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30Hz_Lonely~HORN [TH-8 Tapped Horn + Mivoc AW2000]

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lonelybabe69
Inventar
#1 erstellt: 11. Sep 2019, 08:59
Hallo liebe Forumskollegen (m/w/d)!

Heute möchte ich ein weiteres Projekt von mir an die „große Glocke hängen“. Da ich gerne „Wiederholungstäter“ bin, ist es wieder ein……… Tapped Horn geworden.
Da Tapped Hörner idR recht groß werden, hören die meisten Freunde des gepflegten Tiefbasses an dieser Stelle auch schon auf weiter zu lesen….
Um die Leute nicht schon von vorne rein zu vergraulen, wollte ich diesmal etwas „Kleineres“ beisteuern!
Als Treiber habe ich den allseits beliebten bzw. schon länger bekannten Treiber von Mivoc verwendet, und zwar den AW2000.
Dieser Treiber wurde schon im Laufe der Jahre in alle möglichen Gehäuse verfrachtet. CB, BR, Bandpass, TML, Eckhorn, aber….. kein Tapped Horn.

Diesen Missstand wollte ich natürlich so nicht stehen lassen und habe mich der Sache angenommen.

Dabei habe ich mir ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, den wohl bekanntesten Nachteilen eines Tapped Horns, wie ausgeprägte Resonanzen, eingeschränkte Breitbändigkeit und eine möglichst steile Trennung zu Leibe zu rücken. Einzig bei der Größe musste ich Kompromisse eingehen. Aber gut! Einen Tod muss man ja schließlich sterben….

Die, bei der Entwicklung meines 42Hz-Krawallbruders gewonnene Erkenntnisse sowie Erfahrungen, konnte ich diesmal komplett in dieses Projekt miteinfließen lassen. Aber Eins nach dem Anderen!

Angefangen hat alles damit, dass ich wieder mal versucht habe irgendwelche Treiber in irgendwelche bekannten Tapped-Projekte zu verpflanzen, hoch bzw. runter zu skalieren und mir anschließend das ̶e̶l̶̶e̶̶n̶̶d̶ Ergebnis anzuschauen. Und so kam es diesmal dazu, dass ich spaßeshalber den AW2000 im "The Tangband 30Hz Tapped Horn" von volvotreter simuliert habe. Die innere Breite habe ich dabei auf 22cm hochskalliert. Das Ergebnis im Übertragungsbereich sah dabei bis auf die Resos sehr, sehr brauchbar aus.
Die anfängliche Begeisterung hat dann aber recht schnell einen Dämpfer bekommen. Der AW2000 passte einfach von seiner Bautiefe her nicht in das Gehäuse.
Nichtdestotrotz war ich bereits zu diesem Zeitpunkt ordentlich „angefixt“. Und so nahm die Sache ihren Lauf!

Gut! Das Gehäuse musste also neu gefaltet werden. Wie mache ich das jetzt? Martin (herr_der_ringe) wollte ich diesmal in Ruhe lassen. Hat er doch schon beim Zeichnen des 42Hz-Krawallbruders mehr als genug Freizeit für mich geopfert. Dafür kann ich ihm nicht oft genug DANKEN! Diesmal wollte ich es „irgendwie“ alleine schaffen.

Wie durch Zufall ist mir auf volvotreters Seite seine Anleitung zum einfachen Falten eines Tapped Horns in den Schoss gefallen. Die fand ich leicht verständlich und wollte es damit versuchen mein Tappped neu zu falten.

Doch bevor es losging, habe ich mir die Simulation noch mal genauer angeschaut. So toll wie der simulierte FG auch aussah, um so schlimmer waren aber die Resos (+12-13dB), die daraufhin folgten. Wie sich manche vielleicht sich noch erinnern können, habe ich bei Entstehung meines 42Hz-Krawallbruders bereits mit dem Gedanken gespielt eine Faltung nach Art von volvotreters The Tangband 38Hz Tapped Horn auszuführen. Ich zitiere mich mal selbst

lonelybabe69 (Beitrag #1) schrieb:

Martin riet mir, um die typischen Resonanzen eines TH’s, die in der Simu so ab 150-300Hz auftreten, bereits bei der konstruktiven Planung zu verhindern, den L12-Bereich länger ausführen zu lassen. Das hat sich als ziemlich wirksames Heilmittel rausgestellt.

Angestrebt habe wir eine Faltung nach Art von volvotreter’s „The Tangband 38Hz Tapped Horn“
Der hat einen ähnlich langen L12-Bereich, was zumindest bei ihm sehr gut funzte.


Und so reifte bei mir die Idee einen auf 30Hz abgestimmten Tapped Horn zu entwickeln, der aber, wie der „The Tangband 38Hz Tapped Horn“ einen längeren L12-Bereich aufweist. Damit kann man die Resos zwar nicht komplett abschaffen, aber……man kann damit die Resos in weite Ferne rücken lassen, sodass sie bei der Trennung noch kaum eine Rolle spielen.

Und so entstand eine vorläufige Simulation, mit der ich eigentlich ganz zufrieden war.
Dabei habe ich natürlich nicht vergessen Big Bäääägs Rat zu beherzigen

Big_Määääc (Beitrag #10) schrieb:
und deswgen stimmt man im PA Bereich auch BR Subs nicht fläät ab,
sondern mit Durchhänger und ResoBuckel,
was sich dann im Betrieb egalisiert.

Nun aber genug geredet. Hier kommt die Simu:
Eingabemaske_large
FG 2.0 x pi_large FG 2.0 x pi
FG 1.0 x pi (wand-boden)_large FG 1.0 x pi (wand-boden Aufstellung)
FG 0.5 x pi (ecke)_large FG 0.5 x pi (Ecke)
Fb = 30Hz_large Abstimmfrequenz Fb = 30Hz
F3 = ~28,5Hz_large F3 = ~28,5Hz
Netto Volumen_large Netto Volumen
Group Delay_large Group Delay
Xmax +-6,5mm_largeXmax Simu_large Maximalpegel bei 34Watt und 1.0 x pi
Trennung_large eine empfehlenswerte volläufige Trennung Lowpass bei 90Hz 18dB/okt

Wenn Interesse am Bauplan und den Messungen besteht, so werde ich sie selbstverständlich freiverfügbar hier reinstellen!

Gruss Viktor
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Baumappe 30Hz_Lonely~HORN

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Update 26.09.2019

MESSUNGEN im Post #26


[Beitrag von lonelybabe69 am 17. Mai 2024, 17:30 bearbeitet]
Daundweg
Stammgast
#2 erstellt: 11. Sep 2019, 11:02
Als bekennender Fan deiner Bauten, stelle ich mir mal meinen Klappstuhl hin.

Das mit dem Interesse an Plänen war hoffentlich eine rhetorische Frage.
herr_der_ringe
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2019, 21:40
uiiii, viktor tappelt wieder. dann bau ich mal meinen tresen hier auf



Der AW2000 passte einfach von seiner Bautiefe her nicht in das Gehäuse.

wie ich die hubraumvergrösserung bei meiner version des 30hz-TB-tapped bewerkstelligt habe, hattest du gesehen?


[Beitrag von herr_der_ringe am 11. Sep 2019, 22:09 bearbeitet]
Wholefish
Inventar
#4 erstellt: 12. Sep 2019, 04:03
Ich stelle auch gerne meinen Stuhl auf. Schönes Projekt für das trüber werdende Wetter.
lonelybabe69
Inventar
#5 erstellt: 12. Sep 2019, 08:14
Hi Leute!
Schön, dass ihr da seid und willkommen

Die Baumappe ist online.
Vorab möchte ich dazu folgendes sagen. Falls irgendwelche Fragen zum Bauplan aufkommen, so möchte ich euch bitten damit vorerst etwas zu warten, bis ich mein Baubericht abgeschlossen habe. Dann stehe ich jeglichen Fragen selbstverständlich zur Verfügung!

Das Falten des Horns hat sich leider als nicht „ganz so einfach“ dargestellt. Der längere L12-Bereich war dabei unter anderem das größte Hindernis. Ich habe die innere Breite anfangs auf 220mm festgesetzt. Leider wurde der Tapped dadurch entweder unschön lang oder hässlich hoch. Also habe ich nach und nach die Breite auf 250mm erhöht um das Horn etwas flacher gestalten zu können. Also richtig „wohnzimmertauglich“ fand ich die Dimensionen meines Tappeds immer noch nicht. Bis mir einfiel das Horn einmal zu falten und dann in 3 große Stücke aufzuteilen und übereinander zu legen. Das ergab am Ende eine 6-fache Faltung.

Moment mal! 6-fache Faltung! Irgendwo hab ich das Wort doch schon mal gehört. Und dann fiel mir auch noch ein wo! Mein lieber Kollege Martin (herr_der_ringe) hat bereits für volvotreter seinen 30Hz Tangband Tapped Horn „gepimpt und aufgehübscht“ und ebenfalls 6-fach gefaltet.
Großartig gestört hat mich das nicht.
Eine „Revolution“ wird’s wohl nicht mehr werden.
Mit „Evolution“ könnte ich dagegen gut leben.

Gruss Viktor
lonelybabe69
Inventar
#6 erstellt: 12. Sep 2019, 09:31
Na, dann mal los mit dem Bauen!

Zuerst das übliche Übertragen der Hornkontur auf die große Seitenplatte. Diese habe ich in beide Richtungen jeweils 1mm grösser zuschneiden lassen um eventuelle Fehler beim Zuschnitt besser ausgleichen zu können. Hinzu kommt noch, dass das Holz ein lebendiger Werkstoff ist und es kommt sehr oft vor, dass es +/- 0,5mm hin und her arbeitet. Und dann kann es sein, dass beim genauen Zuschnitt schnell irgendwo ein halber Millimeter fehlt. Und glaubt mir, es ist besser irgendwas abzuschleifen als es hinterher mühsam aufspachteln zu müssen. Aber das ist ja Anfängerwissen. Wer schon einmal Boxen aufgebaut hat, wird hierrüber schmunzeln müssen.
20190103_103320
Falls ihr euch fragt, was die schwarze MDF-platte soll?! Ist eine Resteverwertung von meinem Sägemeisterkumpel. Ich bin bei ihm letztes Jahr zwischen Weihnachten und Sylvester in der Firma aufgekreuzt und leider haben sie das meiste großformatiges Restholz zum Jahresende bereits verschnitten. Und so gab es kein 19mm MDF für die Seitenplatten. Bis er irgendwo dieses schwarze Zeug gefunden hat. Ich habe bis jetzt noch nie schwarzes MDF in echt gesehen und ich fand es irgendwie „crazy“ was damit zu basteln. In der Euphorie der Begeisterung ist es mir erst zuhause aufgefallen, dass es sich nur um 16mm Platte handelt. Na ja, was solls, dann werden die Seitenplatten halt aus 16mm hergestellt. Ich hatte sowieso vor meinen Tapped „übelst“ zu versteifen, sodass 16mm wohl auch so reichen werden.

Also nächstes nehme ich mir den doppelten Boden vor. Diesen habe ich aus mehreren Gründen doppelt ausgeführt.
Zum einen wollte ich den Boden dicker haben, da hier hohe Drücke herrschen und die Platte äußerst stabil sein sollte.
Zum zweiten wollte ich eine Serviceklappe zum Einbau des Treibers realisieren. Sicher könnte ich dies auch über so Metallschienen machen, wie der volvotreter dies bei seinem 30hz Tangband Tapped gemacht hat, aber es erschien mir in meinen Augen nicht als besonders stabil. Beim Design der Serviceklappe habe ich mich am Othorn orientiert. Der Treiber wird also nicht von vorne, sondern von unten eingebaut.
Und zum dritten wollte ich auf diesem Wege dem Bereich um den Magneten herum etwas mehr „Durchlass“ gönnen und somit der zwangsläufigen Querschnittverengung etwas entgegenwirken!

20190110_180129 Vorbohren zum Verleimen, Anzeichnen des späteren Ausschnitts, sowie der Streben und der Bohrungen.
Was zum jetzigen Zeitpunkt sehr Wichtig ist! Zuerst werden die 12 Bohrungen, die später der Verschraubung des Deckels dienen in der Größe d5,5 gebohrt!
20190110_18171420190110_182114
jetzt die 12mm Platte umdrehen und es werden die 3 Teile der 19mm Bodenplatte ausgerichtet und zum Bohren festgeklemmt. Nicht vergessen! Der Deckel ist rundum 1mm kleiner als die beiden anderen!
20190110_182653
Jetzt das ganze vorsichtig wieder umdrehen und es werden durch die bereits gebohrten 5,5-er Bohrungen, die 19-er Platte zusammen durchgebohrt. Da muss man ganz doll aufpassen, dass die Klemmzwingen nicht verrutschen. Wenn dieser Vorgang nicht gut von statten geht, dann könnt ihr die Platten neu sägen!
20190110_183852
Wenn ihr mit dem Durchbohren Glück hattet, können die Platten wieder auseinandergenommen werden. Hier habe ich in den Deckel paar Senkungen eingebracht um später Senkkopfschrauben verwenden zu können.
20190110_184845
Jetzt können die, auf d5,5 gebohrten Bohrungen in der 12mm Platte, auf d6 aufgebohrt werden um später Einschlagmuttern zum Befestigen des Deckels verwenden zu können.
20190110_19020120190110_190220
Hier wird der Ausschnitt zum Montieren des Treibers ausgesägt mit meiner „hochprofessionellen“ grünen Bosch Stichsäge.
20190113_12101720190113_12111120190113_121725
Die 19mm Platten 2a und 2c werden eingeleimt. Steht zwar 4a und 4c drauf, aber das habe ich später geändert.
Bitte markiert vorher die genaue Position der Platten um späteren Passprobleme zu verhindern!
20190113_15290520190113_152855
Jetzt die Einschlagmuttern in die 12mm Platte reinknallen. Umdrehen. Senkopfschrauben rein. Passt!


Fortsetzung folgt........................

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 12. Sep 2019, 09:35 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#7 erstellt: 12. Sep 2019, 11:15
ICh bin tatsächlich mal ziemlich auf den weiteren Verlauf gespannt. Allerdings ein gemeiner Einwurf (wieder mal), die den Tapped Horn Pegel betrifft, ich kann mir auch nen netten Bassreflex Sub in der Ecke positionieren, der bei weniger Volumen den gleichen Output bietet. Bei dem Volumen passt auch der eine oder andere 12" samt Tiefgang.
Interessant ist das aus verschiedenen Gründen aber natürlich trotzdem.
lonelybabe69
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2019, 22:04
Hi cap!
Danke für deine Meinung und die Teilnahme im Thread

Meine Antwort auf diese immer wiederkehrende Vergleiche zwischen BR und TH kennst du ja bereits.
Hier paar eigene Zitate von mir aus anderen Threads

Post #57

Post #7@Reference_100_Mk_II

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 13. Sep 2019, 07:33 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#9 erstellt: 13. Sep 2019, 07:33
Moin Leutz!

.....weiter gehts mit dem Bau.
Wie einige von euch, die den Baufred zu meinem 42Hz-Krawallbruder-TH mitverfolgt haben, wissen, verschraube ich neuerdings meine Gehäuse ganz gerne. Und zwar aus den Gründen, die ich bereits ebenfalls erläutert habe.
So auch diesmal habe ich meinen TH erst trocken verschraubt um zu gucken ob das alles überhaut passt.
Hier ein paar Impressionen hierzu
Lass euch auch diesmal nicht von den abweichenden Platten-nummern irritieren. Die wurden von mir später nachträglich geändert.
20190115_12065320190115_12294120190115_12413420190116_093600

So, jetzt wird geleimt. Die Reihenfolge der Bilder entspricht selbstverständlich dem fortlaufendem Baufortschritt.
20190116_10515420190116_10553120190117_10030920190117_10051820190117_10232720190117_11003920190117_11052820190117_11123920190117_11190120190117_11363620190117_11385820190117_11423620190117_11493020190117_11544320190117_11554220190117_12421920190119_09222020190119_09255920190119_09275920190119_09331120190119_09333920190119_09522220190119_09522720190119_09523320190119_09524320190119_10201420190119_10205920190119_10403220190119_10405120190119_112307

im nächten Beitrag zeige ich dann, wie ich die Streben eingeleimt habe!

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 13. Sep 2019, 08:46 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2019, 08:31
Hier zeige ich euch, wie ich das mit den Streben gemacht habe.
Bei der Wahl der Streben habe ich nichts dem Zufall überlassen und habe ausschließlich auf Multiplex gesetzt.
Das Holz ist deutlich härter als MDF und mMn zum Verstreben viel besser geeignet. Da ich versucht habe die Streben möglichst filigran zu halten, damit sie mir nicht allzu viel vom Nettovolumen klauen, hält sich der Materialverbrauch beim MPX in Grenzen. 12mm Dicke reicht für meinen Zweck locker aus.
Auch diesmal habe ich in der Baumappe eine gesonderte Zeichnung für Streben hinzugefügt.

Hier eine kleine Anleitung, wie ich die Streben hergestellt habe. Ist eigentlich ganz easy zu bewerkstelligen.
20190128_094009 Das z.B. 100mm Streifen MPX an die gewünschte Stelle anliegen lassen und von unten mit dem Bleistift an der schrägen Wand eine Linie ziehen
20190128_094044
20190126_151447Jetzt wird entlang der Linie mit Anschlag und Fuchsschwanz abgesägt. Bitte drauf achten, welche Seite davon später eingeleimt wird, damit ihr nicht zu viel absägt. Ich für mein Teil habe die Linie stets sichtbar gelassen und habe später an der Schleifscheibe mit Schmirgelpapier passend geschliffen um sicher zu gehen, dass die Strebe da auch 100%-ig passt, wo sie auch hingehört. Durch den schrägen Verlauf des Horns, war das später ein leichtes Spiel die Strebe an Ort und Stelle einzuklemmen.Damit ich die Strebe genau in der Mitte des Horns platzieren konnte, habe ich mir ein Holzklotz als Abstandshalter zugesägt. Den habe ich zum Verleimen stets drunter geschoben und anschließend entfernt. Die Löcher in den Streben habe ich mit dem Lochsäge-komplett-Set, den ich im Baummarkt gekauft habe, gebohrt. Falls sich einer mal fragen sollte, warum ich so komische Maße für die Bohrungen genommen habe. Die Größen stammen aus diesem Set.


Angefangen habe ich mit der engsten Stelle im Horn. So konnte ich fortlaufend die Streben bequem einklemmen. Bei den kleinen Streben war es sehr mühsam sie mit dem Bleistift anzuzeichnen. Also habe ich einfach mit dem Lineal Maß genommen und in etwa passend abgesägt. Den Rest dann, halt, wie gesagt, mit der Schleifscheibe erledigen.
20190121_18212620190122_17591920190122_18450620190123_18211320190125_18532220190125_18533720190126_16292820190128_10565520190128_11382020190129_10290920190129_10204520190129_10521420190129_112205
So, das mit den Streben wäre also abgehakt. Check

Da mein Tapped immer noch ein Prototyp war, habe ich diesmal vorausschauend gedacht und die Seitenplatte zum Messen abnehmbar gestaltet. Für diesen Zweck habe ich mich mit reichlich Meter an Dichtband eingedeckt.

Noch paar letzte Vorbereitungen zum Messen treffen!
20190213_11115120190213_11221720190213_11442020190213_11551820190213_115525


Im nächsten Beitrag beschäftige ich mich (endlich ) mit dem Messen und diversen „Tuningspielchen“.
Ihr dürft gespannt sein………….

Gruss Viktor
captain_carot
Inventar
#11 erstellt: 13. Sep 2019, 10:20
Ich glaube, du würdest auch mit einem Bruchteil der Streben auskommen. Zwar auch nur ne Vermutung, letztlich müsste man hier wohl die Einflüsse messen, aber im inneren Bereich dürfte durch die enge Faltung eh schon recht hohe Steifigkeit erreicht sein und ich vermuute mal vorsichtig, dass das erst in Richtung Line-Ende wirklich was bringt. Ein Fehler isses aber sicher auch nicht.

Interessant wäre vllt. hier wirklich, den Proto mal Stück für Stück mit Verstrebung zu messen und zu gucken, an welcher Stelle eigentlich wie viel passiert. Wobei das mehr Arbeit ist, als einfach Streben rein zu ballern.

Soll jetzt übrigens keine Kritik sein, saubere Arbeit.
lonelybabe69
Inventar
#12 erstellt: 13. Sep 2019, 10:41
du könntest recht haben, cap

Bedenke aber, dass ich mein TH bis auf die Schallwand und den Boden, nur aus 16mm MDF herstellt habe. Manchein DIY-ler unter uns würde so ein dünnes Holz noch nicht mal angucken beim Bau seines Subwoofers.
Ich verfolge dagegen die Philosophie, lieber dünneres Holz, dafür aber "kompromislos" versteift. Und das habe ich versucht auch so umzusetzen.

Gruss Viktor
captain_carot
Inventar
#13 erstellt: 13. Sep 2019, 15:55
Ich nehm eigentlich auch nur 16 oder 19mm, nur bei der Schallwand komm ich wegen versenkten Chassis etc. auch mal auf mehr. Da sind meine Fronts aus zwei mal 12mm und der Sub aus 12mm und 16mm, ergab sich beide Male durch die Höhe von Korb und Dichtring.
Gab in der Hobby HiFi z.B. mal vor Ewigkeiten eine Material-Messreihe. Da war 19mm schon nicht mehr so viel besser und alles darüber eigentlich überflüssig. Im Zweifelsfall macht Sandwichaufbau da deutlich mehr Sinn.
Trotzdem neige ich ab ner gewissen Größe eher zu 19mm, Mehrkosten und das Mehr an Größe sind da halt meist vernachlässigbar.

Auf Verstrebungen ging BT da damals auch ein.

Die richtigen Streben beim Sub finde ich auch wichtig. Frage ist halt immer, wie viel es wirklich brauht. Der gängige TML-Aufbau, vor allem mit so vielen Faltungen, ist meist schon ziemlich stabil und schwingt auch nur noch an bestimmten Stellen mit. Den Rest dann noch ruhig zu stellen finde ich schon definitiv eine gute und richtige Idee. Die Frage ist einfach nur, wie viel man hier machen muss. Ich bin da ja teilweise selber ganz gut dabei und bestimmte Sachen bewähren sich halt auch einfach.
Peas
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 14. Sep 2019, 18:41
Sehr schönes Projekt.

Kannst Du mit wenigen Worten den Klang des Tapped Horns beschreiben? Muss ja ein Grund geben, warum Du zum Wiederholungstäter wirst (bei mir sind es Dipole und Kardioide). Leider fehlt ein TH noch auf meiner Liste.

Die Abstimmung mit Reso-Buckel habe ich aber nicht verstanden, da Du ja schriebst, dass sich der Antrieb im Betrieb kaum erwärmt. Wird aber seine Richtigkeit haben.
lonelybabe69
Inventar
#15 erstellt: 15. Sep 2019, 10:22
Hallo Peas!
als erstes Danke für die Blumen und willkommen hier

Den Klang eines Tappeds zu beschreiben ist natürlich sone Sache, ne!
Klangbeschreibungen sind immer subjektiv und nicht als allgemeingültig zu betrachten.

Den Klang meines 42Hz-Krawallbruders habe ich schon versucht etwas in Worte zu fassen
Link zum Post #46
Der User rb8, der meinen Tapped nachgebaut hat, scheint eine ähnliche Klangbeschreibung geliefert zu haben.
Link zum Post #110
Am lustigsten fand ich dabei die Aussage seines Sohnes "nur 12Zoll?" Da wusste der gute Junge wahrscheinlich noch nicht was der Begriff "Tapped Horn" überhaupt bedeutet

Im Allgemeinen ist Tapped Horn sehr eng mit einer Transmissionline verwandt. Ebenso klingen die beiden auch sehr ähnlich.
Klangbeschreibung zu TML's findet man sicher genug hier im Forum und außerhalb.
Der Bass wird dabei sehr oft als sehr direkt, kompressions-und verzerrungsfrei beschrieben, so als wäre er einfach da.

Eventuell kann Martin (her_der_ringe) was dazu sagen?!
Er hat damals die 6-fache Version von volvotreters The Tangband 30Hz Tapped Horn neugezeichnet und gebaut, wie ich weiter oben bereits erwähnte.
Ebenfalls war seine "Twiggy" in der "Urversion als TML konzipiert.
Seine Klangbeschreibungen damals waren überhaupt DER GRUND, warum ich auf das Gehäuseprinzip "Tapped Horn" erst aufmerksam wurde. Kannte ich die Tappeds bis dato garnicht.

Am beeindruckendsten und zugleich lustigsten fand ich die Aussage von User Elnufo zu seinem MTH-30
Link zum Post #3059

Peas (Beitrag #14) schrieb:

Die Abstimmung mit Reso-Buckel habe ich aber nicht verstanden, da Du ja schriebst, dass sich der Antrieb im Betrieb kaum erwärmt. Wird aber seine Richtigkeit haben.

wenn man etwas über die Tappeds recherchiert, wird man merken, dass sie ausmahmslos alle so abgestimmt werden. In den Messungen, die ich später posten werde, wirst du sehen, dass es in "echt" wieder etwas "milder" aussieht.
Der zweite "Resobuckel" wurde von mir bewusst grösser generiert. Dies begünstigt eine spätere Trennung und und egaliesiert sich ebenfalls.
FG 2.0 x pi_large

Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 15. Sep 2019, 12:16 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#16 erstellt: 15. Sep 2019, 22:16
so kommt man unerwartet zu blumen

zum 6-fach tapped kann ich aufgrund treiberdefekt nichtmal wirklich was sagen. muss da mal den staub abwischen und das ganze refreshen

zur TML. eine solche hört sich trotz praktisch identischer abstimmung gegenüber klassischer BR direkter, feister, direkter..."bässer" an - ich kanns nicht wirklich anders beschreiben. ein gedanke: möglicherweise liegt das an den geringeren verlusten der im vergleich größeren öffnungsfläche?
captain_carot
Inventar
#17 erstellt: 15. Sep 2019, 22:20
Das ist ein Grund, warum ich BR meist relativ groß bemesse oder auf Hornreflex zurückgreife.
Die Kombi aus langhubigem Tieftöner und Bassreflex find ich deswegen auch oft eher unpassend.
Peas
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 16. Sep 2019, 15:42
Danke für die ausführlichen Beschreibungen und insbesondere an lonelybabe zu den Verlinkungen.

Ihr wollt mir also sagen, dass ein Tapped Horn eine TML ist bzw. so klingt? Okay, das würde einleuchten (wenn es so ist).

TML sagt mir was und ich kenne auch den Effekt mit der Faust ohne Handschuhe. Bei meinen Dipolen (eher: Ripolen) ist es auch so. Sie haben nicht nur den Raum besser im Griff, sondern sind auch darüber hinaus an sich impulstreuer. Solche Sätze werden hier im Forum nur nicht gern gehört bzw. sind Anlass für leidenschaftliche Diskussionen. Aber ich kann das hier nachstellen. Selbst wenn man den Raum anderweitig ausblendet, verbleibt noch ein hörbarer Unterschied. Wenn der Nachbar des Typ furchtloser Brecher sich erschreckt und fast vom Hocker fällt, dann hat man alles richtig gemacht und nebenbei sämtliche Vorurteile, BR sei im Heimkino am besten, mal eben widerlegt.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich kann die Begeisterung hier nachvollziehen bzw. bin angefixt.

So viel Blumen waren es ja noch gar nicht, daher will ich das an der Stelle nachreichen: Die Doku ist wirklich toll und die Klangbeschreibung rundet es dann ab. Viel Spaß mit dem Teil!
lonelybabe69
Inventar
#19 erstellt: 16. Sep 2019, 17:03

Peas (Beitrag #18) schrieb:

Ihr wollt mir also sagen, dass ein Tapped Horn eine TML ist bzw. so klingt? Okay, das würde einleuchten (wenn es so ist).

TML und Tapped Horn sind beide "Viertelwellenresonatoren", mit dem dazugehörigem Resonanzgeraffel oberhalb des Übertragungsbereiches.
Was eine Transmissionline ist wird hier schön erklärt klick
Tapped Horn ist sozusagen eine Erweiterung der TML. Im Prinzip eine Mischung aus Transmissionline und Horn ... Der Lautsprecher sitzt im Hornverlauf.
Hier werden beide Schallanteile von dem Chassis am effektivsten genutzt, was dem Tapped auch seinen genialen Wirkungsgrad von +5-6dB gegenüber einer ähnlich abgestimmten Bassreflexbox beschert. Die aber wiederum nur halb so groß ist.
Der Namenszusatz Tapped HORN rührt daher, weil sich die Linie im Gegensatz zu einer TML sich stetig öffnet.
Das hat in der Vergangenheit zu ziemlich hitzigen Diskussionen hier im Forum sowie außerhalb geführt.
klick mich sanft
klick mich hart

Ich habe dagegen Glück. Ich habe von vorne rein, auch in meinem 42Hz-Krawallbruder-thread gesagt, dass Tapped eine TML ist.
Das ist der einzige Grund, warum ich bis jetzt ̶n̶̶o̶̶c̶̶h̶ nicht gesteinigt wurde

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 16. Sep 2019, 17:05 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#20 erstellt: 16. Sep 2019, 18:22
viktor, dein post bringt mich auf eine idee: eine tapped-TML. also die öffnungsfunktion nicht wie beim tapped öffnend, sondern verringernd. die treiber trotzdem wie beim tapped selbst innerhalb des gehäuses angeordnet.

aber ist für hier zu offtopic - so denn "back to Lonely~HORN"
Peas
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 16. Sep 2019, 19:09

Der Namenszusatz Tapped HORN rührt daher, weil sich die Linie im Gegensatz zu einer TML sich stetig öffnet.


Interessant, danke.

Soweit mir bisher bekannt war, kann sich eine TML auch stetig (linear) öffnen. Ein Horn wäre es demnach nur bei überproportionaler Zunahme des Querschnitts (zum Beispiel exponentiell).

Finde tatsächlich aber nur TML-Beispiele mit gleichbleibendem oder häufiger noch abnehmendem Querschnitt.

Bleibt halt der Unterschied des Kompletteinbaus des Chassis, der ja, wie Du sagst, für mehr Wirkungsgrad sorgt.

Egal, denn wenn es trotzdem so klingt wie eine TML und dann noch mehr Pegel bringt, dann kann man sich auch was darunter vorstellen. Wirkungsgrad und Klang stehen ja oft im Widerspruch zueinander.

Sehr schön. Weitermachen
captain_carot
Inventar
#22 erstellt: 16. Sep 2019, 20:50
Ein Tapped Horn ist eigentlich kein Horn. Zumindest keines von denen, die ich bisher gesehen hab. Was das Tapped Horn ziemlich gut macht, es nutzt den beiderseits von der Membran abgestrahlten Schall ziemlich effektiv.

Ich finde übrigens nicht, dass Wirkungsgrad und Klang oft im Widerspruch zueinander stehen.
KAL
Stammgast
#23 erstellt: 17. Sep 2019, 11:48
Prima Projekt !

Frage zum Cone correction volume.
Auf den Baubildern sieht man es nicht. Hast du damit nur was rausgefunden oder
ist es im fertigen TH auch drin ?

Und weswegen eigentlich ?
lonelybabe69
Inventar
#24 erstellt: 17. Sep 2019, 12:42

KAL (Beitrag #23) schrieb:
Prima Projekt !

Frage zum Cone correction volume.
Auf den Baubildern sieht man es nicht. Hast du damit nur was rausgefunden oder
ist es im fertigen TH auch drin ?

Und weswegen eigentlich ?



lonelybabe69 (Beitrag #5) schrieb:

Vorab möchte ich dazu folgendes sagen. Falls irgendwelche Fragen zum Bauplan aufkommen, so möchte ich euch bitten damit vorerst etwas zu warten, bis ich mein Baubericht abgeschlossen habe. Dann stehe ich jeglichen Fragen selbstverständlich zur Verfügung!

Erstma. Danke.
Bitte lasst mir etwas Zeit mein Baubericht fertig zu stellen
Ich würde gerne auf jedes Detail ausführlicher eingehen. Dauert aber etwas, da ich dafür Ruhe brauche um meine Gedanken zu sortieren. Und bei 3 kleinen Kindern im Haus ist es leider selten möglich.

Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 17. Sep 2019, 12:47 bearbeitet]
KAL
Stammgast
#25 erstellt: 17. Sep 2019, 14:41
Ah, kein Thema.
lonelybabe69
Inventar
#26 erstellt: 23. Sep 2019, 09:40
…. wie versprochen, möchte ich mit diesem Post an Post #10 nahtlos anknüpfen.

Die zweite Seitenplatte wurde mit Klemmzwingen befestigt und die ganze Kiste konnte endlich vors Mikro gehalten werden. Da mein Tapped vorwiegend auf dem Boden betrieben werden sollte, so habe ich hier auch die Messungen durchgeführt. Um die Raumeinflüsse zu vermeiden, habe ich auch diesmal im Freien bei uns auf dem Hof gemessen.
Einen Tapped Horn zu messen ist eigentlich ganz einfach. Da muss das Messmikro lediglich kurz vor dem Hornmund platziert werden und das wars.
So sah das ganze zwischenzeitlich aus
20190216_12051920190216_120526

Da ich bereits einen Tapped gebaut und gemessen habe, so war es für mich keine große Überraschung, dass durch die Hornresp vorhergesagte Simulation samt Frequenzgang mit meiner Messung nahezu identisch waren.
Wie beim 42Hz-Krawallbruder war auch hier die 1.0 x Pi Simu der Realität am nächsten. Aber seht selbst:
30Hz_Lonely~HORN [Rohgehäuse] das ist die Messung für, wie ich das nenne, "Rohgehäuse ohne Schnick-schnack"
30Hz_Lonely~HORN [Roh+Simu] und hier die gleiche Messung kombiniert mit dem Simu-FG von Hornresp. Zur besseren Vergleichbarkeit, habe ich versucht die Range an die von Hornresp anzupassen.

Wie auch bei der Entwicklung meines 42Hz-Krawallbruders habe ich damit gerechnet, dass die Resonanzen, die ab etwa 165Hz einsetzen, etwas milder ausfallen würden. Diesmal habe ich aber meinen Tapped noch paar Mal mehr gefaltet. Des Weiteren habe ich diesmal auf den Einsatz von schrägen Platten in den Ecken verzichtet. In der Hoffnung die Resos noch stärker zu brechen bzw. abzuschwächen. Und so war ich auch dementsprechend „gespannt wie ein Flitzebogen“ wie viel es am Ende denn wirklich werden würde.

Die erste Überraschung des Tages. Die erste Resonanz bei ca. 165Hz wurde von +11dB auf +2,5dB runtergedrückt.
Die zweite Überraschung des Tages. Der Einbruch (Dip) bei 102Hz ist weit weniger dramatisch ausgefallen als in der Hornresp-Simu vorhergesagt.

Normalerweise könnte ich jetzt schon meine Messreihe beenden, das Projekt als Erfolg verbuchen und mich dem „finischen“ des Tappeds widmen.
Wer meinen Baubericht zum 42Hz-Krawallbruder verfolgt hat, weiß, dass ich ab hier erst „Fahrt aufnehme“
Die „Tuningversuche“, die ich an meinem vorigen Tappedprojekt durchgeführt habe, wollte ich auch hier „zumindest neugierhalber“ anwenden. An dem 42Hz-Krawallbruder hatten die zu keinem allzu großen Erfolg geführt. Vergessen habe ich sie aber nicht.

Und jetzt kommen wir zu der Stelle, an der ihr versteht, warum meine Hornresp-Simu „aussieht, wie sie aussieht“
Der von mir absichtlich konstruierte längere L12-Bereich hat schon dazu geführt, dass die erste Resonanz vom Übertragungsbereich ferngehalten werden konnte. Und eben dieser längere L12-Bereich hat sich quasi „von alleine angeboten“ hier mit der Dämmung zu experimentieren. Dies habe ich von Anfang an im Hinterkopf festgehalten.

Dazu will ich noch sagen, dass der gedämmte längere L12-Bereich als eine Art „Interner Helmholtzabsorber“ wirkt um die Resos im Zaum zu halten. Timmi baut diese „Helmholtzabsorber“ seit ‘n paar Jahren in seine Horn bzw. TML-Konstrukte erfolgreich ein. Und die Messungen von ihm deuten darauf hin, dass IHA in einer TML funktioniert.
Da ein Tapped Horn und die TML, wie ich weiter oben schrieb, sehr eng miteinander verwandt sind, so war mein Grundgedanke: „warum soll das nicht auch beim Tapped Horn funktionieren!?“

Und so wurde mein „riesen Vorrat“ an IKEA-Kissen etwas geschrumpft und es wurde Watte abgewogen.
Durch die Versuche, die ich vorher schon unternommen habe, weiß ich, dass eine nicht allzu fest eingelegte Wattedämmung einer Menge von ca. 30g / Liter entspricht. Und so habe ich mich entschieden ca. 100g von der Watte in dem Bereich bis zum Treiber einzubringen. Das hat sich leider als etwas mühsam erwiesen, aber einen DIY-Menschen bringt das sicherlich nicht an seine Grenzen.
20190215_11461920190216_12551220190216_130800
erneut wurde der Tapped verschlossen und vor's Messmikro gehalten.
und jetzt schaut euch mal die 3.Überraschung an
30Hz_Lonely~HORN [Roh vs. 100g watte]Der Tiefgang wurde erwartungsgemäß etwas erweitert, aber schaut euch mal die Resos und den Einbruch (Dip) an! Der „interne Helmholtzabsorber“ wirkt nicht nur bei den Resos, sondern füllt auch den Einbruch dramatisch auf. Damit habe aber jetzt echt nicht gerechnet.

Voller Freude, wollte ich dann meine weitere „Wunderwaffe“ aus dem Ärmel ziehen.
Und zwar geht es hier um die „cone volume correction“. Zu Deutsch „Kegelvolumen Korrektur“
Was das ist und wozu es da ist, da bin ich bereits bei meinem 42Hz-Krawallbruder ausführlich eingegangen.
Folgt bitte dem LINK es wird euch erklärt.
Post #57

Erhofft habe ich mir von der Kegelvolumenkorrektur, dass der Einbruch (Dip) noch etwas mehr aufgefüllt wird.
Das zu Korrigierende bzw. zu Kompensierende Volumen summiert sich aus dem Kegelvolumen des Treibers sowie aus dem Treiberausschnitt und beträgt etwa ~0,7 Liter. Die eigentliche Form soll in etwa einem Kegel entsprechen.
Konstruiert habe ich es aus Resten vom 12-er MDF. Ist im Prinzip ganz einfach herzustellen. Und es muss auch nicht mal „schön“ aussehen, da es später niemand je zu Gesicht bekommt. In alle Scheiben habe ich eine 6-er Bohrung eingebracht, in die ich später eine lange M6-Schraube reingesteckt habe und somit zum Verleimen alle Scheiben festziehen konnte. Ging eigentlich ziemlich problemlos.
So sah das in etwa aus
20190218_171111
Der Kegel wurde provisorisch im Tapped angeschraubt und es konnte erneut gemessen werden.
20190220_18393420190224_09455020190224_09455520190224_09460320190224_09580220190224_10015820190224_100205

Und hier kommt das Resultat meiner „Tuningspielchen“
30Hz_Lonely~HORN [100g watte vs 100g watte +CVC 0,7Liter]Hier sieht man noch mal die herbeigeführten Veränderungen gegenüber dem bereits gedämmten Tapped. Der FG wurde nochmals ausgewogener. Hat etwas an Tiefgang eingebüßt und der Einbruch (Dip) wurde nochmals etwas aufgefüllt.

30Hz_Lonely~HORN [Roh vs. 100g watte + CVC 0,7Liter]Um die Veränderungen noch „dramatischer“ darzustellen, hier ein Vergleich zwischen „Tapped-Roh“ vs. „Tapped-getunt“

30Hz_Lonely~HORN [100g Watte + CVC 0,7 Liter]30Hz_Lonely~HORN [100g Watte + CVC 0,7 Liter] gesamt Und hier noch mal der endgültige Frequenzgang nach „all meinen Bemühungen“.

Um den elendlangen Post zu komplettieren möchte hier noch mal eine zukünftige „mögliche“ Trennung darzustellen.
30Hz_Lonely~HORN [Lowpass 120Hz 12dB okt] Lowpass bei 120Hz mit 12dB/oktave. Mein Tapped kann also problemlos über 2 Oktaven betrieben werden
30Hz_Lonely~HORN [Lowpass 240Hz 12dB okt] Lowpass bei 240Hz mit 12dB/oktave. Der Betrieb über 3 oktaven ist ebenfalls möglich. Allerdings empfehle ich hier unbedingt den Einsatz eines DSP um den Dip bei 125Hz mit +3dB aufzufüllen. Sollte eigentlich für den Verstärker verkraftbar sein.

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 23. Sep 2019, 09:50 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#27 erstellt: 23. Sep 2019, 10:04
Sehr schön dokumentiert. Die Absorbierung bringt sauber ausgeführt offensichtlich eine ganze Menge. Sowohl die typischen Probleme zwischen 70 und 120Hz wurden deutlich reduziert als auch die Resoschweinereien darüber beseitigt, die tatsächlich je nach Filterung gut 'durchschlagen' können.
Die Cone Volume Correction bietet zwar noch mal gewisse Verbesserungen, würde ich verglichen damit aber auch nicht als Muss ansehen. Je nach Trennfrequenz dürften die Unterschiede praktisch unhörbar sein. Trennt man bei/über 100Hz kann das aber sicher noch was bringen.

Etwas weniger Glättung bei den Graphen wäre vllt ganz interessant.

Davon ab, sehr sauberes Ergebnis.
lonelybabe69
Inventar
#28 erstellt: 23. Sep 2019, 10:32

captain_carot (Beitrag #27) schrieb:

Etwas weniger Glättung bei den Graphen wäre vllt ganz interessant.

Also wenn ich die meisten hier geposteten Rew-Messungen auswerte, dann betrachte ich eine
1/12 Glättung als völlig ausreichend.

Ob man die cone volume correction braucht oder nicht war für mich zweitrangig.
Es ging mir darum kompromisslos alles aus dem Gehäuse raus zu holen.
Und das ist mir, denk ich mal, gelungen

Gruß Viktor
bierman
Inventar
#29 erstellt: 23. Sep 2019, 10:39
Schönes Projekt. Bekomme glatt Lust auch mal wieder ein paar Bretter zu verleimen

Wie groß ist denn das Teil nun geworden?
lonelybabe69
Inventar
#30 erstellt: 23. Sep 2019, 10:54
Hi!
Ein heisser Tipp von mir
Im Bauplan aus dem Eingangspost stehen alle Maße samt allem Wissenswerten drinne

620mm hoch, 660mm tief und 282mm breit!
Ansonsten Danke für Lob. Nehme ich gerne entgegen!

Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 23. Sep 2019, 11:00 bearbeitet]
KAL
Stammgast
#31 erstellt: 23. Sep 2019, 13:37
Sieht ja mal richtig gut aus vom Nutzbassbereich !

Und Klasse, was ein wenig Watte bringt.


[Beitrag von KAL am 23. Sep 2019, 13:44 bearbeitet]
Brazel
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 23. Sep 2019, 13:44
Vielen Dank für die Entwicklung und den ausführlichen Bericht!

Hab mir mal 2 AW2000 bestellt
captain_carot
Inventar
#33 erstellt: 23. Sep 2019, 16:50

lonelybabe69 (Beitrag #28) schrieb:
Ob man die cone volume correction braucht oder nicht war für mich zweitrangig.
Es ging mir darum kompromisslos alles aus dem Gehäuse raus zu holen.
Und das ist mir, denk ich mal, gelungen

Gruß Viktor :prost

Sollte jetzt auch keine Kritik sein. Der Einfluss ist gerade um 100Hz ja schon vorhanden, also kann man das ruhig machen.Wer eh schon Richtung 80Hz trennt, der gewinnt dadurch nicht wirklich was. Auf der anderen Seite kann man die meisten TH's gar nicht ohne weiteres hoch trennen.

Korrekte Bedämpfung der Resos bringt hier aber offensichtlich richtig viel, gerade die vermeintlich üblichen Tapped Horn Schweiereien werden sehr effektiv beseitigt. Das kann man hier schon als ziemliches Highlight ansehen, schon alleine, weil die bisherigen, gängigen TH's die Resonanzschweinereien meistens gar nicht angehen. Da bleibt dann meistens nur tief und/oder steil filtern. Genau das ist hier eben schon alleine aufgrund der Bedämpfng anders.

Zur Glättung, ich meine dass du beim 42Hz Krawallbruder da weniger in den Graphen hattest. Im Endeffekt sollte man da gerade im Bassbereich aber auch wieder nicht überbewerten.

Aus meiner Sicht könnte das ein interessanter Cheap Trick für die Klang und Ton werden.
lonelybabe69
Inventar
#34 erstellt: 23. Sep 2019, 22:21

captain_carot (Beitrag #33) schrieb:
Sollte jetzt auch keine Kritik sein. Der Einfluss ist gerade um 100Hz ja schon vorhanden, also kann man das ruhig machen.Wer eh schon Richtung 80Hz trennt, der gewinnt dadurch nicht wirklich was.

Du hast zwar recht, aaaaaber!
Woher soll ich bitteschön wissen, was der jeweilige Nachbauer mit dem "netten" Teil vorhat
Hat z.B. jemand vor das 30Hz_Lonely~HORN als reinen Sub in ein Heimkino einzubinden, so ist diese Maßnahme natürlich überflüssig, da wie du schon sagtes bei 80-100Hz getrennt wird.
Wenn aber dieser Jemand sich halbes Jahr später dazu entschliesst den selben 30Hz-Tapped als Bassabteil eines teilaktiven 3-Wegers zu nutzen, so muss er das CVC nachrüsten. Von daher, warum nicht gleich einbauen. Vom Aufwand her ist es wirklich keine grosse Sache. Wenn sogar ich das hingekriegt habe

captain_carot (Beitrag #33) schrieb:

Korrekte Bedämpfung der Resos bringt hier aber offensichtlich richtig viel, gerade die vermeintlich üblichen Tapped Horn Schweiereien werden sehr effektiv beseitigt. Das kann man hier schon als ziemliches Highlight ansehen, schon alleine, weil die bisherigen, gängigen TH's die Resonanzschweinereien meistens gar nicht angehen. Da bleibt dann meistens nur tief und/oder steil filtern. Genau das ist hier eben schon alleine aufgrund der Bedämpfng anders.

Du lässt mich ja geradezu rot werden .Dank dir vielmals
Die meisten Tapped-Entwickler kümmern sich hauptsächlich dadrum möglichst viel Wirkungsgrad aus ihren Konstruktionen rauszuholen um "einen auf dicke Hose" zu machen und vernachlässigen die Resonazen völlig. Ich dagegen gehe die Sache von Grund auf anders an. Meine Ziele habe ich bereits im Eingangspost klar definiert und habe es auch durchgezogen.

captain_carot (Beitrag #33) schrieb:

Zur Glättung, ich meine dass du beim 42Hz Krawallbruder da weniger in den Graphen hattest. Im Endeffekt sollte man da gerade im Bassbereich aber auch wieder nicht überbewerten.

Pass auf! Da auch ich zu den Leuten gehöre, die nicht "dumm sterben wollen", so lerne ich ständig dazu. Der 42Hz-Krawallburder ist jetzt schon 2 Jahre alt. Seit dem hat sich bei mir einiges getan und so weiss ich jetzt was ich richtig machen soll und was ich lieber lassen soll.
Ich habe bei meinen 42Hz-Krawallbruder es möglicherweise "zu gut" gemeint mit der 20dB- Range in der Messung. Ebenso hat das verzichten auf Glättung die ganze Sache etwas "wild" aussehen lassen. Das hat, denk ich mal viele abgeschreckt.
Diesmal habe ich mich entschieden auf die "Tricks der Profis" zurück zu greifen um der Messung meines Tappeds Hochglanz zu verleihen, wenn du verstehst was ich meine

captain_carot (Beitrag #33) schrieb:
Aus meiner Sicht könnte das ein interessanter Cheap Trick für die Klang und Ton werden. ;)

generell eine tolle Sache, so lange es nicht so endet wie bei Erik (volvotreter) mit seinem 38Hz-Tang Band-Tapped horn

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 24. Sep 2019, 06:59 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#35 erstellt: 24. Sep 2019, 07:59
Moin Forum!
…nach dem die Messreihe abgeschlossen wurde und ich mit dem Ergebnis relativ gut leben konnte, ging es dann weiter mit dem Aufbau des Tappeds. Das Dichtband wurde entfernt. Die "cone volume correction" hat ihren endgültigen Platz eingenommen und eine dauerhafte Verbindung mit dem Tapped hergestellt. Die Bohrung, die ich zum Verleimen der Scheiben genutzt habe, habe ich mit Heißkleber verschlossen.
20190224_10065120190224_10100120190224_10100820190224_11380520190224_231340
20190224_102410Die Serviceklappe hat eine zusätzliche Dichtungsreihe bekommen. Dicht ist dicht.

Des Weiteren habe ich eine dauerhafte Anschlussmöglichkeit realisiert in Form von Bananenbuchsen.
Bezogen habe ich die bei Pollin. Ein mal in Rot und ein mal in Blau. Wer das ebenso wie ich machen möchte, hier ist eine Skizze zum Bohren.
6x plan (Mod 2) Bananen Buchsen Einfach eine D7,4-7,5mm Bohrung einbringen und die Buchse mit dem Kunsstoffhammer behutsam reintreiben. Und wer dabei 1 Tropfen des guten, alten Leims in die Bohrung tut, tut sicher nichs falsches
20190225_09145420190225_09400520190225_09410920190225_10272520190225_105024
jetzt noch die Kabel gegen unbeabsichtiges Flattern sichern und ihr habt euer Bestes gegeben. Wer sich dazu genötigt fühlt die Litzen anzulöten, so möchte ich seinem Glück nicht im Wege stehen

20190225_103500 hier habt ihr noch mal die Möglichkeit die rechtwinklige Vorderplatte an die leicht schräge Schallwand anzupassen
ausschnitt hier ein vergrösserter Ausschnitt des Bauplans, damit ihr versteht, was ich meine

Wenn alles erledigt ist, können auch schon Vorbereitungen zum Verleimen der zweiten Seitenplatte erfolgen.
Auch diesmal habe ich erstmal in „weiser Voraussicht“ alles verschraubt
Alle Einschlagmuttern habe ich gegen Eindringen von Leim mit Kreppband abgeklebt.
20190226_10310620190226_10411620190226_10412120190226_104443
20190227_08552120190226_12102520190227_091220Klappe zu, Affe tot

Alle Leimarbeiten wären jetzt also erledigt. Check

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 24. Sep 2019, 08:45 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#36 erstellt: 24. Sep 2019, 10:38
Nur bezüglich Messung und Glättung: Ich find es immer ganz praktisch, wenn man die 'Schweinereien' gut sehen kann. Die muss man allerdings auch einordnen können. Die Skalierung ist natürlich wieder die andere Seite der Medaille.

Zum Volvotreter TH: Das war wohl damals, soweit ich weiß, ein mehrfaches Missverständnis und keine Absicht seitens der Beteiligten.

Folgendes dient zugegeben primär der Befriedigung meiner eigenen Neugier, aber Dayton DCS 205-4, Omnes Audio W8-670 und Gradient MDS-08 funktionieren laut Simus teils sehr gut in den gleichen Gehäusen wie der Mivoc. Ich denke, ich muss deine Eingabemaske die Tage mal ganz dreist kopieren.

Schöne Doku übrigens.
lonelybabe69
Inventar
#37 erstellt: 24. Sep 2019, 10:59
Ich kann die Simulationen heute abend nach der Arbeit reinstellen.
Ist ein guter Gedanke. Hätte von mir sein können

Gruß Viktor
lonelybabe69
Inventar
#38 erstellt: 25. Sep 2019, 07:21

captain_carot (Beitrag #36) schrieb:

Folgendes dient zugegeben primär der Befriedigung meiner eigenen Neugier, aber Dayton DCS 205-4, Omnes Audio W8-670 und Gradient MDS-08 funktionieren laut Simus teils sehr gut in den gleichen Gehäusen wie der Mivoc. Ich denke,

...na dann wollenwa mal Niemanden hier unbefriedigt lassen

Mivoc aw2000 vs. Dayton DCS 205-4 _large grau = Mivoc AW2000, schwarz = Dayton DCS 205-4 
Mivoc aw2000 vs. Gradient MDS-08_large grau = Mivoc AW2000, schwarz = Gradient MDS-08
Mivoc aw2000 vs. OA W8 670Z_large grau = Mivoc AW2000, schwarz = OA W8-670Z

alle Kandidaten laufen problemlos in meinem 30Hz_Lonely~HORN.
Können allerdings weder beim Tiefgang noch beim Wirkungsgrad mit dem Mivoc AW2000 mithalten.

Wer also diese Treiber bereits zuhause hat und unbedingt meinen Tapped nachbauen möchte, so kann er gerne diese Treiber verwenden.
Extra kaufen würde ich mir keinen von den Dreien, da der AW2000 mit seinen 35€ bereits preislig unschlagbar ist

Gruss Viktor
lonelybabe69
Inventar
#39 erstellt: 25. Sep 2019, 08:48
… und weiter geht’s mit der Reise …
Nach dem mein Tapped verleimt wurde konnte ich mich den wirklich ̶u̶̶n̶̶a̶̶n̶̶g̶̶e̶̶n̶̶e̶̶h̶̶m̶̶e̶̶n̶ wichtigen Dingen des Lebens widmen!
Und zwar dem Finishen.
Angefangen habe ich damit, dass ich alle Schräubchen, die ich zum Verleimen benutzt habe, wieder rausgedreht und für weitere Projekte beiseite gelegt habe.
Beim Spachteln habe ich mich auch diesmal auf die bewehrte PRESTO 2K-Füllspachtel verlassen. Stinkt zwar wie Hölle und muss extrem schnell verarbeitet werden, lässt sich später aber sehr gut schleifen und sackt auch nicht ab.
20190328_11294220190328_113041

Dann gings zum Schleifen des Ganzen. Dank dem vor 2 Jahren erworbenen Exzenterschleifer, mag ich diese Arbeit inzwischen sogar ganz gerne. Erspart wirklich eine ganze Menge Zeit und Arbeitskraft. Ganz nebenbei habe ich mich entschieden um den Tapped herum große R15-Radien anzubringen. Dazu habe ich mir so Schablonen aus Pappe angerfertig, die ich als Lehren benutzt habe. Hergestellt habe ich die Verrundungen ebenfalls mit dem Exzenterschleifer.
An dieser Stelle möchte ich eine W A R N U N G an die Nachbauer aussprechen! Wenn ihr vorhabt auch so große Radien anzubringen, nimmt lieber 19mm MDF als Seitenplatte. 16mm Platte und 15mm Radius schwächt die Eckverbindung schon enorm. Aber dank meiner kompromisslosen Versteifungsaktion im Inneren des Tappeds, konnte ich diesen Missstand gut kompensieren.
20190406_17340120190406_17341920190406_182503

Als Lowcost-Grundierung habe ich auch bei diesem Projekt auf einen simplen Klarlack ausm Sonderpostenmarkt zurückgegriffen. Er sperrt die Oberfläche ganz gut und ist dabei auch noch Farbneutral.
2x grundieren reicht idR.
Als Lack habe ich, wie auch beim Bau meines Bonsai-Subs, auf eine Art „Warnex für Arme“ zurückgegriffen.
Zu Deutsch: „Resteverwertung einer Latex-Wandfarbe + Billig-Abtöner aus dem Baumarktdiscounter“
Durch die leichte Orangenhaut lassen sich Schönheitsfehler gut kaschieren und durch die Latexfarbe kann man den Tapped auch mal feucht abwischen, falls er mal dreckig geworden ist.
Auch hier habe ich bzw. meine Frau 2x lackiert.
20190423_11243920190424_11081020190424_11082520190424_11083320190424_11141820190424_111426

Nochmals kurz den Tapped vors Mikro halten in der Hoffnung, dass er jetzt noch tiefer und lauter spielt.
Aber nix da. Der Frequenzgang blieb beim Alten.
20190424_18014420190424_180153

und jetzt haue ich alles an Bildern raus, die ich beim "privaten Fotoshooting" geschossen habe.
Da kann sich jeder sein „Lieblingshintergrund für den Desktop“ rauspicken.
20190621_09560520190621_09551920190621_09562520190621_09594020190621_10000620190621_10002020190621_09565120190621_09573120190621_09573820190621_09575220190621_09581720190621_09583120190621_09584120190621_09584720190621_10005320190621_10020320190621_10022120190621_10023620190621_10025420190621_10032520190621_100331

Gruss Viktor
captain_carot
Inventar
#40 erstellt: 25. Sep 2019, 09:58
Schick geworden.
Bin zwar generell kein großer Freund von Latexfarbe, aber ich denke, Wandfarbe allgemein muss ich irgendwann doch noch mal ausprobieren. Die Latexfarbe hat natürlich ihren Vorteil.

Danke für die Simus. Der Dayton verliert außer etwas Wirkungsgrad anscheinend nix und kann mehr Hub, ist allerdings auch deutlich teurer. Der Omnes enttäuscht hier leider ein klein wenig. Der MDS08 könnte in der Praxis minimal glatter laufen als der Mivoc, der Anstieg zwischen 60 und 80Hz ist schlicht etwas geringer. In der Praxis aber nicht wirklich relevant.
lonelybabe69
Inventar
#41 erstellt: 25. Sep 2019, 22:16
Bevor es hier mit dem "andere Treiber verwursteln" ausartet, möchte ich die Euphorie etwas eindämpfen.

Ich möchte euch bitten, bevor ihr mit dem Nachbau loslegt einmal zu überprüfen ob der Alternativtreiber auch durch die Einbauöffnung reinpasst!
Wie ihr dem Bauplan entnehmen könnt, misst die Einbauöffnung 190 x 190mm. Und selbstverständlich passt ein 20cm Treiber da nicht ohne weiteres hinein, sondern nur durch eine Schräglage. Und so kann es sein, dass wenn euer Wunschtreiber entweder zu viel Bautiefe oder einen zu großen Magnet hat, der dann eben nicht reingeht.

Und natürlich wäre es sicherlich von Vorteil es VORHER zu wissen, nicht wahr!?

Gruß Viktor
captain_carot
Inventar
#42 erstellt: 26. Sep 2019, 09:05
Moin, abgesehen davon, dass man die Wartungsklappe bei Bedarf ja etwas umgestalten kann sollte man sowieso nicht unbedingt 'irgendwas' verbauen.

Die genannten passten bis jetzt bei Bassreflex, Bandpass und einer mal gebauten Frontloaded TML untereinander ganz gut. Vor allem der Gradient, Dayton und Mivoc. Daher auch mein Interesse, in welchem Rahmen sich das hier bewegt.

Der Dayton ist 9mm höher, ansonsten aber sehr ähnlich von den Maßen. Das kann trotzdem ganz ohne Anpassungen schon eng werden.
Der Gradient hat mal eben 14mm mehr Korbdurchmesser. Ohne Anpassung passt der vermutlich nicht durch die Einbauöffnung.
Beim Omnes sehe ich eigentlich keinen Grund, den als Alternativbestückung zu nutzen, würde aber ohne Anpassungen gehen.

Generell sollte man ohnehin nur Bestückungen nutzen, die vom Datensatz passen. Und am besten passt hier halt der Mivoc. Warum sollte auf der Hand liegen. Da der eh sehr günstig ist sollten Nachbauer auch zum Mivoc greifen!
Böötman
Inventar
#43 erstellt: 26. Sep 2019, 10:35
Sehr schöne Arbeit was ich da sehe, nur würde ich dazu ein paar Anmerkungen loswerden wollen.

1. Als Low Cost Spachtel nehme ich ganz gern den sowieso vorhandenen Holzleim, gemischt mit feinen Frässtaub des Baumaterials
2. Als Low Cost Grundierung habe ich früher den ebenfalls Wasserfesten Holzleim genutzt. Der Kostet nur minimal mehr wie der normale und wer Boxen baut, der hat immer reichlich davon da. Er zieht ein, damit ist das Holz versiegelt. Der Farbton bei Verwendung des Spachtels aus Pkt. 1 ist hierdurch i.d.R. auch identisch solange mit Mdf gearbeitet wird.
3. Hat das einen Grund warum die Wartungsklappe im Hornverlauf nicht aufgedoppelt wurde um den Querschnitt nicht zu schmälern?
4. Wenn die anderen Treiber größere Korbdurchmesser haben dann ist das erstmal kein wirkliches Problem. Dem kann man begegnen, indem man kleine Taschen in die begrenzenden Außenwände einfräst so das der Korb auch da seinen Platz findet bzw seitlich reingeklappt werden kann. Die Wartungsklappe wirde einen tick länger gemacht und alles ist gut.

Nimm es mir bitte nicht übel, die o.g. Punkte fielen mir nur auf. Ansonsten ein sehr schickes Projekt.

PS: Währe jemand so freundlich nochmals die sich ergebenden Vorteile eines Tapped aufzulisten?
lonelybabe69
Inventar
#44 erstellt: 26. Sep 2019, 11:18
Hallo, Danke und willkommen!

Böötman (Beitrag #43) schrieb:

1. Als Low Cost Spachtel nehme ich ganz gern den sowieso vorhandenen Holzleim, gemischt mit feinen Frässtaub des Baumaterials

ich für mein Teil habe damit keine Gute Erfahrungen gemacht.
Nachzulesen in meinem Bonsai-Sub-Thread. Da habe ich dieses Gemisch zum ersten und letzten mal verwendet
siehe Post #49

Also für mich NO WAY

Also Leim als Grundierung kannte bis jezt noch nicht. Wie trägst du den Leim denn grossflächig auf? Bepinselst du das Gehäuse damit oder wie


Böötman (Beitrag #43) schrieb:

3. Hat das einen Grund warum die Wartungsklappe im Hornverlauf nicht aufgedoppelt wurde um den Querschnitt nicht zu schmälern?

hier meine Antwort darauf

lonelybabe69 (Beitrag #6) schrieb:
Also nächstes nehme ich mir den doppelten Boden vor. Diesen habe ich aus mehreren Gründen doppelt ausgeführt.
.....
Und zum dritten wollte ich auf diesem Wege dem Bereich um den Magneten herum etwas mehr „Durchlass“ gönnen und somit der zwangsläufigen Querschnittverengung etwas entgegenwirken!


Böötman (Beitrag #43) schrieb:
PS: Währe jemand so freundlich nochmals die sich ergebenden Vorteile eines Tapped aufzulisten?

Post #8
Post #15
Post #19

Gruss Viktor
ennokin
Stammgast
#45 erstellt: 26. Sep 2019, 11:24
Wirklich sehr schicke Subwoofer, tolle Entwicklung.
Mit welchem Verstärker würdest du diese Kisten betreiben?
Böötman
Inventar
#46 erstellt: 26. Sep 2019, 11:50
Danke für deine Mühen bezüglich der Zusammenstellung.

Ich habe den Leim immer mit einer kleinen Schaumstoffrolle vollflächig aufgetragen. Es gibt ja die Lakiersets die aus kleiner Plastikschale mit Abstreichfunktion und Rolle bestehen. Aufpinseln wird zu ungleichmäßig und man riskiert Pinselhaare.
lonelybabe69
Inventar
#47 erstellt: 26. Sep 2019, 22:23

ennokin (Beitrag #45) schrieb:
Wirklich sehr schicke Subwoofer, tolle Entwicklung.
Mit welchem Verstärker würdest du diese Kisten betreiben?

Hallo enno!
Danke fürs Lob.
Man kann eigentlich jeden beliebigen Verstärker verwenden, solange er keine Bassanhebung hat und einen hochliegenden Subsonic darf er auch nicht haben. Also sowas wie Mivoc AM80 geht überhaupt nicht.
Am besten baut man einen weiteren Tapped dazu und lässt die beiden von einem gewöhnlichen Stereo-verstärker befeuern.
Viel Leistung benötigt mein 30Hz-Lonelyhorn sowieso nicht
Wie im Einganspost bereits gepostet erreicht mein Tapped bei Wand-bodenaufstellung seinen Maximalpegel von "schnuckeligen" 111,2dB bei 30Hz mit bereits 34Watt Leistung.

Wenn du besonders gerne sparen möchtest und keine Scheu hast im Fernost einzukaufen, dann könnte man sich einfach diesen netten Stereoverstärker zulegen.
GHXAMP TPA3116D2 80 W * 2 Stereo Verstärker Audio Board TPA3116 Digital Verstärker Sound Vorverstärker Ton High Power DC12-24V 1 PC hier der Verstärker 2 x 80Watt
Ghxamp Verstärker 24 v 6A Power Adapter 24 v DC Netzteil Für TDA7498E TPA3116 Mini Power Verstärker Mit EU stecker und hier das dazugehörige 24v Netzteil

Ich selber nutze für meinen PC einen ähnlichen 2.1 Verstärker samt gleichem 24v Netzteil und es funzt problemlos bereits seit 2 Jahren.
Habe diesen in meinem 42Hz-Krawallbruder-thread bereits erwähnt.
Post #46

Gruss Viktor
lonelybabe69
Inventar
#48 erstellt: 28. Sep 2019, 22:14
da eine weitere Anfrage zum Thema "Treiber verwursteln" kam, hier die entsprechende Vergleichssimu:
Mivoc aw2000 vs. Tang Band W8-670Z_large grau = Mivoc AW2000, schwarz = Tang Band W8-670Z

auch hier kann ich meinen Segen aussprechen.
Aber auch hier gilt, das gleiche zu beachten wie im Post #41

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 28. Sep 2019, 22:39 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#49 erstellt: 29. Sep 2019, 09:51

Aber auch hier gilt, das gleiche zu beachten wie im Post #41

anders gesagt: think > pimp
die datei "Boden.jpg" ist hier zielführend. ggf. sind 3+4 noch anzupassen, sofern ihr hier mit anderen wandstärken arbeitet...

@viktor: wolltest nicht mal den barske anhauen? wäre m.m. ein schicker "cheap trick".
lonelybabe69
Inventar
#50 erstellt: 29. Sep 2019, 10:03

herr_der_ringe (Beitrag #49) schrieb:
@viktor: wolltest nicht mal den barske anhauen? wäre mm. ein schicker "cheap trick".

darüber habe ich mich schon mit cap hinter den Kulissen "gebrainstormed"

Ist eigentlich nicht meine Art mich irgendwo aufzudrängen um "auf Teufel komm raus" berühmt zu werden.
Bin nicht auf der Jagd nach Ruhm und Gloria.
Meinen Fußabdruck habe ich in diesem Forum auch so schon hinterlassen.
Wenn Menschen meinen Tapped nachbauen und glücklich damit sind, dann reicht mir das völlig.

Ich glaube auch nicht, dass ein Tapped Horn zu Mainstream werden kann.
Ich wollte mit meiner Entwicklung nur den ganzen Skeptikern beweisen, dass nicht jeder Tapped eine "Resonanzschleuder" ist.
Und dass man mit etwas Grips auch diesem Problem beikommen kann.

Gruss Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 29. Sep 2019, 12:01 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#51 erstellt: 29. Sep 2019, 11:03
Und ich denke immer noch dass es nicht 'Mainstream' sein muss und im Heft andere Leute erreichen würde.
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