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welche untere Grenzfrequenz soll ich nehmen ?+A -A |
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Autor |
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stern71
Stammgast |
#1 erstellt: 06. Jan 2006, 15:44 | |
Bin immer noch am restaurieren meines Lafayette. Die verbastelten Styroflex am Gitter der Endröhren werde ich gegen MKS4 oder KP tauschen. Ursprünglich waren 47nF drin. Das ergibt mit einem Gitterableitwiderstand von 250 kOhm eine untere Grenzfrequenz von 13,55 Hz. Jetzt hab ich in meiner Bastelkiste kein 47er MKS mehr gefunden. Ergo ich nehme einen Wert höher. Vielleicht bringts ja auch was im Bassbereich. Leider habe ich von den 56nF nur die KP Ausführung. Worin bestehen die Unterschiede zwischen KP und MKS? Was bedeutet eigentlich die Zahl hinter der Bezeichnung MKS(4) ? Bei 56nF würde die Grenzfreuenz bei 11,36 Hz zum liegen kommen. Ich würde ja gern die so viel gepriesenen MKS4 einsetzen doch da habe ich nur die 100nF vorrätig. Das ergibt eine Grenzfrequenz von 6,36 Hz. Ist die schon zu tief angesetzt oder noch in Ordnung? Auf welche untere Grenzfrequenz stellt Ihr eure Selbstbauprojekte ein. Kann mir jemand einen Tip geben...? Heiko |
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RoA
Inventar |
#2 erstellt: 06. Jan 2006, 16:14 | |
Hallo Heiko, welche Grenzfrequenz die "richtige" ist läßt sich pauschal nicht sagen, dies gilt genauso für den Kondensatortyp. Versuch es erstmal mit dem was Du hast, d.h. ich würde einfach mal die MKS mit 0,1mF einbauen und testen. Viele Schaltungen kommen an Grenzfrequenzen von 1Hz oder sogar noch darunter, letztendlich sagt das über den Klang bzw. die Bässe überhaupt nichts aus. Wenn man in einem zwei- oder dreistufigem Verstärker durchgehend rechnerische Grenzfrequenzen von z.B. 5 Hertz oder darunter hat, bedeutet dies lediglich, daß durch die Koppelkondensatoren im relevanten Hörbereich ab 20 Hertz keine relevanten Pegelabschwächungen oder Phasenverdrehungen zu erwarten sind. D.h. wenn man mit gängigen Kondensatorwerten bei entsprechend hohen Gitterwiderständen niederige Grenzfrequenzen erreichen kann, sollte man die Möglichkeit auch nutzen. Was der Rest der Schaltung, insbesondere der Übertrager, dann daraus macht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Gruß, Rolf |
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pragmatiker
Administrator |
#3 erstellt: 06. Jan 2006, 18:51 | |
Man sollte schlicht und ergreifend dem Ausgangsübertrager keine Frequenzen mehr präsentieren, welche dieser eh' nicht übertragen kann. Was passiert? Ist der Ausgangsübertrager für die an ihn angelegte Frequenz und Leistung zu klein (zu geringer Kernquerschnitt, zu geringe Primärleerlaufinduktivität), so wird er in die magnetische Sättigung gehen (und den Endröhren einen elektrischen Zustand präsentieren, der mehr oder weniger einen starken Impedanzabfall bedeutet oder im Extremfall einem veritablen Kurzschluß nahe kommt). Und dies bedeutet, daß er ALLE Frequenzen des Frequenzspektrums, welche zeitgleich an ihm anliegen, nur noch äußerst verzerrt überträgt. Deswegen ist es besser, die untere Grenzfrequenz bereits weiter vorne im Verstärker durch die Hochpässe, welche aus den Koppelkondensatoren und den Gitterableitwiderständen gebildet werden, so zu beschneiden, daß derartig niedrige Frequenzen überhaupt nicht mehr an den Gittern der Endröhren erscheinen. Die Wirkung einer solchen Maßnahme kann durchaus überraschend sein: Wo sich der Verstärker vorher aufgrund von zu großer Bandbreite in Tiefstbasspassagen derart quälte, daß die ganze musikalische Darbietung darunter litt, kann es mit einem richtig bemessenen (d.h. mit Hochpässen beschnittenen) Frequenzgang sein, daß derselbe Verstärker jetzt Tiefbass (nämlich das, was er sauber wiedergeben kann) jetzt wesentlich BESSER wie vorher wiedergibt. Deswegen zur Frage "Auf welche untere Grenzfrequenz stellt Ihr eure Selbstbauprojekte ein?": Ich schaue mir zunächst den Ausgangsübertrager in der von mir gewählten Endstufenschaltung an. Und das heißt: ich steuere die Endstufe mit einem Sinusgenerator so aus, daß sich die volle, spezifizierte Endstufenleistung mit einem Klirrfaktor <1% (bei 1[kHz]) am ohmschen Lastwiderstand ergibt. Dann reduziere ich die Frequenz soweit, bis ich einen Leistungsabfall von 3[dB] habe. Und genau diese Frequenz ist dann die -3[dB] Dimensionierungsgrenzfrequenz für die Hochpässe bestehend aus Koppel-C's und Gitterableit-R's, die ich für alle Koppelglieder über den ganzen Verstärker einhalte. Da die Stufung der Kondensatorwerte hierbei zu grob ist, variiere ich bei Bedarf auch den Wert der Gitterableitwiderstände. Der (durchaus erwünschte) Nebeneffekt bei dieser Methode (d.h. alle Hochpässe haben die gleiche -3[dB] Grenzfrequenz) ist der, daß die Steilheit dieses Hochpasses mit steigender Stufenzahl (= Anzahl der Koppelglieder) zunimmt. Ein solcher RC-Hochpaß (Hochpaß erster Ordnung) hat einen Abfall von ca. 6[dB/Oktave]. Habe ich jetzt drei dieser Koppelglieder so dimensoniert, daß sie auf der gleichen -3[dB] Grenzfrequenz liegen, dann hat der Gesamtverstärker bereits einen Abfall von ca. 18[dB/Oktave]. Und 18[dB/Oktave] heißt nichts anderes, als daß der Verstärker die Hälfte der -3[dB] Grenzfrequenz des Gesamthochpasses nur noch mit ca. 1.59% der Ausgangsleistung überträgt, mit welcher er die -3[dB] Grenzfrequenz übertragen würde. Da die Phasendrehung eines einzelnen RC-Hochpaßgliedes (Hochpaß erster Ordnung) bei der -3[dB] Grenzfrequenz bereits 45[°] beträgt, gehen auch Phasenbetrachtungen bei meinen Selbstbauprojekten in die Feinoptimierung (speziell einer möglicherweise vorhandenen Gegenkopplung) mit ein....aber das würde hier zu weit führen. Zum Schluß noch eine Formel, mit deren Hilfe sich die Dämpfung eines eingliedrigen RC-Hochpasses (Hochpaß erster Ordnung, ca. 6[dB/Oktave]) bei jeder beliebigen Frequenz berechnen läßt: a = 1 / ( sqr( 1 + ( f(g)² / f² )) wobei gilt: a = numerische Dämpfung. sqr = Quadratwurzel. f(g) = -3[dB] Grenzfrequenz des Hochpasses in [Hz]. f = Frequenz, bei welcher die Dämpfung ermittelt werden soll, in [Hz]. Benötigt man die Dämpfung in [dB], so läßt sich das mit folgender Formel berechnen: D = 20 * log( 1 / a ) wobei gilt: D = Dämpfung in [dB]. log = dekadischer Logarithmus. a = numerische Dämpfung (siehe oben). Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 06. Jan 2006, 20:06 bearbeitet] |
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stern71
Stammgast |
#4 erstellt: 06. Jan 2006, 23:18 | |
Hallo und guten Abend, Habe in meinem Bastelvorrat noch diverse Styroflextypen. Ich habe doch zum 100nF Typ mit einer Spannungsfestigkeit von 1000 Volt gegriffen. Das sollte doch ausreichend sein. Diese Prozedur ist schon heute Nachmittag passiert. Hätte ich da Deinen Artikel schon gelesen, dann wäre es bestimmt der 56 nF KP Kondensator geworden. Klanglich finde ich den Amp jetzt richtig gut. Es wurden unter anderem die Keramik-Kondensatoren in der Klangregelung, Elkos in der Kathodenkombination und dazugehörige Bypässe bzw. eine Ünterstützung für die Ladeelkos im NT gewechselt bzw. verändert. Die Röhren wurden gegen gematchte ECC803S und EL84 von JJ getauscht. Nach der ersten Hörprobe gefällt mir der Sound ganz gut. Ich muss sagen bei so viel Änderungen kann man ja auch ein gutes Ergebniss erwarten. Eins habe ich aber gelernt: Entweder ich habe schlechte Ohren oder mir fehlt noch die nötige Erfahrung. Was manche Leute für eine Klangverbesserung durch Tausch einer Röhre etc. heraushören wollen ist doch mehr als fraglich. Ich möchte noch einmal zur Messtechnik kommen. Kann ich meinen Verstärker mal über den gesamten Durchlassbereich testen. Vielleicht erkenne ich ja da schon Unstimmigkeiten bei niedrigen Frequenzen und ich tausche den Koppel-C noch einmal aus. Vorhanden sind ein 2 Kanal Oszi, ein Generator und einen Hochlastwiderstand von 30 Watt 4 Ohm. Der Verstärker hat aber einen Ausgang von 8 oder 16 Ohm. Würde als Last auch der Lautsprecher als solches gehen. Es sind 8 Ohm Lautsprecher der Firma Magnat. Wie messe ich den Klirrfaktor (<1%). benötige ich dazu ein Klirrfaktoemessbrücke oder geht das auch irgenwie mit meinem guten Hameg Oszi zu bewerkstelligen. Oder am besten ganz die Finger davon lassen. Und Dümmer wird man von einer selbständig durchgeführten Messung auch nicht Dann |
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