Suche Empfehlung für neues Labornetzteil (Fertiggerät)

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Amperlite
Inventar
#1 erstellt: 27. Jul 2014, 16:26
Hallo!

Das Labornetzteil von "Voltcraft", welches ich vor vielen Jahren erworben habe, hat sich als nicht kurzschlussfest erwiesen.
Nachdem ich es schon mehrfach repariert habe und generell nicht sonderlich zufrieden mit diesem Billigprodukt bin, möchte ich mich nach etwas soliderem umsehen.
Es muss kein teures "über alles erhabenes Profigerät sein, aber solide Einsteigerqualität.

Sind im Bereich Labornetzgeräte die getakteten Modell schon Standard oder ist der Linearregler noch aktuell?
Ich verwende es auch mal für Elektrolysebäder und da wäre weniger Verlustleistung ganz nett.
Meine Anforderungen an Präzision und Restwelligkeit sind nicht der Rede wert.

Wichtig:
- 30 bis 40 Volt
- über 3 Ampere
- vorzugsweise ein Zweikanalgerät, aber zwei einzelne Gerät wären auch denkbar. Hauptsache galvanisch getrennt und damit in Reihe und parallel schaltbar. Dabei muss es kein Schalter am Gerät sein, externe Strippe genügt mir völlig.
- Digitalanzeige für Spannung und Strom einzeln, also gleichzeitig ablesbar
- Einfache und schnelle Bedienung. Um den Strom einzustellen darf man nicht mehrere Tasten drücken müssen.
- Nichts von Voltcraft. Das blaue "C" möchte ich komplett meiden.

Optional, falls für wenig Aufpreis machbar:
- Speicherplätze
- programmierbar

Was ist von "Manson" und "Peaktech" zu halten? Ist das ein ähnliches Niveau?
Danke im Voraus für eure Tipps!


[Beitrag von Amperlite am 27. Jul 2014, 19:21 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 28. Jul 2014, 16:19
Hallo,

wenn du etwas Grundsolides suchst, dann wäre STATRON erste Wahl.
Made in Germany

Ich weiß allerdings nicht, ob die mittlerweile auch "neumodische" Geräte mit SNT, Speicherplätzen usw. anbieten.

Grüße - Manfred
Amperlite
Inventar
#3 erstellt: 28. Jul 2014, 21:18
Das Statron Typ 2225.6 sieht auf den ersten Blick doch ganz interessant aus.

Hast du Erfahrung, wie gut sich die Dinger reparieren lassen?
Schaltpläne mitgeliefert/verfügbar?

Mein Voltcraft habe ich mir gerade zur Brust genommen und einen der beiden Kanäle schon wieder zum Laufen gebracht.
Der Aufbau und die Mechanik gefallen mir aber weiterhin nicht. Ist eben wie ein billiger Verstärker. Funktioniert schon einigermaßen, macht aber keine Freude.
killersnake
Stammgast
#4 erstellt: 29. Jul 2014, 20:01
Hi,
benutze beruflich so ähnliches Netzteil von Statron.
kurzschlussfest sind die Dinger auf jeden Fall.
Wenn du ein getaktetes Netzteil willst, kannst dich bei Elektro Automatik (EA) umsehen.
die meisten Netzteile von denen lassen sich über den rückseitigen Systemstecker kaskadieren und fernsteuern. Schnittstellenkarten gibts auch zum nachrüsten.
pelowski
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Aug 2014, 08:12

Amperlite (Beitrag #3) schrieb:
...Hast du Erfahrung, wie gut sich die Dinger reparieren lassen?...

Hallo,

in der Firma, in der ich früher tätig war, haben wir nach einigen schlechten Erfahrungen mit Voltcraft (unter dieser Bezeichnung gibt es ja die unterschiedlichsten Billig-Hersteller) NTlen nur noch Statron gekauft.
Wie gut/schlecht sich diese reparieren lassen, kann ich nicht sagen, da bis dahin kein Defekt auftrat.

Ob Schaltbilder dabei waren, weiß ich nich mehr; kann der Hersteller aber sicher beantworten.

Grüße - Manfred
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 11. Aug 2014, 13:33
Servus zusammen,

ich möchte da als Alternative gebrauchte Rohde & Schwarz Labornetzgeräte in die Diskussion werfen - als Beispiel den Typ "NGB" (Linearregler, 0...32[V], 0....10[A]). Selbst wenn die Auktionspreise sehr hoch gehen, kostet sowas kaum mehr als ca. EUR 200,--. Und da hat man dann bezüglich der Eigenschaften ein Spitzengerät auf dem Tisch stehen - zwei Ausnahmen: Bei Geräten, wie wirklich viel und lange liefen, kann es sein, daß ein neuer Lüfter fällig ist, und wenn ein sorgloser Umgang die Ausgangspolklemmen abschert, kann es schwierig werden, genau denselben Typ wiederzubeschaffen.

In meiner Arbeitsumgebung gibt's von den Dingern ca. 10 Stück unterschiedlicher Typen (Einfach-, Zweifach- und Dreifachnetzgeräte unterschiedlicher Maximalspannungen) - die sind unkaputtbar und erfreuen mit einwandfreier Qualität der gelieferten Konstantspannung bzw. des gelieferten Konstantstroms.

Die Dinger sehen dann z.B. so aus: http://www.rohde-sch...cht-|-30-|-1734.html

Hier mal was aus der Bucht: http://www.ebay.de/i...&hash=item43ccb24bd2

Das sind nur zwei Beispiele - diese Geräte gibt's mit vielen verschiedenen Variationen von Ausgangsspannungen in verschiedenen Leistungsklassen. Diese Geräte waren bis vor ca. einem Jahr noch regulär bei R&S gelistet.

Auch auf gebrauchte Labornetzgeräte der Firma Zentro Elektrik kann es sich lohnen, ein Auge zu werfen - z.B.: http://www.ebay.de/i...&hash=item3ce5eac5ce

Ich persönlich würde als Labornetzgerät IMMER einen Linearregler und keinen Schaltregler haben wollen (Stichworte: Leerlauffestigkeit (= problemlose Lieferfähigkeit auch kleinster Ströme ohne Verschlechterung der Eigenschaften), Überschwingen bei Lastsprung, Verhalten bei Rückspeisung, Störspannung am Ausgang, Reaktionsgeschwindigkeit der Regelung, Verhalten im Konstantstrombetrieb usw.).

Und selbst dann, wenn die Ansprüche an ein Labornetzgerät (derzeit) nicht hoch sein sollten, würde ich persönlich immer schauen, daß ich das bestmögliche Gerät in meiner finanziellen Reichweite erhalte - ganz einfach deswegen, weil ich bei der Fehlersuche bei der Inbetriebnahme einer Neuentwicklung usw. sicher sein will, daß ich in die Fehlersuche die Stromversorgung nicht mit einbeziehen muß.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Aug 2014, 14:25 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#7 erstellt: 11. Aug 2014, 14:43
Hallo,

ein wichtiges Kriterium wäre mir das 'Nichtvorhandensein' eines (eventuell nervigen) Lüfters.
M.W. wurden die Statron Geräte in der DDR produziert. Habe seit ca 20 Jahren eine Kombi: Regeltrenntrafo/geregeltes 0-30V DC Netzteil in täglichem Betrieb. Sehr robust, übersichtlich zu reparieren

Helmut
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Aug 2014, 15:35


Hier mal was aus der Bucht: [url]http://www.ebay.de/i...&hash=item43ccb24bd2
[/url]
Hallo Pragmatiker,

man sollte hier aber fair bleiben, denn das NT im Angebot kostet nicht umsonst nur 250 €. Die Spannungen und Ströme sind trotz Dreifachgerät sehr unflexibel. Man kann nichtmal ein Autoradio damit betreiben.
OPA Basteleien und TTL Geschichten, ja, aber mehr auch nicht.
Ein einfachgerät mit mindestens 30V und den von dir erwähnten 10 A wird relativ selten angeboten und kostet dann auch etwas mehr. Zuminderst entspricht das meinem "Marktüberblick".

Meine Meinung zu den Voltcrafts, von denen ich bereits einige hatte und aktuell ein 1405 Pro (40V, 5A) betreibe:
Gehäuse OK, Buchsen "geht so" , Kurzschlussfestigkeit und Dauerbelastbarkeit bei hohen Strömen "vorsicht", Interne Verarbeitung "naja, geht so".

Aber was soll´s, im Hobbykeller kann man aufpassen. Mir ist noch keins kaputtgegangen, aber ich habe alle Geräte defekt eingekauft. Andere schaffen es also, die Dinger zu zerstören. Es beschränkt sich aber fast immer auf die Endstransistoren.


[Beitrag von Rolf2001 am 11. Aug 2014, 15:37 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 11. Aug 2014, 15:37
Zu erwähnen wäre hier vielleicht noch, daß die Lüfter der Geräte, die ich kenne, temperaturgesteuert sind - d.h. erst dann anspringen, wenn die Geräte wirklich Verlustleistung erzeugen. Sonst sind diese Geräte mucksmäuschenstill.

Grüße

Herbert
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 11. Aug 2014, 15:40

Rolf2001 (Beitrag #8) schrieb:
Ein einfachgerät mit mindestens 30V und den von dir erwähnten 10 A wird relativ selten angeboten und kostet dann auch etwas mehr.

Daß die Dinger nicht wie Sand am Meer angeboten werden, ist eigentlich klar - aber etwas mehr kosten?

http://www.ebay.de/i...&hash=item1e8c7c3426

Grüße

Herbert
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 11. Aug 2014, 17:13
Hallo,

das war m.E. ein Einzelfall und ausserdem "nur" die 5A Version. Wenn man so ein Gerät haben will, und micht mehr als 200 € anlegen will oder kann, dann kann das sehr lange dauern. Wie lange, bleibt dem Zufall überlassen. Die Surplushändler haben andere Preisvorstellungen.
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 12. Aug 2014, 06:43

Rolf2001 (Beitrag #11) schrieb:
das war m.E. ein Einzelfall und ausserdem "nur" die 5A Version.

Ja, aber die mit 0 - 70[V] (und nicht nur bis 32[V]).......

Grüße

Herbert
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 15. Aug 2014, 10:10
Danke für die Hinweise!


pragmatiker (Beitrag #6) schrieb:
Ich persönlich würde als Labornetzgerät IMMER einen Linearregler und keinen Schaltregler haben wollen (Stichworte: Leerlauffestigkeit (= problemlose Lieferfähigkeit auch kleinster Ströme ohne Verschlechterung der Eigenschaften), Überschwingen bei Lastsprung, Verhalten bei Rückspeisung, Störspannung am Ausgang, Reaktionsgeschwindigkeit der Regelung, Verhalten im Konstantstrombetrieb usw.).

Verhalten bei Rückspeisung ist für mich von Relevanz.
Ich schalte doch mal Netzteile parallel oder nutze das Labornetzteil zum Test-Laden einer Batterie. Letzteres ist nicht ganz koscher, das ist mir bewusst.
FrankOstsee
Neuling
#14 erstellt: 11. Jul 2015, 19:18
Hallo,

ich bin zufällig über diesen Thread gestolpert und las hier die Statron Empfehlung.

Ich kaufte mir vor einiger Zeit aufgrund positiver Meinungen ebenfalls
ein Statron 48V/3,5A Labornetzgerät beim großen "C".
Testete bei einigen Röhren die Heizung und stellte es dann erstmal in den Schrank - kurz nach Ablauf der Garantie holte ich es wieder hervor, da ich noch einige Röhren bzgl. Heizung testen wollte. Eingeschaltet, Röhre heizte kurz auf und das wars dann - dann war's hinüber!
Nach längerer Fehlersuche gab ich dann frustiert auf.
Ein Reparaturauftrag stand damals in keinem Verhältnis zu einer Neuanschaffung - auch eine längere Fehlersuche nicht.
Die noch brauchbaren Teile schlachtete ich aus.

Das Gerät wurde wie vorgeschrieben betrieben - also nicht Luftkühlung blockiert o Ä.


Habe seitdem ein China Labornetzgerät - funktioniert bis heute tadellos.

Sorry, aber ich konnte mir das jetzt nicht verkneifen ;-)

Gruß,
Frank


[Beitrag von FrankOstsee am 12. Jul 2015, 09:13 bearbeitet]
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Jul 2015, 19:30

Nach längerer Fehlersuche gab ich dann frustiert auf.


Über die Qualität dieser Netzteile mag man sich streiten, denn die Bewertung hängt wie so oft im Leben von den eigenen Ansprüchen ab.
Wenn man aber als Entwicklungsingenieur an so einem rudimentär aufgebauten "pille palle" Labornetzteil nach -langer Fehlersuche- erfolglos aufgeben muss, dann ist das schon ein Idiz dafür, dass man sich mit einem Diplom den Hintern abputzen kann.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Schulbank und ein paar Laborstunden zwar wichtig, aber in so manchem Fall nunmal doch "nicht alles" ist.
Amperlite
Inventar
#16 erstellt: 28. Okt 2015, 00:00
Nachdem ich kurz vor dem Kauf eines neuen Statron stand, bin ich mittlerweile an ein HEIDEN 1136 (2 Quadranten) gekommen.

Damit sollte eine Rückspeisung kein Problem mehr sein.

http://alt.heidenpower.com/images/produkte/pdf/HEE/1136DB_d.pdf


[Beitrag von Amperlite am 28. Okt 2015, 00:04 bearbeitet]
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