Röhrenverstärker ohne Last

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D_Mueller
Neuling
#1 erstellt: 05. Dez 2022, 09:32
Ich habe einen Transistorverstärker und einen Röhrenverstärker (Oldchen EL34-B), die ich beide (natürlich nicht gleichzeitig) an meinen Lautsprechern betreiben will. Zum Umschalten zwischen diesen beiden Verstärkern habe ich einen Verstärkerumschalter (Dynavox AMP-S MKII).

Wenn ich den Verstärkerumschalter von Röhrenverstärker auf Transistorverstärker umschalte, befindet sich an dem Röhrenverstärker keine Last mehr (da er ja nicht mehr an den Lautsprecher angeschlossen ist). Ich habe gehört, dass ein Röhrenverstärker ohne Last beschädigt werden kann. Dazu hätte ich ein paar Fragen:

a) Kann ein Röhrenverstärker Schaden nehmen, auch wenn kein Eingangs-Signal an dem Röhrenverstärker anliegt?

b) Kann ein Röhrenverstärker Schaden nehmen, auch wenn der Lautstärkeregler des Röhrenverstärkers auf Null ist?


(Vielleicht kann ich ja auf diese Weise umschalten, ohne dass ich den Röhrenverstärker gleich ausschalten muss.)
Keksstein
Inventar
#2 erstellt: 05. Dez 2022, 09:34
In beiden Fällen ja, kann. Gefährlich kann vorallem das Ein/Ausschalten sein, ich würde das so nicht riskieren.


[Beitrag von Keksstein am 05. Dez 2022, 09:35 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 05. Dez 2022, 11:12
150[Ohm] / 4[W] / MOX (Annahme: Röhrenverstärker macht nicht mehr als 50[W] pro Kanal) dauerhaft an die 8[Ohm]-Lautsprecherklemmen des Röhrenverstärkers geklemmt reduziert das Risiko eines Überschlags in der Primärwicklung des Ausgangsübertragers deutlich. Dieser Widerstand schluckt bei einem 50[W]-Verstärker bei Vollaussteuerung ca. 2,7[W] Leistung und reduziert so den Ausgangspegel um sagenhafte ca. -0,25[dB] - in der Praxis völlig irrelevant. Wenn der angeschlossene Lautsprecher haargenau 8[Ohm] Impedanz hätte (was er in der Praxis nie hat), dann reduziert sich die Impedanz, die der Verstärker sieht, auf ca. 7,6[Ohm] - also um ca. 5%. Auch das ist in der Praxis völlig irrelevant.

Grüße

Herbert
RoA
Inventar
#4 erstellt: 05. Dez 2022, 11:20
Normalerweise nicht, es sei denn, daß der Verstärker unkontrolliert schwingt, was eher die absolute Ausnahme ist. Kritisch kann es dann werden, wenn die Spannungen im Übertrager unkontrolliert hochlaufen, falls z.B. die Lautsprecherkabel rausflutschen und die Sekundärwicklung ohne Last dasteht. Das kann dann dazu führen, daß sich die Spulen selbst erregen und Spannungsspitzen entstehen, die an den Röhrenfassungen zu Funkenschlag führen oder im Übertrager durchschlagen. Diese Selbsterregung setzt aber voraus, daß es eine Initialspannung gibt, und das ist bei fehlendem Signal nicht der Fall. Mit einem Schutzwiderstand am Ausgangstrafo (150 Ohm/2 Watt über die gesamte Sekundärwicklung) ist die Gefahr soweit gebannt, und viele Geräte haben deshalb einen selbigen, denn er kostet fast nichts, vermeidet Garantie-Ärger und trägt nicht auf. Daneben gibt es auch noch ausgeklügelte (aufwendigere) Schutzschaltungen.

Diesen Umschalter habe ich übrigens auch, allerdings als MK1, und in all den Jahren habe ich während des Betriebs noch nie umgeschaltet, weil ich vorher weiß, mit welchem Gerät ich hören will. Es gibt auch keinen Grund, warum eine Röhre längere Zeit leer laufen sollte. Daher prüfe ich vor dem Einschalten die Schalterstellung und die eingestellte Lautstärke. Manchmal ist man vergeßlicher, als man denkt.
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 05. Dez 2022, 11:24
Zum 150[Ohm]-Widerstand: Da kann man ihn z.B. kaufen: https://www.buerklin...jt-77-150raa/29E656/. 2[W] sind bei einem 50[W]-Verstärker an der 8[Ohm]-Wicklung unterdimensioniert - bei Vollaussteuerung verheizt der Widerstand da ca. 2,7[W].

Grüße

Herbert
RoA
Inventar
#6 erstellt: 05. Dez 2022, 11:52
Stimmt, wenn man auf der sicheren Seite sein will, nimmt man bei 50 Watt oder auch schon darunter die 4-Watt-Variante. Mach ich sogar selbst.

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