Röhrenverstärker veraltet?

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Wolfman76
Stammgast
#1 erstellt: 12. Apr 2011, 22:09
Hallo zusammen,

ich besitze einen EL84 Röhrenverstärker und war bisher immer vom guten Klang überzeugt. Nun bin ich über diesen Link gestolpert,
http://www.elektronikinfo.de/audio/verstaerker.htm

wo im Kapitel "Röhrenverstärker" die Teile sehr schlecht wegkommen.

Nun bin ich kein Techniker, so dass ich das nicht beurteilen kann.
Was meint ihr dazu, stimmen diese Argumente: Transe + Equalizer, Höhen und Bässe rein, und schon klingts wie ne Röhre?

Wäre doch komisch.

Bis dann
Wolfman
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 13. Apr 2011, 08:08

Was meint ihr dazu, stimmen diese Argumente: Transe + Equalizer, Höhen und Bässe rein, und schon klingts wie ne Röhre?

Das stimmt nicht, weil es nicht so gemeint ist.
Richtig ist, dass Hifi eigentlich die Wiedergabe nicht verfälschen sollte. Dies verlangt nach guten Geräten, guten Lautsprechern, einem guten Raum und guten CDs.
Bei einem Röhrengerät haben wir eindeutig Klangveränderungen. Diese können aber teils Unzulänglichkeiten der Lautsprecher ausgleichen. Oder anders gesagt: Bei Transistorgeräten und guten modernen Lautsprechern kann man davon ausgehen, dass sie weitgehend verfärbungsfrei spielen und dass sie (die Lautsprecher) auf einen hohen Dämpfungsfaktor konstruiert sind, wie dies Transistorverstärker bieten.
Haben wir es mit alten Boxen zu tun, welche noch aus Röhrenzeiten stammen, so sind diese auf eine geringe Bedämpfung konstruiert, weil dies damals fast unvermeidbar war.

Ein Röhrengerät kann nicht mit jedem Lautsprecher. Ein Transistorgerät kann zumindest mit allen Lautsprechern, die in den 80ern und später gebaut wurden.
Und nochmals anders gesagt: Ein Oldtimer kann Spass machen, aber das Feeling eines modernen Sportwagens kann man damit nicht erwarten. Es sind einfach zwei Welten mit unterschiedlichen Ansichten und Anforderungen.
Wolfman76
Stammgast
#3 erstellt: 13. Apr 2011, 14:59
Ah, gute Erklärung, vielen Dank.

Dann passt die Röhre ja ganz gut zu meinen "alten" Boxen. Naja, eigentlich sind sie neu, werden aber leicht verändert schon 50 Jahre gebaut.

Auch gute CDs sind nicht immer gegeben, da ist ne Klangveränderung manchmal sehr angenehm
Macdieter
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2011, 20:07
Wolfman

pflege den EL84er Verstärker und gut ist.

Lass dir von keinem erzählen, dass Röhren veraltet sind.

http://www.magnat.de/index.php?id=3658


[Beitrag von Macdieter am 14. Apr 2011, 20:16 bearbeitet]
Doomit
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 14. Apr 2011, 21:07
Hallo Wolfman,
lass dich nicht irre machen von dem was im I-Net steht.
Wenn dir deine Kombination aus EL84 Röhrenverstärker und Lautsprecher gefällt und du mit dem Klang zufrieden bist ist es o.K.
Fakt ist: es gibt gute und schlechte Transistorverstärker, sowie gute und schlechte Röhrenverstärker.
Generell zu sagen Transistorverstärker sind besser ist falsch.
Es gibt einen großen Vorteil bei Röhrenverstärker:
einfacher Aufbau, demzufolge auch einfache Reparatur oder Selbstbau sowie eine große Wertbeständigkeit.
reimar
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Apr 2011, 07:02
Die (Un-)Weissheiten dieses Herren tauchen leider immer wieder im Internet auf - der gute Mann sollte besser bei den Pflanzen oder Fotozubehoer bleiben evt. hat er davon mehr Ahnung.
Es gibt immer wieder Menschen deren Lebensinhalt darin besteht zu versuchen Menschen zu bekehren und dieses durch Provokationen und Unwissenheiten versuchen zu untermauern.

Viel Spass weiterhin mit Deinem Roehrenverstaerker oder hoert er sich nach Lesen dieses Geschreibsels ploetzlich schlecht an?

Gruss
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Apr 2011, 10:07

Doomit schrieb:
Hallo Wolfman,
lass dich nicht irre machen von dem was im I-Net steht.
Wenn dir deine Kombination aus EL84 Röhrenverstärker und Lautsprecher gefällt und du mit dem Klang zufrieden bist ist es o.K.
Fakt ist: es gibt gute und schlechte Transistorverstärker, sowie gute und schlechte Röhrenverstärker.
Generell zu sagen Transistorverstärker sind besser ist falsch.
Es gibt einen großen Vorteil bei Röhrenverstärker:
einfacher Aufbau, demzufolge auch einfache Reparatur oder Selbstbau sowie eine große Wertbeständigkeit.


Einfache Röhrenverstärker zu bauen, die gerade so genügen mögen ist sehr leicht. Bei Transistorverstärkern braucht es schon etwas mehr. ABER
Gute Röhrenverstärker zu bauen braucht etwas mehr Erfahrung und gute Bauteile wie etwa hochwertige Ausgangstrafos. Daher sind gute Röhrenverstärker meist deutlich teurer als gleichwertige Transistor-Dinger.
Es ist tatsächlich falsch zu behaupten, es gebe keine guten Röhrenverstärker. Aber richtig ist, dass eine vergleichbare Qualität in Röhrentechnik deutlich aufwändiger wird und damit auch teurer als gute Transistortechnik.

Das, was Du in dem verlinkten Beitrag gelesen hast ist im Grunde richtig, nur etwas überspitzt formuliert. Wenn es reimar nicht gefällt, so ist es seine Sache, entspricht aber nicht der allgemeinen Ansicht.
Wolfman76
Stammgast
#8 erstellt: 15. Apr 2011, 11:30
Danke Leute für die Meinungen.

Nein, meine Anlage hört sich auch nach Lesen dieses "Geschreibsels" noch gut bis sehr gut an

Bis dann
Wolfman
Stefanvde
Inventar
#9 erstellt: 15. Apr 2011, 12:50
Das ein guter,hochwertiger Röhrenverstärker rein schon von den Bauteilen heute teurer ist wie ein Transistorgerät ist ja klar.Wenn dann noch freie Handverdrahtung dazukommt,die nun mal auch Handarbeit ist,und Arbeitszeit kostet,kommt schon ein schöner Betrag zusammen.

Aber mal ehrlich,wenn man bedenkt wie lange ein hochwertiges Gerät dann seinen Dienst tut und wie leicht/günstig so eine Röhre im Gerät mal auszutauschen ist,dann relativiert sich der Anschaffungspreis wieder.
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Apr 2011, 14:36
...dem wäre (in bösartiger Weise) nur hinzuzufügen, dass ein gleich aufwändig, teuer und hochwertig bestückter Transistorverstärker mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für 100 Jahre gar keine Reparatur braucht.
kroethe
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Apr 2011, 17:36
Hallo Wolfmann,
habe mit Interesse den Bericht im CC-Info über Röhren-
verstärker gelesen und muß mich deshalb schon fragen ob der
Autor schon eimal in seinem Leben überhaupt mal einen guten
Röhrenverstärker gehört hat,oder ober er nur nach Meßdaten
oder mit unpassenden Fakten versucht seine Meinung ins I-Net zubringen.Er sollte sich mal mit einem Musiker zusammen setzen
und sich den Unterschied,vom Fachmann erklärt,eimal anhören.
Außerdem wurden in vielen Tests in Fachzeitschriften Röhren
mit außergewönlich guten Testergebnissen bedacht.Deshalb höre
Deine Musik mit Genuß weiter und lass diese Messgeräte- theoretiker weiterhin sich Ihrer Praxis fremden Berichte erfreuen.
Viele Grüße und Spaß beim Röhren hören
Stefanvde
Inventar
#12 erstellt: 15. Apr 2011, 18:13
@richi44: In der Theorie hättest Du durchaus Recht.

Aber Theorie und Praxis driften da leider mal wieder deutlich auseinander.

Als Radio/Fernsehtechniker hatte ich in meiner aktiven Zeit haufenweise Verstärker auf dem Tisch und viele streiken schon nach nichtmal 10 Jahren...

Dazu kommt das es aus Gründen der Gewinnmaximierung kaum noch wirklich diskret aufgebaute Transistorverstärker gibt,wird man zwar bekommen,aber die werden auch hohe Preise haben.

Der Großteil wird inzwischen mit kompletten Endstufen IC's aufgebaut,Spezialteile die erstens teuer und zweiten oft schon nach einigen Jahren nicht mehr zu bekommen sind.

Bei diskreten Aufbau kann man zumindest einen Vergleichstypen einsetzen.

Wenn man etwas hochwertiges möchte,egal ob Röhre oder Transistor,dann etwas mehr investieren,zahlt sich am Ende aus.
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Apr 2011, 08:17
als pensionierter Radio-Tv-Meister ist mir das alles nicht unbekannt. Nur müssen wir gleiches mit gleichem vergleichen. Wenn wir also davon ausgehen, dass ein technisch brauchbarer Röhrenverstärker um ein vielfaches teurer ist als ein technisch vergleichbarer Transistorverstärker, dann können wir nicht die zwei Geräte direkt vergleichen, weil dies zwei Finanzwelten sind. Also müssten wir den Transistorverstärker genau so teuer bauen und dann kann der durchaus mehr als nur 10 oder 20 Jahre störungsfrei funktionieren.
Stefanvde
Inventar
#14 erstellt: 16. Apr 2011, 08:26
Na das gibt's doch schon: Schau mal bei einem kleinen Berliner Hersteller vorbei.
Da findest Du Transistor Verstärker die sogar deutlich teurer sind wie ein guter Tube Amp.

Allerdings bekommst Du da auch Top Verarbeitung,edles Design und selbstverständlich eine diskret aufgebaute Endstufe.

PS: Ich konnte so eine Anlage aus Berlin schon hören,und ja,es hat mir durchaus gefallen.
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 16. Apr 2011, 16:47
Was geht an einem Verstärker häufig kaputt? Die Schalter und Regler. Was geht bei einem Transistorverstärker normalerweise nicht kaputt? Der Transistor. Ein Röhrenverstärker hat auch Schalter und Regler, aber leider auch Röhren, die verschleißen. Bei einem Röhrenverstärker sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Röhren Standardware sind, dann kann man auch ohne eigene Lagerhaltung hoffen, dass in 30 Jahren noch entsprechende Modelle hergestellt werden. Gut beraten ist man mit den typischen Musikerröhren. Übrigens gibt es bei den Transistoren ein ähnliches Problem, nur da stört es nicht so sehr. EIn Röhrenverstärker mit einer EL 84 läuft mit Sicherheit 10 Jahre ohne neue Röhren, wenn man diese nicht überlastet. Anders kann es da schon aussehen, wenn extreme Leistungen abgefordert werden, wie in der Rockmusik. Aber das kommt im Wohnzimmer eigentlich nicht vor. Anders als manch anderer ist mir der Stromverbrauch meines Röhrenverstärkers peinlich. 150 W nur um leise Musik zu hören macht mir schon Gewissensbisse.
Stefanvde
Inventar
#16 erstellt: 16. Apr 2011, 22:05
Geb ich Dir schon Recht prinzipiell.Nur bei heutigen Verstärkers sind die hoch integrierten Endstufen IC's manchmal schon ein Problem,wenn etwas mehr Leistung gefordert wird.Das kommt weil Hersteller die Kühlkörper eher gerade ausreichend dimensionieren um Kosten zu sparen.Ältere Geräte der großen Marken waren oft besser als die Heutigen.
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