort Also würde es sich lohnen so einen alten Röhrenradio zu reparieren oder zumindest die kritischen teile auszutauschen. mfg:Robert |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 19. Jun 2006, 16:12 | |
Es gibt Leute, die solche Geräte sammeln. Die echten Sammler kaufen aber lieber "unverbastelte" Apparate und restaurieren selber, teilweise mit alten aber funktionsfähigen Originalteilen. Wenn Du also die Absicht haben solltest, das Ding zu verkaufen, würde ich von einer Reparatur absehen. Wenn Du allerdings das Gerät zum eigenen Vergnügen behalten und betreiben möchtest, lohnt sich eine sanfte Restaurierung meistens schon. Ich würde Dir mal das http://www.radiomuseum.org/ empfehlen. Da kann man Dir sicher weitere Tipps geben, denn da sind Leute versammelt, die sich speziell um solche Oldis kümmern. |
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P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 19. Jun 2006, 17:01 | |
jup danke für den Link also den Radio möchte ich definitiv nicht verkaufen ich liebe es mich in der Nacht sich hinter dem Radio zu setzen und das glimmen der Röhren zu beobachten jetzt mal im ernst mich wundert es wie warm und unaufdringlich er klingt und ich binn sogar am überlegen ob ich von tranze auf Röhre umsteige. MFG:Robert |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 19. Jun 2006, 18:41 | |
Also im Hifi-Bereich ist das so eine Sache... Ein Röhrenverstärker hat selten wirklich Power. Damit da was raus kommt, das auch am Tag nicht nur glimmt sondern richtig zur Sache geht, braucht es schon einiges, inkl. entsprechende Lautsprecher. Und das wird teuer. Wenn Du zuhause einen Kamin hast, möchtest Du trotz des Feuers kaum auf die Zentralheizung verzichten. Das heisst nichts anderes, als dass das Röhrending romantisch ist, aber eine vernünftige Stereoanlage nicht ersetzen kann. Billiges Röhrenzeugs ist zuwenig zum Leben und zuviel zum Sterben. Wenn es was sein und taugen soll, wird es teuer, braucht Pflege und gerade bei grösseren Verstärkern oft mal neue Röhren und was sonst noch. Und wenn einmal die Ansprüche steigen und nicht nur Sound, sondern klare, ehrliche Wiedergabe gewünscht ist, ist mit Röhren ziemlich schnell Feierabend. Derwarme, angenehme Sound ist ein Zusammenspiel von Lautsprecher, Verstärker (im Gerät) und entsprechende Abstimmung. Mit heutigen Hifi-Lautsprechern ist mit Röhren meist wenig auszurichten. Und den Sound, der Dir jetzt gefällt, ist auch nicht mit jeder Kombination garantiert. |
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OberstVilla
Stammgast |
#7 erstellt: 19. Jun 2006, 18:51 | |
Moin, ja, da gibts schon komische Leute die sowas sammeln Richi hat ja schon wichtige Dinge genannt. Was ich so noch dazu sagen kann (spez. Röhrenradios aus den50er-60ern): Durchaus möglich, dass eine oder mehrere Röhren mal defekt gehen. Das passiert aber seltener, als man annimmt. Eher problematisch sind die Papierrollenkondensatoren. Die sorgen durch die Gleichstromdurchlässigkeit für Folgedefekte. Folgedefekte können vieles sein, wie z.B. durchgebrannte Widerstände, Röhren die mit falschen Parameter arbeiten und langsam sterben, überlastete Selengleichrichter und Trafos usw.. Man kann natürlich die alten Radios mit neuen Kondensatoren reparieren. Die Elkos gibt's auch noch. Selengleichrichter könnte man mit Siliziumdioden ersetzten. Nach Möglichkeit sollten die dann aber axiale Anschlüsse haben. Die alten Kondensatoren/Bauteile sollte man aufheben (falls man das Gerät doch verkaufen will, den Sammler wird's freuen). Wenn ein altes Röhrenradio scheinbar funktioniert, heißt das nicht, das es auch tadellos in Ordnung ist. Wenn man absolut unerfahren ist, sollte man nicht in dem Geräten rumbasteln, schon gar nicht unter Spannung, denn das ist lebensgefährlich (Spannungen um 300V möglich)!! Lieber vom Fachmann (dazu zählt nicht unbedingt jeder Rundfunktechniker :))helfen lassen. Und/oder sich mit Literatur einarbeiten. Und viel im Internet suchen und lesen. Ein paar weitere interessante Links hätte ich noch: http://www.50er-radios.de/ http://dampfradio.de.vu/ http://www.jogis-roehrenbude.de/ http://www.rundfunkmuseum.at/html/flash_start.html http://radiomuseum-bocket.de/deutsch/d_index.htm http://www.razyboard.com/system/user_rundfunkmuseum.html http://www.rolaa.de/sehensw/radio/radio.htm Gruß Manfred |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 20. Jun 2006, 11:26 | |
An dieser Stelle noch ein dickes VORSICHT Gleichrichterröhren haben normalerweise einen Spannungsabfall von rund 90V (EZ80), Selengleichrichter etwa 70V (B300C150) und Siliziumdioden (1N4007) rund 0,7V. Die Spannungsangabe am Netztrafo bezieht sich auf die Effektivspannung. Wenn also 250V drauf steht, ist die Spitzenspannung um Wurzel 2 höher, also 353V. Mit der Gleichrichterröhre wird die Anodenspannung folglich nicht wesentlich über 250V liegen, was die Röhren und Elkos problemlos verkraften. Wenn im Gerät ein Selengleichrichter eingebaut ist, ist die Trafospannung meist um 10 bis 20V geringer (ausserdem eine andere Schaltungsart), damit die üblichen 250V im Betrieb nicht überschritten werden. Beim Selen ist aber die hohe Anodenspannung vom Einschalten weg schon vorhanden (Gleichrichterröhre muss aufheizen), auch wenn noch kein Laststrom fliesst. Und damit steigt diese Spannung am Anfang schnell mal auf über 320V an. Folglich muss der Elko diese Spannung vertragen. Wenn man nun einen Selengleichrichter durch 4 Siliziumdioden ersetzt, so ist auch unter Last die Anodenspannung bei rund 330V, was für die Röhren eindeutig zu hoch ist. Man muss daher nach dem Gleichrichter (den 4 Dioden) und vor dem Elko einen entsprechenden Hochlast-Widerstand einsetzen, um im Betrieb die richtige Anodenspannung zu bekommen. Noch kritischer wäre es, die Gleichrichterröhre durch Siliziumdioden zu ersetzen. Erstens ist der Spannungsabfall der Röhre noch gröasser (also grösserer Hochlastwiderstand) und zweitens entsteht die Anodenspannung erst nach dem Aufheizen der Röhren. Daher wird die Anodenspannung im Betrieb nicht zu hoch, also ist der Elko oft nur für relativ geringe Überspannungen ausgelegt. Und dazu kommt, dass man genau aus diesem Grund (Anodenspannung bei Gleichrichterröhren ist lastabhängig) nicht das Gerät ohne Endröhren betreiben darf, weil sonst die Anodenspannung durch fehlende Last den zulässigen Höchstwert überschreitet. Ist es bei einer Reparatur nötig, das Gerät ohne Endröhre zu betreiben, muss die Netzspannung mit einem Regeltrafo verringert werden. |
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pragmatiker
Administrator |
#9 erstellt: 23. Jun 2006, 21:58 | |
Servus Richi, stimmt das wirklich? Ich hab' schon ewig nichts mehr mit Gleichrichterröhren gemacht und das Hirn läßt nach - aber ein kurzer Blick in's EZ80 Datenblatt läßt mich vermuten, daß es eher in Richtung 30[V] geht....ich lasse mich jedoch sehr gern eines Besseren belehren..... Grüße Herbert |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 24. Jun 2006, 13:37 | |
Ich habs auch nur aus der Erinnerung. Aber ich weiss, dass ich einen Verstärker mit 2 EL84, ECC83 und EZ81 gebaut habe. Dieser hatte eine Trafospannung von 270V und kam auf eine Anodenspannung von ca. 305V (die Röhren haben übrigens 15 Jahre geglüht!). Und ein normales Radio (Saba) hatte eine Trafospannung von 250V, die übliche Bestückung und EZ80. Dioe Anodenspannung lag bei etwa 250V. Wenn man das mal durchrechnet (Endröhren-Anode immer am 1. Elko!) bekommt man bei der EZ81 eine Spannung von rund 382V Peak am Trafo, woraus diese eben die 305V zaubert = Abfall 77V. Bei der EZ80 sind es rund 103V. Das ist eindeutig mehr, als das Datenblatt angibt. Nur ist im Datenblatt bei 90mA Strom (entspricht dem Saba) unter Berücksichtigung des Trafo-Widerstandes ein Spannungsabfall von knapp 100V angegeben. Damit wären wir bei der Praxis. Ich gebe zu, dass meine Angaben eigentlich nicht ganz korrekt waren (ich habe damals nicht im Datenblatt nachgeschaut), aber nichts desto trotz ergeben sich bei Siliziumdioden im Leerlauf die gefürchteten hohen Spannungen. Und darum ging es mir in erster Linie. |
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