Ua bei AM

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schirmgitter
Stammgast
#1 erstellt: 04. Jan 2017, 16:20
Hallo, guten Tag und ein gutes Neues,

ich bin ein wenig am basteln und mir momentan nicht sicher wie hoch die Ua für folgende Mimik sein soll:

001

RL12P35 (lt. Datenblatt Ua max. 800V, Ug2 200V) arbeitet als Endrohr in einem Senderchen (ca. 1300KHz). Modulation erfolgt über einen Übertrager der im Anodenkreis ist.
Wähle ich 800V als Ua bekommt die Anode bei Modulation ja auch einiges mehr ab. Also die Ua besser kleiner wählen? Oder mache ich hier einen Denkfehler?

Gruß
SG
DB
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2017, 18:22
Hallo,

weil der Anodenstrom einer Pentode vorrangig von der Schirmgitterspannung abhängig ist, wirst Du eine Anodenschirmgitter-Modulation (am einfachsten durch Einschaltung einer NF-Drossel in der Schirmgitterzuleitung) anwenden müssen. Auch, weil bei großen Modulationsgraden sonst das Schirmgitter überlastet werden kann (Ig2 steigt stark an, wenn Ua < Ug2).

MfG
DB
schirmgitter
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jan 2017, 10:22
Guten Morgen DB,

wird schwierig, da ich das Netzteil so aufgebaut habe:
001
Wenn ich das Schirmgitter mitmoduliere muss ich ja die Spannung hinter dem Übertrager
abgreifen. Oder sehe ich das falsch?
Habe die Versorgung extra so realisiert, weil die P35 lt. Datenblatt nur ca. 200 V Ug2 verträgt und ich
so auch schön die Ua für den Treiber und den Osz. habe.

Gruß
SG
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 05. Jan 2017, 12:39
Servus zusammen,

im (leider sehr schlecht lesbaren) RL12P35 Datenblatt von Telefunken steht bei "Anodenspannungsmodulation - Trägerwerte für m=1":


  • Anodenspannung 600[V].
  • Schirmgitterspannung 120[V]*
  • Gittervorspannung -120[V]
  • Gitterwechselspannung (HF Scheitelwert) 130[V]
  • Anodenstrom etwa 60[mA]
  • Schirmgitterstrom etwa 35[mA]
  • Gitterstrom etwa 4[mA]
  • Steuerleistung etwa 1.7[W]
  • Nutzleistung etwa 25[W]
  • Schirmgitterwiderstand etwa 8000[Ohm]
  • * Bei einer Festspannung von 400[V] vor dem Schirmgitterwiderstand soll dieser 7000[Ohm] bis 10000[Ohm] betragen, so daß die tatsächliche Spannung am Schirmgitter bei Trägereinstellung 120[V]....130[V] beträgt.

Da steht aus meiner Sicht alles Wissenswerte für AM mit Modulationsgraden bis 100% drin: U(a) 600[V], U(g2)-Netzteilspannung 400[V], R(g2) ca. 7[kOhm] bis 10[kOhm]. Der Kondensator vom Schirmgitter nach Masse gehört dann natürlich weg, weil sich das Schirmgitter bei Modulation "bewegen können muß".

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Jan 2017, 12:43 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#5 erstellt: 05. Jan 2017, 13:15
Hallo Herbert,

diese Daten hatte ich nicht. Ich habe meine Franzis RTB zu Rate gezogen. Die hier:
002
Gut, dann habe ich doch nicht ganz wirr gedacht. Ua 800V wären bei Anodenmodulation zu viel.
Nur, wie DB das mit der NF-Drossel meint ist mir noch nicht klar.

Aber die Bastelei muss jetzt erst mal warten. Habe gerade ein Rhode & Schwarz Monster (ESM 300)
zur Reparatur bekommen.
003
Du hast nicht zufällig Schaltungsunterlagen davon?

Gruß
SG
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 05. Jan 2017, 14:23

schirmgitter (Beitrag #5) schrieb:
Du hast nicht zufällig Schaltungsunterlagen davon?

https://www.pdf-archive.com/2017/01/05/esm300/

Rohde & Schwarz Geräte aus dieser Zeit sind sehr gut reparierbar - viel Spaß dabei!

Grüße

Herbert
schirmgitter
Stammgast
#7 erstellt: 05. Jan 2017, 15:10
Hallo Herbert,

erst mal vielen Dank!
Ich habe den Kleinen inzwischen ausgezogen und mal vorsichtig mit etwas Strom versorgt.
Nun, abgesehen von Schalterproblemen (LA ein/aus, Aus-Überlagerer-Ein) und einer schwergängigen
Mechanik (Abstimmung) scheint er zu funktionieren! Mit nem Drähtchen habe ich prima Empfang. Unglaublich.

So sieht er ohne Kleider aus:

004

005

007

hier hat er Strom
008

Sieht also prima aus. Werde erst mal eine gründliche Reinigung machen, die Mechanik bekommt einen
Ölwechsel, die Röhren checken und die Schalter etwas pflegen.

Gruß
SG
DB
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2017, 17:24
Na, einfach eine NF-Drossel von 10, 20H direkt vors Schirmgitter, direkt am g2 einen die HF abblockenden Kondensator zur Katode.
Wenn Du es im Antiquariat bekommst:
Der praktische Funkamateur Band 32, Modulationsarten und Modulatorschaltungen


MfG
DB
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 05. Jan 2017, 19:44

schirmgitter (Beitrag #7) schrieb:
Sieht also prima aus. Werde erst mal eine gründliche Reinigung machen, die Mechanik bekommt einen
Ölwechsel, die Röhren checken und die Schalter etwas pflegen.

Hätte mich auch gewundert, wenn ein R&S Gerät aus dieser Zeit große Schäden hätte - die Geräte waren einfach unkaputtbar. Trotzdem ein paar Dinge:

  • An die Schalter (also speziell deren Kontakte) sollte man bei diesen Geräten mit großer Umsicht rangehen - nicht daß man da was verschlimmbessert. Ich verwende hier ein Kontaktspray, das ich mir seinerzeit bei R&S abgeguckt habe (und das sauteuer ist): Rivolta SLX1000. Danach die Kontakte gründlichst auswaschen und dann mit medizinisch reiner Vaseline pflegen - dann hält das auch lang.
  • An fast allen R&S Geräten aus der Zeit, die ich kenne, befindet sich auf oder in der Nähe des Netztrafos ein Vierfach-Sicherungshalter für die Netzsicherung. Die konnte man fast immer auf 235[V] Netzspannung umstecken. Wenn diese Möglichkeit hier vorhanden sein sollte, würde ich das im Interesse geringerer Verlustleistung unbedingt tun.
  • Überwachungs-Empfänger sind häufig rund um die Uhr gelaufen und haben entsprechende Betriebsstunden zusammengebracht. Bei R&S Geräten betrifft das in aller Regel die PL81 Röhren, die im Längsregler zur Spannungsstabilisierung eingebaut sind. Die PL81 ist zwar generell mal ein ultrarobustes Rohr mit sehr viel Kühlkeramik im Röhrensystem (das kenn' ich so von keiner anderen Röhre) - aber auch die ist irgendwann mal hin. Insofern würde ich mir das Netzteil hinsichtlich der (auch zeitlichen) Spannungsgenauigkeit und Restwelligkeit sehr genau ansehen und ggf. die PL81 (und, so vorhanden, die Gleichrichterröhren) austauschen.
  • Einen Abgleich von frequenzbestimmenden Bauelementen würde ich ohne Not (und ohne Service-Handbuch) auf keinen Fall anfassen. Die (Langzeit)Datenhaltigkeit von L und C von R&S Geräten bei frequenzbestimmenden Bauelementen gehört zum Besten, was ich kenne. Die Geräte sind so konstruiert, daß auch bei einem Röhrentausch in den allermeisten Fällen kein Abgleich (z.B. wegen Änderung parasitärer Kapazitäten) erforderlich ist.
  • Wenn nach einem Röhrentausch überhaupt was abzugleichen ist, dann waren das bei R&S in aller Regel Trimmpotentiometer an schaltungstechnisch unkritischen Stellen. Und häufig ließ sich dieser Abgleich ohne externe Meßgeräte rein mit den Bordmitteln des Gerätes selbst durchführen.
  • Kondensatortausch - wie bei alten Radios gang und gäbe - ist bei R&S Geräten aus dieser Zeit überhaupt kein Thema. Da wurde dermaßen auf Langzeit-Zuverlässigkeit von Kondensatoren geachtet, daß sich in der Schaltung nur an den absolut unumgänglichen Stellen (und das waren meistens die FM-Demodulatoren) Elkos fanden - und sonst nirgends (nicht mal im Netzteil; da waren es üblicherweise riesige MP-Kondensatoren mit nahezu unendlicher Lebensdauer samt entsprechenden Siebdrosseln im Einsatz). Und wenn irgendwo in der Schaltung Elkos verwendet wurden, waren sie spannungsmäßig meistens heillos überdimensioniert, um zu einer großen Bauform mit viel Elektrolytvolumen mit damit einhergehend möglichst langer Lebensdauer zu kommen. Wie gesagt: Kondensatoren sind - komplett anders als bei Radios - das letzte, nach was ich bei einer Fehlersuche in R&S Geräten suchen würde (die FM-Demodulator-Elkos vielleicht mal ausgenommen).

Randnotiz: UKW-Radio hören mit 40[kHz] FM-Bandbreite mag zwar lauter sein, verzerrt aber bei größeren Hüben ziemlich - für UKW-Radio sollte man die 200[kHz] Stellung wählen. Und in Stellung "FM ohne NE" ("NE" = Nachentzerrung) stimmt der NF-Frequenzgang nicht, weil dann ohne Deemphasis gearbeitet wird - dann ist der Sound u.U. "schräg" (um nicht zu sagen: "spitz" oder höhenlastig). Für UKW-Radio-Empfang ist "FM mit NE" (also mit Nachentzerrung) die richtige Einstellung. Und: mit einer Krokoklemme so wie abgebildet an den Innenleiter des Dezifix-B Steckverbinders ranzugehen, kann (durch die Zähne der Krokoklemme) die Präzisionskontaktoberfläche des (gefiederten / federvorbelasteten) versilberten Messing-Innenleiterstiftes beschädigen. Besser ist es in einem solchen Fall, da mit einem passenden Dezifix-B Steckverbinder draufzugehen (die tauchen regelmäßig bei eBay auf). Die Innenleiter kann man rausschrauben und dadurch austauschen - die gibt es für 50[Ohm], 60[Ohm] und 75[Ohm] (die haben dann unterschiedliche Außendurchmesser).

Bei dem Bild, welches Lötleisten mit Widerständen und MP-Kondensatoren abbildet, würde ich mir auf der rechten Lötleiste den dritten Widerstand von rechts genauer ansehen. Zumindest auf dem Bild sieht das nach einer "Bräunung" durch Überlastung aus.

Haben die Lötstellen eigentlich (das ist auf Deinen Bildern mangels Auflösung schwer zu erkennen) kleine blaue, rote oder gelbe Lackkleckse? Wenn ja, dann war das die Farbe des jeweiligen Qualitätskontrolleurs, der sich jede Lötstelle einzeln angesehen hat - und nur die Lötstellen, die das gestrenge Auge des Prüfers passierten, bekamen diesen Klecks. Ab Werk hatten dann alle Lötstellen diesen Farbklecks - fehlten da später einer oder mehrere dieser Farbkleckse, dann war das ein sicheres Indiz dafür, daß das Gerät schonmal repariert (oder in ihm rumgepfuscht) wurde.

Viel Spaß weiterhin bei der Beschäftigung mit diesem Gerät - wie gesagt: R&S Geräte aus der Zeit sind eine Augenweide und technische Glanzleistung - und man kann viel aus der Beschäftigung mit den Dingern lernen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Jan 2017, 20:14 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 05. Jan 2017, 20:42

DB (Beitrag #8) schrieb:
direkt am g2 einen die HF abblockenden Kondensator zur Katode.

Danke, DB - das war präziser als mein pauschales "Kondensator weg" (was natürlich genau so wie bei Dir gemeint war: HF abblocken, aber die Modulation nicht behindern).

Grüße

Herbert
schirmgitter
Stammgast
#11 erstellt: 06. Jan 2017, 09:21
Guten Morgen Herbert,

habe mich gestern noch "ein wenig" mit dem Gerät beschäftigt. Sieht schon wieder ganz gut aus.
Einen Schalter (Aus / Ein 2.Überlagerer) konnte ich reparieren. Da hat die Achse durchgedreht.
Schalter aufgemacht (2 Nieten) gereinigt und mit einem Lötpünktchen das Hebelchen wieder an der Achse fixiert.

001

007

Das nächste Problem ist der Netzschalter:

002

005

Ist ein Kippschalter wie er früher auch in vielen Radios zu finden war, kein Knebel sondern so ne Art
Metallgabel in die ein Knebel greift und schaltet. Da muss ich schauen wo ich so einen Schalter noch
auftreiben kann.

Zu den Röhren:
Die PL81 habe ich getauscht. (P-Röhren sind reichlich vorhanden). Gleichrichter (EZ40) muss ich besorgen, die habe ich nicht in meinem Fundus.
Soll ich vorsichtshalber die ECC81 auch erneuern?

Ansonsten spielt das Teil prima.
Ach ja, Umstecken auf 235V ist nicht, aber Umlöten! Direkt am Trafo.

Gruß
SG

P.S.
Das ist der Kathodenwiderstand der EL41 und da war wohl mal was. Der hat nur noch um die 120 Ohm anstatt 160. Der Kathodenkondensator ist aber ok, ebenso der Koppelkondensator und die EL41.


[Beitrag von schirmgitter am 06. Jan 2017, 10:01 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 06. Jan 2017, 10:31
Servus schirmgitter,

schirmgitter (Beitrag #11) schrieb:
Das nächste Problem ist der Netzschalter:

002

005

Ist ein Kippschalter wie er früher auch in vielen Radios zu finden war, kein Knebel sondern so ne Art
Metallgabel in die ein Knebel greift und schaltet. Da muss ich schauen wo ich so einen Schalter noch
auftreiben kann.

Diese Dinger hat R&S als Netzschalter verwendet, wenn die Geräte kombiniert mit einer Drehschalterfunktion ein- und ausgeschaltet wurden - ansonsten hat R&S eigentlich immer eine unkaputtbare Kippschaltervariante verwendet.

Der von Dir abgebildete Schalter ist von Marquardt - die Dinger gibt es heute noch - z.B. hier:

https://www.buerklin.com/de/kippschalter/p/10g101

Diese Schalter sind zerlegbar - d.h. Du kannst die Bedienplatte samt Schaltgabel Deines Schalters auf einen neuen Schalter aufschrauben, nach dem Du dessen Bedienplatte samt Schaltknebel entfernt hast. Die beiden Schrauben dafür sitzen versenkt hinten auf der Rückseite des Bakelit-Schalterkörpers. Aber Vorsicht beim Zerlegen: Da kommt einem dann eine kleine Feder sowie eine Messing-Kontaktrolle (die aussieht wie eine Mikro-Hantel) und ein Pertinax-Hebelchen entgegengesprungen, wenn man nicht aufpaßt - und das Zeug verschwindet dann häufig auf Nimmerwiedersehen auf dem Fußboden. Auch der Wiederzusammenbau ist etwas tricky - mit ruhiger Hand und ohne Fluchen allerdings auch ohne Spezialwerkzeug zu schaffen (speziell bei den einpoligen Schaltern; bei den mehrpoligen kann das echt eine Arie sein).

schirmgitter (Beitrag #11) schrieb:
Soll ich vorsichtshalber die ECC81 auch erneuern?
.
.
Das ist der Kathodenwiderstand der EL41 und da war wohl mal was. Der hat nur noch um die 120 Ohm anstatt 160. Der Kathodenkondensator ist aber ok, ebenso der Koppelkondensator und die EL41.

Gibt es Gründe, die Dich auf die Erneuerung der ECC81 (Rö11) bringen? Dahinter steckt ja "nur" der Eichoszillator und der zweite Überlagerer - und beide sind nicht dauerrnd in Betrieb und laufen nicht mit hohem Anodenstrom. Wenn - und wirklich nur dann - die Empfangsleistungen Grund zur Beanstandung geben, dann würde ich die allererste Röhre (Rö1, EC80) austauschen, weil die garantiert aus Gründen der Rauscharmut und Großsignalfestigkeit mit sehr hohem Anodenstrom läuft und deswegen hoch belastet sein dürfte.

Die EL41 (Rö15) hat doch in dieser Schaltung gar keinen klassischen Kathodenkondensator mit niederohmigem Stromflußweg - ich seh' da nur einen MP (C162) mit 1[µF], dessen linkes Ende an einem Spannungsteiler R80 / R81 von 200[kOhm] / 50[kOhm] landet. In der Stückliste steht der Kathodenwiderstand R85 als 1%-ige 0.5[W] Type drin. Das wird seine Gründe haben. Insofern wäre es sinnvoll, den angebräunten Kandidaten R85 auch durch einen 160[Ohm] / 1% / 0.6[W] (oder 1[W]) zu ersetzen. Dieser (derzeitige 120[Ohm]) Widerstand sollte bald ersetzt werden, weil die EL41 sonst mit zu viel Anodenstrom rennt, was ihr erstens (lebensdauermäßig) nicht guttut und zweitens ihren Arbeitspunkt Richtung höhere Verzerrungen verstellt.

Hier noch ein Link zum Datenblatt dieses Gerätes:

http://www.classicbroadcast.de/downloads/rohde_ESM300.pdf

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Jan 2017, 11:02 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#13 erstellt: 06. Jan 2017, 11:02
Hallo Herbert,

der "Schalter" an sich, also die Kontaktmimik, ist ok. Die Schaltgabel ist abgebrochen.
Diese Kippschalter mit normalem Knebel habe ich auch hier. Hier geht`s um diese Gabel.

Weshalb hat die EL41 keinen "normalen" Kathodenwiderstand? Hat sie doch. Den R85, 160 Ohm, geht direkt von der Kathode nach Masse. Dieser Kondensator und der Spannungsteiler sind im Schaltbild links vom R85. Da ist auch der Messpunkt 64 im Schaltbild verzeichnet. (Seite 4)

Ich bin doof. Klar, ist Unsinn mit der ECC81. Habe da nicht richtig hingesehen. Sah da auf den ersten Blick nen
Oszillator. Na ja und bei UKW und Oszillator denkt man ja eigentlich direkt an ausgelutschte ECC85........

Gruß
SG
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 06. Jan 2017, 11:05

schirmgitter (Beitrag #13) schrieb:
Weshalb hat die EL41 keinen "normalen" Kathodenwiderstand? Hat sie doch. Den R85, 160 Ohm, geht direkt von der Kathode nach Masse.

Ich sprach ja auch nicht vom Kathodenwiderstand, sondern vom Kathodenkondensator - weil Du schriebst:

Der Kathodenkondensator ist aber ok


schirmgitter (Beitrag #13) schrieb:
Na ja und bei UKW und Oszillator denkt man ja eigentlich direkt an ausgelutschte ECC85........

Solche Spargeschichten mit ECC85 und selbstschwingendem Mischer wirst Du in R&S Meß- und Überwachungsempfängern nicht finden.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Jan 2017, 11:07 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#15 erstellt: 06. Jan 2017, 11:12

pragmatiker (Beitrag #14) schrieb:

Ich sprach ja auch nicht vom Kathodenwiderstand, sondern vom Kathodenkondensator - weil Du schriebst:

Der Kathodenkondensator ist aber ok

Grüße

Herbert


Das kommt davon, wenn man die halbe Nacht an so nem Gerät hängt. Da guckt man am nächsten Morgen etwas krumm....
wie eben schon bei der ECC81...

Gruß
SG
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 06. Jan 2017, 14:56
Servus schirmgitter,

hier findest Du das Handbuch für den ESM180:

https://www.pdf-archive.com/2017/01/06/rohde-schwarz-esm-180/

Der ist bis auf den anderen Frequenzbereich augenscheinlich völlig identisch mit dem ESM300 - sogar die Bauteilebezeichnungen und Testpunktnummern sind nach einer ersten, flüchtigen Sichtung wohl dieselben.

Ausweislich dieses Handbuches würde ich an Deinem ESM300 mindestens folgende Prüfungen durchführen (die Netzspannung sollte dabei bereits auf 235[V] eingestellt sein und das Gerät ca. eine halbe Stunde gelaufen sein - Stellung AM, Bandbreite 40[kHz], ohne Regelung) - alle Gleichspannungen mit einem Multimeter R(i) >= 10[MOhm] gegen das Chassis gemessen:

  • Spannung an Testpunkt 49: ca. +390[V] (im Netzteil, Drossel L88 / C200).
  • Spannung an Testpunkt 50: ca. +370[V] (im Netzteil, Drossel L88 / C201).
  • Spannung an Testpunkt 54: ca. +150[V] (im Netzteil, R89 / R90).
  • Spannung an Testpunkt 55: +85[V] +/-2[V] (im Netzteil, Rö21 / C203). Die Einhaltung der Toleranz dieser Spannung ist wichtig, weil das ein Indiz dafür ist, daß der Glimmstabi 85A2 / OG3 noch nicht am Lebensdauerende ist.
  • Spannung an Testpunkt 56: +330[V] (im Netzteil, R88 / R92 / C202).
  • Spannung an Testpunkt 51: +220[V] +/-1[V] (im Netzteil, C205 / Si3 / R95). Bei Bedarf mit R96 (im Netzteil) nachgleichen. Hier würde ich mit einem Oszilloskop auch noch die Brummspannung überprüfen: Mehr als über den Daumen gepeilt ca. 5[mVss] (das ist ein Wert aus Erfahrungen mit vielen anderen R&S Geräten mit ähnlich aufgebautem Netzteil) dürfen hier nicht anstehen, wenn im Netzteil alles in Ordnung ist und der Laststrom durch die Drossel L88 ca. 130[mA]DC beträgt.
  • Spannung am Testpunkt 59: +220[V] +/-1V] (Rö10 / R118).
  • Spannung am Testpunkt 66: +220[V] +/-1V] (Tr1 / C164 / C179).
  • Spannung am Testpunkt 67: +220[V] +1[V]/-3V] (Tr1 / C164 / C173).
  • Spannung am Testpunkt 63: +5.1[V] (R85 / C162) - entspricht einem Ruhestrom von Rö15 (EL41) von 32[mA]. Hinweis: Der Ruhestromwwert "42[mA]" in der R&S Spannungsliste dürfte ein Schreibfehler sein. Oder es sind tatsächlich 42[mA] (das Datenblatt der EL41 legt das nahe) - dann müßte die Spannung an TP63 aber +6.6[V] betragen.
  • Spannung am Testpunkt 63: +60[V] (R80 / C161).
  • Spannung am Testpunkt 62: +85[V] (R79 / C160).
  • Spannung am Testpunkt 60: +8.8[V] bei 40[kHz] Bandbreite und +1.2[V] bei 200[kHz] Bandbreite (R78 / R84).
  • Spannung am Testpunkt 67: +16.5[V] (R101 / K20).

Es gäbe natürlich noch viel mehr - auch HF-Spannungen und -Frequenzen - zu messen, aber: das heben wir uns ggf. für später auf, falls notwendig, weil man dazu in die einzelnen HF-Gehäuse rein muß.

Achtung: Am Poti "R118" ohne Not nicht rumdrehen - das Teil verändert neben der Regelkennlinie auch noch die Kalibrierung für das HF-Spannungsanzeige-Instrument (die auch bei R&S Überwachungsempfängern (bei den Meßempfängern sowieso) üblicherweise recht genau ist) - und es schließt an einem Anschlag die stabilisierte +220[V] Betriebsspannung kurz, wenn der Betriebsartenwahlschalter auf "AM ungeregelt" steht (das scheint tatsächlich ein Entwurfsfehler des Gerätes zu sein). Dasselbe gilt prinzipiell auch für R102 und R103, welche die Schmal- und Breitbandverstärkung der letzten ZF-Stufe (Rö8) vor AGC und AM-Demodulation einstellen.


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Jan 2017, 15:09 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#17 erstellt: 06. Jan 2017, 15:35
Hallo Herbert,

prima, vielen Dank!
Das passt gut, denn ich bin ansonsten mit der Kiste fertig. Ja, auch mit dem Netzschalter!
Da habe Designer gespielt und mit etwas Blech, Lötzinn, Feile und einem alten Schalter aus einem Radio
was zusammengepfuscht. Nicht schön aber selten. Und, funktioniert!

010

Die EL41 hat einen neuen Kathodenwiderstand bekommen (weshalb da 1% angegeben ist soll verstehen wer will, ich kann dafür keinen Grund finden) der reparierte Drehschalter (2. Überlagerer) tut´s auch und Ölwechsel ist auch erledigt.
Dann werde ich morgen mal gucken ob die Spannungen passen.
Und ich werde den R118 meiden wie der Teufel das Weihwasser. Warum sollte ich da auch rumkurbeln? Wie gesagt, der Empfang ist mehr als erstaunlich.

Bis dann,

SG
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 07. Jan 2017, 10:01

schirmgitter (Beitrag #17) schrieb:
der Empfang ist mehr als erstaunlich

Das war auch nicht anders zu erwarten, weil:

  • 3 abgestimmte Vorkreise.
  • 2 HF-Verstärker-Vorstufen.
  • Ein eigener Oszillator, der auf hohe Kurz- und Langzeitkonstanz getrimmt ist (also kein selbstschwingender Mischer).
  • 13 FM ZF-Kreise.
  • 5 FM-ZF Verstärkerstufen.
  • Die beiden HF-Vorstufen (Rö1 und Rö2) und 2 ZF-Stufen (Rö6 und Rö7) sind geregelt (bei Rö5 - der ersten ZF-Stufe - ist eine Regelung nicht möglich, weil im Schmalbandbetrieb 2. Mischer / Oszillator, und Rö8 und Rö9 wirken im FM-Betrieb als Begrenzer).

Wenn man diesen Aufwand mit einem normalen Röhrenradio vergleicht - da kann ein normales Röhren-Heimradio (selbst ein sogenannter "Großsuper") logischerweise keinen Stich mehr machen - beim (damaligen) Neupreis hatte allerdings das Röhrenradio natürlich ganz klar die Nase vorn....

Die Stufe mit Rö5 (für Schmalbandempfang bei 3.4[MHz] ZF) könnte man übrigens als selbstschwingenden Mischer ansehen, aaaaber: Erstens ist sie mit einer Pentode aufgezogen (wobei der Oszillator zwischen Steuergitter und Schirmgitter schwingt) und zweitens ist der Oszillator dort ein Quarzoszillator, der sich in seiner Frequenz durch äußere Größen (z.B. Mitzieheffekte durch das Nutzsignal) so gut wie gar nicht verändern läßt, wodurch seine (Phasen)rauscharmut recht groß bleibt - das ist der Riesenunterschied zu den selbstschwingenden ECC85 Mischstufen in normalen Röhrenradios, deren Oszillator von allen möglichen externen Einflüssen mehr oder weniger mitgezogen wird.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Jan 2017, 10:02 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#19 erstellt: 07. Jan 2017, 13:08
Hallo Herbert,

ich habe inzwischen mal die Spannungen "angeguckt".
Erstaunlich! Obwohl das Gerät ja schon aus der Garantie ist stimmen die gemessenen Werte mit
den Angegebenen recht genau, nein sogar fast exakt überein.
Feines Teil!
Bei den Empfangsqualitäten drängt sich mir der Gedanke an einen Stereodekoder auf. Das wäre doch was.

Bedanke mich für die Hilfe und wünsche ein schönes Wochenende

SG
pragmatiker
Administrator
#20 erstellt: 07. Jan 2017, 13:35
Servus schirmgitter,

schirmgitter (Beitrag #19) schrieb:
Erstaunlich! Obwohl das Gerät ja schon aus der Garantie ist stimmen die gemessenen Werte mit den Angegebenen recht genau, nein sogar fast exakt überein.

Das ist bei Rohde & Schwarz Geräten aus dieser Zeit sehr viel eher die Regel als die Ausnahme. Ich habe hier etliche (auch heute - und auch unter professionellen Gesichtspunkten - noch sehr brauchbare) R&S Geräte aus dieser Zeit, die halten ihre Spezifikationsdaten noch alle ein, ohne ein einziges Mal in Reparatur oder beim Kalibrieren (also mit Nachgleich) gewesen zu sein. Und diese Geräte sind durch die Bank ca. 50 Jahre alt oder älter. Das kriegt heutige Technik nicht mal mehr im Ansatz hin.

Feines Teil!

Diese Begesiterung für Geräte dieser Firma aus dieser Zeit teile ich absolut - seit vielen, vielen Jahren.

Bei den Empfangsqualitäten drängt sich mir der Gedanke an einen Stereodekoder auf. Das wäre doch was.

Das wird höchstwahrscheinlich nichts werden. Am Oszilloskop-Ausgang vorne an der Frontplatte kannst zu war ein breitbandiges (ca. 100[kHz]) NF-Signal abgreifen, allerdings ist es AM demoduliert. An den drei Audioausgängen an der Frontplatte ("Hörer", "80[V]/2[W]") kann man zwar das demodulierte NF-Signal abgreifen, allerdings nur in einem Frequenzbereich von 30[Hz] bis 15[kHz] - was für UKW-Mono-Hifi absolut ausreichend ist. Vermutlich kommt über den NF-Ausgangsübertrager nicht mal mehr der Pilotton sauber drüber - von den oberen Seitenbändern des Multiplex-Signals, welches zur Stereodekodierung benötigt wird, ganz zu schweigen. Und selbst ein "Anzapfen" des Signals direkt hinter der Breitband-FM-Demodulator (C117....L52....GL4....GL5....C121) wird vermutlich nur zu einem verzerrten Stereosignal führen, weil der FM-ZF-Zug des ESM300 nur 200[kHz] breit ist, es bei Vollaussteuerung (+/-75[kHz] Mono-Hub) für eine verzerrungsarme Stereodekodierung aber 300[kHz] Bandbreite bräuchte - siehe hier, Seite 4:

https://www.bundesne...=publicationFile&v=3

Falls Du es doch probieren willst: Das Stereosignal unbedingt hochohmig und kapazitätsarm VOR R68, 20[kOhm] (also zwischen C119 und C120 im Demodulator) abgreifen - ansonsten baut Dir das geschirmte Kabel K21 sowie das geschirmte Kabel K8 und K10 zusammen mit dem Durchführungskondensator C144 (100[pF]) einen Tiefpaß mit einer -3[dB] Grenzfrequenz von ca. 53[kHz] - da ist dann mit einer sauberen Stereodekodierung auch bei geringeren Signalhüben (also weit weg von Vollaussteuerung) nichts mehr drin.

Das heißt: Du mußt in den ZF-Verstärker rein - aber nicht in den Demodulator, da R68 außerhalb des Demodulatorgehäuses liegt. Und wie Du dann - ohne ein zusätzliches Loch zu bohren - mit dem Multiplex-Signal hochohmig und kapazitätsarm wieder aus dem ZF-Verstärker rauskommst, wäre dann auch noch zu klären. Stichwort "hochohmig und kapazitätsarm": Da gehört meiner Meinung nach unbedingt direkt an R68 ein fliegende Schaltung aus einem BF245 Sperrschichtfet als Impedanzwandler ran. Denn kann man dann aus dem Knotenpunkt von R67 und C116 aus den ca. +220[V] versorgen - wenn der 1[mA] zieht, dann interessiert das den Rest des ZF-Verstärkers an dieser Stelle nicht. Vom Source-Anschluß dieses FETs kann man dann für Stereo-Versuche mit einem geschirmten Kabel aus dem ZF-Verstärker raus und in einen externen Stereodecoder rein gehen. Falls da Interesse besteht, könnte ich mir zu den Details einer solchen Pufferstufe ja mal Gedanken machen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Jan 2017, 14:07 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#21 erstellt: 07. Jan 2017, 14:12
Hallo Herbert,

mal sehen, vielleicht probiere ich das noch aus.

Auf jeden Fall nehme ich dieses Monster gleich mal mit nach Hause, derweil ich da über eine ordentliche
UKW-Antenne verfüge (hier in der Werkstatt muss ein Drähtchen genügen) und mal sehen möchte was da
das Gerätchen so spricht.

Gruß
SG
Ingor
Inventar
#22 erstellt: 07. Jan 2017, 14:54
Sah der ursprüngliche Schalter so aus:

Scahlter mit Gabel
pragmatiker
Administrator
#23 erstellt: 07. Jan 2017, 15:04

schirmgitter (Beitrag #21) schrieb:
Auf jeden Fall nehme ich dieses Monster gleich mal mit nach Hause, derweil ich da über eine ordentliche
UKW-Antenne verfüge (hier in der Werkstatt muss ein Drähtchen genügen) und mal sehen möchte was da
das Gerätchen so spricht.

Oh, da wirst Du eine MENGE hören. Und: Auch wenn die UKW-Antenne bei diesem Frequenzbereich natürlich nicht mehr soooo viel bringt, aber: Schmalband AM etwas oberhalb des UKW Bereiches bis unterhalb von NOAA VHF soll sich dem Vernehmen nach sehr gut zur Frequenzkalibrierung des Empfängers eignen.....

Grüße

Herbert
schirmgitter
Stammgast
#24 erstellt: 07. Jan 2017, 15:52

Ingor (Beitrag #22) schrieb:
Sah der ursprüngliche Schalter so aus:

Scahlter mit Gabel



Hallo Ingor,

das weiß ich nicht, die "Gabel" war ja nicht mehr da.
Den Schalter den ich "umgebaut" habe hatte aber eine sehr große Ähnlichkeit mit dem auf dem Bild.
Die waren früher in alten Radios recht oft verbaut. Klebten sozusagen neben dem "Gebiss" (Tastensatz)

Gruß
SG


[Beitrag von schirmgitter am 07. Jan 2017, 16:01 bearbeitet]
schirmgitter
Stammgast
#25 erstellt: 07. Jan 2017, 15:57

pragmatiker (Beitrag #23) schrieb:

Oh, da wirst Du eine MENGE hören. Und: Auch wenn die UKW-Antenne bei diesem Frequenzbereich natürlich nicht mehr soooo viel bringt, aber: Schmalband AM etwas oberhalb des UKW Bereiches bis unterhalb von NOAA VHF soll sich dem Vernehmen nach sehr gut zur Frequenzkalibrierung des Empfängers eignen.....


Hallo Herbert,

selbst mit "etwas Draht" konnte ich schon feststellen, dass sich die Frequenz von "DUS Tower" nicht verändert hat.....

So, und jetzt gehts nach Hause.

Gruß

SG
schirmgitter
Stammgast
#26 erstellt: 08. Jan 2017, 15:25

pragmatiker (Beitrag #23) schrieb:
Oh, da wirst Du eine MENGE hören.


Nö, nicht eine Menge, ...erschreckend viel! Das Gerät ist unglaublich.

Gruß
SG
pragmatiker
Administrator
#27 erstellt: 15. Jan 2017, 18:56
Servus schirmgitter,

da Dir (meiner längerfristigen Beobachtung nach) ja scheinbar aus den verschiedensten Quellen Geräte "zulaufen", mal eine Frage von mir:

Ich suche seit vielen Jahren ein ordentliches und bezahlbares Exemplar eines "Rohde & Schwarz ASV - abstimmbarer VHF-Verstärker" - siehe hier: http://www.schweiky.de/app/download/2833898/ASV+Ansicht+gross.jpg .

Die Schlüsselbegriffe sind hierbei "ordentlich" und "bezahlbar". Das Gerät soll nur der historischen Dokumentation und dem Experimentieren (auch mit jungen, technikinteressierten Leuten) dienen - eine "geldbringende" Nutzanwendung steckt da nicht dahinter. Es nützt mir also weder eine technische Ruine etwas - noch ein Gerät, mit dem (nach vielen kostenlosen Jahrzehnten auf dem Dachboden oder im Keller) auf einmal vorn irgendjemandem ein Riesenreibach gemacht werden soll.

Im Klartext: Ein oder zwei Geräte dieses Typs, die nicht komplett runtergewirtschaftet sind und pro Gerät bei maximal ca. EUR 50,-- Preisvorstellung (plus Versandkosten) daherkämen, wären für mich interessant.

Die Dinger tauchten vor mehreren Jahren für einige Jahre in größerer Zahl bei eBay auf (die waren allesamt aus Behördenbeständen) - aber: das waren in den allermeisten Fällen wirklich schrottreife Ruinen, die ich mit sinnvollem Zeiteinsatz nicht mehr flottgekriegt hätte (und die dann von außen immer noch wie vergammelte Rostruinen ausgesehen hätten) - oder sie hatten ein Preisschild, welches die völlige technische Ahnungslosigkeit des Verkäufers gepaart mit maximaler Geldgeilheit auf das Perfekteste dokumentierte.

Wenn Dir da ein bis zwei derartige Geräte in sinnvollem Zustand bei sinnvollem Preis über den Weg laufen, hätte ich Interesse.

Die technische Besonderheit dieses Gerätes ist u.a. seine Abstimmung: Ein Frequenzbereich von 10:1 in einem einzigen Bereich ist mit einem Drehko allein nie abstimmbar, da hier die Wurzel aus der Thomsonschen Schwingungsgleichung zuschlägt - d.h.: Mit einer Kapazitätsvariation von 10:1 kriegt man eine Frequenzvariation von ca. 3.16:1 hin - aber nicht mehr. Das wurde beim ASV gelöst, in dem L UND C gleichzeitig abgestimmt werden - und sowas habe ich in dieser plakativ ausgeprägten Form noch bei keinem anderen Meßgerät gesehen. Unter anderem deswegen wäre mir an ein bis zwei Exemplaren dieses Gerätes, die ich hier mit endlichem Aufwand wieder in einen Zustand "nahe Auslieferungszustand" versetzen kann, durchaus gelegen.

Danke für's Rumschauen und Grüße

Herbert
schirmgitter
Stammgast
#28 erstellt: 16. Jan 2017, 09:32
Guten Morgen Herbert,

die Geräte, die mir zulaufen, rennen alle wieder davon wenn ich mich um sie gekümmert habe.

Es ist so: Vor knapp vier Jahren wurde ich nach einem leichteren Schlaganfall mit 61 Jahren zum Frührentner.
Da mir zu Hause die Decke auf den Kopf fallen würde habe ich mir eine kleine Werkstatt eingerichtet
und begann mich wieder mit Röhrengeräten zu beschäftigen. Nach einiger Zeit fragte mich ein Kollege
ob ich nicht mal den Gitarrenverstärker von seinem Sohn nachsehen könnte. Tja, und dann kam plötzlich
ein Gerät nach dem Anderen. Es ist unglaublich, wie schnell es sich herumgesprochen hat, dass da ein
"oller Alter" Röhrenkisten repariert. Manchmal komme ich vor lauter Reparaturen kaum zu solch "wichtigen
Dingen" wie z.B. das MW-Senderchen.
Um keinen Ärger zu bekommen habe ich vor zwei Jahren sogar ein Kleingewerbe angemeldet.

Zu Deinem Anliegen:
mal sehen was sich machen lässt. Ich habe noch gute Verbindungen zu einigen ehemaligen Studienkollegen.
Die werde ich darauf ansprechen und natürlich werde ich mich auch umsehen.

Schöne Grüße
SG
schirmgitter
Stammgast
#29 erstellt: 07. Feb 2017, 15:06
Hallo Herbert,

ich habe Dir am 02.02. eine PN geschickt. Nicht angekommen?

Gruß
SG
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