Obere Grenzfrequenz Treiberröhren

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chris2178
Gesperrt
#1 erstellt: 06. Sep 2005, 17:00
Hallo Röhrengemeinschaft

Habe mit vor etwa zwei Jahren ein Single Endet Röhrenamp mit 6c33c-b Triode gebaut.(zu finden unter Jogis Röhrenbude)

http://img179.imageshack.us/img179/8092/6c33camp9lw.gif

http://img179.imageshack.us/img179/9273/6c33cnt4qs.gif

Ich möchte die Obere Grenzfrequenz der Treiberröhren weiter erhöhen.

Mit Ozzi gemessen bekomme ich am Ausgang der ersten Vorverstärker Röhre 6SL7 , eine Obere Grenzfrequenz-3db von 30 KHZ .Was etwas wenig ist finde ich.

Ohne die andere, der zweiten 6SL7 (habe ich aus dem Sockel gezogen)messe ich fast 60KHZ.

Wie kann ich die Obere Grenzfrequenz weiter erhöhen?(Weil ja der Phasenwinkel ja auch eine Rolle spielt beim Hören).

Je höher die Obere Grenzfrequenz ist ,umso Besser kommt mir die Musikwidergabe vor finde ich.(bin zwar keine Fledermaus , aber da ist was dran , )

Ach so der Ausgangsübertrager muss dann ja noch sehr gut sein ,um die hohen Frequenzen zu übertragen die von Welter sind da sehr gut.


Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 06. Sep 2005, 17:11 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2005, 18:37
Hallo,

Die dynamische Eingangskapazität der zweiten Röhre bildet mit der davorliegenden Schaltung einen Tiefpaß. Wenn Du die rausziehst, läuft die erste Stufe weiter rauf, das ist klar. Pentoden haben das Problem nicht.

Wenn es bei Trioden bleiben soll: steile Röhren mit dennoch geringen Innenwiderständen verwenden.
Eine Gegenkopplung von der Anode der ersten Röhre auf ihr Gitter würde auch helfen.
Das könnte man bei der SRPP-Stufe auch machen, wobei ich an dieser Stelle eher eine einfache Triode mit Anodendrossel einsetzen würde, so rein vom Gefühl her.

MfG

DB
chris2178
Gesperrt
#3 erstellt: 06. Sep 2005, 19:22
Hi DB

Du meinst einfach die Anode der ersten 6SL7 mit dem Gitter verbinden....

und

Wie meinst du das mit, einfache Triode mit Anodendrossel einsetzen , habe ich nicht so ganz verstanden ?


Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 06. Sep 2005, 19:24 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Sep 2005, 07:32
Die Frage ist, was und wie Du gemessen hast.
Angenommen, die Quellimpedanz des Signals an der ersten Stufe sei 150k (besteht aus der Quellimpedanz plus dem ersten der beiden 100k vom Gitter-Spannungsteiler der zweiten Stufe), so bekommst Du mit einer Kapazität von rund 18pF diese Grenzfrequenz. Diese Kapazität hast Du allein schon im Tastkopf des Oszilloskops. Also misst Du nicht die tatsächliche Grenzfrequenz, sondern die Auswirkung Deiner Messanordnung.
Wenn also mit eingesteckter zweiter Röhre die Grenzfrequenz auf 30 kHz sinkt, so sind jetzt die Kapazität der Messanordnung und jene der zweiten Stufe parallel. Das bedeutetdoch, dass die bekannten 18pF der Messanordnung gleich gross sind wie die Röhrenkapazität, denn sonst käme es nicht zur Halbierung der Grenzfrequenz. Oder anders gerechnet: Wenn beide Kapazitäten zusammen eine Grenze von 30 kHz ergeben, eine allein 60 kHz, so wäre die ganze Schaltung ohne Messanordnung auch bei 60 kHz.
Hier gilt einmal mehr: Wer misst, misst Mist.

Ich würde als erstes R6 auf Null Ohm setzen und R7 auf 220k vergrössern. Damit ist die Grenzfrequenz mitbestimmende Quellimpedanz tiefer.

Zweitens sehen die Daten der 6SL7 ganz andere Widerstände vor. Mit einem Ri von 44k pro System dürfte für optimalen Betrieb der Ra für Parallelbetrieb beider Systeme nur 47k sein. Und der Rk müsste auf 680 Ohm verkleinert werden.
Damit würde die Röhre in ihrem richtigen Arbeitspunkt betrieben, was jetzt nicht der Fall ist.

Auch R8 und R9 sind reichlich hoch bemessen. Diese dürften auf 1,5k reduziert werden. Damit würde die Quellimpedanz der zweiten Stufe ebenfalls gesenkt, was allerdings nicht unbedingt nötig ist.

Mit den ersten beiden Massnahmen sollte schon eine entscheidende Verbesserung möglich sein. Und eine Messung ist nur sinnvoll, wenn Du die Endröhre rausziehst und an deren Gitteranschluss (also erste und zweite Stufe) den Frequenzgang misst.
Und wie Du richtig bemerkst, ist letztlich der Ausgangstrafo für die Grenzfrequenz entscheidend.
chris2178
Gesperrt
#5 erstellt: 07. Sep 2005, 10:25
Hallo Richi

Danke für den Ausführlichen Beitrag , toll finde ich Klasse , werde dann mal demnächst andere Widerständsgrößen ausprobieren.Mir kam die Schaltung sowieso etwas komisch vor, bei mir laufen in der zweiten Treiberstufe anstatt der 6SL7 eine ECC99.(hab ich ganz vergessen,).

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 07. Sep 2005, 10:26 bearbeitet]
richi44
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#6 erstellt: 08. Sep 2005, 06:56
War das mit der ECC99 original oder hast Du die eingebaut?
Weil dann müssten sämtliche Widerstände in der zweiten Stufe ausgewechselt werden (oder die sind schon anders, als im Schema gezeigt).
Die Daten der beiden Röhren unterscheiden sich ganz wesentlich. Da kann man nicht einfach die andere "reindrücken". Siehe Tabelle.

Wobei schon klar wird, dass eigentlich die Werte für die Origanlschaltung (Rk) schon falsch sind. Ausser man nimmt die reinen statischen Daten der Röhre und nicht jene aus der Kurvenschar.
chris2178
Gesperrt
#7 erstellt: 08. Sep 2005, 10:23
Moin Richi

Es gab da zwei verschiedene Röhrenschaltpläne(einmal zweiter Treiber mit 6SL7 und einmal zweiter Treiber mit der ECC99)

hier noch mal der Schaltplan nach meinem Röhrenaufbau
den ich damals aus Jogis Röhrenbude genommen habe :

http://img375.imageshack.us/img375/4576/6c33campneu3ve.gif

Kannst du mir noch sagen ob die Schaltung so noch weitere Fehler enthält?Ok R6 Werde ich auf 200K erhöhren wegen der oberen höheren Grenzfrequenz.

Wie sieht es mit den Widerständen R7 und R8 aus da ist ja 270 Ohm vorgegeben?Ich habe da jetzt 2,7k drin.Die Ecc99 ist ja viel niederohmiger.

Und an der Anode der ersten 6SL7 da muss doch etwa die hälfte der Betriebsspannung anliegen oder?Ich habe da 200 Volt gemessen.R3=Rk ist ja 1,2K könnte ich auch lassen oder
doch 680 Ohm nehmen?

Vielen Dank im Voraus

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 08. Sep 2005, 10:45 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Sep 2005, 09:50
Hallo Chris,
das sieht ja schon mal etwas anders aus.
Ich würde wie geschrieben, R4 auf 680 Ohm reduzieren.
R6 kannst Du bei 100k belassen, weil dies allein die Grenzfrequenz nicht negativ beeinflusst. Das war anders, als da zwei mal 100k als Spannungsteiler funktionierten. Da aber R3 eh etwas kleiner sein sollte, kommt das mit der für Ton massgebenden Parallelschaltung von R3 und R6 gerade hin.
R7 und R8 sollten schon 270 Ohm sein, weil sonst die ECC 91 in einem absolut unbrauchbaren Arbeitspunkt läuft.
C4 sollte eigentlich in diesem Fall etwas vergrössert werden, so 220 Mikrofarad. Aber es ist nicht so tragisch, wenn Du ihn so belässt. Die untere Grenzfrequenz wird ja eh durch den Ausgangstrafo im Wesentlchien bestimmt.

Gruss
Richi
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Sep 2005, 09:56
Ich muss noch ergänzen, dass vermutlich Deine Messanordnung höhere Kapazitäten hat, als ursprünglich angenommen. Durch die vorliegende Schaltung sind die Widerstandswerte kleiner als in der ursprünglichen Zeichnung, was bedeutet, dass für die angegebenen Grezfrequenzen die Kapazitäten höher sein müssen.
Das bedeutet, dass Du mit Sicherheit nicht die Grenzfrequenz der Schaltung gemessen hast, sondern jene, die sich aus der Messanordnung gebildet hat. Mit Sicherheit ist die Grenzfrequenz viel höher, als Du angenommen hast. Nur ist eine Röhrenschaltung ohne Gegenkopplung (wie im vorliegenden Fall) immer ein Zufallsprodukt, denn Unzulänglichkeiten des Ausgangstrafos wie auch der Röhren werden ja nicht ausgeglichen.
Aber die Röhrenfreaks wollen dasja so...
chris2178
Gesperrt
#10 erstellt: 09. Sep 2005, 14:44
Hi

Ok dann weiss ich jetzt bescheid mit den Widerständen,
bis dann, und noch mals Danke.

Gruss Chris;)


[Beitrag von chris2178 am 09. Sep 2005, 14:47 bearbeitet]
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