Geräte aus Nachlass erhalten

Servus Thomas,

wenn es um das Thema "behalten" geht, gehe ich mal davon aus, daß damit NF-Themen und nur a bisserl HF-gemeint sind, und unter der Voraussetzung daß die Geräte funktionieren (d.h. keine Reparaturbaustelle sind) und Bedienungs- und Service-Manuals vorhanden sind: Unter dieser Prämisse hab' ich meine "Behalten"-Vorschläge mal in Deine Liste eingetragen:

GüntherGünther (Beitrag #1) schrieb:

- Präcitronic MV 62 Universal-Pegelmesser - Präcitronic GF 62 Pegelgenerator - Präcitronic GF 73 NF-Pegelsender Kommentar Herbert: behalten - Präcitronic MV 73 NF-Pegelmesser Kommentar Herbert: behalten - "ETR" Millivoltmeter V3-38 [kyrillisch B3-38] Kommentar Herbert: behalten (weil es 300[V] kann) - RFT Voltmeter G-1001.500 Kommentar Herbert: behalten, wenn Platz da ist (ein Zweitgerät braucht man immer) - RFT Voltmeter G-1002.500 Kommentar Herbert: behalten (kann 10[A]), 1000[V] und fängt ab 100[µV] an) - RFT Zähler G-2002.500 Kommentar Herbert: behalten - Metatronic RLC-Messgerät E317 Kommentar Herbert: behalten (kann 1000[H] --> Ausgangsübertrager etc.) - Tesla RLCG Bridge-Voltmeter BM559 Kommentar Herbert: behalten (ist vierdrahtfähig) - HF-Generator G4-151 [kyrillsch Г4-151] Kommentar Herbert: behalten (das ist ein ausgewachsener Meßsender) - Statron 3224 Netzgerät Kommentar Herbert: behalten - Tektronix 564 mit 4-Kanal-Einschub 3A74 und Zeitbasis 2B67 - Tektronix 7633 mit 2x 2-Kanal Einschüben 7A18A und Doppel-Zeitbasis 7B53A Kommentar Herbert: behalten - RFT EO 213 sowie einige Eigenbaugeräte: - FDZ 8450 (scheint ein Frequenzzähler zu sein) - FDG 88 NF/HF Generator - Eigenbau Netzgerät, 30V 3A linear geregelt

[EDIT] Der Präcitronic MV62 Pegelmesser ist was für Funkamateure: Der ist ein prima VLF / LW / MW-Empfänger. Antennenimpedanz einstellbar von 75[Ohm] bis 600[Ohm] - da kann man eine große Auswahl an Antennen dranhängen (inklusive Rahmenantennen). AM-Ausgang auf der Rückseite. 200[kHz] ZF-Ausgang, mit dem man in gewöhnliche Amateurempfänger reingehen kann. Ein ideales Gerät um SAQ Grimeton auf 17,2[kHz] zu hören: https://alexander.n.se/?lang=de . Nächste Sendung: Sonntag, 5. Juli 2020, 8:30 Uhr und 11:30 Uhr UTC.

Grüße

Herbert

Hallo Herbert,

schön, von Dir zu hören! Alle Geräte funktionieren einwandfrei, lediglich die -3...+12Hz Frequenzfeineinstellung funktioniert nicht, hier liegt ein mechanisches Problem vor, welchem ich mich aber heute annehmen werde. Weiterhin ist ein Bedienknopf an einem der 7A18A Einschübe abgebrochen, die Bedienung funktioniert jedoch noch - trotzdem schade.
Mittlerweile habe ich auch zu allen Geräten und Einschüben Bedienungs- und Serviceanweisungen gefunden, nur beim Präci GF 62 und GF73 habe ich noch nichts gefunden.
Besonders beeindruckt bin ich vom G4-151 - der kann ja sogar das 70cm-Band bedienen.

Beste Grüße
Thomas

GüntherGünther (Beitrag #3) schrieb:

Besonders beeindruckt bin ich vom G4-151 - der kann ja sogar das 70cm-Band bedienen

Servus Thomas,

zum G4-151 gibt's ein paar Besonderheiten:

• Zumindest für die Leistungstransistoren auf dem Kühlkörperrückseite würde ich nach Ersatzteilen Ausschau halten - alleine schon wegen der Bauform. Da paßt nichts gängiges westliches rein.
  
• Auch die Netzkabelkupplung für den Netzanschluß ist absolut exotisch. Wenn Du kein Netzkabel zu dem Gerät hast, dürfte die Beschaffung der Netzkupplung ein Abenteuer werden.
  
• Auch viele Ersatzteile in der Kiste sind nicht mit westlichem Kram zu erschlagen - aber das weißt Du sicher.
  
• Auf der Geräterückseite gibt es eine Buchse, aus der das HF-Signal mit Festpegel (100[mVeff] oder so) rauskommt (zu klären wäre, ob mit oder ohne Modulation) Das ist hilfreicher, als man glaubt: Damit kann man bei Messungen an Empfängern mit modulierten Signalen durch externe Triggerung des Oszilloskops mit diesem Signal (und damit stehendem Oszilloskopbild) auch dann durchführen, wenn am Hauptausgang des Meßsenders nur noch Mikrovolt rauskommen.
  
• Auf der Frontplatte des Gerätes steht bei den Modulationsarten noch zu lesen: "DSB". Da kann es sich nun um Zweiseitenbandmodulation mit unterdrücktem Träger handeln (was prima für einige Tests von SSB-Empfängern wäre) oder um "ISB" (so, wie ich es in einem Datenausriß gefunden habe): Da würde dann "Independent Sideband" heißen (d.h. auf dem oberen und unteren Seitenband könnte man unterschiedliche Modulationsinhalte aufmodulieren) - dazu fehlt mir in den im Internet zugänglichen Bildern allerdings der zweite Modulationseingang. Aber vielleicht heißt "IM" auch einfach "Impulsmodulation" - das am Modulationswahlschalter zu sehende Rechtecksymbold würde jedenfalls dazu passen.
  

GüntherGünther (Beitrag #3) schrieb:

Weiterhin ist ein Bedienknopf an einem der 7A18A Einschübe abgebrochen

7A18 - das ist der kleinste Standard Wald-und-Wiesen 75[MHz] Zweikanal-Y-Verstärkereinschub der 7000er-Tektronix Serie. Die gehen für sehr wenig Geld regelmäßig bei eBay her https://www.ebay.de/...a:g:1WsAAOSwBO1eQYD3 . Wenn ich den allerdings austauschen würde, dann würde ich den durch einen 7A26 (200[MHz]) ersetzen - dann nutzt man die 100[MHz] von 7633 Mainframe und 7B53A Zeitbasis wenigstens voll aus. Zum 7633 Mainframe http://w140.com/tekwiki/wiki/7633 : Das ist eines mit analoger Speicherbildröhre und Readout (d.h. die Einschübe blenden ihre Einstellwerte als Text in den Bildschirm ein) - die sind auch heutzutage (speziell mit Digitalkameras) durchaus brauchbar. Was diese Speicherbildröhren allerdings GAR NICHT mögen, ist ein zu hoher Strahlstrom (dann brennen sie sehr schnell ein oder hauchen ihr Lebenslicht frühzeitig aus). Also: Helligkeit immer so weit runter, wie es geht und die Kisten nicht stundenlang im Leerlauf mit hellem Strahl laufen lassen (aber da wir ja alle immer brav in Stellung "NORM" triggern, wo ohne Eingangssignal eh kein Strahl zu sehen ist, trifft das ja auf uns nicht zu, oder?).

4 Kanäle auf einen Schlag braucht man eher selten - meistens reichen ja zwei. Deswegen würde ich Dir empfehlen, für den Einschubbplatz der zweiten zwei Kanäle als Verstärkeralternative nach einem Differenzverstärker 7A22 Ausschau zu halten: http://w140.com/tekwiki/wiki/7A22 . Das ist ein sehr empfindlicher 1[MHz] Differenzverstärker, der bis auf 10[µV/Div] runterkommt (damit kann man sich Signale von Moving-Coil Tonabnehmern direkt und ohne Vorverstärker ansehen), mit erheblichen Gleichtaktspannungen klarkommt und dessen untere und obere Bandbegrenzung vielstufig getrennt schaltbar ist. Einen genauso vielseitigen, flexiblen, empfindlichen und hoch gleichtaktaussteuerbaren Differenzverstärker hat es danach nie mehr gegeben. Das hat dazu geführt, daß Tektronix sehr viel später ein Einschubgerät NT-7000 http://w140.com/tekwiki/wiki/NT-7000#/media/File:Nt-7000-2.jpg rausgebracht hat, in das man zwei Stück dieser 7A22 reinstecken konnte. Diese Kiste hatte BNC-Buchsen als Ausgänge, an denen die Signale dieser 7A22 dann auf die Eingänge von modernen Digitaloszilloskopen gegeben wurden.

Mit den Tektronix 7000er Oszilloskopen kann man auch heute noch effizient und produktiv arbeiten und die Bedienung ist völlig logisch und auch ohne Handbuch durchschaubar - und: die Dinger lügen einen nicht an, weil keine Interpretationssoftware zwischen den Eingangsbuchsen und dem Bildschirm liegt. Ich arbeite (in Ergänzung zu den ganzen Digitalscopes) auch heute noch sehr gerne mit den diversesten Modellen der Tek 7000er bis rauf zum 1[GHz] 7104 - hier mal die Einschübe im Regal, die gerade nicht in irgendwelchen 7000er-Mainframes stecken:


In höherauflösend: https://s12.directupload.net/images/200626/m24y2vdi.jpg

Grüße

Herbert

Hallo Herbert,

das Netzkabel vom G4-151 sieht aus wie neu, sehr massiv und groß. Leidlich das Kabel vom Tesla Brücken-RLC-Meter ist etwas angeschlagen, aber das bekommt man gerichtet. Ich schau mir das G4-151 heute mal genauer an und werde Dir dann Rückmeldung bezüglich der Modulationsarten geben.

Ich hatte an verschiedenen Abenden dieser Woche mal Zeit, erste Gehversuche mit dem 7633 zu machen und bin auch direkt verliebt in dieses Gerät. Ich hatte vorher ja nur verschiedene Philips und ein HM1500-2 von Hameg. Das Tek ist schon nochmal eine andere Klasse. Einschübe gibt es wirklich viele, da lese ich mich gerade durch das "Tek-Wiki". Da werde ich zukünftig definitiv nach interessanten Modulen Ausschau halten.

Beste Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

unter:

https://www.art-tec-...schaltplan-download/

findest du die Unterlagen zum Download.

Das Passwort dafür ist: _322&SUVhR

Tino