Selbstbau eines transparenten Diffusors

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tonatona
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 27. Okt 2012, 11:59
Hallo Leute,

hier ist eine Anleitung zum Selbstbau eines möglichst transparenten und nicht zu schweren 1D-Diffusors, der Sonnenlicht durchlässt und gut klingt.

Abmessungen: 1250mm x 1000 x 270mm
Material: Plexiglas, Stärke 4mm
Kleber: 100g Acrifix 1S 0116
Design-Frequenz: 500Hz
HF-Cutoff: 3440Hz
Sitzabstand: 2,06m
Gewicht: ca. 27kg
Planungs- und Bauzeit: Zwei Tage
Kosten: ca. 370 Euro

Jede Platte schluckt ca. 10% Licht und bedeutet zusätzliches Gewicht, daher habe ich kein aufwändigeres Design gewählt und auf die Rückwand verzichtet (Die beiden 270mm-Schächte werden hinten mit zwei gesonderten schmalen Platten abgeschlossen.).

Berechnet mit QRDude
http://www.subwoofer-builder.com/qrdude-user-guide.htm

Plexiglas hier bestellt
http://plexiglas-dekoshop.de

Dieser Anbieter berechnet keine Zuschnittskosten und gab auf Anfrage eine Zuschnittstoleranz von nur 0,5mm an. Diese Faktoren sind selbstredend von enormer Wichtigkeit für dieses Vorhaben. Tatsächlich stellte ich nach Erhalt der Platten eine sogar bessere Toleranz als 0,5mm fest.

So geht es: Der Diffusor besteht aus 24 gleichen Platten, zwischen denen 50mm breite schmale lange Platten verklebt werden. Dann noch unten eine Platte und oben eine.
WICHTIG: Im Freien mit Handschuhen und Atemschutz arbeiten.
WICHTIG: Aus drei planen Spanplatten einen Winkel bauen und die Abstände immer wieder kontrollieren. Ich baute an vielen Stellen 50mm lange Verstrebungen aus spottbilligen Plexiglasstäbchen ein, und die Wasserwaage selbst ist 50mm breit, sehr hilfreich.

Der Diffusor lag auf der Seite, ich zog ihn sozusagen Schacht für Schacht hoch. Der Boden wurde von Anfang an mitverklebt, die Decke kam abschließend dazu, sonst würde man zuviel Kleber verschmieren. Der Kleber ist dünnflüssig, leicht gelblich und neigt ein wenig zur Blasenbildung, aber dafür gleiten die Platten aufeinander eine Zeit lang nach Verklebung, was eine genaue Einhaltung der vorgegebenen Abstände ermöglicht. Wer Wert auf gute Optik legt, muss sehr vorsichtig arbeiten, darf nicht zuviel (und nicht zu wenig) Kleber anbringen und absolut nicht klecksen.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, exakte Abstände, steif und wackelfrei, klingt wie es sein soll, sieht gut aus, schluckt obendrein UV-Licht und scheint aufgrund der Transparenz keinen Raum zu besetzen, ist irgendwie luftig. Danke Mami für die Assistenz.

diffusor1


diffusor2


diffusor3


[Beitrag von tonatona am 27. Okt 2012, 17:42 bearbeitet]
ukw
Inventar
#2 erstellt: 28. Okt 2012, 15:47
gute Arbeit und gutes Projekt

Die Verklebungen gefallen mir
Du hast auf das Polieren der Schnittkanten verzichtet?
tonatona
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Okt 2012, 21:34

ukw schrieb:
gute Arbeit und gutes Projekt

Die Verklebungen gefallen mir
Du hast auf das Polieren der Schnittkanten verzichtet?


Danke.
Die Schnittkanten waren sauber gesägt, ich habe sie nicht weiter bearbeitet. Der Kleber ist laut Spezifikation nicht fugenfüllend, aber war fugenfüllend genug, um die Platten luftdicht zu verkleben.
DjDump
Inventar
#4 erstellt: 31. Okt 2012, 19:08
Sieht sehr gut aus.
Ich würd allerdigns auch noch Polieren.
Das geht ganz simpel mit so nem Mini-Gasbrenner zum Creme-Brulee flambieren.
Die gibts für ein paar Euro und sind echt praktisch, auch für anderes. Sind zb auch als Notfalllötkolben zu gebrauchen

Wieviel Plexiglas hast du insgesamt gebraucht?
ukw
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2012, 21:27

DjDump schrieb:

Ich würd allerdigns auch noch Polieren.
Das geht ganz simpel mit so nem Mini-Gasbrenner zum Creme-Brulee flambieren.


erst schleifen (~240 - 320)
dann einmal mit der Flamme rüber
tonatona
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 31. Okt 2012, 23:16

DjDump schrieb:

Wieviel Plexiglas hast du insgesamt gebraucht?


Ca. sieben Quadratmeter.

Falls jemand damit Erfahrung hat, wie reinigt man so einen Diffusor? Mit der Zeit fängt er ja viel Staub. Hinten wird er bei mir mit dünner durchsichtiger Folie abgedeckt, weil ich da schlecht rankomme. Meine Fingerabdrücke von der Installation müsste ich noch materialschonend entfernen.


[Beitrag von tonatona am 31. Okt 2012, 23:17 bearbeitet]
NHDsilkwood
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2012, 07:05
Interessantes Thema...

Bei schwer zugänglichen Stellen verwende ich eine Flaschenbürste und zum Display, Laptop putzen ein waschbares Putztuch aus dem real. Ist, glaube ich von scotch.
Mit einem "kratzsicheren" Set sollte das Putzen möglich sein
ukw
Inventar
#8 erstellt: 03. Nov 2012, 21:36

NHDsilkwood schrieb:

Mit einem "kratzsicheren" Set sollte das Putzen möglich sein


Microfasertuch, ggf. befeuchten mit Glasreiniger oder Spiritus
Sockratis
Stammgast
#9 erstellt: 04. Nov 2012, 17:54
Spiritus würde ich nicht nehmen, oder vorher testen. Wenn nämlich kein Plexi (PMMA) ist, sondern einfach Bastlerglas oder ein anderer transparenter Kunststoff, wie Lexan, dann wirds unter Spiritus schnell stumpf.

sOCKI
ukw
Inventar
#10 erstellt: 04. Nov 2012, 22:49
Mit PMMA gibt es bei Spiritus nie Probleme
Lexan ist ein Polycarbonat und weder "billig" noch gibt es mit Spiritus Probleme
Sockratis
Stammgast
#11 erstellt: 05. Nov 2012, 11:01
Grundsätzlich ging es mir darum darauf hinzuweisen, das Plexiglas(C) oder was landläufig so genannt wird mitnichten auch PMMA ist, und stellenweise sehr empfindlich auf Spiritus reagiert.

sOCKI
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