Testen von Funktion eines ´69er Amps ohne EL34 möglich?

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kadioram
Inventar
#1 erstellt: 06. Feb 2010, 17:05
Hi,

ich habe seit kurzem einen Röhrenverstärker, ein Laney Supergroup-Series Mk1 mit 100 Watt, aus der Räumung eines Lagers (eines Gebäudes, in dem sich viele Proberäume, u.a. meiner, befinden).

Es handelt sich dabei um einen Gitarren-Verstärker aus dem Jahre 1969 und verfügt über 3x ECC 83 in der Vorstufe und 4x EL34 in der Endstufe.

HIER gibt´s die Schaltbilder gratis (incl. Bild vom Amp).


Problem: die EL34 fehlen und eine Sicherung (ich denke, es war die 750mA der Power-Sektion) ist kaputt. Und ich weiß nicht, ob die Röhren der Vorstufe überhaupt funktionieren.

Meine Frage:
Kann ich den Amp irgendwie soweit überprüfen, sprich ohne eingebaute Röhren soviel rausfinden, dass ich einigermaßen sicher gehen kann, dass neue EL34 nicht gleich "zerschossen" werden?


Gruß
Max


EDIT: HIER hab ich einen interessanten Thred aus einem anderen Forum gefunden, nur sagen mir Begriffe wie "Schirmgitterspannung" überhaupt nichts...


[Beitrag von kadioram am 06. Feb 2010, 17:08 bearbeitet]
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 06. Feb 2010, 17:13
Hallo,
einen Amp ohne Röhren testen geht schon, mit dem geeigneten Messwerkzeug.

nur sagen mir Begriffe wie "Schirmgitterspannung" überhaupt nichts

Da fängt es schon an, wäre Grundvoraussetzung.

Gruß
Manfred
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 06. Feb 2010, 20:13
Also das geht schon. Multimeter ist Voraussetzung. Wissen um die Gefahr hoher Spannungen und entsprechendes Verhalten. Wenn du keine Ahnung von den Grundlagen der Elektronik hast, lass es. Es ist sehr gefährlich, die Spannung ist sehr hoch! Wenn du das Folgende nicht verstehst, probier nicht rum, lass es.

1. Ohmmeter zwischen Anode (3) und Schirmgitter (4) sollte ca. 470 Ohm anzeigen

2. Sicherung ersetzen, Strom einschalten.

3. Standby Schalter auf ein

4. Spannung am Steuergitter der EL34 messen, im Schaltplan steht dort eine 5, das ist der Anschluss an der Röhrenfassung, werden üblicherweise von unten gezählt. Du kannst natürlich von oben messen. Da sollte eine negative Spannung zu messen sein. Etwa -54 Volt. Gemessen gegen Masse.

5. Die Anode (3) sollte eine Spannung von +600 !!! Volt haben.

6. Die Schirmgitterspannung (4) hat auch +600 Volt.

7. Die Heizung, gemessen zwischen (5+7)sollte, 6,3 Volt Wechselstrom! haben.

Wenn all diese Werte stimmen, sollte den Röhren keine Gefahr drohen und die Endstufe prinzipiell funktionieren.

Fehlt die Anodenspannug nehmen die Röhren keinen Schaden, fehlt die negative Gittervorspannung kann die Röhre sehr schnell sehr rot werden. Ist der Schirmgittervorwiderstand kurz geschlossen ist das Schirmgitte der Röhre in Sekunden weggebrannt.

Du kannst den Verstärker sogar mit einer einzigen Röhre testen. Dann ist das Risiko noch mal geringer. Jeweils in eine Fassung, ausprobieren, ob die Röhre überlebt. Was sie sicher tut, wenn du richtig gemessen hast.

Die Röhren, die du kaufst, damit das Gerät am Ende sauber funktioniert müssen gepaart sein. Also alle 4 die gleichen Eigenschaften haben, da du keine Möglichkeit hast den Ruhestrom einzeln einzustellen, bzw. überhaupt zu justieren.
kadioram
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2010, 20:33
Hi,

Hallo Ingor, 1000 Dank für deinen super Post, der bringt mich wirklich Lichtmeilen weiter



Multimeter ist Voraussetzung. Wissen um die Gefahr hoher Spannungen und entsprechendes Verhalten. Wenn du keine Ahnung von den Grundlagen der Elektronik hast, lass es. Es ist sehr gefährlich, die Spannung ist sehr hoch! Wenn du das Folgende nicht verstehst, probier nicht rum, lass es.


Vollprofi bin ich zwar nicht, aber fortgeschrittener Laie dürfte in ca. zutreffend sein.
Multimeter und Co. hab ich alles, ich komm halt eher aus der "Transen"-Ecke
Wie man einen Schaltplan liest weiß ich ebenfalls (solang es nicht zu komplex wird).



Die Röhren, die du kaufst, damit das Gerät am Ende sauber funktioniert müssen gepaart sein. Also alle 4 die gleichen Eigenschaften haben, da du keine Möglichkeit hast den Ruhestrom einzeln einzustellen, bzw. überhaupt zu justieren.


Hatte ich inzwischen auch rausgefunden, hab auch schon entspr. Händler gefunden. Aber ist es egal, von welchem Hersteller die Röhren letztendlich stammen, sprich gibt es da große Qualitätsunterschiede hinsichtlich Klang/Langlebigkeit etc.?



Props gehn an Ingor


[Beitrag von kadioram am 06. Feb 2010, 20:34 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2010, 20:51
Es gibt zu deiner Frage tausend Antworten. Tatsächlich gibt es sogar Beschreibungen zu Klangunterschieden zwischen den Röhren der verschiedenen Hersteller. Auch die Qualität wird kontovers diskutiert. Wenn du auf den Seiten von Thoman, Music Store, Tube Dr, Jan Wüsten nachschaust, wirst du dich wundern. Als Röhrenlieferant würde ich BTB empfehlen, die haben sehr schnell und unkompliziert geliefert. Preislich auch o.k. Eine Empfehlung für bestimmte Hersteller kann ich nicht geben, da habe ich keine Erfahrung. Aber dazu kannst du jede Menge im Internet nachlesen.
kadioram
Inventar
#6 erstellt: 06. Feb 2010, 20:59
Ok,

danke für die Tips.
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