Endstufe Yamaha B6 defekt

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seychellenmanus
Inventar
#1 erstellt: 08. Nov 2014, 12:02
hallo,
Habe wieder mal einen richtig edlen Klassiker auf dem Tisch eine Yamaha B6.
Bisher habe ich sie geöffnet und verschiedene Messungen vorgenommen. Momentan schaltet man sie ein, Power und Protection LEDs leuchten und bleiben auch an. Es erfolgt keine Ls Relais Freigabe.

Was ich bisher gemessen habe
U B1 istwert 10 V (Soll wäre 36,8 V)
U -B1 Istwert -10 V (Soll wäre -38,6 V)
U B2 Istwert 20,6 V (Soll wäre 76,5 V)
U -B2 Istwert -20,6 V ( Soll wäre -76,5 V)

An den Ls Relaiseingängen liegen an beiden Kanälen 3,7 V an. Somit ist es wohl ok das die Protection anspricht. Habe aber alle leistungstransistoren im Ausgang geprüft und konnte keinen als Defekt erkennen.

Für mich stellt sich die Frage wie ich weiter vorgehe. Die B6 hat ja ein spezielles Netzteil.mit Triac und solchen Späßen. Kann ich das Netzteil alleine laufen lassen um es erstmal separat prüfen zu können? Oder gibt's da Rückmeldungen von der Endstufe zum Netzteil.

Weis gerade nicht wie ich da weiterkomme, wäre toll wenn jemand helfen könnte.
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 08. Nov 2014, 18:08
Ja, das Netzteil ist recht speziell. Spannungsregelung per Phasenanschnittschaltung, puh. Ich sehe aber keine "Rückmeldung" seitens der Endstufen, du müßtest den Netzteilbereich also prinzipiell schon einzeln testen können.

In der Schaltung gibt es einen Elko, der ist der für den Softstart (C407). Miß mal die Spannung über D404. Sollten im Normalbetrieb gute 6 V sein. Da ab Werk einen 100µ/6,3 hinzuhängen, naja. Wenn der seine Spannung nicht mehr hält, dann gibt's keine volle Betriebsspannung.
seychellenmanus
Inventar
#3 erstellt: 08. Nov 2014, 18:44
Hallo,
Ja vor diesem Netzteil steh ich momentan etwas ratlos. Leider fehlt mir derzeit noch ein Trenntrafo sonst würde ich das Scope mal reinhalten. Das wird aber meine nächste Anschaffung.

Habe das Netzteilboard mal abgeschraubt. Auf den ersten Blick ist nichts abgebrauchtes zu erkennen. Im Manual sind ja Spannungsangaben gemacht. Habe auch schon einige Punkte mit dem Multimeter abgetastet, aber nirgends sind die angegebenen Werte zu sehen. Ich befürchte das da Spitze Spitze Werte im Plan stehen. Da an den Punkten im Primärnetzteil aber überall Wechselspannungen anstehen Messe ich im Dc Bereich Multimeter natürlich nichts.

Komme irgendwie nicht weiter. Wer kann mich in die richtige Richtung schubsen?
seychellenmanus
Inventar
#4 erstellt: 08. Nov 2014, 18:47
Die Endtransen sind jedenfalls in Ordnung. Es sieht derzeit für mich so aus das der Start mangels ausreichender Betriebsspannungen nicht vollzogen werden kann. Daher auch die dauernd leuchtende Protection Led.

Mal sehen wie ich weiterkomme.
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 08. Nov 2014, 18:59
Also, der gesamte "voltage variation detection circuit" (TR401-TR404) läuft galvanisch netzgetrennt auf Gleichspannung; der Optokoppler TR405 stellt die Verbindung zum netzspannungsführenden Teil her. Was sagt denn nun D404?


[Beitrag von audiophilanthrop am 08. Nov 2014, 19:03 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2014, 20:11
Über D404 habe ich in Sperrichtung 1,45 V
Also in Z Dioden Sperrichtung.
seychellenmanus
Inventar
#7 erstellt: 08. Nov 2014, 20:30
Habe jetzt auch die Möglichkeit auf der netzverbundenen Seite mit einem Fluke Scopemeter direkt zu messen. Habe schon beide im Manual angegebenen Punkte angeschaut und das Oszillogramme über R413 stimmt absolut nicht.

Triac defekt ? Aber warum kann dann die Power und Protect Led überhaupt leuchten?
Fragen über Fragen. Ist ganz schön anspruchsvoll bei diesem Teil durchzusteigen.
seychellenmanus
Inventar
#8 erstellt: 08. Nov 2014, 21:08
Der Ausgang vom Triac Trigger Ic hat Spitzen bis ca 40 Volt. Kann es sein das das Triac Gate nicht mehr ansteuerbar ist und daher die hohen Spitzen entstehen?
Habe gerade mit dem Fluke nochmal das Gate des Hauptriac getastet, zweiter Messpol war am vorgeschrieben Messuring Point für Messungen auf der Netzseite, es machte kurz Klack und der Haussicherungsautomat war draußen. Ich bin nicht abgerutscht.

Die Messung muss wohl den Triac angesteuert haben oder?

Das ist wirklich was besonderes.

Habe an diesem Triac übrigens im Diodentest zwischen Gate und einem der anderen Triacanschlüsse 60 mV gemessen im eingebauten Zustand.
Deutet dies auf einen Defekt des Triac hin?
seychellenmanus
Inventar
#9 erstellt: 09. Nov 2014, 10:46
Mal ein Oszillogramme gemessen über R411
Ausgang Triac1 zu Gate Triac2 Leistungstriac Es sind einzelne Gate Impulse sollten auf dem Bild zwei hintereinander dargestellt sein ist das der Kamera geschuldet. Auf jeden Fall passt das Oszillogramme an dieser Stelle schon gar nicht oder was meint ihr?

image
seychellenmanus
Inventar
#10 erstellt: 09. Nov 2014, 11:03
Das ist an Ic 401 Punkt T1 gemessen gegen Standard Messuring Point. Wie im Manual angegeben. Passt irgendwie auch nicht.

image


[Beitrag von seychellenmanus am 09. Nov 2014, 11:04 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#11 erstellt: 09. Nov 2014, 11:26
Eben nochmal mit Fluke den Punkt T2 an Triac Scr 402 angetastet, anderer Pol des Fluke an Standard Messuring Point,
Gleich beim antasten kommt der Haussicherungsautomat.
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 09. Nov 2014, 23:25
Wenn ich eine Schaltung nicht vollständig verstehe , aber ein Fehler vorliegt ,
tausche ich in relativ kurzer Zeit auf Verdacht preisgünstige Bauteile .
Hier der Triac , seine zugehörigen Elkos in der Regelschaltung , Halbleiter , Optokoppler .

Die Rail- und andere Spannungen hängen wohl vom (geregelten) Phasenwinkel des Triac ab .
Lt Beschreibung liegen sie zu niedrig (ca 20 statt 76V) .
Kann zu kleinen Phasenwinkel bedeuten , evtl sind Auf-Entlade(zeitbestimmende) Kondensatoren unterkapazitiv.
Das NT besteht wohl aus der galvanisch getrennten Regelschaltung und dem über OptoKoppler verbundenen Triac.
Voll durchgesteuert bedeutet volle Netzspannung , zu hohen Strom und Abschaltung der Netzsicherung .
Zuwenig angesteuert bedeutet zu niedrige DC-Spannungen (ist hier der Fall) .
Der Phasenwinkel wird vermutlich zwischen 30-70% geregelt , so als läge die PriWicklung des Trafo an variabler Netzspannung .
Anstatt rumzugrübeln und die Schaltung neu zu erfinden empfehle ich einfachen Bauteiltausch auf Verdacht ,
Ausschlußprinzip .
Außerdem sind Messungen an netzspannungsführenden Teilen nicht ohne Risiko .
Stell doch mal einen Schaltplanausschnitt dieses Triac/Dimmer Netzteils hier ein.
Mit einem Netzstelltrafo könnte man in die PriWicklung langsam steigende Netzspannung direkt einspeisen,
ob und bis die Betriebsspannungen ca stimmen . Ohne Last(Boxen) müßte es auch ohne Regelung funktionieren .
Dann müßte auch das Schutzrelais einschalten und beim Einspeisen von Sinus an den Endstufenausgängen zu sehen sein.
bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 09. Nov 2014, 23:28 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 10. Nov 2014, 08:05
Spannend, das ist wirklich ein schöner Klassiker, der mal etwas anderes war.

Mein Nachbar hat ebenfalls eine B-6, wenn auch gerade nciht in Betrieb. Er hat erzählt, dass er sie mal sebst repariert hat, indem er den "Knallfrosch" Entstörkondensator am Schalter gewechselt hat. Den hat ihm Yamaha damals kostenfrei geschickt.

Aus dem Service Manual: Funktionsbeschreibung der Phasenschnittsteuerung und Konstantstromregelung des Yamaha B-6 Power Supply
Yamaha B-6 power supply description phase angle control regulator

Ich drücke die Daumen und hätte selbst hier auch die Bukongahelas-Methode empfohlen.

- Johannes
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 10. Nov 2014, 11:39

seychellenmanus (Beitrag #6) schrieb:
Über D404 habe ich in Sperrichtung 1,45 V
Also in Z Dioden Sperrichtung.

Das ist IMO definitiv zuwenig. Tausch mal den erwähnten C407 (100µ bei 25V oder höher). Kost' ja nicht die Welt, und wenn's der nicht war, kannst du dich nötigenfalls immer noch verkünsteln...
seychellenmanus
Inventar
#15 erstellt: 10. Nov 2014, 17:40
DEn 100 uF habe ich getauscht, auch habe ich noch einen aufgeplatzten 0,47 uF Msp Kondensator gefunden. Deswiteren ist ein 33 komm R UF 22 Kohl geschrumpft. Keine Ahnung wie dies geht.

Habe die Teile neu besorgt und mache heute einen Versuch. Hoffe noch das dass Ig Ic noch intakt ist. Schauen mer mal.
Ich berichte wieder.
Die Triacs sind übrigens beide definitiv ok.

Die Methode von bunkoleghias ist schon ok, da aber einige Spezialteile in diesem Netzteil Primärseitig vorhanden sind ist dies nicht so leicht umzusetzen. Ein bisschen messen und kombinieren ist hier schon angesagt.
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 10. Nov 2014, 17:50
So wie im Film DER PATE: "Folge dem Geld, und Du wirst den Verräter finden"

heißt es hier: "Folge der Hitze..."

- Johannes
seychellenmanus
Inventar
#17 erstellt: 10. Nov 2014, 17:56
Hallo Johannes,
Schön wieder mal was von dir zu hören. Schade das du soweit weg wohnst. Das wäre ein schönes Projekt um es mal zu zweit anzugehen. Naja wird schon werden. Heis wird da übrigens momentan garnichts. Der Hitze kann ich also nicht folgen.
Gruß
Manfred
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 11. Nov 2014, 21:48
dito
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