Mischpult für Videoproduktion mit 2 PCs

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Phil7789
Neuling
#1 erstellt: 26. Mrz 2020, 23:23
Mahlzeit zusammen,

ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage an die Profis.
Ich beschäftige mich hobbymäßig mit der Videoproduktion im On-Demand und Live Bereich (Streaming). Bisher habe ich einen PC mit dem virtuellen "Mischpult" Voicemeeter im Einsatz, möchte das jedoch im Laufe des Jahres auf ein 2-PC-Setup ausweiten und hierfür ein Mischpult einsetzen (die Tonquellen kommen von beiden PCs und sollen an einem PC zusammengeführt werden).
Man könnte argumentieren, dass ich hier ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen schießen möchte, aber ich versuche die Qualität so professionell wie möglich zu gestalten, auch wenn es nur ein Hobby ist.

Zu meinem "Problem":
Ich möchte über ein Mischpult an einem PC verschiedene Tonquellen zusammenführen. Dazu zählen Mikrofon (PC1), Ton aus Anwendungen (PC1), Ton vom System (PC1), Sprachquellen (PC1) und Musik (PC2). Sprich insgesamt 5 Eingänge, davon ist nur das Mikrofon Mono.
Alle Tonquellen sollen über das Mischpult an PC2 (außer das Mikrofon welches an beiden PCs benötigt wird) zurückgegeben werden, während am Mischpult Kopfhörer für das Monitoring angeschlossen sein sollen (zum einen für das richtige Abmischen, zum anderen möchte ich selbst den Ton auch die ganze Zeit hören).
Da ich auch On-Demand Inhalte erstellen möchte bewege ich mich hier zu einem kleinen Teil in der Nachbearbeitung (Störungen wie bspw. Klappern im Hintergrund ausschneiden) und daher benötige ich einzelne Tonspuren und keinen Main Mix. Für diesen Zweck habe ich an zusätzliche (externe) Soundkarten mit Line-In Eingängen gedacht.

Bei meinen Recherchen bin ich auf das analoge Mischpult Yamaha MGP24X gestoßen, das u.a. 4 Stereo-Eingänge anbietet (also genau die Zahl die ich bräuchte) und gleichzeitig 6 XLR-Ausgänge (AUX Send) sowie zwei Groups anbietet (1-2, 3-4).
Meine Frage wäre demnach
- ob dieses Mischpult für den geplanten Verwendungszweck geeignet ist?
- kann ich statt einem Stereoeingang auch 2 Monoeingänge benutzen (jeweils nur L bzw. nur R, einmal PAN ganz nach links bzw. ganz nach rechts und beide zusammen auf denselben AUX Send legen, um das Signal wieder "zurückzumischen"). Für die Sprachquelle würde ich im Bedarfsfall gerne den internen Compressor verwenden, der nur für die Monoeingänge verfügbar ist, gelegentlich brauche ich hier einen Limiter
- Laut Handbuch sollen die XLR Anschlüsse paarweise genutzt werden (z.B. AUX 1 & 2), ist das auch notwendig? Das Ausgangssignal sollte für meine Zwecke Stereo sein (von den Sprachquellen abgesehen, wenn ich Mono richtig verstanden habe werden hier L/R mit dem gleichen Signal gespeist und somit sind beide Kanäle gleich "laut")
- Kann ich zwei XLR AUX Send zu einem Stereosignal kombinieren (wenn ich mich nicht verlesen habe sind 3-polige-XLR Anschlüsse immer Mono) oder ist das irrelevant weil intern der Stereoeingang für AUX Send zusammengemischt wird und das Signal ohnehin an L/R gleich anliegt?
- was genau sind Groups? Sind hier Subgruppen gemeint? Auf dem Mischpult kann ein Signal immer an eine Gruppe gesendet werden (z.B. 1-2). Hierfür gibt es 6,3mm-Klinke-Ausgänge, kann ich hieraus ebenfalls ein Stereosignal abgreifen wenn ich je ein Mono-Klinke-Kabel anschließe und über einen Y-Adapter zu einem Stereo-Klinke verbinde?
- wenn ich AFL für das Monitoring aktiviere, werden die Signale trotzdem über AUX Send ausgegeben?
- liege ich mit meinem Plan richtig über Line-In vom Mischpult in den PC zu gehen? Wenn ich richtig recherchiert habe haben die Line-In Eingänge einen höheren Ohm-Widerstand und sind damit besser geeignet als der "normale" Mikrofoneingang, weil das Mischpult mit genügen Spannung anliefert.
- ich benötige diverse Adapter um von XLR bis zu 3,5mm-Klinke zu gelangen, wie verhält es sich hier mit den Übergangswiderständen? Fällt ein Adapter merklich auf?

Die einzelnen Tonspuren sollen letztlich in OBS Studio gemeinsam mit der Videoquelle aufgezeichnet werden.

Ich habe auch bei Thomann.de bezüglich des o.g. analogen Mischpults angefragt, leider wurden meine Fragen hier übergangen und direkt das digitale Mischpult Behringer X32 empfohlen. Jetzt bin ich natürlich auch auf mehrere Aussagen gestoßen, die die Qualität von Behringer sagen wir "anzweifeln", wobei ich mir vorstellen könnte, dass das sicherlich auch eine Glaubenssache ist.
Grundsätzlich würde ich ein analoges Mischpult einem digitalen Mischpult vorziehen, da ich im Bedarfsfall schnell über die "Knobs" Frequenzen in den Tief-, Mittel- und Hochbereichen anpassen kann und mich nicht erst durch ein Menü wurschteln muss (so wirken digitale Mischpulte als Laie auf mich).

Ich möchte den Gang von der virtuellen in die Hardwarewelt gerne recht "hoch" beginnen, da ich nicht erst mit einem günstigen Einsteigermodell starten möchte, um letztlich doch in die höherpreisige Klasse wechseln zu müssen.

Das soll es mit der riesigen Textwand erstmal gewesen sein, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe einiges an Fragen eingeworfen, wenn hier noch mehr Klärungsbedarf besteht lasst es mich bitte wissen, dann versuche ich es genauer auszuführen.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen

Gruß
Phil


[Beitrag von Phil7789 am 27. Mrz 2020, 13:10 bearbeitet]
zucker
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2020, 09:33
Hallo,

ein Digi-Pult ist dafür schon sehr geeignet. Für solche Sachen geht zb. ein Soundcraft Si, Vi, mit einer MADI USB Karte via USB auf den Rechner und dort in Steinberg Elements oder wenn Video mit dazu soll, Steinberg Cubase. Die MADI USB Karte ist in dem Fall das Interface, welches 32 Monospuren in den Rechner und parallel 32 Monospuren aus dem Rechner geben kann. Wahlweise kann man Monospuren zu Stereospuren verbinden. Mit welchen weiteren Pulten sich Steinberg vertsteht, wäre zu klären.
Das Monitoring ist direkt über das Pult, die Aufnahme dann unabhängig und wahlweise als Direct out oder post EQ oder post Fader möglich. Die reine Tonbearbeitung kann im Steinberg pro Spur erfolgen.
Vielleicht wäre so eine Variante etwas für Dich.
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