Hilfe - Sand im Amp!

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charged
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Sep 2007, 17:02
Hi,
heute wollte ich den Verstärker mal ordentlich sauber machen, also Röhren raus und alle Ritzen entstaubt, dabei Reste vom Verpackungsmaterial im Inneren gesehen und schnell noch die Bodenplatte entfernt. Jetzt frage ich mich, warum sich im inneren 12 Stück JE340 NPN Leistungstransistoren (200V, 0,5A, 20W) befinden!? Den Spannungsregler lasse ich mir noch gefallen, aber die sehen mir wie eine versteckte Verstärkerstufe aus. Oder wozu könnten die dienen?

Hier mal der Amp: LINK

Eine komplette Innenansicht:


Und die Transis:



Grüße, Marc

PS: Muss ich mir wohl doch noch was selber bauen, wenn ich nur durchblicken würde, welchen Übertrager und Trafo wo für? In allen Blauvorschlägen wird sich da drüber ausgeschwiegen...
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 22. Sep 2007, 19:26
Hallo Marc,
kann nir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die 6AS7 da nur zur Zierde eingebaut sind.
Könnte mir vorstellen, dass die Transistoren einen konstanten Anodenstrom liefern, so eine Art high end Variante eines einfachen Autobias mittels Widerstand.
Ohne Schaltplan kann man aber nix Genaues sagen.
Schöner Verstärker
Gruß
Manfred
charged
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Sep 2007, 19:44
Hi,
ja, wenn man es sich noch mal genau anschaut könnte das hinkommen, je Doppeltriode zwei Stück, macht 12. Und die Elkos werden auch kaum im Signalweg liegen.
Die Verstärker werden, in kleinem Rahmen, in Polen gebaut. Der Klang gefällt mir gut, kann ich aber nur subjektiv sagen, mangels Vergleichsmaterial.

Gruß, Marc
Justfun
Inventar
#4 erstellt: 22. Sep 2007, 20:32
Hallo Marc,

Der Klang gefällt mir gut, kann ich aber nur subjektiv sagen

Glaub ich, dass der Amp gut klingt.
Die 6AS7 ist eine feine Röhre.
Zudem ist der Verstärker recht aufwendig gemacht, beide Kanäle sowie die Vorstufen haben getrennte Netzteile, wenn auch mit einem Trafo.
Der Aufbau ist sauber.

Um Welten besser als die gängigen Chinakracher.

Aus meiner Sicht steht der Amp französischen, ital. oder englischen Fabrikaten in nichts nach, das Design ist evtl. nicht das Gelbe vom Ei, was aber auch wieder im Auge des Betrachters liegt.

Ein Schaltplan zu dem Gerät wäre schon sehr interessant.

Gruß
Manfred
Arcolette
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 24. Sep 2007, 16:15
Hallo Marc,

hier handelt es sich um die einfachste aller Möglichkeiten, eine Autobiasschaltung zu realisieren: Jede Triode (pro 6AS7G = 2 Stck.) hat an der Katode eine Stromquelle mit Transistor verpasst bekommen, die mittels Elko überbrückt wird. Der Elko liegt also definitiv im Signalzweig! Eine solch simple Autobiasschaltung funktioniert nur im A-Betrieb. Im AB- oder B-Betrieb kommt es zu einem Gleichrichteffekt, der den Arbeitspunkt der Röhre aussteuerungsabhängig moduliert.
Noch ein Wort zur Begriffsklärung: Auch ein einfacher Katodenwiderstand bewirkt eine sogenannte automatische Arbeitspunkteinstellung, wie sie z.B. in sehr vielen Röhrenradios für die Eintakt-A-Endstufe verwendet wurde (typisch: EL84). Der sich tatsächlich einstellende Arbeitspunkt hängt aber von der Röhre ab. Man spricht bei dieser Anordnung deshalb auch von Self-Bias und nicht von Autobias. Die bei Verwendung üblicher Leistungspentoden zu erwartende Parameterstreuung ist bei diesen Eintakt-A-Endstufen aber vernachlässigbar. Die 6AS7G ist wie andere ursprünglich für Spannungsregler entworfene Röhren (6S33S, 6S41S, 6S19P, ED8000, 6080, 6336 usw.) für die Arbeitspunkteinstellung mit Katodenwiderstand schlecht geeignet. Einerseits streuen die Parameter sehr stark, andererseits verbrät man bei der hohen Gittervorspannung eine Menge Leistung über den Katodenwiderstand. Ein Kompromiss für den kleinen Geldbeutel ist dann die Lösung im WT30.

Viele Grüße

Arcolette
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