Schaltungsdiskussion SRPP - 6550 SEP Amp

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.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jan 2007, 18:44
Hallo Röhrengemeinde !

Bastel z.Z. an einem Schaltungskonzept für eine 6550 SEP mit seperaten Gleichrichtern für Vor- und Endstufen.

In der Vorstufe soll eine 5Z4G (o.ä) zum Einsatz kommen, für die Endstufen tun's schnelle Dioden. Gesiebt wird per CLC Kombi pro Kanal.

Um den NTR nicht asymmetrisch zu belasten habe ich ebenfalls seperate Diodengleichrichtung für die einzelnen Kanäle vorgesehen.

Bevor ich jetzt Anfang mit diesem Materialgrab, würden mich Eure Meinungen dazu interessieren.




Anregungen, Einwände und konstruktive Kritik ist natürlich ausdrücklich erwünscht !


Gruß
Markus
DB
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2007, 20:36
Hallo,

so wie die Schaltung ist, qualmts aus dem Häusel beim ersten Einschalten. Die beiden Graetzgleichrichter liefern der Anodenwicklung einen Kurzschluß.

Dann ist der Heizkreis geerdet - Für SRPP keine gute Idee. Für SRPP sind auch die beiden Systeme einer Röhre kein guter Einfall, das Problem ist Ufk.
Wenn es denn unbeding SRPP sein muß, für oberes und unteres System getrennte Röhren mit getrennten Heizkreisen vorsehen. Jeder Heizkreis bekommt dann das Potential, welches er haben muß, um Ufk nicht zu überschreiten.

MfG

DB
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 14. Jan 2007, 22:34

DB schrieb:
so wie die Schaltung ist, qualmts aus dem Häusel beim ersten Einschalten. Die beiden Graetzgleichrichter liefern der Anodenwicklung einen Kurzschluß.


@.:Bulli:

Servus Markus,

Ich hab' mir den Gleichrichterteil des Netzteils mal lesbarer rausgezeichnet und angeschaut:

  • Solange Masse und Schutzleiter nicht verbunden sind, qualmt's meiner Meinung nach überraschenderweise nicht (kann aber absolut auch sehr gut sein, daß ich was übersehen habe - ich bin heute nicht mehr der Frischeste).
  • Allerdings wirken die beiden Halbleiter-Brückengleichrichter nicht mehr als Brückengleichrichter, sondern nur noch als Einweggleichrichter (damit liegt die Frequenz der Brummspannung nur noch bei 50[Hz] statt der erwarteten 100[Hz]).
  • Die Spannung an jedem der beiden 370[µF] Ladekondesatoren beträgt nicht (wie geplant) ca. 380[V], sondern etwa das doppelte (also ca. 760[V]).
  • Der Stromrückweg auf der negativen Seite des Ladekondensators für den Röhrengleichrichter läuft über je eine Diode der beiden Brückengleichrichter auf das jeweils andere Wicklungsende der Sekundärwicklung - damit stehen auch an dem 32[µF] Ladeelko hinter dem Röhrengleichrichter ca. 760[V] (ohne Berücksichtigung der Röhrenverluste) an.
  • Die Schaltungsmasse steht bezogen auf den Schutzleiter auf ca. -380[V] --> GEFÄHRLICH!.
  • Werden Masse und der Schutzleiter verbunden (was ja über eine Kette --> Tuner mit geerdeter Antennenbuchse --> Cinch zur Schaltungsmasse des Verstärkers --> geerdeter Sekundärmittelpunkt des Netztrafos im Verstärker durchaus passieren kann), dann knallt's und raucht's richtig und beide Sekundärwicklungshälften des Netztrafos sind massiv kurzgeschlossen.

Wie gesagt, ich bin nicht mehr der Frischeste heute - trotzdem mein Fazit: Diese recht unübersichtliche Gleichrichterschaltung ist überhaupt keine gute Idee.

DB schrieb:
Dann ist der Heizkreis geerdet - Für SRPP keine gute Idee. Für SRPP sind auch die beiden Systeme einer Röhre kein guter Einfall, das Problem ist Ufk.
Wenn es denn unbeding SRPP sein muß, für oberes und unteres System getrennte Röhren mit getrennten Heizkreisen vorsehen. Jeder Heizkreis bekommt dann das Potential, welches er haben muß, um Ufk nicht zu überschreiten.

Absolut d'accors. Außerdem würde ich in eine SRPP-Stufe hinein nicht gegenkoppeln (u.a. wegen der Verletzung der AC-Symmetrie). Für eine SRPP-Stufe, die eine Endröhre ansteuert, würde ich mir außerdem nicht ein so hochohmiges Rohr wie eine ECC83 aussuchen.

Zu guter Letzt seien mir noch einige Kommentare und Fragen gestattet:

  • Was soll der 1[nF] Kondensator an der Anode der Endröhre? Der muß immerhin eine Spannungsfestigkeit in der Gegend von 1...2[kV] AC haben.
  • In der SRPP-Stufe fehlen an den Gittern der beiden Trioden UKW-Schwingschutzwiderstände - die sind bei hochverstärkenden SRPP-Stufen unbedingt anzuraten.
  • Auch vor dem Schirmgitter der Endröhre fehlt ein solcher UKW-Schwingschutzwiderstand in der Gegend von 100[Ohm] (ggf. mit einem passenden Elko abblocken, damit die Schirmgitterspannung durch den sich ändernden Schirmgitterstrom bei Aussteuerung stehen bleibt).
  • Die Grenzfrequenzen der R/C Hochpässe "47[nF]/100[kOhm]" (also f(g) -3[dB] = 34[Hz]), "1[kOhm]/100[µF]" (also f(g) -3[dB] = ca. 1.6[Hz]), "0.47[µF]/68[kOhm]" (also f(g) -3[dB] = 5[Hz]) und "360[Ohm]/100[µF]" (also f(g) -3[dB] = ca. 4.4[Hz]) lassen nicht direkt auf eine Planung der unteren Grenzfrequenz des Verstärkers schließen - gibt's dafür einen Grund?
  • Reicht die Leerlaufverstärkung dieser zweistufigen Anordnung für eine vernünftige Gegenkopplung aus? Daumenpeilung: Gegenkopplung bezogen auf den 8[Ohm] Lautsprecherausgang bei der angegebenen Dimensionierung (6.8[kOhm] zu 150[Ohm]) ca. 33.3[dB], Spannungsuntersetzungsverhältnis des Ausgangsübertragers (2.5[kOhm] zu 8[Ohm]) ca. 17.7 : 1 (also zusätzliche ca. 24.9[dB]) - d.h. bezogen auf die Anode der Endröhre muß die Schaltung eine Leerlaufspannungsverstärkung von ca. 58.2[dB] machen, damit die Gegenkopplung überhaupt zu greifen beginnt. Nehmen wir mal 10[W] Ausgangsleistung an, dann benötigen wir an der Anode der Endröhre dafür ca. 158[Veff] Signalspannung. Dieses Signal dämpfen wir jetzt um die ca. 58.2[dB] und erhalten damit am Eingang eine zulässige erforderliche Spannung von maximal ca. 194[mVeff] für Vollaussteuerung (10[W]), wenn die Gegenkopplung mit der gezeichneten Dimensionierung überhaupt beginnen soll, Sinn zu machen (eine höhere Leerlaufverstärkung wäre hier im Sinne einer besseren Linearität (= geringerer Klirrfaktor) und eines niedrigeren Innenwiderstandes (den der Lautsprecher sieht) durchaus anzuraten). Kann durchaus sein, daß mit einer SRPP als Vorstufe und einer Pentode in der Endstufe die erforderliche Leerlaufverstärkung für diese Gegenkopplungsdimensionierung ausreicht, ich stell' das nur als Frage in den Raum (ich bin jetzt zu faul zum Wühlen in den Röhrendatenblättern und zum Rechnen).


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 14. Jan 2007, 23:20 bearbeitet]
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Jan 2007, 22:43
Hallo DB !

Ach ja, die Ufk...

Würde es reichen die Systeme zu trennen und die obere Röhre dann auf ca. 100V hoch zu legen ?

Und wie umgehe ich den Schluß der Anodenwicklung ?

Hab hier wohl ein Verständnisproblem..

Meine Anzapfungen sind 270V-0-270V bei je 0,2A, Mittelpunkt für Röhrengleichrichtung oder parallel für Brücken. Dachte mir nun eben 1 Phase pro kanal und gleichzeitig über Mittelpunktschaltung zur Gl.Röhre, warum geht das so nicht ?!

Wo ensteht denn der Kurzschluß bzw. wie schließ ich das dann richtig an ?

Die Brücken auf einer 270V Wicklung und die Röhre wie gehabt ?

Ist diese asymmetrische Belastung irgendwie nachteilig für die Röhre ?


EDIT: Hallo Herbert, verstehe jetz das Problem .. die Schaltung wurde weitgehend so aus einem im Netz gefundenen Schaltungsvorschlag übernommen, gerechnet hab ich zugegebenermaßen nicht viel.
Lediglich das Netzteil stammt von mir.

Besser bzw. richtig dimensionierte Bauteilwerte betreffs des Frequenzgangs wären herzlich willkommen !

Danke und Gruß
Markus


[Beitrag von .:Bulli:. am 14. Jan 2007, 22:59 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 15. Jan 2007, 16:56
So wird das Netzteil nichts. Für eine Graetzbrücke muß die Wicklung frei baumeln. Mach doch einfach eine Zweiweggleichrichtung mit Dioden.
Ach ja, den Ladekondensator würde ich kleiner machen, ansonsten könnte die ganze Angelegenheit etwas stressiger werden wegen Brummen (Ladestromspitzen).

Wenn Du unbedingt eine Gleichrichterröhre haben willst, könntest Du die ebenso einsetzen, einfach zu den Dioden dazu und nur die Vorröhren versorgen. Den Entbrummer an der Katode der Gleichrichterröhre darfst Du ersatzlos streichen, ist nicht nötig. Dafür solltest Du der Schaltung kanalgetrennte Heizkreise mit Entbrummern spendieren.

Den Gitterableitwiderstand der ECC83 würde ich 1MOhm machen, dann wird der Tiefenabfall geringer.

Herbert hat recht, mehr Leerlaufverstärkung wäre gut. Man könnte z.B. eine EF80, EF86 oder EF184 als Vorstufe nehmen.
Davon könnte man auch zwei übereinanderstapeln und hätte eine fast ideale Stromquelle als Ra. Oder man setzt zwei Trioden hintereinander... Du siehst, die Spielwiese ist riesig.

MfG

DB
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Jan 2007, 17:35
Danke Euch beiden !

Das hilft mir schon mal extrem weiter !

Werde das ganze nochmal durchkauen und melde mich dann mit neuem Schaltungsvorschlag wieder !


Gruß
Markus
gaggi
Gesperrt
#7 erstellt: 15. Jan 2007, 19:44
hallo,

besser wäre eine Wicklung auf dem Netztrafo und ordentliche graetzbrücke für die Endstufe, vorstufe zweiweg mit Röhrengleichrichtung, wenn es denn sein muß.
geht bestimmt auch mit ableitung der Vorstufen-Ub aus der endstufenspannung.
SRPP mit ECC83 ist sicher auch nicht der Bringer. Da tut eine halbe ECC81 auch guten Dienst, und ist niederohmiger als die ECC83-SRPP mit ca. 16k Ausgangswiderstand, welche auf die 68K sowieso nicht symmetrisch arbeitet.
Die ECC81 mit µ60 bringt sicher auch genug Steuerspannung auf, zumal die 6550 ja "ordentlich" als Pentode arbeitet.

Für Eintakt ist evtl. auc sinnvoll, lieber eine 2-stufige Siebkette zu verwenden, dafür die Drosseln kleiner dimensionieren (L) und strommäßig anpassen. Eine saubere Ub ist A und O bei Eintaktendstufen!

gruss gaggi
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 19. Jan 2007, 21:16
Hallo Gaggi !

Verstehe ich Dich richtig, daß eine halbe ECC81 die bessere Wahl wäre um die 6550 anzusteuern ?

Ich habe hier nämlich die folgende Schaltung in Betrieb und mir fiel nach Fertigstellung und Inbetriebnahme meines Pre-Amps auf daß die Endstufe noch wesentlich mehr Leistung könnte (bzw. deutlich lauter wird ohne zu verzerren), wäre sie richtig ausgesteuert.



Das war überhaupt erst der Grund warum ich die SRPP Schaltung als Vorstufe ausprobieren wollte.

Falls ja: Wie müsste denn die Beschaltung geändert werden um die ECC83 gegen eine ECC81 mit der entsprechenden Verstärkung auszutauschen, denn das wäre ja recht einfach auszuprobieren, oder !?

@Herbert:

Ich habe mir mal den Spass gemacht die Grenzfrequenzen bei meiner Endstufe nachzurechnen. Sieht ja ähnlich bescheiden aus wie in der ersten Schaltung, wie würde man es denn richtig machen ? Also sprich: welche Bauteile müsste ich denn ändern um eine untere Grenzfrequenz von 20 Hz zu erhalten ? Müssen alle pässe auf diese Frequenz angehoben werden ?

@DB:

Würde es auch hier Sinn machen den Ladeelko zu verkleinern ?
Bin jetzt etwas verwirrt, da doch eigentlich mehr Kapazität einem größeren Siebfaktor entspricht, sprich weniger Brumm bedeutet ?

Wäre es besser hier je 370µF pro Kanal (oder noch weniger) einzusetzen als die 1x 740µF ?

Nebenbei bemerkt tritt der Brumm in meiner Kette nicht mehr über die Hörschwelle, bin also eigentlich klanglich vollauf zufrieden, würde aber gerne das ganze so perfekt wie möglich machen - solange es in einem angemessenen Rahmen bleibt.

Danke schonmal für alle Antworten.

Lerne immer gern dazu da ich halt mit der Theorie noch immer so meine Problemchen hab


[Beitrag von .:Bulli:. am 19. Jan 2007, 21:24 bearbeitet]
DB
Inventar
#9 erstellt: 20. Jan 2007, 10:37
Hallo,

Würde es auch hier Sinn machen den Ladeelko zu verkleinern ?

Ja, denn der Elko wird in einer sehr kurzen Zeit mit einem sehr hohen Strom nachgeladen.

Den Ladekondensator wählt man nur so groß wie nötig (Faustregel 1000µF pro Ampere entnommenem Strom); früher erreichten die Verstärker auch exzellente Brummspannungsabstände mit überschaubaren Siebkapazitäten, warum also nicht auch heute.
Die mit Sternchen gekennzeichneten Kondensatoren parallel zur Siebung und an den Endröhrenkatoden kannst Du ersatzlos streichen, wenn Dir Dein Geld lieb ist. Schnullifax.

Der Koppelkondensator zur Endröhre brauchst Du natürlich, es reicht auch hier ein guter Folienkondensator. Ölpapierkondensatoren braucht man hier nicht, es sei denn, man legt Wert auf PCB im Verstärker.
Statt hier irgendwelchen Voodoomüll reinzusetzen hätte der Entwickler der Schaltung lieber die Grenzfrequenz ausgerechnet, die hier bei 15Hz liegt. 100n wären da besser.

Den 250pF in der Gegenkopplung kannst Du auch nicht pauschal wählen, der muß mit Oszi an die Schaltung und AÜ angepaßt werden. Da reichen aber auch gewöhnliche Folienkondensatoren.

Direkt ans g2 gehört noch ein Schwingschutzwiderstand, irgendwas zwischen 100 Ohm und 470 Ohm.

Die Ansteuerspannung für die EM800 würde ich von der Sekundärseite des AÜ gewinnen. Bei 8 Ohm und geschätzten 10W entstehen am Ausgang knapp 9V eff.; mit der Spannungsverdopplung hast Du also hinreichend Ansteuerspannung für die Anzeige.

Die Gegenkopplung rechne ich jetzt nicht nach, vielleicht hat der Herbert Lust dazu.

MfG

DB
sidolf
Inventar
#10 erstellt: 20. Jan 2007, 11:57

pragmatiker schrieb:
Außerdem würde ich in eine SRPP-Stufe hinein nicht gegenkoppeln (u.a. wegen der Verletzung der AC-Symmetrie). Für eine SRPP-Stufe, die eine Endröhre ansteuert, würde ich mir außerdem nicht ein so hochohmiges Rohr wie eine ECC83 aussuchen.


Hallo Herbert,

Deine Aussage zur Gegenkopplung mit einer SRPP-Stufe verstehe ich nicht. Einer SRPP-Stufe ist es doch egal wie sie angesteuert wird; über G1 oder Kathode. Die obere Röhre wird doch allein über den Spannungsabfall ihres Kathodenwiderstands gesteuert. Gegenkopplung ist doch auch nur eine Art Ansteuerung, allerdings im negativen Sinne. Kannst Du mich da mal aufklären.

Ich habe mir gerade einen Röhren-Vorverstärker mit 2 x ECC802S je Kanal gebaut, der sehr ordentlich funktioniert. Dabei habe ich die beiden Trioden in beiden Röhren parallel geschaltet. Die obere Röhre(n) wird mit einer getrennten Heizspannung versorgt, die auf UB/2 symetriert ist. Die Heizspannung der unteren Röhre(n) ist mit 2 x 100R auf Masse symetriert. Da pfeift und rumpelt nichts, absolute Stille, auch wenn ich den VV erst nach dem Warmlaufen der Endstufe hochfahre!

Hier mal das Schaltbild ohne Eingangswahlschaltung und Netzteil:



Liebe Grüße


[Beitrag von sidolf am 20. Jan 2007, 14:11 bearbeitet]
gaggi
Gesperrt
#11 erstellt: 20. Jan 2007, 17:40

.:Bulli:. schrieb:
Hallo Gaggi !

Verstehe ich Dich richtig, daß eine halbe ECC81 die bessere Wahl wäre um die 6550 anzusteuern ?


Hallo,

auf jeden Fall. Die ECC83 ist sicher eine hübsche Röhre wenn es darum geht, viel Verstärkung mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen. Aber sie ist recht hochohmig, verbunden mit einer geringen Steilheit. Das mag für typischen Röhrenklang hilfreich sein, ist aber nicht das Optimum.
Die ECC81 hat ein kleineres µ, aber dafür einen viel kleineren Innenwiderstand und eine brauchbare Steilheit.
Mit µ60 der ECC81 kommt man aber immer noch auf ausreichende verstärkung, um eine 6550 anzusteuern.
Deine Gegenkopplung erscheint recht stark, vielleicht schaffst Du auch deshalb nicht die volle leistung?
Verringere probehalber den 2,7K auf 1K und steck eine ECC81 rein. Und mach den 22n-C größer, tausch ihn evtl. mit dem 0,22µ am Eingang, am 1M ist er besser als am 470k Gitterableitwiderstand aufgehoben.

gruss gaggi
sidolf
Inventar
#12 erstellt: 21. Jan 2007, 15:23
Hallo Bulli,

es ist richtig was die Vorposter sagen, so kannst Du das Netzteil nicht aufbauen!

Hier mal ein Vorschlag von mir:



Ein Verbesserungsvorschlag wär noch; getrennte Wicklungen und Gleichrichtung, Siebketten usw. je Kanal und die SRPP-Stufen mit Gleichstrom heizen. Mehr ist allerdings nicht mehr nötig!

Wenn Du unbedingt mit einer Röhrengleichrichtung arbeiten willst, dann den Trafo auf 2x270Volt mit Mittelanzapfung und einer separaten 5V Heizwicklung auslegen, ansonsten bleibt alles gleich. Die UBs werden bei Röhrengleichrichtung allerdings niedriger, da Röhren einen höheren Innenwiderstand als Dioden besitzen.

Liebe Grüße


[Beitrag von sidolf am 21. Jan 2007, 15:56 bearbeitet]
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 21. Jan 2007, 16:25
Hallo Sidolf !


Erstmal vielen Dank für die Arbeit !


Am liebsten wäre mir ein Mischbetrieb von Gleichrichterröhre und Dioden, da der vorhandene Tafo eine 5V/2,5A Wicklung besitzt und ich gerne die zusätzliche Röhre verbauen würde, zwecks besserer Optik

Nur Heizung anklemmen is mir aber irgendwie zu blöd, als Versorgung für die Vorstufen würds ja reichen, da macht dann auch der Spannungsverlust durch die Röhre nichts aus.

Werde wohl wie DB vorgeschlagen hat die 5Z4G einfach parallel zu den Dioden betreiben.

Kanalgetrennte Heizkreise wären nett, aber dazu fehlen mir die Wicklungen, und DC Heizung seh ich eigentlich nicht wirklich ein, da meine AC Heizungen alle absolut zufriedenstellend arbeiten. Hatte hiermit keinerlei Probleme bisher.



@Gaggi: Werde das ausprobieren, und außerdem mal etwas mit der Gegenkopplung rumspielen, danke für den Tip.


Gruß
Markus
DB
Inventar
#14 erstellt: 21. Jan 2007, 17:14

.:Bulli:. schrieb:
Werde wohl wie DB vorgeschlagen hat die 5Z4G einfach parallel zu den Dioden betreiben.


Dann wird es aber nichts mit Graetzbrücke. Du mußt dann zwingend eine Zweiweggleichrichtung aufbauen: 2 Dioden für den Endstufenzweig, die Gleichrichterröhre für die Vorstufen.

MfG

DB
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Jan 2007, 21:18
ungefähr so ?





Grüße
Markus
sidolf
Inventar
#16 erstellt: 22. Jan 2007, 10:22
Hallo Bulli,

so sieht es schon ganz gut aus. Nur noch folgendes würde ich Dir raten:

1.Hinter dem Widerstand 15K 2Watt für die UB der SRPP- Stufe keinen 2,2mF sondern einen MKPX mit 0,33mF einbauen.
2.Zur Heizungssymetrierung (100R) der unteren SRPP- und der Endröhren genügen 0,5 Watt Typen.
3.Zur Heizungssymetrierung (470K) der oberen SRPP-Röhre genügen 0,25 Watt Typen. Weniger Brummeinstreuung, da kleinere Bauteile!
4.Anstatt ECC83 lieber ECC81 oder evtl. ECC82 verwenden.
5.Evtl. beide Triodensysteme in der unteren- und oberen Röhre der SRPP-Stufe parallel schalten. Das ergibt eine doppelte Steilheit! Das Rauschen wird weniger und die Stabilität steigt! Wenn Dir diese Lösung nicht zusagt, dann Anode, Gitter und Kathode des unbenutzten Systems auf Masse legen.
6.Vor dem Gitter der unteren SRPP-Röhre einen 1 - 2K Widerstand einbauen. Gegen UKW-Schwingungen!
7.Den 470K Widerstand im Netzteil vor der 20H Drossel würde ich weglassen.
8. Von der mit 2x470K symetrierten Heizwicklung der oberen SRPP-Röhre muss noch ein 0,47mF MKPX auf Masse gelegt werden.

Was ich auch nicht verstehe: für was ist der 1nF von der Anode der Endröhre zur Masse?

Liebe Grüße


[Beitrag von sidolf am 22. Jan 2007, 13:23 bearbeitet]
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Jan 2007, 21:35
Hallo Sidolf !

Seh ich soweit eigentlich alles ein, hätte da aber noch Fragen zu:

4. Was muss an der Schaltung dann noch geändert werden falls ich die ECC81 verwenden wollen würde ?

5. Mit parallelschalten hätt ich prinzipiell keine Probleme, aber was spricht denn dagegen in einer Röhre beide Systeme zu verwenden ? Wollte eigentlich mit 2 ECC's auskommen !

Der 1 nF ist aus dem Originalschaltbild übernommen, da ich aber ehrlich gesagt keine Ahnung habe was dessen Funktion anbelangt häng ich dieses einfach mal unten an.





Gruß
Markus
sidolf
Inventar
#18 erstellt: 23. Jan 2007, 09:43

.:Bulli:. schrieb:
Hallo Sidolf !

Seh ich soweit eigentlich alles ein, hätte da aber noch Fragen zu:

4. Was muss an der Schaltung dann noch geändert werden falls ich die ECC81 verwenden wollen würde ?

5. Mit parallelschalten hätt ich prinzipiell keine Probleme, aber was spricht denn dagegen in einer Röhre beide Systeme zu verwenden ? Wollte eigentlich mit 2 ECC's auskommen !

Der 1 nF ist aus dem Originalschaltbild übernommen, da ich aber ehrlich gesagt keine Ahnung habe was dessen Funktion anbelangt häng ich dieses einfach mal unten an.

Gruß
Markus


Hi Markus,

zu 4.) in einer SRPP-Stufe stellt sich die G1-Vorspannung an beiden Röhren (fast) von selber optimal je verwendetem Röhrentyp (ECC81, ECC82, ECC83, E88CC usw.) ein, wenn die Kathodenwiderstände in etwa im Bereich von 300R bis ca. 3K gewählt werden.

Ich habe da mal umfangreiche Versuche mit regelbaren Kathodenwiderständen und regelbarer UB gemacht und dabei die Verzerrungen und den Frequenzgang am Ausgang gemessen. Als optimal für eine ECC82 (als Eingangsstufe) habe ich ca. 1,42K bei einer UB von ca. 320V ermittelt. Dabei stellt sich eine G1-Vorspannung von ca. -6,6V ein. Also genügend Aussteuerungsfestigkeit auch bei CD-Spielen (ca. 1,5 - 2,5V Output). Je niedriger Du den R hier wählst, umso niedriger ist der Ausgangswiderstand der Stufe. 1,5K sind eine gute Wahl. Toleranz der Kathoden-Rs unbedingt 1% oder niedriger!

In der Literatur wird immer wieder behauptet, in eine SRPP-Stufe kann man Röhren ähnlichen Typs, gleiches Anschlußschema vorausgesetzt, einsetzen. Das ist fast richtig so, nur man muss bedenken, bei jedem Typ wird sich eine andere Ug1 und ein anderer Ra einstellen und es ist zu prüfen ob die Aussteuerungfestigkeit und der Ra noch ausreichend ist. SRPP ist ideal zum Ausprobieren verschiedener Röhren.

zu 5.) Eine SRPP-Stufe wird nur dann vernünftig und dauerhaft funktionieren, wenn Du eine Röhre für die obere- und eine Röhre für die untere Hälfte verwendest (Also 2 Kolben). Nur dann kannst Du 2 Heizkreise realisieren und das Spannungspotential der oberen Röhre auf UB/2 legen. Alles Andere ist Unfug.

Verwendest Du nur einen Kolben, also die eine Hälfte für das obere- und die andere Hälfte der Röhre für das untere System, dann wirst Du auch bei hochgelegter Uff auf etwa 100V+-, nie eine korrekte UfK-Grenze bei Aussteuerung einhalten können. Mal liegt die untere-, mal die obere Kathode ausserhalb der max. UfK.

Fazit: bei SRPP immer 2 Röhren je Stufe verwenden! Wenn Du jetzt noch die Steilheit verdoppeln, die Stabilität erhöhen und den Ausgangswiderstand und das Rauschen herab setzen möchtest, dann schliesse beide Trioden je Kolben parallel.

Liebe Grüße


[Beitrag von sidolf am 23. Jan 2007, 18:21 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#19 erstellt: 06. Feb 2007, 19:01
@Bulli

Hallo Bulli,

was macht Dein Projekt? Hast' schon lange nichts mehr von Dir hören lassen! Mich interessiert es schon, wie es bei Dir so weitergeht!

Liebe Grüße
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Feb 2007, 17:31
Hallo Sidolf !

Werde am Wochenende anfangen das Gehäuse zu bearbeiten..

Schaltung wird jetzt die abgeänderte SRPP mit 2 Heizkreisen, wie vorgeschlagen. Bei der nächsten Bestellung werde ich mir ein Pärchen ECC81 mitbestellen, dann hab ich alle drei Varianten da (81,82 und 83) und dann wird ausprobiert.

Da ich schon einen SRPP Preamp in Betrieb habe bei dem ich die 2 Systeme für links und rechts nutze und das, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut funktioniert werde ich das auch hier mal versuchen.

Gruß
Markus
sidolf
Inventar
#21 erstellt: 07. Feb 2007, 19:16

.:Bulli:. schrieb:
Hallo Sidolf !

Werde am Wochenende anfangen das Gehäuse zu bearbeiten..



Hallo Bulli,

habe meine SRPP-VV-Schaltung nochmals geringfügig verändert. Und zwar im Bereich des Heizkreises für das obere System der Stufe. Da ich für die Siebung ja bereits durch das hintereinander schalten von 2 x 220mF Elkos einen UB/2 Punkt hatte, ist es nicht mehr nötig durch einen Spannungsteiler (2 x 470K) dieses UB/2-Niveau nochmals zu erzeugen. Es entfällt der 0,47mF Kondensator und die beiden 470K Widerstände wurden durch 2 x 100R für die Symetrierung der 6,3V Uff ersetzt. Klanglich habe ich keinen Unterschied festgestellt, aber es ist einfach etwas eleganter?!

Hier der "leicht" abgeänderte Schaltplan:



Liebe Grüße
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