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Röhrenwechsel EL34 zu KT88+A -A |
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Autor |
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wompat
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 18. Apr 2010, 11:00 | |||||||
hallo, ich habe gelesen das man EL34 Röhren gegen KT88 tauschen kann , stimmt das? Es soll, muß nur der Ruhestrom etsprechent eingestellt werden, ist das richtig? Was bringt es EL34 vs. KT88 oder auch 6L6 zu Tauschen? Bei mir geht es um 4 Röhren pro Kanal die alle gewechselt werden sollen. Müssen die kleinen V-Röhren -12AT7EH- auch neu, laut Aufdruck vom 03.01? Danke für Tips Gruß wompat |
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audiophilanthrop
Inventar |
#2 erstellt: 18. Apr 2010, 22:09 | |||||||
Laß dich vielleicht mal in die Abteilung für Röhricht schieben. Bei den Vorstufenröhren würde ich von einer eher geringen Verschleißanfälligkeit ausgehen (solche kleinen Röhren halten meist ziemlich lange), so daß sie mit einiger Wahrscheinlichkeit noch gut sein werden. |
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DB
Inventar |
#3 erstellt: 19. Apr 2010, 09:23 | |||||||
Hallo,
nun, im Internet steht vieles: Millionär in 7 Tagen, Rolex für 5$, Bauanleitungen für perpetuum mobile... Das Thema wurde hier schon -zigmal durchgekaut. Auch die Datenblätter bringen Erhellung: Datenblatt EL34 Datenblatt KT88
Das versuchen einem Haienter einzureden, die zu mehr als einer primitiven Ruhestromeinstellung nicht in der Lage sind.
Mehr Klirr, weniger Leistung, kürzere Lebensdauer. Kurz und gut: es ist Unsinn.
Solange sie nicht rauschen, brummen oder brazeln, gibt es keinen Grund dazu. MfG DB |
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wompat
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 19. Apr 2010, 12:50 | |||||||
hallo, danke für die Aufklärung, hat mir sehr geholfen Gruß wompat |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 19. Apr 2010, 14:51 | |||||||
Hi wompat, Grundsätzlich wäre es schon wichtig zu wissen,welche Schaltungsart der Verstärker hat. Das es eine PP- Endstufe ist, scheint augenscheinlich, höchstwahrscheinlich ist es auch eine Pentodenschaltung. Insofern muss ich DB in jedem Falle Recht geben, man handelt sich so nur Fehlanpassungen der Röhren ein. Der Effekt mag sich klanglich mehr oder weniger äußern, je nachdem, wie stark die Fehlanpassung ausfällt. Das kann auch bis hin zu Defekten gehen! Eine Röhre braucht schon eine ideale Schaltungsumgebung, um optimal zu funktionieren. In derBedienungsanleitung einer Kebschull EL34 PP steht drin, welche Röhren in dieser Endstufe einsetzbar sind und welchen Effekt das hat. Die hier getroffenen Aussagen würden mich allerdings nicht dazu bewegen, dieses Experiment durchzuführen. Grüße, Michael |
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KyleCrane
Stammgast |
#6 erstellt: 23. Jan 2018, 23:46 | |||||||
Hallo, ich grab mal diesen alten Fred hervor um keinen neuen zu starten. Nach SuFu-Nutzung hab ich gelernt, dass EL34 nicht einfach so durch KT88 getauscht werden können. Soweit so gut. Auf der Suche nach einem Röhrich bin ich z.B. auf den CS-55 von Cayin gestossen. Hier kann man mittels Umschalter EL34/KT88 die Röhrenart wählen. Auch bei Primaluna m.W., da Autobias. Röhrenamps haben sich wohl seit dem Themenstart weiterentwickelt. Sollte man meinen? Deshalb meine Frage, unabhängig davon was die Hersteller sagen: Ist das technisch gesehen auch ratsam, bzw. sind diese Modelle so modifiziert, dass sie tatsächlich beide (oder mehrere) Röhrenarten problemlos betreiben können? Mir gefällt die Idee zwar ganz gut, aber ich bin da skeptisch. Nur den Ruhestrom einzustellen ist ja offenbar nicht das einzig ausschlaggebende. Demzufolge sollte man meinen, dass solche Amps anders konstruiert sind, oder? Danke und Gruss |
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RoA
Inventar |
#7 erstellt: 24. Jan 2018, 12:14 | |||||||
Nehmen wir mal als Ausgangspunkt einen Gegentakt Push-Pull AB-Verstärker in Ultralinearschaltung mit 2* EL34, also den Standard-Verstärker schlechthin. Die meisten arbeiten mit einer Betriebsspannung von Ua=420-440V an einem Ausgangsübertrager mit einem Raa von mind. ca. 3,4k bei einem Ruhestrom von etwa 36mA und werden mit einer Ausgangsleistung von ca. 30-50 Watt angegeben. Abgesehen vom einstellbaren Ruhestrom sind die wesentlichen Parameter Betriebsspannung und Raa fix, und damit sind die Betriebsdaten maßgeblich definiert: Sie gewährleisten seit den 50er Jahren den besten Kompromiss aus Übertragungsqualität, Leistung und Betriebssicherheit für diesen Verstärkertyp. Kann man in solch einer Schaltung eine KT88 einsetzen? Japp, die ist Pin-kompatibel und deren Grenzwerte werden nicht überschritten. Aber: Eine KT88 fühlt sich erst oberhalb von 500 Volt richtig wohl und möchte einen Raa von 5k oder mehr sehen, d.h. sie wird in dieser Schaltungsauslegung nicht in ihrem optimalen Arbeitsbereich betrieben. Bestenfalls merkt man den Unterschied im täglichen Gebrauch kaum bis gar nicht, weil man selten Leistungen oberhalb von 1 Watt abfordert. Eine Mehrleistung ggü. der EL34 ist dagegen nicht zu erwarten, wobei 30 oder 50 Watt nur auf dem Papier einen merklichen Unterschied ausmachen. Das Beispiel läßt sich übrigens auch auf die sonstigen Pin-kompatiblen Röhrentypen ausweiten.
Es gibt natürlich auch Verstärker mit Ausgangstrafos mit einem Raa von ca. 5k, die angeblich mit allen möglichen Pin-kompatiblen Röhren betrieben werden können und dürfen, aber im Grunde sind die meisten Kombinationen dann mehr oder weniger Fehlanpassungen, weil entweder die Betriebsspannung (g2 der EL34 darf max. 425-450V betragen, je nach Hersteller) oder der Ausgangswiderstand (oder beides!) nicht optimal sind. In meinem Fundus habe ich noch einen Gegentakter, der mit einer Betriebsspannung von 440V (EL34) oder 520V (KT88) betrieben werden kann, wobei dazu gelötet werden muß. Da der Trafo mit einem Raa von 5,6k besser zur KT88 passt, diese besser aussieht und die EL34 an ihrem Grenzbereich betrieben werden würde, habe ich mich seinerzeit dafür entschieden, obwohl die EL34 in diesem Gerät angeblich etwas 'feiner' klingen soll. Ob's stimmt werde ich wohl nie erfahren. tl/dr: Mit der Wahl des Eisens ist man auf den Röhrentyp festgelegt. |
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KyleCrane
Stammgast |
#8 erstellt: 24. Jan 2018, 12:46 | |||||||
Vielen Dank RoA für die fundierte Antwort. Sehr interessant. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, wofür der Umschalter gut sein soll. Nur Show? Nach deiner Erklärung müsste dieser ja - theoretisch und sinnvollerweise - die von dir genannten Werte der eingesetzten Röhre anpassen. Was sogar ich, als ziemlicher Elektro-Dummy, mir kaum vorstellen kann. lg KC |
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RoA
Inventar |
#9 erstellt: 24. Jan 2018, 13:01 | |||||||
Der Schalter passt wahrscheinlich nur den Ruhestrom an, denn die KT88 benötigt eine etwas höhere Gittervorspannung als die EL34. Am Ausgangstrafo kann der Schalter nichts ändern, und ich möchte bezweifeln, daß die Betriebsspannung in irgendeiner Weise angepasst wird. Auch bei 'eigentlichen' KT88-Verstärkern wird gerne eine Betriebsspannung unterhalb den eigentlich notwendigen >500V verwendet, weil alles über 500V einen höheren Aufwand verursacht (z.B. entsprechend spannungsfeste Elkos). Und 400 nochwas Volt ist einfach 'kompatibler'. |
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robernd
Stammgast |
#10 erstellt: 24. Jan 2018, 18:56 | |||||||
Woher kommt eigentlich diese (weit verbreitete) Meinung? Seit den 1950ern stehen die Betriebsdaten der Röhren in den Datenblättern. Und die haben sich definitiv nicht verändert. Von vielleicht stärker magnetisierbarem Eisen der Ausgangstrafos habe ich für NF-Zwecke auch noch nichts gehört. Klar kann man heute im PC Schaltungssimulationen laufen lassen. Die bringen bei Standardschaltungen aber praktisch nichts. Die mögen vielleicht etwas bringen, wenn man in der Halbleitertechnik Anleihen macht, und mehrere Röhrensysteme galvanisch koppelt. Gruß RoBernd PS: Aus dem Blickwinkel der Verstärkertechnik exotische Schaltungen hat es schon immer gegeben. In der Messtechnik waren z.B. Gleichspannungskopplung und Differenzverstärker (symmetrische Schaltungen mit zwei Röhren und gemeinsamer Kathode) weit verbreitet. Den Durchbruch in die Unterhaltungselektronik hat diese Technik aber erst mit den Operationsverstärkern erlebt. [Beitrag von robernd am 24. Jan 2018, 19:03 bearbeitet] |
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KyleCrane
Stammgast |
#11 erstellt: 24. Jan 2018, 21:02 | |||||||
Hallo RoBernd Nanein, das entspricht ganz und gar nicht meiner Meinung. Davon verstehe ich auch zuwenig. Deshalb auch das Fragezeichen. Mein letzter Röhrenamp liegt 10 Jahre zurück (auch Cayin), und ich kann mich nur nicht an solche "Hybriden" erinnern. Das Thema hab ich erst kürzlich wieder aufgegriffen und stosse nun vermehrt auf Geräte, die mehrere Röhrenarten beherbergen können/sollen. Im Falle des Cayins kann sogar eine KT120 "problemlos" (Zit.) eingesetzt werden. Damit wäre dieser Amp sowas wie die eierlegende Wollmilchsau in diesem Preissegment. FB, Kopfhörerausgang, diverse Röhren, von aussen einstellbarer Ruhestrom und sogar ein integrierter DAC (den ich nicht bräuchte und noch weniger mag bei einer Röhre). Und das zu einem moderaten Preis. In der Summe irritiert mich aber genau diese Vielseitigkeit, da ich persönlich ein etwas anderes Bild von einem Röhrenamp habe, sprich: weniger ist mehr. Aber ich sehe mich nun etwas in der Vermutung bestätigt, dass diese Umschaltbarkeit wohl nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Gruss KC |
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DB
Inventar |
#12 erstellt: 24. Jan 2018, 21:09 | |||||||
Es ist halt ein mehr oder weniger unpassender Kompromiß, aber der Kunde will es ja so. Der Kunde bekommt immer das was er will. Hier ist es eben ein suboptimaler Verstärker. MfG DB |
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KyleCrane
Stammgast |
#13 erstellt: 24. Jan 2018, 21:15 | |||||||
Och na ja, kommt halt auf die eigenen Ansprüche, Hörgewohnheiten und Geldbeutel an. Seine Daseinsberechtigung hat er schon, wie ich finde. Klanglich hatte mich mein alter Cayin damals sehr überzeugt, ebenso Optik/Haptik. Und dieser hier soll vom Hörensagen auch super klingen. Aber klar, ein Gerät für Röhrenpuristen sieht anders aus, keine Frage. |
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Tubifox
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 26. Jan 2018, 09:53 | |||||||
hallo, mein atlas magnum nimmt alles von EL34 bis KT120 und rogue audio wirbt sogar für dieses feature. für die EL34 muss der ruhestrom allerdings reduziert werden. wie das mit einer einzigen schaltung so richtig für jede röhre optimal klappen soll, ist mir allerdings schleierhaft - aber es funktioniert jedenfalls prächtig! EL34 ist allerdings für meine stromhungrigen boxen zu schwach. mit KT88 läuft der amp dann zur höchstform auf. holger |
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DB
Inventar |
#15 erstellt: 26. Jan 2018, 15:14 | |||||||
Gar nicht. Es bleibt ein Kompromiß.
Du meinst, es hört sich für Dich so an, als würde es prächtig funktionieren. Das ist ein Unterschied.
Es ist eine Legende, daß größere Röhren automatisch mehr Leistung ergeben würden. Letzteres bedingt mehr Strom und damit mehr Spannung am Lautsprecher. Der Lautsprecher hängt am Übertrager, wo soll der primärseitig mehr Spannung herbekommen, damit der Lautsprecher mehr Strom ziehen kann? MfG DB |
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Tubifox
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 27. Jan 2018, 13:52 | |||||||
danke für die belehrung! |
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