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Röhren schonen ?+A -A |
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Autor |
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OlleRöhre
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 26. Aug 2005, 21:07 | |
Hallo, was ist eigentlich ein schonender Betrieb einer Röhre. Kan man die Standzeiten mit einem schonendem Betrieb wirklich verlängern? Oder mal andersrum gefragt, was kann man alles falsch machen um die normale Lebenszeit einer Röhre zu verkürzen? MfG Joe |
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Belzebub69
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 26. Aug 2005, 21:12 | |
Hallo.. " " verkürzt die Lebensdauer der Röhren extrem Gruß Ralph |
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Gelscht
Gelöscht |
#3 erstellt: 26. Aug 2005, 21:14 | |
Hallo Joe häufigsten Fehler, die zu Verkürzung der Lebensdauer einer Röhre führen können, sind: -falscher Ruhestrom eingestellt -kurze Betriebszyklen Weniger häufige Fehler sind: -falsche Heizspannung -LS nicht angeschlossen -starke Luftzirkulation durch aktive Kühlung Aktiv kann die Lebensdauer einer Röhre durch sorgsame Behandlung, längere Betriebsdauer und der korrekten Einstellung eines niedrigeren Ruhestroms (allerdings nicht zu niedrig) verlängert werden. Gruß Dennis |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 29. Aug 2005, 14:29 | |
Ein Unterheizen (zu tiefe Heizspannung) verringert die Lebensdauer der Röhre, ebenso jedes Einschalten der Anodenspannung während des Aufheizens, bezw die Häufigkeit dieser Zyklen. Eine Röhre emitiert im Normalfall eine bestimmte Menge Elektronen, mehr, als normalerweise zum Stromfluss benötigt werden. Diese bilden eine "Elektronenwolke" zwischen Kathode und Steuergitter. Wird diese Wolke voll beanstprucht, also quasi "abgesaugt", leidet das emitierende Material. Wenn die Heizleistung zu gering ist, entsteht eine Wolke mit geringerer Elektronenzahl. Daher führt dies zum schnelleren Verschleiss der Kathode. Ebenso ist in der Aufheizphase das anlegen der Anodenspannung schädlich, weil die Kathode im Zuge der Aufheizung das "leersaugen" der Elektronenwolke mitmacht. Röhren sind allerdings so konstruiert, dass sie diese Prozedur viele male ohne Schaden überstehen. Aber trotzdem ist es vorteilhafter, die Anodenspannung erst verspätet einzuschalten. Das Übrige wurde bereits gesagt. |
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pragmatiker
Administrator |
#5 erstellt: 29. Aug 2005, 15:06 | |
Stimmt, das wird ja auch in vielen professionellen Geräten so gemacht. Es gibt auch noch einen anderen Grund hierfür: Während der Aufheizphase dauert es eine Weile, bis sich alle Stellen der Kathode auf derselben Betriebstemperatur befinden. Wird in dieser Phase bereits Kathodenstrom gezogen, so wird der Kathodenkörper vorübergehend punktuell unterschiedlich belastet, was seiner Lebensdauer nicht gut tut. In dieser Hinsicht sind natürlich Verstärkerschaltungen mit Röhrengleichrichter im Vorteil, weil diese das verzögerte und sanfte Hochfahren der Anodenspannung praktisch nebenbei mit erledigen. Auf der anderen Seite: Es gibt genügend Röhrenradios mit Selen- oder Siliziumgleichrichter aus den 50er und 60er Jahren, die häufig auch heute noch mit der Originalröhrenbestückung ihren Dienst tun - und bei diesen Geräten gab's aus Kostengründen natürlich keinen "Luxus" wie das verzögerte Einschalten der Anodenspannung. Grüße Herbert |
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OlleRöhre
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 30. Aug 2005, 01:28 | |
Hallo, und vielen Dank, das ist doch eine Superinfo. Ach so, wie ist das mit der Leistungsentnahme. Ist es egal ob der Verstärker an der Leistungsgrenze läuft oder leise? MfG Joe [Beitrag von OlleRöhre am 30. Aug 2005, 01:30 bearbeitet] |
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Tulpenknicker
Inventar |
#7 erstellt: 30. Aug 2005, 06:10 | |
Hi Joe, das ist ähnlich wie bei einem Automotor, wenn man stetig die volle Leistung abverlangt, verbraucht sich die Röhre schneller, um wie viele B-Stunden genau, kann ich nicht sagen, daß hängt aber mit Sicherheit von der Schaltung ab, in der die Röhren arbeiten müssen.... Ich vermute, daß eine Röhre im Class A-Betrieb sich schneller verbraucht, oder? Gruß, Nils |
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pragmatiker
Administrator |
#8 erstellt: 30. Aug 2005, 06:16 | |
Servus Nils, Da die Dauerverlustleistung, die eine Röhre im A-Betrieb abzuführen hat, erheblich höher liegt wie die von Röhren im AB- oder B-Betrieb, ist generell von einer niedrigeren Lebenserwartung auszugehen. Läuft natürlich der AB- oder B-Verstärker ständig an seiner Vollaussteuerungsgrenze, relativiert sich diese Aussage... Grüße Herbert |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 30. Aug 2005, 07:00 | |
Da kann ich Herbert nur zustimmen. Wobei Röhre nicht gleich Röhre ist. Endröhren, also jene, die Leistung bringen müssen, werden weit stärker belastet als irgendwelche Vorstufenröhren (von "magischen Augen" einmal abgesehen). Eine ECC83 oder EF86 hält fast ewig, eine ECC85 oder EF80 problemlos 10 Jahre, eine einzelne EL84 (Klasse A, Eintakt) etwa 6 Jahre, in Klasse AB Gegentakt etwa 10 Jahre und Klasse B Gegentakt 15 bis 20 Jahre. Dies alles im Heimbetrieb gerechnet, also nicht bei zu hoher Leistung und bei täglich etwa 3 Stunden Betrieb. Zu ergänzen wäre noch, dass zwar Röhrengleichrichter die Anodenspannung langsam ansteigen lassen, dafür aber die Gleichrichterröhre selbst dieser Kathodenbelastung durch das Aufheizen ausgesetzt ist. Dafür ist dann nur eine Funzel futsch. |
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pragmatiker
Administrator |
#10 erstellt: 30. Aug 2005, 07:29 | |
Bei der ECC85 hab' ich auch schon wesentlich kürzere Lebensdauern gesehen - hing' immer davon ab, wie "schlau" der UKW-Tuner konstruiert war und welche Anodenströme da flossen...speziell das Vorstufensystem war häufig in gar nicht so langer Zeit mehr oder weniger "taub", weil es ja meistens mit um die 10[mA] Anodenstrom betrieben wurde, wodurch dann bei 250[V] Anodenspannung mal eben 2.5[W] Verlustleistung in dem kleinen Röhrensystem entstanden. Das fiel bloß häufig dem Anwender nicht auf, weil ja die meisten Dampfradios für den Empfang des (üblicherweise recht starken) Ortssenders und nicht für Fernempfang verwendet wurden. Grüße Herbert |
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