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Beeinflussen Plattenspielernetzteile den Klang?+A -A |
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Autor |
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focal_93
Inventar |
#1 erstellt: 18. Jun 2008, 16:13 | |
Hi Freunde, ich schreibe es gleich im Voodoounterforum, weil ich vermute es gehört hier hin. Immer wieder lese ich ( in den üblichen Postillen) das bessere Netzteile an Plattenspielermotoren besseren Klang ergeben. Wenn ich unterstelle, das auch ein "billiges" Netzteil konstante 33 1/3 Umdrehungen ermöglicht, fällt mir keinerlei Argument warum ein teureres besser sein soll. Grüsse Uwe |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 18. Jun 2008, 17:04 | |
Moin, Plattenspielernetzteile koennen nur den Klang beeinflussen, wenn das Streufeld des Trafos in den meist magnetisch arbeitenden Tonabnehmer einstreuen kann. Das zu verhindern, ist bei eingebauten Netzteilen Aufgabe des Entwicklers. Wenn der Motor ueber ein externes Steckernetzteil gedreht wird, muss der User schon selbst dafuer sorgen ;-) Ansonsten ist dem Motor das Netzteil egal, wenn es nur genug Strom bei einer bestimmten Spannung liefert. Und das ist nicht viel, der Leistungsbedarf liegt im Spielbetrieb (nach Dual) bei 50mW am Plattenteller. Irgendwo habe ich mal von einem Plattenspielernetzteil gelesen, das ueber einen 80VA-Trafo nebst reichlich dimensioniertem Gleichrichter etc. verfuegt und fuer einen P. gedacht war, dessen Motor selbst blockiert hoechstens 2W aufnehmen duerfte.... Wurde natuerlich als Klangoptimierende Zubehoer angeboten. Der Hersteller des P. liefert ein mehr als ausreichendes Netzteil serienmaessig mit. Das "Supernetzteil" kam von einem externen Anbieter. 73 Peter |
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focal_93
Inventar |
#3 erstellt: 18. Jun 2008, 19:22 | |
Hi Peter, danke. Mein Transrotor läuft äusserst zufriedenstellend mit dem originalen Steckernetzteil, welches bei mir ca. 1m vom Plattenspieler entfernt ist. Transrotor empfiehlt allerdings selbst ein Upgrade auf das eigene "bessere" Netzteil. Kostet so um die 800,- Gut dass wir darüber gesprochen haben Grüsse Uwe |
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kinodehemm
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 20. Jun 2008, 09:23 | |
Moin, ein ordentliches Netzteil macht, auch abhängig von den eingetzten Motoren, durchaus Sinn. Das was da manchmal als Steckernetzteil auch bei 'namhaften' PS mitkommt, ist schon mau. Je nachdem, ob ein Synchron-oder DC-Motor verbaut ist, ist auch der Einfluss eines ordentlichen Netzteils mehr oder weniger zu spüren. |
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Amperlite
Inventar |
#5 erstellt: 20. Jun 2008, 13:25 | |
Was meinst du mit "mau"? |
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Argon50
Inventar |
#6 erstellt: 20. Jun 2008, 13:27 | |
Hallo! ...und wen mit "namhaft"? Grüße, Argon [Beitrag von Argon50 am 20. Jun 2008, 13:28 bearbeitet] |
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Mimi001
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 20. Jun 2008, 14:48 | |
Das ist doch ein schönes Beispiel für die Gepflogenheiten einiger Firmen ! 1. Was rechtfertigt einen Preis bei einem Netzteil von 800 Euro ? 2. Wieso empfiehlt die Firma einen Neukauf bzw. was ist mit dem alten Netzteil, war das etwa eine Fehlkonstruktion ? |
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Monsterle
Inventar |
#8 erstellt: 20. Jun 2008, 17:40 | |
Tja - Fragen über Fragen. Vielleicht sind Unternehmen wie Dual und Konsorten gerade deshalb pleite gegangen, weil sie... 1) es verabsäumt haben, sinnloses Zubehör für ihre Geräten zu überteuerten Preisen gleich mit anzupreisen? 2) ihre Geräte statt dessen lieber gleich vernünftig und grundsolide konstruiert haben? 3) ein so breites Produktspektrum hatten, so daß für jeden (technischen) Anspruch was dabei war? |
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Argon50
Inventar |
#9 erstellt: 20. Jun 2008, 17:46 | |
Kann gut sein. Da fehlt halt dann auch jeder noch so kleine Hauch von Exklusivität. Bäh, wer will denn sowas. Grüße, Argon P.S. Also meine Dual Dreher laufen alle ohne irgend ein Tuning und das seit zum Teil knapp 40 Jahren ohne jede Beschwerde. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 23. Jun 2008, 13:53 | |
Mal ernsthaft: Die meisten Direkttriebler laufen ohne Teller im "Trittbetrieb", also immer wieder einen Fusstritt und dann Pause. Man kann sich also vorstellen, dass diese Betriebsart auch noch mit der Schwungmasse des Tellers "durchsickert". Ich habe mal an einem Plattenspieler dieser Art Messungen durchgeführt. Diese sind mit einem aufgeklebten Tonband erfolgt, weil Gleichlaufmessungen mit einer Platte viel zu schlecht gewesen wären. Und tatsächlich konnte ich mit einem Netzteil, bei welchem der Motor über eine Konstantstromquelle versorgt wurde (die Elektronik mit fester Spannung!), geringfügig bessere Gleichlaufwerte erreichen. Diese lagen aber in einem Bereich, in welchem keine konventionellen Schallplatten mithalten können. Das Problem der Schallplatte ist ja, dass sie ein Loch hat, durch welches die Tellerachse passen muss. Und da niemand gern an den Platten rumzerrt, sind die Löcher geringfügig grösser. Und damit kann man beim Auflegen eine Exzentrizität erreichen, die einen stärkeren Gleichlauffehler zur Folge hat, als die meisten Plattenspieler von Hause aus haben. Oder man kann das Rumpeln messen. Auch da ergibt der "Trittmotor" einen periodischen Schlag, was je nach Konstruktion hörbar sein kann. Aber auch da ist eine Messung kaum möglich, nur bedingt mit dem Rumpelkoppler und schon gar nicht mit der Platte. Die Auswirkungen sind in der Praxis so, dass sie weit unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen, vom einzelnen Gerät und seiner Konstruktion abhängen und von den Fehlern der Platte um ein vielfaches übertroffen werden. Es ist also irgendwo zwischen Voodoo und Beutelschneiderei anzusiedeln. |
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hf500
Moderator |
#11 erstellt: 23. Jun 2008, 15:56 | |
Moin, der Motor der Direkttriebler laeuft eben _nicht_ im "Trittbereich". Das dachte ich auch mal ;-) Ursache fuer das Verhalten ist die Regelung. Der Motor kommt ohne den Teller so schnell auf die geforderte Winkelgeschwindigkeit, dass ihm sofort wieder der Strom abgestellt wird. Da dann die Drehzahl praktisch ebenso schmell wieder absinkt, gibt die Regelung bei Unterschreiten des Sollwertes wieder vollen Strom und das Spiel beginnt von vorn. Klassischer Fall von Regelschwingungen. Mit Plattenteller verhindert dessen Traegheit jede schnelle Drehzahlaenderung, die Regelung kann dann kontinuierlich arbeiten. Geringfuegige Regelabweichungen bleiben bestehen, wie Du schon festgestellt hast. Es ist Aufgabe des Entwicklers, den Regler so auszulegen, dass die Abweichung von der Solldrehzahl moeglichst gering bleibt. Dazu gehoert eine relativ steile Regelkennlinie, die fuer das o.g. Verhalten mitverantwortlich ist. Nur so koennen auch sehr kleine Abweichungen vom Sollwert sicher ausgeglichen werden. 73 Peter |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 23. Jun 2008, 16:24 | |
Vollkommen richtig. NUR gibt es keine Garantie, dass da nicht Reste sind, die man mit einer Konstantstromquelle ruhig stellen könnte. Das Problem ist nämlich die Regelsteilheit zusammen mit einer potenten Beschleunigung. Wird diese limitiert, ist ein Schwingen unterbunden. Im anderen Fall ist es unterdrückt, aber nicht völlig ausgeschaltet. Jetzt könnte der Entwickler (für uns Konsumenten) klug handeln und die Konstantstromquelle bereits in den Motor einbauen, um eben diese Strom- und Beschleunigungsspitzen abzufangen. Oder er ist klug (für den Hersteller) und bietet dies erst in einem 800€ teuren Zusatz an. Wie jetzt der einzelne Entwickler entscheidet (oder entscheiden muss, denn er hat Haus und Familie), kann ich nicht beurteilen, aber wie hiess es bei der Autowerbung: Nichts ist unmöglich... |
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Boettgenstone
Inventar |
#13 erstellt: 23. Jun 2008, 16:37 | |
Hallöchen, ist in dem 800€ Antrieb wenigstens ein Plettenberg 355 drin oder wieder nur ein Mabuchi aus der 540/600 Baureihe mit angeklatschtem Regler? |
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hf500
Moderator |
#14 erstellt: 23. Jun 2008, 18:14 | |
Moin, der Antrieb bleibt doch der gleiche, es wird nur das Netzteil getauscht. Oder uebersehe ich da was? @richi44 Bei den zwei direktgetriebenen Plattenspielern, die ich bislang hatte (einen eher billigen Nikko P60 mit Motor von Japan-Servo und einen CS741Q von Dual) kann/konnte ich keine zumindest hoerbaren Drehzahschwankungen feststellen. Was das angeht, arbeiten beide Antriebe einwandfrei. Und angesichts der von Dir beschriebenen Plattenfehler ist es strenggenommen akademisch, mit Klimmzuegen den gleichlauf um vielleicht 0,01% zu verbessern ;-) 73 Peter |
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Monsterle
Inventar |
#15 erstellt: 23. Jun 2008, 18:30 | |
...Genau das hat z.B. Dual beim EDS 1000 im 721er gemacht. Der Motor läuft denn auch ohne aufgesetzten Plattenteller sehr gleichmäßig, um nicht zu sagen seidenweich. Gruß Monsterle [Beitrag von Monsterle am 23. Jun 2008, 18:33 bearbeitet] |
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Argon50
Inventar |
#16 erstellt: 23. Jun 2008, 18:47 | |
Genau! Grüße, Argon |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 24. Jun 2008, 07:06 | |
Ich habe ja gesagt, dass es bei diesen "Trittmotoren" einen Unterschied geben kann, den man aber mit normalen oder auch hochwertigen Messplatten nicht feststellen kann. Es ist also das Selbe wie die liebe Kabeldiskussion. Es ist allenfalls messbar, aber absolut irrelevant. Jetzt ist ein Trittmotor nicht der Weisheit letzter Schluss. Das ist beim erwähnten Dual genau so gelöst wie beim EMT Studioplattenspieler. Die drehen sauber, weil an der Regelung gearbeitet wurde. Da würde ein anderes Netzteil nicht bringen. Und Plattenspieler mit einem sauber laufenden kollektorlosen Gleichstrommotor und Riemenantrieb brauchen auch nicht mehr als eine stabilisierte Speiung. Bei einem Synchronmotor-Antrieb (ob ab Netzfrequenz oder einem beliebigen Generator) hängt es vom Motor ab, ob er bereits bei geringster Last ein Polrucken zeigt (sowas hatte ich mal) und damit rumpelt wie die Sau oder ob er ruhig läuft. Auch da hilft kein Netzteil. Wenn also der Entwickler schon von Anfang an sauber gearbeitet hat, hilft das Netzteil nichts. Und wenn der Plattenspieler erst mit einem teuren Extrading gut läuft, dann ist nicht einzusehen, warum der Hersteller einen Pfusch anbietet. Macht aber das Netzteil genau den Unterschied, den ich mit dem Trittmotor feststellen konnte, so ist es Beutelschneiderei, denn messbar kommt nicht raus bei praxisnahem Betrieb. @ Boettgenstone Was konkret in dem 800€ Netzteil drin ist, weiss ich nicht. Es spielt im Grunde auch keine Rolle, denn eigentlich gehört eine saubere Schaltung in den Plattenspieler und nicht ins Netzteil. Dieses muss nichts mehr, als Gleichspannung mit vorgegebener Spannung und bis zum vorgegebenen Strom zu liefern. Wie das erreicht wird, ist absolut belanglos. |
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Boettgenstone
Inventar |
#18 erstellt: 24. Jun 2008, 14:54 | |
Hallo, das hatte ich wohl falsch verstanden ich dachte es ging dabei um einen neuen Motor und eben Regelung sowie Versorgung. Der Plettenbergmotor wäre für mich ein Grund ein Gerät so teuer zu machen, nur dessen Leistung braucht man nicht... |
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hf500
Moderator |
#19 erstellt: 24. Jun 2008, 15:33 | |
@Monsterle Moin, schon bei den ersten Direktantrieben in den 70ern wies Dual darauf hin, dass der Motor ohne jede Polfuehligkeit laeuft. Im "gleichen Atemzug" wurde auch die abgegebene Leistung von 50mW im Spielbetrieb genannt. 73 Peter |
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