2-Wege FS sinnvoll an AudioSystem CO 35.4 anschließen

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mic3107
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jan 2017, 16:02
Hallo zusammen,

ich versuche im Corsa D meines kleinen Bruders ein brauchbares und möglichst günstiges Frontsystem nachzurüsten.

FS: Reckhorn CS-6
Amp: AudioSystem CO 35.4
Dämmung ist bereits gemacht.

Da die kleine AudioSystem ja nun recht wenig Leistung hat, dachte ich mir, es könnte evtl. sinnvoll sein, Hochtöner und Tiefmitteltöner getrennt anzuschließen. Sprich... alle 4 Kanäle der Endstufe zu nutzen.

Da der Hochtöner mit der verbauten -6 db/oct Weiche und der Tieftöner ohne Weiche gut funktionieren sollen, wollte ich lediglich einen HP bei ca. 80 Hz in der Endstufe aktivieren (Die Endstufe hat leider nur einen fest eingestellten Subsonic bei 35 Hz).

Ist der quasi vollaktive Anschluss sinnvoll oder braucht der Hochtöner so wenig Leistung, dass er dem Tieftöner sowieso nichts wegnimmt?


Grüße
Micha
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2017, 16:29

mic3107 (Beitrag #1) schrieb:
Ist der quasi vollaktive Anschluss sinnvoll

Wenn du es einmessen kannst: ja
Wenn nicht: eher nein, nimmt sich aber nix.


mic3107 (Beitrag #1) schrieb:
braucht der Hochtöner so wenig Leistung, dass er dem Tieftöner sowieso nichts wegnimmt?

Ja. Der HT bekommt im Gegensatz zum Tiefmitteltöner wenig (bis "fast keine") Energie ab. Weniger als 5%.
LexusIS300
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2017, 16:32
Ist auch ohne Frequenzweiche am HT möglich.

Grüsse
Markus
Hifijesus
Stammgast
#4 erstellt: 23. Jan 2017, 16:34
Hochtöner mit Kondensatorweiche an Kanal 1/2 auf Full weil Hochpass ja schon enthalten ist.
TMT an Kanal 3/4 mit Hochpass 80 Hz.
Hochtöner frisst zwar kaum Leistung aber so holst du aus allen Kanälen das meisste.


[Beitrag von Hifijesus am 23. Jan 2017, 16:37 bearbeitet]
LexusIS300
Inventar
#5 erstellt: 23. Jan 2017, 16:41
Warum HT mit Kondensatorweiche anschliessen?
Hifijesus
Stammgast
#6 erstellt: 23. Jan 2017, 16:44
Weil er sonst die anderen Kanäle nicht mehr frei hat für den TMT der ja auch einen 80er hochpass haben sollte.
mic3107
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Jan 2017, 16:50
Ah, danke für die Antworten in so kurzer Zeit.
Ja, einmessen kann ich es.

Ich hoffe, ich darf dazu noch eine grundsätzliche Verständnisfrage stellen:
Wenn man also sagt, der HT braucht weit weniger Leistung für den selben Pegel, wie ein TMT... Wie machen es dann die Hersteller, dass bei paraller Schaltung von HT und TMT (also normalem Anschluss an einem Kanal) die beiden Lautsprecher bei z.B. 1W den gleichen Pegel machen? Dazu müssten ja Vorwiderstände zum Einsatz kommen, die den Wirkungsgrad des HT an den TMT angleichen. Aber fressen dann nicht die Widerstände die knappe Hälfte der Leistung und wandeln sie in Wärme um?

Hoffe, die Frage ist nich zu doof.

Grüße
Micha
Hifijesus
Stammgast
#8 erstellt: 23. Jan 2017, 16:56
Es ist Gang und Gebe bei Systemweichen den Hochtonpegel per Widerstand anzugleichen.
Die Wärme kann man vernachlässigen-aber du hast Recht.
LexusIS300
Inventar
#9 erstellt: 23. Jan 2017, 16:59
Ohne Sub würde ICH den TMT nicht bei 80Hz nach unten trennen, da passen die 35Hz schon
Hifijesus
Stammgast
#10 erstellt: 23. Jan 2017, 17:20
Wir empfehlen:
Bassmitelton mit Subsonic 24 dB Tiefbassentlastung unter 60-80 Hz, oberste Frequenz / Tiefpass 2000-3000 Hz, 12-24 dB.Hochton mit unterster Frequenz / Hochpass 2000-3000 Hz, 12-24 dB. Eine vorhandene Laufzeitverzögerung sollte eingesetzt werden zur Kompensation der links / rechts Abstände und Berücksichtigung der Laufzeitunterschiede zum Bassmittelton.

Kommt drauf an wie laut es der kleine Bruder mag ......
mic3107
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 23. Jan 2017, 17:29
Okay, danke
Dann werde ich das mal so anschließen und hören, was dabei rauskommt.
Also Sub ist natürlich auch vorhanden (Pyle Phase III an Carpower HPB-602 als Übergangslösung, da das Zeug noch im Keller rumlag)

DSP würde natürlich momentan völlig den Preisrahmen und auch das Konzept "ultralowbudget" sprengen.
Aber durch den aktiven Anschluss, wäre der Grundstein für ein DSP ja immerhin schon gelegt.

Grüße
Micha
Hifijesus
Stammgast
#12 erstellt: 23. Jan 2017, 17:37
Na dann wünsche ich viel Spaß .......
Reference_100_Mk_II
Inventar
#13 erstellt: 23. Jan 2017, 17:55

mic3107 (Beitrag #7) schrieb:
Ich hoffe, ich darf dazu noch eine grundsätzliche Verständnisfrage stellen:
Wenn man also sagt, der HT braucht weit weniger Leistung für den selben Pegel, wie ein TMT... Wie machen es dann die Hersteller, dass bei paraller Schaltung von HT und TMT (also normalem Anschluss an einem Kanal) die beiden Lautsprecher bei z.B. 1W den gleichen Pegel machen?

Der Hersteller macht da gar nichts. Die Energieverteilung (Lautstärkeverteilung) ist in der Musik/im Signal bereits so vorgegeben.
Würden Tiefton und Hochton mit gleicher Energie (Lautstärke) daher kommen, würdest du beim ersten Takt des Stückes schon Gehörschäden bekommen...

Zum Verständnis hier mal eine Analyse von Radioheads Titel High and Dry:
Frequenzanalyse

Der Pegelunterschied zwischen 1kHz und 10kHz beträgt beispielsweise ~14dB.
Das "entspricht einer Leistung" von lediglich 0,04W oder 40 Milliwatt die der Hochton enthält, wenn 1kHz mit 1W angeregt werden.
DARUM braucht der HT keine Widerstände.

Außer natürlich der HT ist im Wirkungsgrad wesentlich hoher angesiedelt als der TMT. Dann wird ein Spannungsteiler vorgeschaltet der den HT bremst.
Dadurch wird er höher belastbar und kann wesentlich tiefer angekoppelt werden.



Hier kommt jetzt etwas OT, der Inhalt ist aber dennoch interessant für den TE:

So wird das auch bei PA-Lautsprechern gemacht.
Das Hochtonhorn eines dicken PA-Topteils verträgt "solo" vielleicht 50W. Aber es bringt schon nen Pegel von weit über 100dB bei 1W, viele sogar um 104dB und mehr.
Hat der Tieftöner einen Pegel von z.B. 94dB wird das Horn um 10dB abgesenkt. 10dB entsprechen der 10-fachen Leistung.
Zack, schon "verträgt" das Horn 500W.
Da man so viel Belastbarkeit im Hochton aber nicht/seltenst braucht, geht man mit der Trennfrequenz des Horns runter. Es wird weniger belastbar, ja, ist aber immer noch "stärker" als der Tieftöner.

Die tiefe Ankopplung ermöglicht es dann einen sehr großen Tieftöner zu nehmen (12" oder 15"), der ordentlich Pegel kann. Würde so ein großer Tieftöner weiter oben angekoppelt werden, würde er bündeln und stark klirren.

Alles zusammen, die tiefe Trennung, der hohe Wirkungsgrad des Horns und der große Tieftöner, ergibt ein lautes Topteil mit massig Reserven und guten Klangeigenschaften auch unter Winkel (seitlich/oben/unter der Box).
Mit einer hohen Trennung ist das nicht möglich.

Als beispiel mal das JM-Sat15N eines sehr bekannten und auch begabten Entwicklers (der auch hier im Forum unterwegs ist).
Das Top wird bei 1,12 kHz getrennt und erreicht trotzdem Pegel von über 120dB.
sieht man sich das Directivity-Diagramm an sieht man den perfekt gleichmäßig abfallenden Frequenzgang, auch unter sehr großen seitlichen Winkeln.

Das geht nur, weil das verwendete Horn (mit dem Treiber dazu) extrem laut ist.

OT OFF
mic3107
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 23. Jan 2017, 18:47
Ah, super Erklärung. Jetzt blicke ich durch. Vielen Dank!
DJ991
Inventar
#15 erstellt: 23. Jan 2017, 19:54
@Reference:

Sehr informativ

Ist das hier schon irgendwo gepint? Ansonsten wäre das mal empfehlenswert.
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