Empfang verbessern, 50 Ohm Antennenanschluss

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nOxio
Neuling
#1 erstellt: 08. Okt 2006, 23:35
Hallo,
das neue Radio in meinem Golf 3 hat einen 50 Ohm Antennenanschluss, auf dem serienmäßig verlegten gabel steht allerdings 75 Ohm drauf. Die Antenne ist auch serienmäßig vorne auf dem Kotflügel befestigt.

Alle Adapter die ich gesehen habe sind nur für die Verbindung von 150 Ohm Antennen mit 50 Ohm Radios und umgekehrt.

Der Stecker passt und das Radio hat auch Empfang. Meine Frage ist nun, ob der Empfang besser würde wenn an der Antenne auch ein 50 Ohm Kabel verlegt würde, oder ob diese Impedanz-Unterschiede für den Empfang eigentlich unwichtig sind.

Mehrfach habe ich schon gelesen, dass Antennenverstärker den Empfang nicht verbessern, sondern nur dazu dienen ein schwaches Signal über lange Leitungswege zu transportieren.
Ist das richtig oder brauche ich vielleicht einen Antennenverstärker?

Ich hoffe ich habe mein Problem verständlich geschildert und würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann.
IngoS
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Okt 2006, 18:02
Für einen guten Mittelwellenempfang an der Teleskopantenne wäre eigentlich ein besonders kapazitätsarmes Kabel ("150 Ohm") ideal. Autoradios, die solch ein Signal optimal verarbeiten können, gibt es jedoch gar nicht mehr. Die 75 Ohm sind ein guter Kompromiss. Für UKW-Empfang geht das 75-Ohm-Kabel in Ordnung. Die Verluste, die ein Transformator von 75 Ohm auf 50 Ohm mit sich bringen würde, sind vermutlich genau so groß wie jene Verluste, die durch die Fehlanpassung entstehen können. Wer weiß, ob der Empfänger wirklich eine Eingangsimpedanz von 50 Ohm hat. Vielleicht hat er ja 75 Ohm.

Und die Adapterstecker "150 Ohm auf 50 Ohm" transformieren ohnehin nicht. Sie fügen nur zusammen, was mechanisch nicht zusammenpasst.


[Beitrag von IngoS am 09. Okt 2006, 18:06 bearbeitet]
IngoS
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Okt 2006, 20:03
Nachtrag:
Worin bestehen denn die Empfangsprobleme?
Findet das Radio nur wenige Programme, und rauscht es zwischen den Programmen, die es findet? Falls ja, kann das am Radio liegen oder an der Antenne. Ist vielleicht die Antenne korrodiert? Finden die Teleskopstäbe keinen Kontakt untereinander?
Oder hat das Radio eher zu geringe Trennschärfe? Das heißt, trennt es nicht die schwach einfallenden Sender zwischen den starken Signalen?

Richtig: Vorverstärker können einen schlechten Empfänger nicht verbessern, und die Defizite einer schlecht funktionierenden Antenne können sie auch nicht ausgleichen.
nOxio
Neuling
#4 erstellt: 10. Okt 2006, 22:13
Hallo Ingo, danke für die schnelle Antwort. Das Radio ist von der Marke Becker. In mehreren Tests habe ich gelesen, dass diese vom Empfang und Radio-Teil her gut sein sollen.

Davor hatte ich ein Becker Radio, bei dem der Tuner defekt war, deshalb habe ich keinen Vergleich wie es sein könnte oder müsste, jetzt musste aber ein neues her da ich lieber Radio als CD höre.

Die Sender, die ich Empfange sind teilweise in guter Qualität manchmal kommt aber auch Rauschen mit durch.Bei einigen Sendern wechselt das Radio auf bessere Frequenzen, wie es sein sollte.

Ich habe den Eindruck, das der Empfangsradius größer sein könnte, d.h. das ich den Sender über eine längere Autobahnetappe hören müsste. Wenn ein Sender verschwindet, wird er manchmal durch einen anderen gestört bis er weg ist. Das meinst du wahrscheinlich mmit Trennschärfe.

Zu erst mal bin ich aber beruhigt, das es nicht am Kabel liegen sollte. Das Radio ist auch in Ordnung, da es neben den schlechteren die ich dummerweise immer höre auch Programme in Exzellenter Qualität gibt.Da ohne die richtige Peripherie auch ein guter Tuner nichts bringen würde, wenn der Fehler woanders zu suchen ist, war ich etwas verunsichert.

Kann man die Antenne durchmessen und somit den Empfang überprüfen?
Wie ist das mit der Antennenlänge, die ein bestimmtes Verhältnis zur Wellenlänge haben sollte, bringt dann evtl. eine Längenänderung noch etwas?
IngoS
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Okt 2006, 16:54
Die Stäbe der Teleskopantenne stehen miteinander durch je zwei Halbzylinderfedern im Kontakt. Die Federn sorgen dafür, dass die Stäbe nicht ohne weiteres unter dem Einfluss der Schwerkraft ineinander rutschen, wenn man sie loslässt, und sie sorgen für elektrischen Kontakt zwischen den Stabelementen. Sind sie stark verschmutzt, so sollte man die Antenne reinigen oder vielleicht ersetzen. Haben die Stäbe keinen Halt, sollte man die Antenne unbedingt ersetzen.

Die Geräte von Becker sind sicherlich nicht die schlechtesten. Sie sind aber nicht gerade bekannt für besonders große Trennschärfe. Da haben die Geräte von Blaupunkt mit Sharx-Tuner mehr zu bieten. Und der nach Meinung von Auto-HiFi beste Empänger derzeit ist der Bremen MP74 (jetzt in neuer Auflage als MP76 herausgekommen) mit Doppel-Sharx-Tuner und "Digital Directional Antenna" DDA. Dieses Gerät ist sicherlich ideal, wenn man Programme außerhalb ihres Zielgebietes empfangen will. Der Empfang reicht am Doppeltuner mit Antennendiversity um einige Kilommeter weiter als bei Geräten mit Einfachtuner.
Wer nicht ganz dringend ein neues Gerät braucht, sollte jedoch eher bis zum kommenden Jahr warten, wenn Blaupunkt den "Advanced Digital Receiver" herausbringt.


[Beitrag von IngoS am 11. Okt 2006, 16:56 bearbeitet]
Der_Metzgermeister
Stammgast
#6 erstellt: 11. Okt 2006, 17:26
Stichwort Phantomspeisung.
Das ist ein zwischenstecker fürs Radio, welcher die Antenne mit Strom versorgt. Bei VW und Audi brauchen die Antennen Strom für guten Empfang, welcher bei Original Radios geliefert wird, bei Nachrüst-Radios dagegen nicht.

Deshalb einen solchen Adapter kaufen (5 Euro bei ebay) und schon wird der Empfang von weiter entfernten Sendern um ein Vielfaches besser.

Mein Vater hat auch ein Becker Radio, nachdem ich einen solchen Adapter nachgerüstet habe, konnte er 7 ausländische (5 österreicher & 2 tschechische) Sender empfangen, vorher waren es 2 österreichische.
Habe es bei mir im Golf 3 auch ausprobiert, und der Empfang ist um einiges besser geworden.
nOxio
Neuling
#7 erstellt: 11. Okt 2006, 20:00
Hallo,
die Antenne und ihre Verbindung zur Fahrzeugmasse werde ich mal soweit ich es kann überprüfen, vielleicht auch ersetzen (das Auto ist über 13 Jahre alt).

Wie gesagt bei den meisten Sendern ist der Empfang gut und die Anzahl der empfangbaren Sender ist auch gut. Unter anderem weil das "DAS Seek Qualitiy" diese immer auflistet und ordnet, sieht man diese Vielzahl besser als bei den Radios mit denen ich einen Vergleich machen könnte, da ich dann permantent einen Sendersuchlauf machen müsste.

An der Phantomeinspeisung wird es nicht liegen, da dazu meine Antenne zu alt ist, die kam meine ich erst mit den kleinen Dachantennen, die einen internen Verstärker haben.

Wie ist es denn mit der Länge der Antenne, kann diese für alle Sender gleich sein, und würde eine Änderung evtl. eine Verbesserung bringen?

Es scheint aber denke ich alles in Ordnung zu sein, und ein störfreier Empfang für alle Sender ist vielleicht auch zu viel verlangt. Mit den Fragen wollte ich nur sicher gehen keine gravierenden Fehler beim Anschluss gemacht zu haben, das wäre ärgerlich bei einem neuen Radio.

nOxio
IngoS
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Okt 2006, 16:52
Die klassische Teleskopantenne auf dem Kotflügel ist die beste Antenne, die man für das Autoradio haben kann, besser jedenfalls als die GTI-Flex oder gar Scheibenantennen.

Zur Länge:
Bei Bemessung auf Viertelwellenlänge (Fußpunktwiderstand = rein 50 Ohm) wären folgende Längen erforderlich:
bei 88 MHz: ca. 0,85 m
bei 106 MHz: ca. 0,71 m

Die praktisch verwendeten Teleskopantennen am Auto sind 0,9 bis 1,1 m lang. Das bringt Vorteile für den Mittelwellenempfang, und ist für UKW wohl auch günstiger, wenn 75-Ohm- bzw. das früher übliche 150 Ohm-Kabel verwendet wird. Dass Verkürzen des Stabs auf die Viertelwellenlänge merklichen Empfangsgewinn bringt, glaube ich nicht. An Weltempfängern, die eine extralange Teleskopantenne für die Kurzwellen haben, ist jedenfalls zu beobachten, dass das Zusammenschieben auf Längen unter 75 cm den UKW-Empfang merklich verschlechtert, während das Ausziehen auf Längen von mehr als 1 m den Empfang kaum beeinflusst. Im unteren UKW-Bereich nimmt das Signal sogar zu. Dieses Beispiel ist nicht unbedingt direkt auf die Autoantenne zu übertragen, denn bei der Autoantenne hängt ja noch ein Antennenkabel dazwischen. Aber sehr viel anders wird es dort wohl auch nicht ausgehen.


[Beitrag von IngoS am 12. Okt 2006, 16:53 bearbeitet]
nOxio
Neuling
#9 erstellt: 15. Okt 2006, 12:56
Erst mal ein Lob an das Forum, hier wird einem wirklich schnell und gut geholfen.
Ich finde es toll, das du direkt die genauen Werte nennen kannst.

Zwischenzeitlich habe ich mir mal die Empfangskarten der Sender angeschaut. Der Sendebereich des Senders, dessen Empfang merklich schlechter wird, endet schon ca. 20 km vom Startpunkt der Route (laut Karte), obwohl er dort mit fast allen Radios zu empfangen ist.
Möglicherweise ist auch die Karte zu pessimistisch. Deswegen dürfte es normal sein, dass er bei weiterer Entfernung noch schwächer wird.

Insofern scheint das Radio gut zu funktionieren, die Anzahl der Sender und die Bedienung der Tunerfunktion ist auch super gelöst.

Gruß
nOxio
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