Verstrebung und stehende Wellen im Sub?

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Takeda
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Sep 2013, 16:10
Hallo miteinander.

Gleich vorweg: ich hab schon im Forum einiges angelesen, aber bin ganz gewiss kein Profi in Sachen Lautsprecherbau. Oftmals verzweifel ich hier auch, weil der eine das behauptet und der andere das komplette Gegenteil.

Also ich plane, mir demnächst einen BR-Subwoofer zu bauen. das chassis wird ein Dayton RSS 315HF-4. Maße hab ich mir schon zurechtgesetzt, den amp-ausschnitt auch, genauso wie das passende Reflex-Rohr.

So. das ganze beläuft sich auf ein Innenmaß von 87*56*39,2. Wobei auf der 87*39,2 Seite das chassis und mittig darunter das Reflexrohr landen soll (Länge ca 27 cm) welches dann somit auch so ziemlich in der Boxenmitte landen soll. Ich komme dann mit Abzug des Amps, des Rohres und der vorerst überschlagenen Streben auf ca 160 l, was für nen schönen Frequenzgang bei dem chassis gut hinhaut.
Wände werden 18-19 mm Multiplex. DIe chassis-Wand aus etwas stärkerem MDF.

So und jetzt kommen meine eigentlichen Fragen:

Ich lese oft, dass es Probleme mit stehenden Wellen innerhalb des Subs geben kann, weil die Wände ja parallel angeordnet sind. Wie kann man sowas vermeiden, außer, dass man den Sub mit schrägen Wänden baut. bzw. ist es überhaupt nötig das zu vermeiden oder macht sich das bei den großen Wellenlängen überhaupt bemerkbar? (geplant is eine Abkopplung zwischen 80 und 120 Hz - muss durch Hören bestimmt werden ) Hab da so einige Sachen mit schräg eingebauten Brettern im Sub gesehn?

Verstrebungen: Ich lese hier viele verschiedene Meinungen. ich weiss einfach nicht, was ich jetzt glauben soll oder nicht. Ich bin ja selbst ein sehr physik-orientierter Mensch, gewiss kein Profi, aber das grundlegende Interesse ist immer da und Glauben sollte man in der Physik ja nur an Axiome.

Ich lese oft von einer Matrix in Subwoofern, die Fächer aus 10*10 bis hin zu 15*15 betragen soll. Ist das aus Resonanzgründen in der kleinen Größenordnung nicht völlig unnötig in einem Sub? ist desweiteren da nicht das Problem, dass, wenn alle Fächer die gleiche Größe und den gleichen Abstand haben und man die Resonanz trifft, die nun eben doch auf die Fächer anspricht, sich diese addieren (weil ja alle gleich groß sind) und das ganze umso mehr resoniert?

Desweiteren lese ich von Ringverstrebungen und von Kreuzverstrebungen. dann welche aus Faserholz und welche aus Latten. Ich käme gerade kostenlos an Lattenholz ran, aber dann meinen wieder einige, Latten verziehen sich (aber in Faserrichtung doch so gut wie gar nicht? Ich hab einen selbstgebauten Wagen aus Fichtenholz-platten. der Verzug ist inzwischen 1 cm quer zur Faserrichtung. in Faserrichtung allerdings nicht ein einziger Milimeter.)

Was eignet sich denn nun bei einem Subwoofer wirklich? Und speziell in meinem Fall? (nein ich möchte ihn nicht in der 1t-Variante aus Beton)

Hier scheinen sich auf unglaubliche Art und Weise die Geister zu scheiden.

schonmal vielen Dank und ich bitte bitte um korrekturen! Lerne gerne dazu
Black-Devil
Gesperrt
#2 erstellt: 08. Sep 2013, 23:07
Auch wenn ich kein Profi bin, hier mal meine Meinung dazu:

Bei deinem Sub gibts eine Stehwelle zwischen Boden und Deckel bei fast genau 200Hz. (343m Luftgeschwindigkeit/s : 0,87m : 2). Das ist in meinen Augen grenzwertig.
(D)ein Sub wird zwar etwa eine Oktave tiefer getrennt, aber die Reso wird dann trotzdem noch ein wenig angeregt. Obs stört kann man schwer voraussagen, ein akustischer Sumpf, also unter dem BR-Rohr dicht gepacktes Dämpfungsmaterial, würde die Reso noch einmal ein gutes Stück nach oben schieben und bei einer Trennung unter 100Hz sollte das dann passen.

Schräge Streben jucken die stehende Welle nicht sonderlich, kann man vergessen.

Bei reinen Subwoofern sind Streben allerdings praktisch immer von Vorteil, da sie die Resonanzfrequenzen der Wände nach oben verschieben. Je höher diese liegt, desto weniger wird sie vom Subwoofer angeregt. Deshalb sind viele gleichformatige Fächer auch nicht schlimm, die Reso bei 15cm liegt bei über 1100Hz und damit weit weg vom Arbeitsbereich des Subs. Bei einem Vollbereichslautsprecher wäre das suboptimal, da man sich, wie du richtig vermutest, dann genau da eine Störung einfangen würde.

Die schwächste Stelle einer Wand ist die, die am weitesten von den anderen Wänden und von Streben weg ist. Am effektivsten ist eine Strebe zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden. Wenn man beides berücksichtigt, ist also eine Kreuzstrebe deutlich wirkungsvoller als eine Ringversteifung.
Die Latten kannst du ruhig nehmen, schlechter als MDF oder Spanplatte sind die auch nicht geeignet.
Stell dir einfach vor, du baust dir einen Stuhl mit Beinen aus MDF, Span und massiven Holzlatten. Ich glaube nicht, dass da MDF oder Span bei einem Belastungstest deutlich als Sieger hervorgehen würden.

Schönes Chassis übrigens. Aber in dein Gehäuse würde auch der eine Nummer größere 15"er passen, der würde wohl noch mal ne Ecke mehr Spaß machen!
Leider gibts den wohl in D nicht zu kaufen...
Takeda
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Sep 2013, 18:47
aaah, schau an, interessant. Hat das Dämpfungsmaterial nicht noch den zusätzlichen Effekt das Volumen zu "vergrößern"? oder is das bei einem Bass-Sumpf so direkt nicht der Fall? Da fällt mir übrigens noch auf, wenn ich schon kreuzverstrebungen benutze, sollte ich dann gleich das BR-Rohr mit denen etwas stabilisieren? Denk mal schaden könnte es nicht, hab da schon ab und an mal was dazu gelesen.

Wie is das eigentlich mit 'Brettern' die drei Wände miteinander verbinden? dazu hatte ich auch schonmal was gelesen, dass das durchaus üblich sei. bei Kreuzverstrebungen lese ich auch manchmal was wegen Behinderung der Luftzirkulation?

Und ha. danke zu dem Chassis. die größere Nummer war tatsächlich mal in Betracht, aber für meine Zwecke dann doch überdimensioniert und es ergab nicht einen so schön anzusehenden Frequenzgang im WinISD Und ein passendes 275 liter Gebilde mit einem Eminence Delta Pro 15A steht in meinem Proberaum. das wäre für daheim dann doch etwas zu mächtig Aber nichtsdestotrotz, hab heut bei Intertechnik angefragt, auch die brauchen 8-10 Wochen lieferzeit für den Dayton :/

Ich werde mich mal dran machen das Gehäuse zu simulieren, bzw. zu entwerfen. Gibt's da eigentlich ein brauchbares Programm? bin durch's Forum bisher leider nur auf SketchUp getroffen.

Und noch eine Frage. Klingt vllt. doof, aber gegeben den Fall ich würde das BR-Rohr gerne zweitweise verschliessen (die Güte wäre dann laut WinISD bei 0,61) gibt es dafür eine Sinnvolle Art von "Pfropfen"? das Vario-Rohr hat nämlich reele 11,2 cm am Ausgang.

Danke für die Antwort soweit!
SRAM
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2013, 21:53

(D)ein Sub wird zwar etwa eine Oktave tiefer getrennt, aber die Reso wird dann trotzdem noch ein wenig angeregt.


Beim hier üblichen Dogma "du brauchst beim Sub kein Dämpfungsmaterial" wird standhaft ignoriert, daß die harmonischen des Klirrspektrums auch bei einem bei 100 Hz getrennten Sub bis weit in den Mitteltonbereich reichen..............

Dämpfung ist auch bei einem Sub wichtig !


Gruß SRAM
Takeda
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Sep 2013, 15:53
ouh? sollte ich dann vllt. sogar noch noppenschaumstoff verwenden?
THWO
Stammgast
#6 erstellt: 11. Sep 2013, 12:00
Falls Dir an einem überaus dynamischen, sehr präzisen und schnellen Subwoofer gelegen ist, der außerdem auch noch sehr kompakt baut (angesichts der Membrangröße), kann ich Dir meinen GHP-Sub ans Herz legen, denn er unterschreitet Deine genannten Maße noch deutlich, wodurch sich auch das Thema stehender Wellen weiter erledigt:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-365.html

Habe im "gewerblichen Handel" noch keinen Sub gehört, der diesem auch nur annähernd das Wasser reichen könnte, und zwar egal welcher Größe und Preislage. Falls Du Sauberheit und Exaktheit suchst, kannst Du hier eine mögliche Lösung finden. Nur wabern und Blähen kann er nicht. Ansonsten ist alles da, bis runter zum Earthquake.

Mit geringen Risiken, aber erheblichen (beabsichtigten) Nebenwirkungen...
:-)

Lb. Gruß,
Till
Takeda
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Sep 2013, 23:15
danke für den Tipp mit dem GHP. Aber das chassis ist schon bestellt. Und die Planungen auch schon etwas länger gereift

Ich habe mal einen Entwurf für die Verstrebungen gemacht.

sketch

das aktiv-Modul würde ich seperat in einen Kasten bauen, so, dass der Sub über ein terminal angesteuert wird und das Modul im Nachhinein ohne neue sägearbeiten ausgewechselt werden kann.

Idee war das ganze Gehäuse zu verleimen, ebenso die verstrebungen, daher ist an der Rückwand ein brettchen aufliegend und der Teil der Rückwand der ab da nach unten geht sollte abnehmbar sein, natürlich mit dichtungsband. Das war die Idee, da ja evtl. ein Akustik-Sumpf rein müsste. Abgesehn davon is es vllt. nicht so schlecht, bei Gelegenheit mal von hinten ins Gehäuse zu kommen ohne es zerstören zu müssen. - so weit meine Überlegungen. Ist so etwas ratsam?

Sind die Verstrebungen an sich so ok? das wären 1,9*6 brettchen aus multiplex.
Das mit den Kreuzverstrebungen is so ne Sache, da mein BR-Rohr ziemlich weit in den Raum ragt. Habe also in dem Fall eine Mischung ausprobiert.

Meine Bedenken sind vllt. dass die Ausrichtung der kleinen Brettchen um 90° gedreht werden müsste, wegen der Strömung, oder ist das nicht weiter schlimm in dem Fall?

grüße
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