Stahl im schwarz eloxiertes Aluminium-Look -brünieren, pulverbeschichtet ?

+A -A
Autor
Beitrag
james82
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Feb 2012, 14:33
Hallo Forummitglieder,

für mein neues Rack möchte ich mir seitliche Stützstreben aus Stahl bearbeiten lassen.


Hauptattraktion ist mein Onkyo TX-NR1007 mit einer Front aus schwarzem eloxiertem Alu.
onkyo-tx-nr1007-e_mod1_big

Meine Frage: wie kriege ich den Stahl am Besten in eine schwarze, matte, widerstandsfähige Hülle?

Brünieren oder Pulverbeschichten?

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem Handwerksbetrieb, entweder online oder in Berlin, gemacht?

Vielen Dank!

Christoph
DunRig
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 26. Feb 2012, 05:37
Hallo james82,

warum Stahl und nicht Alu?

Wenn du wirklich Stahl haben möchtest, wir wohl kein Ergebnis so gut wie beim eloxieren von Alu.

Ich persönlich mag's brüniert - ist nur teuer, weil's nicht jeder macht bzw. kann. Wenn du Zeit hast und selbst mal probieren möchtest, dann kannst du dir die Brüniermischung und Brünierart selbst "erarbeiten"/ aussuchen.
Brünieren sieht zwar gut aus, muß aber anschließend geölt werden, wenn man es ofters anpackt - wegen Schweiss, etc. - ist aber immer etwas ungleichmäßig/ scheckig (hell/dunkel - glanz/matt)
Eine gute Übersicht über diese Verfahren findest Du unter:
http://blankwaffen-lexikon.de/Schnellbruenierungen.html

Adressen zu Bearbeitungsbetrieben habe ich leider keine - kannst aber mal beim ortsansässigen Waffenhändler nachfragen oder bei Fräsbetrieben. Dort müssen meist noch Oberflächenbehandlungen nachgeschaltet werden.
Auch unter www.wlw.de könntest du fündig werden.
Zum üben kannst du Brünier-Säure im Internet bestellen - z.B. in der Bucht.
Ist aber teuer - der Liter zwischen 100 und 140 Euro - je nach Händler und Mischung.


[Beitrag von DunRig am 26. Feb 2012, 05:43 bearbeitet]
james82
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Feb 2012, 15:15
Hallo DunRig,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe vor, vier 140x10mm starken Flachstahl als tragende Seitenwangen für ein Rack zu nutzen
und glaube, dass Alu nicht stabil genug ist.

Die Böden werden aus 40mm Multiplex sein, darauf die übliche Austattung: AVR, Stereoreceiver, Plattenspieler, BluRay, SACD, 2 x Endstufe, vielleicht noch Preamp für Phono. Höhe 140cm.

Was denk(s)t Du/Ihr, ist das machbar?

Pulverbeschichtung wäre doch gleichmäßig, matt und widerstandsfähig, ist das nicht sinnvoll?
Ich persönlich mag das Aussehen und die Haptik von Brüniertem sehr.

VG, Christoph
DunRig
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Feb 2012, 16:52
Beim pulverbeschichten machst du nix falsch.

Beim brünieren müssen die Oberflächen perfekt sein da nichts durch Lack o.ä. verdeckt wird.
Die Beschichtung besteht da nur aus einer hauchdünnen "Edelrost"-Schicht. Hier siehst du jede Schleifspur und jeden noch so kleinen Kratzer.

Ein weiteres Problem ist die Beschichtung selbst. Manche Maschienenbau-/ Fräsbetriebe haben zwar kleinere Tauchbecken um selbst brünieren zu können, aber ein Bad, dass über 1400mm lang ist, bzw. wo ein solches Profil reinpasst - diese Firmen sind wohl dünn gesät.
Somit müsstest du selbst ausprobieren und event. selbst brünieren. Stell dir das aber nicht zu einfach vor.
Das Material ist teuer (Brüniersäure in verschiedenen Zusammensetzungen; Stahlproben - jede wirkt anders; Schleifmittel und Schleifarten - z.B. von Hand, mit der/dem Wobbel-/ Schwingschleifer, Bandschleifer, Dreiecksschleifer, etc.; welche Schleifkörnung...)

Wenn du dir Stahl kaufst, dann ist das garantiert normale "verkratzte" und event. auch angerostete Lagerware.

Von der Kosten-Nutzen-Seite her ist Pulverbeschichten das schnellste, preiswerteste und von der Oberfläche her das homogenste was du machen kannst. Da kannst den Stahl bearbeiten wie du möchtest, Kratzer werden verziehen - auch mal eine Ausbesserung mit dem Schweißgerät, etc.

Gruß


[Beitrag von DunRig am 26. Feb 2012, 16:56 bearbeitet]
james82
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Feb 2012, 17:27
Hallo DunRig,

vielen Dank soweit. Ich werde mit der Pulverbeschichtung fahren, die Brünierung so zu einem gewünschten Ergebnis zu bekommen, dass es meinem Perfektionismus gerecht wird, ist wohl illusorisch. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, da ja viele Waffenbesitzer ihre Geräte auch privat brünieren.

Passt das denn mit den Lasten, ist der Flachstahl ausreichend dimensioniert für das zu erwartende Gewicht (ca 80kg, verteilt über 140cm)? Ich möchte keine U- oder L-Profil nehmen müssen, eher die Dicke auf 20mm hochsetzen (Breite 140mm, 4 Stück insgesamt).
Wie sieht im Vergleich die Tragfähigkeit von Aluminium aus? Das wäre natürlich im Sinne des "Aussehens aus einem Guss" am Besten.

Gruß, Christoph
DunRig
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Feb 2012, 18:10
Wenn du gerade Stahl- oder Aluwangen hast, dann hält das immer, da du die Kraft senkrecht in das Material einleitest. Die Schrauben oder die Stifte/ Bolzen, mit denen du die Zwischenböden an den Wangen befestigst, werden auf Scherung belastet und zwar direkt an der Wange. Hier sitzt die größte Kraft - ist ident. mit einem Nagel in der Wand, an dem du einen schweren Spiegel aufhängst. Das schwächste Glied ist hier der Nagel - in deinem Fall die Schraube, etc.
Das einzige Problem ist die seitliche Biegung. Wenn du nur 4 Wangen verwendest, d.h. an jeder Seite zwei und diese paralell nebeneinander, dann kann es zu einem seitlichen Wegklappen kommen. Hier solltest du an einer dritten Seite (z.B. hinten) ein diagonale Strebe oder besser zwei (Kreuzverstrebung) anbringen.
Was auch geht ist eine fünfte Stahlplatte, die aber mindestens an drei Böden (oben, mitte und unten mit je zwei "weit" auseinandersitzenden Schrauben befestigt werden muß. Wenn du jeden Zwischenboden hieran befestigst, dann wäre das die stabilste Lösung (direkt nach einem L-Profil )
Das verhindert ein seitliches wegklappen / durchbiegen des Racks.

Überleg doch nochmal, ob du nicht event. zwei Flachstähle (vorne rechts und links) und zwei L-Profilstäbe (hinten rechts und links) verwenden könntest. Sieht man optisch nicht (wenn die Stahlplatten sowieso mit der hinteren Kante der Einlegeböden abschließen würden) und bringt mehr Stabilität.
Wenn diese Platten aber weiter von der Kante weggerückt sind, d.h. die Einlegeböden vorne und hinten "hinausragen", dann wäre die fünfte Platte sinnvoll - wobei diese - je breiter desto stabiler. Statt einer 140er hier vielleicht eine 200er Breite - wenn's die angestrebte Optik erlaubt.

Ich hoffe ich hab's einigermaßen verständlich erklärt...

Gruß


[Beitrag von DunRig am 26. Feb 2012, 22:37 bearbeitet]
james82
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Feb 2012, 21:43
Hallo,

ja, ich sehe das Problem jetzt. Ich werde mal schauen, dass ich entweder ein L-Profil in 10mm Stärke auftue oder aber, alternativ, mit einfach eins aus zwei Flachblechen schweißen lasse. So langsam nimmt das Projekt Formen an. Ich möchte die Platten übrigens mit versenkbaren Innengewinden ausstatten (also Stifte mit Holzgewinde, die innen ein Maschinenschraubengewinde bieten. In den Flachstahl bohre ich Löcher und schneide Gewinde, die Verbindung erfolg über bündige Gewindestifte.

Die Fertigstellung dauert wohl noch etwas, aber ich bunkere aber schon fleißig Pläne, Zeichnungen und Einzelheiten.

Vielen Dank noch einmal für Deine Hilfe!

Christoph
DunRig
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Feb 2012, 22:44
Für die Befestigung der Einlegeböden - überleg mal ob hierfür nicht Einschlagmuttern sinnvoller und preiswerter wären:
http://www.heimkino-hifi.de/images/produkte/i10/1016093.jpg
http://www.skyroof.de/images/gallery/Basis/Einschlagmutter.jpg

Hier müsste nur ein Loch gebohrt und eine umlaufende Senkung im Durchmesser des "Einschlag-Kopfes" gemacht werden um die Mutter bündig einzusetzen.
james82
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 26. Feb 2012, 23:04
Ja, die habe ich bislang auch gerne benutzt, zB zum Einschrauben von Spikes.
Ich dachte aber, wenniIch's wirklich amtlich und stabil haben will, nehm ich's in einer schönen Tiefe, so 8-10cm, mit M8 oder M10, damit es sich schön festziehen lässt. die Platten selber, 60x50x4cm, wiegen ja schon einiges.
Ich schieße aber später viele Photos, dass kannst Du's Dir anschauen. ich bin mal gespannt!
DunRig
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Feb 2012, 01:07
Meinst du mit M8 oder M10 das Innengewinde in den Stiften mit Holzgewinde, oder den Durchmesser der Holzgewinde (wären dann halt nicht mehr mit M zu betiteln) ?!?
Bedenke - eine Schraube hält die meiste Kraft auf der ersten drei Gewindegängen. Alle die danach kommen sind nicht relevant bzw. verzögern nur das "ausreissen" - aber locker würde es dann trotzdem.
20 bis 30 mm Tiefgang für metrische M8 Schrauben in die Holzgewindestifte reichen völlig !

Wenn du in die Metallwangen und in die Holzgewinde-Stifte ein Gewinde schneidest, wirst du beim reinschrauben den Gewindeübergang nicht exakt treffen - d.h. dein Einlegebrett liegt beim zusammenschrauben nicht an der Wange an. Du kannst dann nur versuchen beim finalen festziehen den Einlegeboden mit Gewalt an die Wange ranzuziehen. Damit "versaust" du aber mindestens ein Gewinde. wenn nicht sogar beide. Am Besten nur in die Holzgewindestifte ein Gewinde und in die Wangen ein Durchgangsloch - event. sichern mit Locktite (mittelfest).
Aus diesem Grunde - denk nochmal über die Einschlagmuttern nach - event. zusätzlich verklebt, damits auch bombensicher hält. Im zusammengebauten Zustand sieht das anschließend niemand mehr - nur du weißt es (und ich weiß wie schlimm das ist... )

Ein Durchgangsloch durch die Brettflanke für eine durchgängige Gewindestange wäre auch nett. Dazu muß man aber gerade Tieflöcher bohren können... und das ist schwierig

Für die Befestigung der Bretter an den Wangen würde ich für jede Wangen-/ Brett-Paarung 2 Schrauben pro Wange empfehlen (wegen der Stabilität und des "weg-neigens" in den Raum hinein (um den Drehpunkt der Schrauben)). Solltest du mindesten bei dem oberen und dem unteren Einlegeboden machen.

Gruß
james82
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Feb 2012, 19:23
M8 wird das Innengewinde.
ich glaube, eine Bohrung über 50cm durch MPX übersteigt dann doch meine technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten
Ich dachte allerdings schon einmal darüber nach, die Einlegeböden aus 2 Platten zu verleimen, so dass ich mit der Oberfräse einen "Kanal in eine der Platte fräsen kann, der nach dem Verleimen mittig zu liegen kommt. dann eine Gewindestange durchstecken...

Mir gefällt diese Symbiose von Holz und Metallgewinde allerdings sehr, Locktite kommt natürlich rein

ich werde auf jeden Fall pro Wange 2 Schraubverbindungen eingehen, also pro seite / pro Etage 4 (2 am Flachstahl, 2 am L (vielleicht auch 3)).
Die Grundplatte in 80mm Dicke mit Mittelaussparung, gefüllt mit Vogelsand wird über mindestens 4 Schrauben pro Wange befestigt, wahrscheinlich sogar mit Maschinenkopf. Freue mich schon!!!

Christoph
DunRig
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Mai 2012, 23:23
Hallo Christoph,

was macht das HiFi-Rack - schon fertig, im Bau oder steht's noch im Materiallager

Gruß
james82
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 25. Mai 2012, 11:25
Hi Dunrig,

es steht, neben einigem anderen "Spielzeug", tatsächlich noch im Materiallager. Wird aber langsam Zeit
Sobald es fertig ist, bekommt Ihr detaillierte Infos!
VG, Christoph
audiojck
Inventar
#14 erstellt: 28. Okt 2012, 02:44
Scheint wirklich nur langsam Zeit zu werden

Aber nette Infos, DunRig.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
DIY Gehäuse, Stahl + Alu kombinieren?
der_Flo am 03.11.2011  –  Letzte Antwort am 04.11.2011  –  3 Beiträge
Design Lowboards im Hochglanz Look
kandee am 19.03.2010  –  Letzte Antwort am 14.07.2010  –  11 Beiträge
Rack - aus Stahl und Granit.
am 05.11.2006  –  Letzte Antwort am 21.12.2006  –  8 Beiträge
Ist Aluminium ein geeigneter Werkstoff?
The_FlowerKing am 22.07.2005  –  Letzte Antwort am 23.07.2005  –  4 Beiträge
Aluminium gebürstet - Wie geht das?
Lotion am 20.04.2007  –  Letzte Antwort am 10.11.2017  –  27 Beiträge
Selbstbaurack mit Aluminium Rückwand, klangliche Auswirkung?
maktub77 am 28.02.2010  –  Letzte Antwort am 10.04.2010  –  2 Beiträge
CNC - Fräser für Aluminium Gehäuse gesucht
Sal am 11.07.2018  –  Letzte Antwort am 14.07.2018  –  23 Beiträge
Lautsprecherständer im Alu silber matt Look von Dynaudio
munichlondon am 22.01.2014  –  Letzte Antwort am 23.01.2014  –  2 Beiträge
Wo die Rohre für ein Glas- / Stahl-Rack herbekommen?
Crix1990 am 05.01.2012  –  Letzte Antwort am 15.01.2012  –  3 Beiträge
Schwarz Hochglanz Fronten?
Mork0075 am 02.05.2007  –  Letzte Antwort am 29.05.2007  –  12 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.389 ( Heute: 9 )
  • Neuestes Mitgliedder_verstreute_proze...
  • Gesamtzahl an Themen1.552.797
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.577.564

Hersteller in diesem Thread Widget schließen